Kenwood KT-80 - wohin geht die Reise?

  • Hallo zusammen,

    habe heute den Test mit der Antenne auf dem Dachboden gemacht. Dazu erst mal meinen Funk-KH-Verstärker repariert, ein Kabel von XLR auf Cinch angefertigt und rauf ging es auf den Dachboden.


    Vorweg: ist das gleiche Problem, Kabel tauschen kann ich mir sparen. Wohl aber hat der Versuch die Antenne anders zu positionieren etwas gebracht, gerade eben soviel, das es etwas besser ist - aber eher unwesentlich. Jedenfalls reicht es auf dem Dachboden nicht.


    Da wir im Laufe der nächsten 3 Monate eh umziehen, mache ich hier an der Antenne nichts mehr, dafür um so mehr im/am neuem Haus.


    Wohl werde ich aber zwischendurch noch den ein oder anderen Tuner testen, einen habe ich bereits im Auge, den Kenwood KT-6040 - soll besser sein als der KT-990D, KT-7020 (der nichts anderes ist als ein KT-990D) und KT-5020. Soll auf einem Level mit dem Yamaha T-85 liegen. Mal schauen...


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Da wir im Laufe der nächsten 3 Monate eh umziehen,

    Oha! All die Plagerei - X Tuner Kabel- und Filterfragen usw. und dann in ein paar Monaten alles wieder obsolet... neue Location, und alles fängt dann ggF.wieder von vorne an!? :rolleyes:


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Wohl werde ich aber zwischendurch noch den ein oder anderen Tuner testen, einen habe ich bereits im Auge, den Kenwood KT-6040 - soll besser sein als der KT-990D, KT-7020 (der nichts anderes ist als ein KT-990D) und KT-5020. Soll auf einem Level mit dem Yamaha T-85 liegen. Mal schauen...

    Der KT-6040 bietet viel Potential für ZF-Modifikationen, deswegen ist er bei Fernempfangsspezialisten sehr beliebt, ebenso wir der T-85 von Yamaha. Soweit ich Dich bisher recht verstanden habe, ist aber genau das nicht Dein Steckenpferd, sondern Du bist vielmehr Programmhörer mit Fokus auf guten Klang.


    Die Typen KT-990D / KT-5020 / KT-7020 dürften in ihrer Performance in der Tat nicht sehr weit auseinander fallen. Da kann man sich getrost für das Gerät entscheiden, welches einem optisch besser gefällt.

    Gruß tomfritz

  • Hallo tomfritz,

    ja niemand weis wohin die Reise geht. Aber im Grunde genommen ist es reine Neugier. Nebenher sammle ich die Punkte, welche ich denke das sie recht wertvoll sind. Am Ende wird es dann vielleicht doch ein Drehko, schiele schon auf den Aiwa. Aber dafür ist es noch zu früh - wie sagte einst der "Kaiser" - schaun mer mal, dann sehn mer scho.


    Jedenfalls konnte der TU-767 dem KT-80 in klanglicher Hinsicht nicht das Wasser abgraben. Aber er ist keinesfalls schlecht, nur eben nicht mein Ding. Habe jetzt den Audio-Zweig durch, im Augenblick läuft der sich gerade warm

    "damals" hielt sich hartnäckig das "Gerücht" das ein Drehko grundsätzlich besser klingt...


    So langsam kommen mir Zweifel ob es sich hier wirklich um ein zu hohes Signal handelt, und nicht vielleicht eher um ein zu niedriges Signal. Obwohl, auch der TU-767 zeigt einen Vollauschlag. Der Anfangs als Störer ausgemachte Sender strahlt ja vertikal ab, also wird da nicht die volle Leistung auf die Antenne gehen.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,

    "damals" hielt sich hartnäckig das "Gerücht" das ein Drehko grundsätzlich besser klingt...

    das ist natürlich Mumpitz! Es gibt unter allen Abstimmarten gut und weniger gut klingende Geräte. Dafür ist aber immer das Gesamtkonzept (insbes. ZF- und NF-Stufe) verantwortlich, nicht ausschließlich die Art der Abstimmung. Sicher haben Drehko, Diode und PLL Ihre jeweiligen Vorzüge und man hat ja unter allen Gattungen reichlich Auswahl.


