Kenwood KT-80 - wohin geht die Reise?

  • Hallo tomfritz

    gilt das jetzt nur für 104,5 MHz oder für das gesamte Band? Wenn das nur auf 104,5 MHz Probleme bereitet, dann tät ich eher auf diese Station verzichten - am wichtigsten sind 96,3 und 102 MHz.


    Was passiert da? Addieren sich damit die Eingangsspannungen? Doch Übersteuerung?


    Sorry wenn ich blöd frage...

    Nicht um, sondern auf!! Du hast es hier mit einem Gleichkanalproblem zu tun, wie ich sehe. Das ist sicher auch der Grund, warum es zischelt, ....

    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Zitat

    Wenn es denn wirklich eine Störung ist, ich glaube eher daran das in dem Fall die SSS lediglich die Trennschärfe etwas unterstütz.

    SSS kann die Trennschärfe nicht direkt unterstützen, ist nur ein auf eine Frequenz eingestelltes Kerbfilter, kniept also eine Frequenz raus. Der restliche Amplitudengang des empfangenen Bandes wird nur relativ gleichmäßig etwas gedämpft.

    Die Störung entsteht durch Interaktion von zwei starken Sender auf der Empfangsfrequenz. Die weiter oben verlinkte Beschreibung der Wirkungsweise des SSS aus der BDA zeigt, daß die beiden Störsender relativ weit von der gestörten Empfangsfrequenz weg sein können und der Abstand von dieser zu einem dem Abstand der beiden Störsender entspricht. Mit der Unterdrückung von einem der beiden starken Sender wird die Störung auf der Empfangsfrequenz verhindert.

    Natürlich kann man auch einen neben der Empfangsfrequenz liegenden Störsender rauskniepen, wobei aber die Flankensteilheit des SSS Grenzen setzt.

  • Hallo Matej,


    hier wie versprochen mein Bericht über den Grundig T-7500: Der Klang ist absolut phänomenal - als, ob man selber mitten im Radiostudio steht :) Es gibt keinen Unterschied zum T-900X. Auch das, scheinbar von den Lautsprechern losgelöste, Stereorauschen (das zumindest bei schwachem Empfang meines Wunschsender auftritt) konnte ich feststellen.


    Die Stereoempfindlichkeit ist, zumindest bei meinen Tests mit einem regelbaren Dämpfungsglied ein bisschen höher, als bei den Grundig Boliden. Die Monoempfindlichkeit dürfte hingegen in etwa gleich sein. Da mein Wunschsender heute zwar schwach aber stabil hereinkam konnte ich noch keinen echten echten Feldversuch unternehmen.


    Der Empfänger ist sehr schlank, und düfte Deiner Slimformat-Anforderung durchaus gerecht werden. Wenn Du willst, dann kann ich ihn Dir im Gegenzug zum testen mal zuschicken.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo Walter,

    ein Angebot bei dem ich nicht nein sagen kann :thumbup:<3


    Ich muss am Denon TU-767 allerdings erst noch einen Schalter wechseln. Der Umschalter Wide/Narrow macht Zicken. Auf Narrow verliert er hin und wieder den Kontakt, dann kommt nur noch Rauschen. Ich denke ich habe da was gefunden (neu) und werde den morgen bestellen. Habe vorhin gesehen das mein Kenwood KT-6040 bereits unterwegs ist, dann wird das ja ein netter Vergleich.


    Ich bin am überlegen ob ich nicht doch mal so ein Filter für die Antenne teste. Jetzt habe ich die Frequenz von 104,5 MHz im Auge - mit 3 Sperrkreisen auf 16,5 dB - ginge das?


    Würde mich echt freuen, wenn der T-7500 wirklich so gut klingt, dann hätte ich doch recht mit meiner Vermutung.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • gilt das jetzt nur für 104,5 MHz oder für das gesamte Band? Wenn das nur auf 104,5 MHz Probleme bereitet, dann tät ich eher auf diese Station verzichten - am wichtigsten sind 96,3 und 102 MHz.


    Was passiert da? Addieren sich damit die Eingangsspannungen? Doch Übersteuerung?

