Kenwood KT-80 - wohin geht die Reise?

  • Hallo Peter,


    mit dem R286-Regler habe ich die Signalstärke, an der von Stereo auf Mono (und umgekehrt) umgeschaltet wird ändern können. Je nachdem wie rauschresistent das Gehör ist kann an diese Schwelle variieret. Die Kanaltrennung ist selbst beim verrauschtesten Signal einfach genial! Aber wenn es dann zu sehr rauscht, dann nervt dies mehr, als es Vergnügen bereitet. Diese Grenze sollte jeder für sich selber herausfinden.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Wohin geht die Reise?


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • ja im Gegensatz zu einer toggelnden stereo-mono Umschaltung ist eine gleitende Regelung schon weniger störend. Allerdings setzt diese für mein Empfinden etwas zu früh ein, wohl, um das Rauschen niedrig zu halten. Hast Du schon mit dem Verstellen von R286 mehr Kanaltrennung erzeugen können?

    Hallo Peter und alle anderen Interessierten,


    nun habe ich einen Test, zugegeben mit einem extrem schwach empfangbaren Sender in Stereo, gemacht. Dies habe ich zudem mit dem ZOOM H1-Recorder aufgenommen.


    Testszenario: Grundig T-9000, empfangener Sender 18 dBµV und ein auf Anschlag zurück gedrehtem Stereo Treshold (R286)-Regler.

    Auch ein MB-Quart Vitalizer (psychoakustischen Equalizer) tut hier, vor allem zur Anhebung der Tonhöhe, wertvolle Dienste. Auch das rauschen wird vom rotem/rosa mehr in Richtung Weißes Rauschen forciert. MEn bewirkt das eine zusätzliche Entkoppelung vom Nutzsignal welches zudem wird es gestreut wird. Sobald ich den Stereo-Schwellwert einpegle hört man den Vorteil.


    Hier die Aufnahme: https://www.dropbox.com/s/m5hql3j18d7kc1u/ZOOM0013.WAV?dl=0


    Sek 0: Start der Aufnahme

    Sek 10: Vitalizer bypass schalten

    Sek 20: Vitalizer wieder akivieren

    Sek 25: Auf Mono umschalten

    Sek 30: Wieder auf Stereo zurückschalten

    Sek 37: Beginn mit dem Einpegeln

    Sek 52+59: kurzes umschalten, zum Vergleich, auf Mono


    Viel Spaß beim zuhören,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo zusammen,

    nun habe ich mittlerweile einen vierten Tuner. Walter hat mir ein Angebot gemacht was ich einfach nicht ablehnen konnte - ein T9000, dazu in einem sehr gutem Zustand.


    Vorab einige Besonderheiten, auch wenn die Ähnlichkeit zum T7500 im Audio-Ausgang frappierend ist. Der gleiche MPX-Dekoder, gleiche Bauteile - beide haben im Deemphasis-Netzwerk Styroflex-Kondensatoren, was weder die Kenwoods noch der Denon zu bieten haben. Ausgang also in beiden Fällen 1A-Qualität ohne Materialschlacht!

    Ich empfehle aber jedem T900x Besitzer die Verbindung vom Trafo zur Hauptplatine direkt zu verlöten, also das Steckergedöns raus und direkt auf die Platine. Ist ganz einfach und behebt die eigentliche "Kinderkrankheit" des T900x. Das wars auch schon.


    Klanglich ist das Teil wirklich erste Sahne. Jetzt hatte ich aber mit dem T7500 ein ganz besonderes Erlebnis, die Übertragung von Live-Mitschnitten von Karlheinz Miklin. Das war so überragend, das ich jetzt noch Gänsehaut verspüre - und das kommt eher selten vor. Aber es ist natürlich klar, das nicht jede Aufnahme mit dem gleichem Equipment gemacht wird, und eine gute Wiedergabekette wird das ganz Wertfrei so wiedergeben. Von daher fehlt mir natürlich der Vergleich.

    Sonntag Abend: Mahalia Jackson, Aufnahme aus den 50ern - wirklich grandios, aber nicht so wie Miklin 2015 - was will man machen, dazwischen liegen 60 Jahre.

    Montag Abend: Paolo Vinaccia - wieder völlig andere Jazz-Musik, auch genial, sehr schön, sehr stimmungsvoll. Mahalia dagegen eine Ausgeburt von Dynamik. Ein echter Gegensatz - und beides konnte der T9000 perfekt vermitteln. Ohne Atribute wie: analytisch, hell, dunkel, präzise im Bass - alles Dinge die einem niemals in den Sinn kommen wenn die Aufnahme gut ist, einfach weil einen die Musik in ihren Bann zieht.