    Obwohl, auch der TU-767 zeigt einen Vollauschlag.

    Die Feldstärkeanzeige ist ja auch nur ein grobes Schätzeisen, wahrscheinlich zudem überempfindlich und viel zu grob auflösend.


    Gruß,

    Marc

  • Hallo Matej,


    mein Bericht zum Grundig T-7500 verzögert sich noch ein wenig. Anscheinen hat Herr Martens nicht die passenden Filter auf Vorrat, und muss erst welche bestellen. Wie heißt es so schön: Gut Ding braucht weile :)


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • "damals" hielt sich hartnäckig das "Gerücht" das ein Drehko grundsätzlich besser klingt...

    Demnach müsste der Drehkondensator ein klangbeeinflussendes Bauteil sein. Also ich glaube, wir brauchen über solche Phrasen nicht länger diskutieren.


    schiele schon auf den Aiwa

    Aber dann nur den Großen...

    Obwohl, auch der TU-767 zeigt einen Vollauschlag

    Du weist ja nicht, bei welcher Antennenspannung die Feldstärkeanzeige bereits am Anschlag ist. Offensichtlich reicht es aber hier, sogar bei falsch ausgerichteter Antenne. Andererseits kein Wunder, da Du Sichtverbindung zu einem Sender in unmittelbarer Nähe hast. Praktisch dürfte der bereits mit dem nassen Finger am Antenneneingang gehen.

    Gruß tomfritz

  • Demnach müsste der Drehkondensator ein klangbeeinflussendes Bauteil sein. Also ich glaube, wir brauchen über solche Phrasen nicht länger diskutieren.

    Warum?


    Viele Grüße,

    Walter

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    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo zusammen,

    ihr habt aber wohl doch bemerkt das ich einiges in Anführungsstriche gesetzt habe. Ich habe hier genau einen Drehko-Tuner und einen PLL-Tuner und werde nicht so blöd sein daraus eine These abzuleiten.


    Zumal ich in letzter Zeit unzählige Schaltungen analysiert habe und dabei festgestellt habe das die klang-erhaltende Technik ganz woanders zu suchen ist. Bestenfalls könnte man den "Erfindern" der "neuen" Technik den Vorwurf in die Schuhe schieben, das man gedacht damit auf diese Techniken verzichten zu können. Nebenbei finden sich in den top-ten der tunerinfo Rangliste beide Arbeitsprinzipien, und auffällig ist eher der Umstand das dort ausschließlich Tuner vertreten sind, wo man in allen Ebenen den höchstmöglichen Aufwand getrieben hat.


    Ich denke wegen einer Bemerkung, so zwischendurch, braucht es keinen neuen Thread.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo zusammen,

    der TU-767 spielt jetzt richtig schön auf. Mittlerweile hat sich wohl alles soweit eingespielt, wird vielleicht noch besser. Habe nämlich der Interesse halber den Audio-Ausgang mit OSCON Elkos versehen (nur den Signalweg) und deren Verhalten bzgl. Einfahren kenne ich noch nicht.


    Bis jetzt steht es unentschieden, wobei mir der KT-80 etwas besser gefällt, ohne (objektiv betrachtet) wirklich besser zu sein.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo zusammen,

    so langsam neigt sich Waage zugunsten des TU-767. Mir sind gestern schon einige Dinge aufgefallen, welche nicht ganz korrekt schienen:

    1. die Deemphasis ist aktiv mittels Sallen Key Filter realisiert, dabei bietet der Dekoder selbst die Option. Im Datenblatt des Dekoders sieht es mit der Verdrahtung etwas unvollständig aus, auf der Platine sind der Platz für einen Kondensator,und zwar an der Stelle wo der laut Datenblatt eigentlich hingehört, samt Bohrungen. Also habe ich dort einen passenden MKP eingesetzt und den Kondensator beim Output-Amp entfernt - das war nichts, klang viel zu hell, so als ob die Deemphasis gar nicht exestieren würde. Also habe ich das wieder rückgängig gemacht und so verschaltet wie zuvor.

