Kenwood KT-80 - wohin geht die Reise?

  • Aber es muss kein Kurbler sein, ich stehe eher auf schlankes, unauffälliges Design (bei Tunern, wohlgemerkt ).... Von daher meine Vorliebe für unauffällige Gerätschaften.

    Designtechnich gab es auch schöne PLL-Tuner im Slimline-Format. Da fallen mir z.B. welche von Denon ein....

    https://www.hifiengine.com/ima…rd_am-fm_stereo_tuner.jpg

    http://marcs.members.sonic.net…rt.com/denon/tu1500rd.jpg

    Diese benötigen i.d.R aber ein hervorragendes Signal, sonst ist es schnell vorbei mit dem guten Klang. Als Beispiel möchte ich Naim und NAD anführen.

    Ja, und genau das ist ja bei Matej nicht unbedingt gegeben. Deswegen sollte es unbedingt ein empfangsstarker Tuner sein. Wenn er dann noch gut klingt, ist alles in Butter.

    Der T-7 ist ein recht selten zu findender Tuner mit einem 4-Gang Drehko und einer interessanten Stationswahl welche den gespeicherten Sender (5) per Motorpoti anwählt.

    Solche Motorsteuerungen gab es sogar schon bei alten Röhrenradios... https://www.radiomuseum.org/fo…r_1954.html?language_id=3

    Der T-85 fiel mir wegen der sehr feinen Signalstärke-Anzeige auf.

    Soweit ich das richtig beurteile, ist das bei diesem Yamaha und noch einigen anderen Typen eher eine Art Güteanzeige, also die nicht nur die Feldstärke abbildet, sondern auch ob das Signal ansonsten sauber ist (z.B. im Hinblick auf Multipath). Wenn also hier die Anzeige auf 100 steht würde ich das nicht als 100dB werten, sondern als 100%!

    Ich mag diese 3- oder 5-Balken Anzeigen nicht, da sieht man ja nichts, viel zu grob.

    Ja, das sind Schätzeisen. Am besten der Tuner hat eine Dezibelanzeige, das ist für eine rotorgesteuerte Antenne fast schon unentbehrlich.


    Klar, dass es Hi-End-Geräte auch in die 70er-Jahre schon gegeben hat. Aber wie steht es diesbezüglich um Consumerprodukte aus der Serienproduktion?

    Schau z.B. mal auf Saba oder auch Dual.

    Gruß tomfritz

  • Hallo Matej und Marc,

    Dagegen hat z. B. Walters Grundig-Tuner schon fast eine echte Endstufe drin.

    lt Insiderinfo soll das entsprechende IC Handverlesen sein. Habe gerade gesehen, dass dies sogar im Servicemanual erwähnt wurde. Hier ein Screenshot:

    Screenshot.jpg

    - LC-/Quarz-Filter statt der viel günstigeren Keramikfilter

    Eine gute Trennschärfe ist mEn ein wichtiger Bestandteil guter Empfangseigenschaften. Die Tuner die man auf dem Markt so bekommt und bekommen hat sind/waren in dieser Hinsicht offen wie Scheunentore. Eine Modifikation ist, soviel ist weiß, aber nur mit Keramikfilter möglich, oder täusche ich mich da!?


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Halo Walter,

    Die Tuner die man auf dem Markt so bekommt und bekommen hat sind/waren in dieser Hinsicht offen wie Scheunentore.

    Ich halte diese pauschale Aussage auch für nicht korrekt. Bei Tunern mit wählbaren Bandbreiten ist alles möglich. Von "Scheunentor" bis "enge Gasse". Mein Tandberg ist ein Beispiel dafür. Des weiteren ist es häufig mit dem guten Klang bei allzu eng gewählten Filtern nicht mehr allzuweit her.

    Eine Modifikation ist, soviel ist weiß, aber nur mit Keramikfilter möglich, oder täusche ich mich da!?

    Das kann ich nicht beantworten, da ich mich nicht mit der Modifikation von Radios beschäftige. Ich meine aber zu wissen, daß Spulenfilter nachjustiert werden können, Keramikfilter bei Drift getauscht werden müssen.


    Gruß,

    Marc

  • Hallo zusammen,

    zurück zum KT 80.