    Etwas Wehmut kommt auf wenn ich auf den Kenwood KT-6040 blicke. Soll ich mir wirklich die Mühe machen und den noch abgleichen lassen? Ich weis das sich in der Richtung eine Menge tut wenn der Tuner perfekt abgeglichen ist. Es wäre zumindest fair, und der KT-6040 klingt schon wirklich gut, zeigt alle Ansätze von Neutralität, Klangfarben, Dynamik und Raum - aber eben nur Ansätze. Habe mich schon mit ihm angefreundet (mir gefällt der Drehknopf für die Abstimmung). Und jetzt das.... Sch.... Luxusprobleme....


    Die Nummer ist somit abgeschlossen. Der KT-80 bleibt für die Zweitanlage (natürlich mit KA-80), der Denon ist schon im Schaufenster - und der Kenwood KT-6040? Büro? Werkstatt? Eigentlich habe ich bei der Arbeit gerne Ruhe... Und der Kenwood ist eigentlich was für Wellenjäger, brauch ich nicht, läuft immer auf wide. In diesem Zusammenhang: die dB Anzeige am T9000 ist sehr Aussagekräftig, ein richtig nützliches Feature.


    Ein T9000 - Walter wird sich wohl denken "hab ich doch gesagt" und dabei frech grinsen...


    Wenn die Antenne an der reihe ist mache ich einen extra Thread auf.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Marc,

    nein, der muss noch. Was aber zur Zeit flachfällt, wie überhaupt alles was ich so geplant habe.


    Der Empfang mit den beiden Grundig Tunern als auch mit dem Kenwood ist stark vom Wetter abhängig. An manchen Tagen und vornehmlich Abends ist alles ok, bevorzugt auf 102,0 MHz. Ich kann also erst mal damit leben. Auf Mono klingen die Tuner übrigens ebenfalls sehr gut, und zwar alle 3, der Kenwood erinnert mich auf Mono gar an meine alte Röhren-Musiktruhe welcher ich heute noch nachweine (in jungen Jahren ist man manchmal wirklich ein Volltroll:wacko: ). Auch ein Grund warum ich irgendwie an ihm hänge.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Walter,

    ich hab`s noch nicht ganz verstanden.

    Den Vitalizer kann man m.E. weg lassen - das hochton-betonte Rauschen finde ich unangenehmer als das Rauschen ohne den Prozessor. Was genau pegelst Du ein? Worauf soll ich bei dem Mono-Sprechsignal hören? Am Ende gibt es weniger Störungen. Aber was genau war das Ziel? Störungen vs. Kanaltrennung - das wäre hier die Frage. Aber trotzdem: Hut ab, tolle Idee mit dem Hörbeispiel.

    viele Grüße

    Peter

    "Es ist alles eitel" (A. Gryphius) - "Es war nicht alles schlecht" (J. Weist)

    AAA-Mitglied :)

  • Hallo Peter,

    hast recht den Vitalizer kann man getrost weglassen, was ich bei der neuen Aufnahme auch überwiegend gemacht habe.

    Eingepegelt (wenn man das so nennen kann) habe ich den Übergangs-Schwellwert von Stereo zu Mono. Dabei lässt das rauschen nach, aber auch die Kanaltrennung geht in Richtung Monophonie.


    Hier die Aufnahme: https://www.dropbox.com/s/i9pz1lqkgsj73ga/ZOOM0017.WAV?dl=0


    Sek 0: Start der Aufnahme Full-Stero

    Sek 10: Beginn mit dem Einpegeln

    Sek 25: Mono

    Sek 35: Stereo

    Sek 45: Mono

    Sek 55: Stereo

    Sek 60: Full Stereo

    Sek 66: Zuschalten des Vitalizers

    Sek 75: Einpegeln mit zugeschalteten Vitalizer


    Achte beim anhören der Aufnahme woher die Musik kommt. Stell Dir eine Achse die von Ohr zu Ohr geht. Linkes Ohr ist West, rechtes Ohr ist Ost in der Mitte ist (sagen wir) Nord.


    Bei Mono ortet man die Musik im 90° Winkel von oben (N)

    Bei eigepegelten Stereo von N(N)O und N(N)W

    Bei Stereo hat man im Idealfall das komplette Spektrum leider auch samt kompletten rauschen.


    Btw., mir hat der Klang mit zugeschalteten Vitalizer am besten gefallen, und ich hab mir die Aufnahme 4-5x angehört.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Eingepegelt (wenn man das so nennen kann) habe ich den Übergangs-Schwellwert von Stereo zu Mono. Dabei lässt das rauschen nach, aber auch die Kanaltrennung geht in Richtung Monophonie.


    <schnipp>


    Bei Stereo hat man im Idealfall das komplette Spektrum leider auch samt kompletten rauschen.

    Das Rauschen ist durch die Multiplexcodierung leider auf beiden Kanälen gegenphasig vorhanden, welches deshalb auffälliger ist. Allerdings hat das den Vorteil, daß Du den Tuner auch in Stereo laufen lassen kannst und Dir am Audioausgang ein High-Blend-Filter bauen kannst, welches im oberen Frequenzbereich die Kanaltrennung reduziert und damit auch das Rauschen in diesem Frequenzbereich. Auch dynamische Filter je nach NF-Singnalpegel sind denkbar oder nachträgliche Stereoverbreiterung nur im oberen Frequenzbereich. Gerade für Deinen Lieblingssender wäre das doch mal ein Corona-Bastelprojekt.