    Heute klang der TU-767 schon ganz gut, jedoch klebte der Sound an den Boxen. Da fiel mir ein, das im Sansui TU-919 der gleiche Dekoder werkelt. Also nachgesehen wie die das gelöst haben. Und siehe da - im Datenblatt als auch TU-767 ist die Verdrahtung des Kondensators falsch, dieser muss zur Masse geschaltet sein und nicht parallel zum Widerstand. TU-767 wieder geöffnet, nachgesehen, und eine solche Verschaltung ist ganz einfach zu realisieren. Ein kleines Cuttermesser, um die beiden Kondensatoren einseitig vom Widerstand abzutrennen, und da die Masse direkt daneben liegt, einfach ein Beinchen eines Kondensators zur Masse rübergebogen, angelötet, fertig.

    2. Der Ausgangswiderstand ist mit 3,3kOhm unsinnigerweise viel zu hoch, erst recht da jetzt ein neuer OPA2134 drin werkelt. Auf 150 Ohm gesetzt - normal betreibe ich den mit 33-47 Ohm - fertig.

    3. mir ist eine Masseschleife zum Gehäuse aufgefallen - die Abschirmung des Eingangsmoduls (SSS) ist über die Antennenbuchse mit dem Gehäuse verbunden, und die Abschirmung des Tunermoduls ist wiederum separat mit dem Gehäuse verbunden. Diese Verbindung habe aufgetrennt und nachgemessen ob noch beide Abschirmungen verbunden sind - sind sie, sogar sehr gut.


    Tuner wieder angeschlossen, und endlich löst sich der Klang von den Boxen. Und es klingt frisch und lebendig, aufgelöst, locker, nicht mehr so drückend wie zuvor, wo ich den Eindruck hatte die Musik würde mit Hochdruck rausgeschleudert. Ist zwar immer noch nicht vollkommen, aber der KT-80 darf sich warm anziehen.


    Die Verzerrungen und Nebengeräusche sind beim TU-767 zwar immer noch da, aber spürbar weniger als beim Kenwood. Das war aber schon beim ersten Test so. Jetzt, nachdem ich den eine gute Woche hier habe, kann ich behaupten das dies nicht an der Wetterlage liegt.


    Soviel zum TU-767. Die SSS-Schaltung hilft mir nur bei 104,50 MHz, für den Rest bringt die nichts. Wen ich den einst als Störsender verdächtigten Kameraden bei 96,3 MHz abschwäche, dann tut sich bei den anderen Sendern gar nichts, keinerlei positive Veränderung. Ich denke das Signal ist in der Tat einfach nur zu schwach.


    Weiterhin müssten vorne dir Drucktasten-Schalter erneuert werden. Die packen meist erst beim 2. oder 3. Versuch, der Wide/Narrow Umschalter verliert in Narrow-Position oft das Signal, so das diese Option zur Zeit nicht nutzbar ist.


    Und der Trafo wird sehr warm und brummt, ist durchgehend an 230 Volt angeschlossen, geschaltet wird auf der Sekundärseite, die 230 Volt Verdrahtung ist eine Katastrophe, offen und ohne Sicherung - ein Albtraum für den Servicetechniker. Also auch hier - kleiner Ringkern und eine gescheite Verdrahtung samt Sicherung. Geht nicht anders.


    Gruß


    Matej


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,


    da hat einer der Vorbesitzer des TU-767 aber ärgstes am Gerät herum gebastelt. Kkann ich mir nicht vorstellen, dass dem Hersteller derartige Konstruktionsfehler unterlaufen sind.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo Walter,

    an dem Gerät hat überhaupt niemand dran rumgebastelt, das war von innen völlig jungfräulich.

    So wie es bestückt war, steht es auch im Service-Manual - Realisierung der Deemphasis aktiv mit dem Ausgangsverstärker. Nur leider mit einem viel zu späten Einsatz bei 4398 Hz anstatt bei 3180 Hz. Das ergibt eine eine Betonung ab dem Mittel-Hochton-Bereich. Und genau so sind mir auch die Denon Konsumergeräte bekannt. Das ist deren Sound.