    Habe heute einen neuen Balun gebaut. Der erste war aus dem Kabel welches ich da hatte, der neue ist jetzt aus dem in der Anleitung angegeben Kabel (RG6). Macht tatsächlich was aus - jetzt ist auch über 100 MHz alles säuselfrei, und auch den Sender auf 88,4 MHz bekomme ich rauschfrei in Stereo rein. Weil der Platz auf dem Dachboden soweit eingeengt ist, habe ich die Antenne lediglich etwas weiter aus dem Zentrum gezogen um mehr Luft drumherum zu haben (ca. 20 cm), ob es jetzt besser ist kann ich nicht sagen, aber ist alles soweit top.


    Dieses Thema betrachte ich jetzt ebenfalls als abgeschlossen.


    Und meine Frau hört jetzt abends lieber Radio als fern zu sehen, schaut sogar täglich selber was auf dem Programm läuft. Besser geht nicht :)


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Und meine Frau hört jetzt abends lieber Radio als fern zu sehen, schaut sogar täglich selber was auf dem Programm läuft. Besser geht nicht :)

    Hallo,

    hast Du ein Glück........viele Grüße Tobias

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Wir schauen im Fernseher nur das Neujahrskonzert. Die restliche Zeit läuft bei uns nur das Radio.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • ist alles soweit top....Dieses Thema betrachte ich jetzt ebenfalls als abgeschlossen.

    Glückwunsch! Ich freue mich, dass es am Ende doch noch so gut geklappt hat und zeigt einmal mehr, dass man mit einer ordentlichen Antennenanlage sogar in Tallagen guten Empfang haben kann.:thumbup:

    Gruß tomfritz

  • Eine gute Trennschärfe ist mEn ein wichtiger Bestandteil guter Empfangseigenschaften. Die Tuner die man auf dem Markt so bekommt und bekommen hat sind/waren in dieser Hinsicht offen wie Scheunentore. Eine Modifikation ist, soviel ist weiß, aber nur mit Keramikfilter möglich, oder täusche ich mich da!?

    Moderne Empfänger können die Bandbreiten elektronisch verstellen und sind natürlich deswegen in der Trennschärfe deutlich überlegen und sind somit an jede Empfangssituation angepasst.

    Gruß tomfritz

  • Hallo Marc,


    der RDR-160 ist das Gerät von Reuter, das einem konventionellen UKW-Tuner noch am nächsten kommt. In diesen unsicheren Zeiten (bzgl. UKW-Abschaltung)

    wäre mir eine solche Anschaffung aber zu riskant (5900 Euro lt. aktueller Preisliste), aber interessant finde die Geräte von Reuter schon. Vielleicht hatte tomfritz aber günstigere Tuner anderer Hersteller im Sinn.


    http://www.reuter-elektronik.de/RDR_PL23.pdf


    Viele Grüße


    Joachim

  • Hallo zusammen,

    ich muss eure Diskussion leider kurz unterbrechen (obwohl ich da wissbegierig mitlese!) und noch was zum KT 80 schreiben:

    wenn man länger mit dem "Kleinem" hört, fallen einem auch die klanglichen Limitierungen auf. Was ja kein Wunder ist, für den Preis kann man nicht auf jeden Zoll Hightech unterbringen. So hat er eine sehr natürliche Wiedergabe, vor allem was den räumlichen Aufbau angeht. Ich schreibe das einer guten Phasenlinearität im Audiobereich zu, was für mich immer die bedeutendste Disziplin ist. Denn nur so können Töne und Geräusche wieder richtig zusammengesetzt wiedergegeben werden, und so auch als solches erkannt werden was sie sie sind. So fiel meiner Frau auf, das die Atem- und Räuspergeräusche der Musiker sehr gut herausgearbeitet und zugeordnet werden, ohne das sich das störend auswirkt, und so klingt als gehöre das einfach dazu. Was ihm aber fehlt sind die klanglichen Facetten, z. B. bei einer Geige. Von lieblich bis brutal aggressiv - das kann er nicht. Ebenso bei Trompete. Es reicht zwar aus um eine Flügelmarke zu erahnen, doch muss man dazu schon sein Gehirn anstrengen. Trotz alledem ist das für die Größe und den Preis schon beeindruckend, vor allem was die Homogenität angeht.