    Der stärkere Sender überlagert den schwächeren Sender, der auf gleicher Frequenz arbeitet. Ist die Feldstärkedifferenz gering, erzeugt es das Zwitschern und Zirpeln im Hintergrund, was auch bei Monoempfang feststellbar ist. Man kann dies nur durch höheren Antennenaufwand beseitigen, indem man die Differenz dergestalt erhöht, dass der schwächere Sender sich nicht mehr hörbar störend auswirkt.

    Ich bin am überlegen ob ich nicht doch mal so ein Filter für die Antenne teste. Jetzt habe ich die Frequenz von 104,5 MHz im Auge - mit 3 Sperrkreisen auf 16,5 dB - ginge das?

    Nö, weil Du ja auch den Nutzsender entsprechend abschwächen würdest und somit die Differenz, zwar auf geringerem Niveau, aber immer noch die gleiche wäre.

    Gruß tomfritz

  • Habe vorhin gesehen das mein Kenwood KT-6040 bereits unterwegs ist, dann wird das ja ein netter Vergleich.

    Auf Deinen Vergleich freue ich mich schon. Vermutlich wirst Du feststellen, dass der KT 6040 einen guten Kompromiss zwischen Empfang und Klang darstellt mit deutlichem Schwerpunkt in Richtung Empfang. Du aber daher weiter auf der Suche sein wirst, weil Dir eben ein toller Klang wichtiger ist.

    Aber schaun mer mal....;)

    Gruß tomfritz

  • Nö, weil Du ja auch den Nutzsender entsprechend abschwächen würdest und somit die Differenz, zwar auf geringerem Niveau, aber immer noch die gleiche wäre.

    Auf den könnte ich aber noch verzichten. Wichtig sind mir 96,3 und 102 MHz. Wäre vielleicht der geringste Aufwand. Zwei Antennen, bei der Wetterlage - heute waren wir dran, unsere Ecke nicht so sehr. Aber welche Ecke verschont wird ist eh Glücksache.

    Die Differenz beträgt laut Tabelle 12 dB.


    Mir stellt sich die Frage ob sich das Zwitschern aufs gesamte Frequenzband auswirkt oder nur auf der Frequenz. Wenn es auf dem ganzen Frequenzband ist, dann würde das auch die Auswirkungen im Autoradio erklären. Da kommen ähnliche Störungen auf je weiter man ins Tal reinfährt - und damit näher an Italien ist. Der schwächere Sender ist nämlich ein Italiener (Tarvisio, Dreiländereck). Also weniger der Sender vor der Nase welcher dazu noch vertikal einstrahlt.


    Alternativ: 96,3 und 104,5 MHz abschwächen - das wärs


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Zunächst stören sich bei Dir zwei Sender auf 104,5MHz. Wenn Du aber keinen Wert auf diese Sender legst, brauchst Du nichts tun. Ob Du neben diesem Gleichkanalproblem noch ein Problem mit Übersteuerung hast, konnte ich bis jetzt nicht eindeutig heraus lesen.

    Gruß tomfritz

  • Zunächst stören sich bei Dir zwei Sender auf 104,5MHz. Wenn Du aber keinen Wert auf diese Sender legst, brauchst Du nichts tun. Ob Du neben diesem Gleichkanalproblem noch ein Problem mit Übersteuerung hast, konnte ich bis jetzt nicht eindeutig heraus lesen.

    Dann besteht ja immer noch die Chance das ein genügend großsignalfester Tuner damit klar kommt.


    Ja, der Vergleich wird spannend. Aber ich sehe im KT-6040 einiges an Klangpotenzial, muss ja nicht sein das der Grundig wegen dem Phasenlinearen Bydriefilter auch gleich besser klingt. Vorteil Grundig: er ist abgeglichen.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,

    Ich bin am überlegen ob ich nicht doch mal so ein Filter für die Antenne teste. Jetzt habe ich die Frequenz von 104,5 MHz im Auge - mit 3 Sperrkreisen auf 16,5 dB - ginge das?

    heute Abend werde ich das mal checken. Poste hier dann ein paar vorher/nachher-Bilder (aus meiner Empfangslage) Ich habe nämlich eh ein ein Kilometer entferntes und mit 1 kW sendendes "Problemkind" auf 104,2 MHz.