    Die Nutzung der Deemphasis direkt am Dekoder ist im Datenblatt des Dekoders falsch eingezeichnet.

    C203 und C204 sind parallel zu R202 und R203 eingezeichnet.

    Siehe Bild 1:Dekoder_Original.jpg

    Im Sansui TU-919 ist das so verdrahtet:

    Dekoder_Sansui_TU_919.jpg

    Hier sind es C111 und C112, die blaue Linie habe ich eingezeichnet, stellt die Masse dar. Sansui ist übrigens immer ziemlich genau was die Deemphasis angeht, in dem Fall sind es 3130 Hz. C118 u. C119 sind kleine Werte welche parallel geschaltet werden um krumme Werte zu realisieren.


    Und so sieht es auf dem Denon-Schaltplan aus - ung ganz genauso sah es auch im Gerät aus:

    Dekoder_Denon_TU_767.jpg

    Du siehst, die Widerstände am Ausgang 6 u. 5 sind allein auf weiter Flur (rote Ellipse) dafür findest du die Deemphasis im Eingang der Ausgangsverstärkers - C221 u. C222, zusammen mit den Widerständen R219 u. R221 sowie R220 und R222 - nur leider so dimensioniert das es erst bei 4398 Hz einsetzt.

    Und die laut Dekoderhersteller Hitachi vorgesehenen Kondensatoren an den Widerständen R215 u. R216 sind sogar auf der Platine vorgesehen - nur leider ist das laut Sansui falsch. Wohl deshalb hat das Denon dann nicht so bestückt.


    Ich habe zuerst die Parallelschaltung versucht - klappt nicht, klingt total Höhenbetont. Dann habe ich das am Ausgangsverstärker probiert, aber mit den richtigen Werten um 3180 Hz zu kommen. Klang gut, aber die Phase stimmte nicht, der Klang kam zu sehr aus den Boxen. Dann habe ich das so gemacht wie im TU-919 - und seitdem klingt der Denon wirklich super. Der KT-80 ist abgehängt, habe gerade 2 1/2 Stunden gehört und bin fasziniert.


    Hast du nicht auch so ein Gerät. Ich mache mal Fotos, kannste bei dir Nachschauen, ist genauso falsch gemacht wie bei meinem. Und wenn du das Ergebnis nicht glaubst - nächste Woche kommt der Kenwood KT-6040, ich schicke dir dann gerne meinen TU-767 zum testen.


    Aber ich mache mir da schon lange keinen Kopf mehr drum. Habe schon soviele Geräte seziert und solche Fehler gefunden - wie z. B der Massefehler, sowas findest du fast in jedem 2. Konsumergerät aus Japan. Vielleicht nicht bei Accuphase, bei allen anderen schon.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer



  • hoerohr schrieb:

    Zitat
    1. die Deemphasis ist aktiv mittels Sallen Key Filter realisiert,


    Diese Filter sind meiner Erinnerung nach immer 2. Ordnung, nur wo ist hier der zweite C am OPV? Klarheit zu dem Frequenzverhalten der Schaltung bringt nur ne Messung des Amplitudengangs. Leider ist der Bestückungsplan im SM aus dem Netz bezgl. der Leiterzüge sehr schwer lesbar. Vermutlich fehlt im SP an den Widerständen ein Verbindungspunkt vor den OPV-Eingängen.

    Zitat
    2. Der Ausgangswiderstand ist mit 3,3kOhm unsinnigerweise viel zu hoch, erst recht da jetzt ein neuer OPA2134 drin werkelt.


    Der 2134 kann mit höheren Betriebsspannungen und hat ne höhere Transitfrequenz, was hier aber nicht nötig ist. Der eingesetzte 4558 ist auch im Rauschen schon recht gut und wurde in anspruchsvollen NF-Schaltungen eingesetzt.

    Zitat
    3. mir ist eine Masseschleife zum Gehäuse aufgefallen - die Abschirmung des Eingangsmoduls (SSS) ist über die Antennenbuchse mit dem Gehäuse verbunden, und die Abschirmung des Tunermoduls ist wiederum separat mit dem Gehäuse verbunden.