    Beim Blick auf das Schaltbild kommt man unweigerlich auf den MPX-Decoder, ein Hitachi HA-12016, welcher auch für den Ausgang zuständig ist. Und genau hier liegt wohl der eigentliche Schwachpunkt. Nimmt man folgende Einsparpunkte und die damit verbunden Folgen bzg. der elektronischen Eigenschaften, so wird schnell klar woran es mangelt.

    - fehlender Ausgangstreiber = schwacher Ausgang, höhere Empfindlichkeit auf die Kabel am Ausgang und unterschiedliche Eingangsimpedanzen auf der Verstärkerseite.

    - passiver LPF am Ausgang = 3 kOhm Ausgangsimpedanz, für eine korrekte Funktion des LPF muss diese Impedanz unbedingt konstant sein - ist sie aber nicht sobald man einen Nachfolgenden Verstärker anschließt.

    - dieser LPF dämpft in der Beschaltung das Signal um 6 dB = um auf eine brauchbare Ausgangsspannung zu kommen wird also eine doppelt so hohe Spannung am Ausgang des MPX-Decoders benötigt. Bei 750mV Ausgangsspannung werden somit 1,5 Volt am Ausgang des Decoders benötigt. Im Datenblatt des HA-12016 steht zum THD ein Wert von < 1% bei 850 mV. Alles klar? Das erklärt einiges.

    - bei dieser hohen Verstärkung seitens des Decoders kommt es somit zu einer geringeren Bandbreite und gleichzeitig zu höheren Verzerrungen.

    - zusätzlich ist der Decoder am Audioausgang sehr hochohmig beschaltet - 3,9kOhm für den Source-Widerstand öffnen den Einstreuungen alle Türen.


    Meine Idee war von Anfang einen aktiven LPF samt Treiberstufe am Ausgang zu realisieren. Damit würden alle Probleme auf einen Schlag gelöst. Und das werde ich mal so langsam angehen, wird aber etwas dauern. Mal schauen ob das so hinhaut wie ich mir das vorstelle.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo zusammen,

    wie gesagt, die Debatte um neue Supertuner und deren Technologie interessiert mich auch. Ich würde jedoch vorschlagen das man hierzu einen neuen Thread eröffnet, sonst wird das für die Interessenten klassischer, alter Tuner zu unübersichtlich. Und Interesse scheint ja an dem ein als auch dem anderen Thema vorhanden zu sein.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,


    meine Erwähnung des Tuners von Reuter war hier auch nur eine Randnotiz -- motiviert durch die Konversation von tomfritz und Marc.


    Ich habe auch nur klassische analoge Tuner (und mein FM 2002 reicht mir). Schön an den Reuter-Geräten ist, dass dies regionale Produkte sind (die 20 km entfernt von mir) entwickelt werden. Aber es gibt hier im Forum einen Ralph (aka SequerraFan), der sich mit den Reuter Geräten sehr gut auskennt.


    Ein schönes Wochenende allerseits!


    Joachim

  • Der HA12016 ist ein recht guter Dekoderschaltkreis mit einer sehr guten Kanaltrennung von bis über 50dB und der angebene Klirr liegt über weite Bereiche der verschiedendsten Einflußgrößen unter 0,03%. Die genannte Angabe des THD von <1% gilt nicht für die Ausgangsspannung sondern für die "monaural maximum input voltage". Warum sollten auch die Ausgangsverstärker bei einer Betriebsspannung von 13V keine Ausgangsspannung von 1,5V ohne übermäßige Verzerrung erreichen? So ist in den Daten für eine Eingangsspannung von 300mV eine typische Ausgangsspannung von 1,26V bei THDmono=0,01% angegeben.

    Nach den Abgleichvorgaben des Geräteherstellers muß bei der Einstellung des ZF-Auskoppelfilters T1 des Klirr des Gerätes auf Minimum gebracht werden. Dabei kann ein Meßwert des Klirrfaktors des Gerätes gewonnen werden. Natürlich sollten dazu auch der Demodulator und der VCO sowie die Kanaltrennung im Dekoder optimal sein.

    Die Kontrolle des Amplitudengangs und wenn möglich auch das Gruppenlaufzeitverhalten der keramischen ZF-Filter könnten sinnvolle Ansätze zur Verbesserung der Wiedergabegenauigkeit des Gerätes bringen, die Empfindlichkeit könnte durch besseren Ersatz des 3SK85 in der Vorstufe des FE gesteigert werden.