    Viele Grüße


    528

  • Hallo Reiner,

    Das Rauschen ist durch die Multiplexcodierung leider auf beiden Kanälen gegenphasig vorhanden, welches deshalb auffälliger ist

    woher weißt Du das?


    Viele Grüße,

    Walter

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    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo Peter

    ( n-tupel ) ,


    natürlich war der von mir gewählte Sender nur ein Extrembeispiel, zur Demonstration des Spielraums dieses Reglers. In der Tat schaltet man da am besten auf Mono - und gut ist.


    Diese Schaltung kann ihren vollen Vorteil bei etwas stärkeren Sendern dessen Empfang durch Fading erschwert ist, gut ausspielen. Bei meinem Wunschsender ist das (z.B. im diesem Augenblick) der Fall. Bei Punkt genauer Einstellung des R286-Reglers merke ich vom Fading fast nichts. D.h. es rauscht so gut wie nie, :) außer der Empfang lässt kurzfristig komplett aus - was aber zum Glück nur selten vorkommt. Dass die Empfangsstärke tatsächlich nachgelassen hat erkenne ich dann nur anhand der Bit Error Rate der RDS Auswertung.


    Hallo Reiner,

    ( 528 )


    eine Beschneidung des NF- Spektrums kommt für mich nicht in Frage.


    Hallo Holger

    ( keeskopp )

    Existiert dort in der Nähe das herrliche Eiscafe noch?

    ja, tut es. Jedoch hat es derzeit Corona-bedingt zu. Am 13. März war die groß angekündigte Saisoneröffnung, am 16. war es schon wieder geschlossen. Nicht nur der Tichy, sondern auch viele andere Gasthäuser, Kaffees usw. hatten gerade ihre Schanigärten aufgebaut, und mussten dann zumachen. Schanigärten (Gastgärten am Gehsteig) sind hier in Wien nur von März bis November erlaubt.


    Viele Grüße,

    Walter

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    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Du hattest aber HiBlend vorgeschlagen:

    Allerdings hat das den Vorteil, daß Du den Tuner auch in Stereo laufen lassen kannst und Dir am Audioausgang ein High-Blend-Filter bauen kannst, welches im oberen Frequenzbereich die Kanaltrennung reduziert und damit auch das Rauschen in diesem Frequenzbereich

    HiBlend minimiert nicht nur das rauschen, sondern dadurch wird auch das Nutzsignal in Mitleidenschaft gezogen.


    Viele Grüße,

    Walter

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  • Du hattest aber HiBlend vorgeschlagen:

    HiBlend minimiert nicht nur das rauschen, sondern dadurch wird auch das Nutzsignal in Mitleidenschaft gezogen.

    Nur in Bezug auf die Kanaltrennung bei hohen Frequenzen. Eine Beschneidung des NF-Spektrums findet nicht statt.



    Viele Grüße


    528

  • Hallo Walter,

    bei Deinem 2. Hörbeispiel (zoom0017) ist die Einregelung gut nachzuvollziehen. Grundig hätte diesen Regler auf der Frontplatte anbringen sollen (anstatt Search Level, nutze ich nie).

    viele Grüße

    Peter

    "Es ist alles eitel" (A. Gryphius) - "Es war nicht alles schlecht" (J. Weist)

    AAA-Mitglied :)

  • Hallo Peter,

    hahaha, ja genau das war auch mein Gedanke :)


    Irgendwie habe ich mir überlegt, ob ich diesen Regler nicht für diesen Zweck um widme - verkable.


    Viele Grüße,

    Walter

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    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Mit dem R286 wird die Stereoschwelle eingestellt, d.h. bei welchem Pilottonpegel der Dekoder von Mono auf Stereo umschaltet. Warum braucht man die Veränderung in der Bedienung?

  • Hallo Holger,

    d.h. bei welchem Pilottonpegel der Dekoder von Mono auf Stereo umschaltet

    das kann ich Dir nicht genau sagen welche Auswirkungen dieser Regler hat. Dazu müsste man ein Fachmann sein.

    Warum braucht man die Veränderung in der Bedienung?

    weil, wie Peter schon angemerkt hat, der Empfänger viel zu früh auf Mono umschaltet. Der Schwellwert wurde uEn vom Hersteller per default zu hoch gewählt.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Der Schwellwert ist nach SM S.22 Abgleich des Stereodecoders einstellbar: R286 ist so einzustellen, daß die Umschaltung bei 12dBuV erfolgt. Hilfsweise ohne Generator den ER so einstellen, bei Stereo vertretbar wenig Rauschen zu hören ist.