    Wie groß sind denn die für den möglichen Brumm wesentlichen Leiterlängen? Von der Antennenbuchse gehts direkt auf den SSS-Modul und von da direkt aufs Frontend. Auftrennen der Masseverbindungen ändert da nichts.

    Zitat
    Die SSS-Schaltung hilft mir nur bei 104,50 MHz, für den Rest bringt die nichts. Wen ich den einst als Störsender verdächtigten Kameraden bei 96,3 MHz abschwäche, dann tut sich bei den anderen Sendern gar nichts, keinerlei positive Veränderung. Ich denke das Signal ist in der Tat einfach nur zu schwach.

    Dann hast nur bei dem Sender IM-Störungen. Immer dran denken, daß diese Störungen von zwei starken Sendern hervorgerufen werden. Es gibt also zwei unterdrückbare Kandidaten, die einen gewissen Abstand zueinander und zu dem gestörten Sender haben müssen. Ein Spektrogramm des Bandes auch mit nem guten Antennenmeßgerät könnte Aufschluß bringen. Ohne solche Technik kann man nur durchkurbeln und die stärksten Sender am Signalmeter ablesen.


    Zitat
    Zitat Und der Trafo wird sehr warm und brummt, ist durchgehend an 230 Volt angeschlossen, geschaltet wird auf der Sekundärseite, die 230 Volt Verdrahtung ist eine Katastrophe, offen und ohne Sicherung - ein Albtraum für den Servicetechniker. Also auch hier - kleiner Ringkern und eine gescheite Verdrahtung samt Sicherung. Geht nicht anders.


    Es wird hier nur die Wicklung für die Spannung der Empfängerschaltung abgeschaltet, die Sekundärwicklung für das Display und ne weitere Hilfsspannung nicht. Letztere sollte aber den Trafo nicht erwärmen. Wenns mit nem anderen Trafo sein soll, müßte das berücksichtigt werden.

    Ansonsten heißt das einfach die Kiste an nem TT zu bearbeiten, zugängliche Netzspannungen gibts leider in vielen Tunern.

    Einmal editiert, zuletzt von holli05 ()

  • Hallo Matej,

    Hast du nicht auch so ein Gerät.

    nachdem eine Übersiedlung der Kerbfiltereinheit keinen Sinn macht (das ganze kann man simpel mit einem Sperrkreis realisieren), hole ich den Denon TU-767 bei der nächsten Deutschland-Fahrt aus Passau ab. Das wird aber erst im April sein :/

    Ich mache mal Fotos, kannste bei dir Nachschauen, ist genauso falsch gemacht wie bei meinem. Und wenn du das Ergebnis nicht glaubst - nächste Woche kommt der Kenwood KT-6040, ich schicke dir dann gerne meinen TU-767 zum testen.

    ja, gerne :) Alternativ kann ich Dir meinen Denon zum modifizieren zuschicken. Aber wie gesagt, bei mir dauert das halt noch ein kleines Weilchen :(


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo holli05

    Diese Filter sind meiner Erinnerung nach immer 2. Ordnung, nur wo ist hier der zweite C am OPV? Klarheit zu dem Frequenzverhalten der Schaltung bringt nur ne Messung des Amplitudengangs. Leider ist der Bestückungsplan im SM aus dem Netz bezgl. der Leiterzüge sehr schwer lesbar. Vermutlich fehlt im SP an den Widerständen ein Verbindungspunkt vor den OPV-Eingängen.

    Du hast recht, ist kein Sallen-Key Filter, sonder eine einfache 6-dB Abtrennung. Um das Frequenzverhalten messen zu können benötige ich noch etwas an Ausrüstung, ist aber in Planung. Da aber korrekte Filter auch eine korrekte Phasenlage aufweisen, merkt man ganz schnell ob es klanglich stimmt oder nicht.

    Der Plan ist was f... A..... auf gut deutsch gesagt. Ich habe einige Fotos gemacht, die folgen im nächsten Beitrag.