    Bild03.jpg

    Blaues Quadrat = Empfängerstandort


    Viele Grüße,

    Walter

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    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

    2 Mal editiert, zuletzt von Eiserner Walti ()

  • Hallo Matej,


    hier nun wie versprochen mein Bericht zum Test mit dem Sperrkreis:

    IMG_0358.JPG

    Antenne habe ich direkt auf den "Störsender" auf 104,2 Mhz hier noch ohne Sperrkreis, gerichtet. Die Linie dient als Orientierung (65dBµV)


    IMG_0361.JPG

    3 Sperrkreise auf 104,2 MHz (Sperrtiefe ~18dB) und 3 Sperrkreise auf Max außerhalb des Bandes ~113 MHz

    IMG_0360.JPG

    Ergebnis an der Antenne


    IMG_0362.JPG

    So schaut es aus, wenn alle 6 Sperrkreise auf die Zielfrequenz eingestellt wurden (Sperrtiefe 23dB)


    IMG_0365.JPG

    oT.: meine 7El 90 MHz Langyagi "schaut" zwangsläufig in Richtung , resp. am "Störsender" vorbei. Bitte mit dem ersten Bild aus der Serie vergleichen.


    IMG_0364.JPG

    oT.: Als Ergänzung noch ein Foto von den Messergebissen, wenn die 5El genau auf den NNW gelegenen Ortssender Kahlenberg ausgerichtet wurde.


    Viele Grüße,

    Walter

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  • Dann besteht ja immer noch die Chance das ein genügend großsignalfester Tuner damit klar kommt.

    Ein genügend großsignalfester Tuner neigt nicht so schnell zum Übersteuern, das Gleichkanalproblem kann er aber auch nicht lösen.

    Gruß tomfritz

  • In eigener Sache, deshalb oT, könnte ggF. aber auch für Matej von Interesse sein!


    Aufgabenstellung: Empfang eines rel. schwachen Senders (auf 89,6MHz) inmitten einer Großstadt, umgeben von starken Ortssenden.


    Problem: Meine Wunsch-Tuner vertragen kein großes Summensignal und somit erst recht keine Verstärkung.

    • Lösungsansatz: Übersteuerungsfester Tuner. Problem: Habe aber noch keinen gefunden der in allen Belangen meinen Ansprüchen entspricht

    Für mich somit praktikable Lösung: Eine leistungsfähige Kanalantenne für 90 MHz. Nimmt mal den ersten ärgsten Dampf des oberen UKW-Bereiches, vor allem der "Störsender" Radio Energy (nomen est omen) :D auf 104,2 MHz ist mal weg.

    • Problem: Es wird dadurch nicht nur der Wunschsender, sondern auch die rund um diese Frequenz liegenden Ortssender verstärkt - bisheriger Status Quo

    Lösung: Sperrkeis...

    • Problem: Dämpfung auch der Zielfrequenz und somit eine negative Bilanz

    Löstung: gezielte Verstärkung...

    • Problem: :?:kann ich noch nicht sagen. Bin nämlich noch nicht dazugekommen es am Tuner testen

    Aber auf jeden Fall habe ich heute schon mal gezaubert - hier ein kurzer Bericht davon:


    Zuerst habe ich den 6fach Sperrkeis optimiert. 3 Trägersperren unterhalb und 3 oberhalb von 89,6 MHz habe platziert:

    IMG_0383.JPG

    1. Tal: 87,5 MHz -12dB

    1. Spitze: 89,6 MHz -3,5dB (der geringste mögliche Dämfungswert)

    2. Tal: 95,0 MHz -20dB

    2. Spitze: 100 MHz -3dB (ist aber ohne Belang)


    Nun habe ich den regelbaren und schmalbandigen Verstärker (den ich von Herrn Heimann habe) der ebenfalls einen Sperrkreis enthaltet konfiguriert:

    IMG_0384.JPG

    1. Spitze: 86,7 MHz +17,5dB

    1. Tal: 88,3 MHz +12dB

    2. Spitze: 89,6 MHz +16dB

    2ter Talbeginn (siehe Marker) ab 92 MHz +10dB


    Nun zur Kombi aus Verstärker und Sperrkreis:

    IMG_0382.JPG

    1. Tal: 87,8 MHz +5dB bei geringster Verstärkung

    1. Spitze: 89,6 MHz +10dB

    2. Tal: bereits bei 91 (!) MHz +4dB ab dann Sturz ins Bodenlose


    Herzlich bedanken möchte ich mich für die dazugehörigen Denkanstöße bei den...