    Der 2134 kann mit höheren Betriebsspannungen und hat ne höhere Transitfrequenz, was hier aber nicht nötig ist. Der eingesetzte 4558 ist auch im Rauschen schon recht gut und wurde in anspruchsvollen NF-Schaltungen eingesetzt.

    mit dem OPA2134 erziele ich sehr gute Ergebnisse im Zusammenhang mit Low-Pass Filtern und Ausgangstreiber Unabhängig davon was ich per probieren herausgefunden habe, hat ein Teilnehmer im Open-End Forum einige OPs durchgemessen und kam zu dem Schluss, das der OPA2134 für solche Aufgaben der beste Kandidat ist. Nebenher fiel der LME49720 komplett durch, was ich ebenfalls experimentell bereits herausgefunden habe.

    Wie groß sind denn die für den möglichen Brumm wesentlichen Leiterlängen? Von der Antennenbuchse gehts direkt auf den SSS-Modul und von da direkt aufs Frontend. Auftrennen der Masseverbindungen ändert da nichts.

    Masseschleife ist Masseschleife, auch im HF-Bereich. Muss sich nicht unbedingt im hörbarem Brumm auswirken. Dahingehend ändert sich auch nichts wenn man eine Verbindung weglässt. Komischerweise sind die Verzerrungen - besonders auffällig bei leisen Passagen und S-Lauten - seitdem fast komplett verschwunden. Ob das jetzt daran liegt oder einfach nur an der augenblicklichen Wetterlage kann ich nicht sagen. Beim KT-80 habe ich sowas nicht entdeckt, dafür ist die HF-Einheit aber auch nicht Gehäuse-intern abgeschirmt, was beim TU-767 wiederum vorbildlich ist.


    Dann hast nur bei dem Sender IM-Störungen. Immer dran denken, daß diese Störungen von zwei starken Sendern hervorgerufen werden. Es gibt also zwei unterdrückbare Kandidaten, die einen gewissen Abstand zueinander und zu dem gestörten Sender haben müssen. Ein Spektrogramm des Bandes auch mit nem guten Antennenmeßgerät könnte Aufschluß bringen. Ohne solche Technik kann man nur durchkurbeln und die stärksten Sender am Signalmeter ablesen.

    Wenn es denn wirklich eine Störung ist, ich glaube eher daran das in dem Fall die SSS lediglich die Trennschärfe etwas unterstütz. Schau mal was sich um 104,5 MHz alles tummelt, den Wunschsender habe ich rot eingerahmt.

    Auszug-Sendertabelle.jpg

    Mit SSS + Narrow + Mono kann ich den Sender wenigstens hören. Die unterschiedlichen Winkel spielen wohl keine Rolle, weil hier in den Bergen eh alles reflektiert und somit von allen möglichen Seiten reinkommt. In dem die Italiener - Nachbarn sind immer die größten Störenfriede :)


    Es wird hier nur die Wicklung für die Spannung der Empfängerschaltung abgeschaltet, die Sekundärwicklung für das Display und ne weitere Hilfsspannung nicht. Letztere sollte aber den Trafo nicht erwärmen. Wenns mit nem anderen Trafo sein soll, müßte das berücksichtigt werden.

    Ansonsten heißt das einfach die Kiste an nem TT zu bearbeiten, zugängliche Netzspannungen gibts leider in vielen Tunern.

    Das habe ich soweit gesehen, ich würde einen Trafo wickeln lassen. Das mechanische Brummen tritt auf wenn man Tuner nur ans Stromnetz anschließt. Was die Erwärmung angeht, wusstet du das die klassischen Trafos einen gegenüber RKTs um den Faktor 40 höheren Leerlaufstrom haben? Das habe ich erfahren als ich mit Trenntrafos experimentierte, da hat ein 650VA Trafo im Leerlauf gleich mal 150 Watt gezogen, der Ringkern dagegen lediglich knappe 4 Watt. Natürlich wurde der klassische Trafo knalleheiß. Aus dem Grund verbaue ich wo es nur geht nur noch Ringkerne. Zum Wohle meiner Stromrechnung und zur Rettung des Planeten...:)