    Forumsmitgliedern Matej und Holger

    und weiters bei Hugo (Herrn Heimann er erhält von mir noch einen Link zu diesem Beitrag) und Herr Martens (er liest eh des öfteren hier mit :D)


    Liebe Grüße aus Wien,

    Walte

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Mensch Walter,

    was hast du den da für ein Zeugs rumstehen8) - damit wüsste ich hier schon längs Bescheid...


    Dann kann man also mit so einem Mehrfach-Sperrkreis einiges ausbügeln. In mir keimt Hoffnung auf.


    Mit dem Denon TU-767 komm ich auch so langsam voran. Die SSS Einheit habe ich wohl bis jetzt falsch gehandhabt. Nach einigen neuen Anläufen zeigt sich die erste wirklich positive Wirkung.


    SSS einschalten, den Regler so auf den momentanen Sender einstellen das er im Rauschen verschwindet, dann soweit nach oben oder unten drehen (je nachdem zu welchem Ende hin sich der Semder befindet) bis die Rauschen verschwindet und wieder ein sauberes Signal angezeigt - aber nicht bis auf max. Ausschlag, sondern knapp darunter, so das die Anzeige nicht flattert. Zum Abschluss nach Gehör noch etwas nachregeln - und voilà, die Verzerrungen sind weg. Und natürlich die SSS-Funktion eingeschaltet lassen - und ich habe die bis dahin nach dem Einstellen immer abgeschaltet :wacko:


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo zusammen,

    der KT-6040 ist heute angekommen, ganz in der Früh, als ich gerade starten wollte. Natürlich habe ich den auf die Schnelle angeschlossen - alles funktionierte wunderbar, hat gleich alle Sender so mir nichts dir nichts eingefangen und klang schon recht sauber. Alles sehr leise, meine Frau schlief noch (Langschläferin...). Dann musste ich aber los.

    Wieder zuhause angekommen, habe ich mich dem KT-6040 erst mal etwas Zeit gewidmet. Man merkt gleich das es sich hier schon um ein Erwachsenes Gerät handelt. Die Empfangsleistung ist stark, selbst auf 104,5 MHz bekommt er den Sender problemlos rein - auch in Stereo, aber nur in Mono auch völlig Störungsfrei. Der KT-80 versagte hier völlig, der TU-767 gelang das auch, aber eher mit Mühe und nicht so sauber. Ist in etwa so empfindlich wie der KT-80, aber mit deutlich besserer Trennung, beide Kenwoods sind empfindlicher als der Denon.

    Für sein Alter klang der KT-6040 erstaunlich gut, nicht so wie der Denon am Anfang, der in dem Zustand eher nach Blechbüchse klang.


    Also habe ich den aufgemacht um mich erst mal ans Netzteil ran zu machen. Dabei fiel gleich auf woher der mechanische Brumm kommt. Der Trafo sitzt einerseits direkt auf der Platine, alles zusammen ist jedoch auf dem Kopf stehend eingebaut, so das der Trafo die Platine trägt, und der Trafo ist fest mit dem Blechboden verbunden,ganz ohne irgendeine Dämpfung. Klar das das brummt. Und klar ist auch das man hier nichts ausbessern kann. Wenn ich einen neuen Ringkerntrafo einsetze muss ich mir überlegen wie ich dann die Platine befestige. Irgendwie ein No-Go.

    Im KT-6040 werden durchweg Elna-Elkos einsetzt, im Netzteil als auch auf der Hauptplatine. Das Netzteil war relativ schnell erledigt - wieder eingebaut und fertig war der erste Teil.

    Ansonsten ist alles sehr übersichtlich und ordentlich aufgebaut. Zwei Kabel abgesteckt, 7 Schrauben gelöst und draußen war die Hauptplatine. Schaltplan und Bestückung stimmen bis ins Detail überein, sehr schön. Aus dem Schaltplan geht auch gleich hervor das die Deemphasis recht genau ist, also schon mal keine Soundmaschine ala Denon. Die hier eingesetzten MKT-Kondensatoren habe ich gegen 1%ige Styroflex getauscht (gleicher Wert, es stimmte ja alles), den Elko der Spannungsversorgung getauscht, und weiter ging es an die Ausgangsstufe. Auch hier die zwei Elkos der Spannungsversorgung (symmetrische Spannungsversorgung!) für den Ausgangs-OP getauscht, als neuer Ausgangs-OP kam ein LME 49720 rein - müsste in dieser Konstellation sehr gut laufen - sowie neue Elkos als Gleichspannungsblocker - fertig. Zusammengebaut, angeschlossen, jetzt läuft er sich warm. Der erste Klangeindruck war positiv, mehr Differenzierung und mehr Druck im Bass. Mal schauen was noch kommt, die OS-CON Elkos am Ausgang brauchen zwei bis drei Tage. Noch hat er nicht das Klang-Niveau des Denon erreicht (nach dessen Komplettmodifikation), ist aber schon recht nah dran. Ist ja auch nur der erste Schritt.


    Ein weiterer positiver Punkt des KT-6040: die Anzeige schlägt nicht voll aus, die Eingangsempfindlichkeit ist wählbar per Direkt/Distanz Taste - man sieht gleich, das das Signal grundsätzlich etwas zu schwach ist. Nun ist klar, die Antenne raus aufs Dach, am besten gleich eine mit stärkerer Richtwirkung und mehr Gewinn. Mir wird die 9-Elemente Antenne nach Peter Körner immer sympathischer. Ist aber noch Zukunftsmusik. Mit den beiden anderen Tunern tappte ich komplett im Dunkeln.


    Aufregend ist der Preis. Im Vergleich zum KT-990D, KT-5020, KT-7020 - welche sich alle zwischen 90,- bis 180,- € bewegen, gibt es den KT-6040 schon für knappe 60,- bis 70,- €. Meiner hat gar nur 50,- € gekostet, Andreas aus Krefeld hat den Verkäufer noch etwas runter gehandelt. Dafür das er den oben genannten Tunern überlegen sein soll und gar mit einem Yamaha T-85 gleichzieht ist das ein echter Geheimtipp.


    Jedenfalls ist erst mal Schluss mit Tuner testen. Wenn der sich jetzt noch klanglich etwas ausweitet, und/oder gar mit dem T-7500 mithalten kann, dann bleibt der. Bin gespannt auf den Vergleich mit dem Grundig.


    Gruß


    Matej


    PS: rauschen im Hintergrund tut es immer noch, aber nur auf 102 MHz. Ist aber auch ein sehr gemeiner Sender, fast nur Klassik, mit sehr vielen, sehr sehr leisen Passagen. Die Verzerrungen sind jedoch komplett weg, kein Lispeln, kein Zischeln, S-Laute sauber.

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,

    Mir wird die 9-Elemente Antenne nach Peter Körner immer sympathischer.

    die wirst Du aber nicht bekommen, zumindest nicht von Antennenland! Denn dieser Shop hat seit Mai 2019 den Versand ins Ausland eingestellt!


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo Walter,

    hallo Marc,

    entweder als Gewerbetreibender oder über Kontakte in DE. Der KT-6040 war ja auch nicht bei ebay zu dem Preis zu bekommen, sondern über den ebay Gebrauchtmarkt, dazu nur an Selbstabholer. Wäre ich so nie dran gekommen.


    Der KT-6040 hat sich gestern schon gut warm gelaufen. Leider lief erst mal nur was auf dem Klassiksender, Violinkonzert, mit einem leisem Solo - war Anfangs eine Quälerei zu zuhören. Nach einer Weile kam der so langsam hervorgekrochen, und entwickelte mit der Zeit einen gewissen Charm, da war er so ca. 2 1/2 Stunden eingeschaltet. Wurde laufend besser, gegen 23:30 kam dann eine Jazzsendung, da wurde das noch deutlicher. Kennt ihr das Bild eines dicken Tänzers, welcher nicht rumhampelt, sonder fast Seelen-ruhig nur ganz leicht seine Hüften bewegt? Völlig souverän, ohne Anstrengung! Oder das Bild des Bassgitarristen, welcher wie versteinert da steht, keine Mine verzieht, nur leicht seine Finger bewegt und einen Bass raushaut, das du den Mund nicht mehr zubekommst - während die anderen ihre Turnübungen veranstalten? In diese Richtung geht der KT-6040, diese Bilder gingen mir durch den Kopf. Und der ist noch längst nicht fertig, und abgeglichen ist der auch noch nicht.