    Der TU-767 sollte mir hier als Testkandidat Klarheit bringen wie die Empfangslage tatsächlich ist, mit dem KT-80 tappte ich da ziemlich im Dunkeln. Da hat er weitestgehend seinen Zweck erfüllt. Modifiziert habe ich ihn deshalb, weil mir der klassische Denon-Sound nicht gefällt, und ich wissen wollte ob man das rausbekommen kann, da ja auch ein TU-800 als Endkandidat auf der Liste steht. Auch das ist gelungen, insofern bin ich froh das du den erwähnt hast. Wäre ich von allein nie drauf gekommen.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Eiserner Walti

    Hallo Walter,

    hier jetzt die Fotos:

    TU767_Output.jpg

    C222 und C221 waren zuvor belegt und haben mit R220/222 und R221/219 die Deemphasis gebildet. Zu sehen sind noch C224 und C223, welche aber nie belegt waren. Möglicherweise sollte das mal für ein echtes Sallen-Key genutzt werden, bin mir aber nicht sicher. Diese beiden Kondensatoren sind im Schaltplan nicht eingezeichnet.

    TU767_Dekoder.jpg

    Zu erkennen sind C214 und C213 (vom grauen Folienkondensator halb verdeckt). Die waren nicht verbaut und sind auch nicht eingezeichnet. Verschaltet sind die parallel zu den beiden Widerständen dazwischen. Die hinteren Kontakte gehen zusammen auf den großen schwarzen Elko (C215) dahinter, was laut Hitachi richtig ist, laut Sansui jedoch falsch. Die rote Linie kennzeichnet die Lage des Schnitts über diese Kontaktfläche auf der Unterseite (bei Gelegenheit kommt noch ein Foto von der Unterseite). Und glücklicherweise verläuft auf einer Seite daneben gleich eine Massebahn, was die Verbindung der Kondensatoren zu dieser erleichtert hat.


    Erst nach dieser Maßnahme ging der Klang des TU-767 so richtig auf. Jetzt liegt der Klang auf dem Niveau welches ich angestrebt habe. Kritik von meiner Seite wäre Erbsenzählerei, da ich aber immer genau wissen will wieviele Erbsen vorhanden sind, bleibt mir nichts anderes übrig als weiter zu zählen...;)


    Den Ausbau der Kerbfiltereinheit finde ich auch nicht sinnvoll, schade um den schönen Tuner und in einem anderem Tuner gibt das nur gefrickel.


    Bevor du mir einen Tuner zum modifizieren schickst, höre dir besser erst mal meinen an. Wer weis ob dir das überhaupt gefällt.


    Jetztiges Fazit: der KT80 hat die Tür aufgestoßen, der TU-767 hat mich rein gelassen (aber erst nachdem ich gedrängelt habe :))


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Schau mal was sich um 104,5 MHz alles tummelt

    Nicht um, sondern auf!! Du hast es hier mit einem Gleichkanalproblem zu tun, wie ich sehe. Das ist sicher auch der Grund, warum es zischelt, da der zweite Sender im Hintergrund gemäß der von Dir verlinkten Liste nur unwesentlich schwächer einfällt. Dagegen ist kaum ein Kraut gewachsen, da kannst Du noch so viele Tuner testen. Man müsste einen wirklich erhöhten Antennenaufwand betreiben, um das Problem in den Griff zu bekommen, wenn es denn überhaupt gelingt. Stichworte hierzu wären:

    -gegenphasiges Ausblenden mit einer zweiten Antenne

    -Aufbau einer Mehrlingsantenne mit vertikaler und/oder horizontaler Stockung

    Vielleicht hast Du am neuen Wohnort Glück und das Problem tritt dort nicht so massiv auf oder Du bekommst Deinen Wunschsender noch aus einer anderen Richtung. Bei der Auswahl weiterer Tuner würde ich daher raten, darauf zu achten, dass diese zwei umschaltbare Antenneneingänge aufweisen, falls Du keine Rotorantenne montieren willst. Ebenso wäre sicherlich auch ein Tuner hilfreich, der die Feldstärke in dB angeben kann, da hat man die viel bessere Kontrolle als bei solch ungenauen LED-Ketten.

    Gruß tomfritz