    Was mir auch aufgefallen ist: der KT-80 ist von 1979, der Denon TU-767 vom 1986 und der KT-6040 von 1991. Dabei fällt die Entwicklung in der Kondensatortechnick ins Auge. 79 waren die Kondensatoren noch recht groß, da bekommt man heute deutlich kleinere, was bedeutet das man je nach Bedarf oder Anforderung auch zu größeren Werten greifen kann. Dazu die fehlende Langlebigkeit und das Alter - ein Wechsel der Kondensatoren bringt bei diesen Jahrgängen extrem viel. 86 waren die Kondensatoren zwar schon deutlich besser, aber immer noch recht kurzlebig. Was auch erklärt warum der Denon im originalem zustand wie eine Blechbüchse klingt. Die im KT-6040 dagegen sind den heutigen Kondensatoren schon recht ähnlich. Alles spezielle Typen von Elna und offensichtlich schon recht langlebig. Bei den ESR-Messungen habe ich bei weitem nicht so krasse Abfälle wie bei den anderen beiden Tunern festgestellt. Deshalb klang der im originalem Zustand auch gar nicht mal schlecht. Und bezüglich der Bauteilgröße liegen diese Typen auch näher bei den heutigen Kondensatoren, so das man sich Überlegungen bezüglich der Bauteilgröße sparen kann.


    Apropos Abgleich: die beiden Sender auf 91,8 und 102 kommen in recht unterschiedlicher Stärke rein. 91,8 recht schwach und 102 deutlich besser, obwohl beide mit der gleichen Leistung von der gleichen Sendeantenne kommen. Fehlender Abgleich oder doch ein Problem mit der Antenne? Beim KT-80 und TU-767 sind die Ausschläge gleich.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Natürlich kann das eine höhere Empfindlicheit des FE bei höheren Frequenzen sein, was auch ganz normal wäre. Zuerst würde ich aber die Antenne verdächtigen, da je nach deren Resonanz und Bandbreite sich deren Gewinn ändert.

    Und was die Kondensatoren betrifft, bin ich grundsätzlich anderer Meinung, wenn man mal die Deemphasis des Denon außen vor läßt bis zu deren angeblicher Fehlkonstruktion aufgestellten Behauptungen Meßwerte gezeigt werden, auch da nachgemessene Kondensatoren in wesentlich älteren Geräte ihre Nennwerte nicht verändert haben. Natürlich kann man unterschiedliche oder gar fehlerhafte Dimensionierungen verschiedener Hersteller nicht ausschließen, doch bei über 30 Jahre alten Geräten wäre mancher Fehlklang oder falsche Dimensionierung vermutlich schon lange entdeckt. Problematisch bei Elkos waren immer nur bestimmte Bauarten oder -reihen bestimmter Hersteller. Im Zweifel ist Nachmessen der wesentlichen Eigenschaften bei Einsatzparametern angesagt, aber schon die Herstellungstoleranzen der Kapazitätswerte früherer Elkos waren mit teilweise +50-30% recht groß.

    Ein möglicher Einfluß eines 50%-tigen Kapazitätsverlustes irgendwelcher Betriebsspannungsstützkondensatoren auf den Klang eines Tuners ist mMn nicht nachweisbar. Einfach mal nen Kondensator in der Kapazität auf ein Zehntel reduzieren oder in der Kapazität verzehnfachen und ehrlich blind hören ... dann wars das mit der tollen Klangveränderung durch Elkotausch, denn es ändert sich doch maximal der Rippel der gestützten Spannung und den ESR von Elkos in Vintage-Tunern in als irgendein Kriterium annehmen zu wollen ist auch deshalb Quark, weil der ESR erst mit dem Aufkommen der SNTs eine wesentliche Kenngröße der eingesetzten Elkos wurde.

    ;)