Hilfe ,Verzerrungen mit Ortofon Jubilee trotz 60 Spielstunden.

  • Hallo ,


    habe hier eine tolle HiFi Anlage welche zwar in die Jahre gekommen ist , aber immer noch im Stande ist anständig Musik zumachen. Nur wird mir leider z.Zeit die Freude am Platten hören ein wenig getrübt.

    Vielleicht kann mir ja jemand weiter helfen.

    Also die Anlage besteht aus folgenden Komponenten:

    LS : Infinity IRSGamma(z.Zt. im Delta Betrieb ohne Servo,suche noch eine 2.Endstufe )LS Kabel : Magnan Signature im Bi Wiring, Endstufe : Classe Audio Sevenhundred (Hochstromvariante von der 15,bzw.DR15),

    VV : Classe Audio Six (Phono Eingang mit automatischer Impedanzanpassung) und nun der Plattenspieler:

    Linn LP12;Lingo1,Trampolin1,Tonarm : Manticore Magician .

    Hatte bis vor kurzen noch das Ortofon Kontrapunkt a drauf ; es klang dunkel ,sehr dynamisch ,kraftvoll im Bass(vielleicht etwas zuviel im Bass) es hat aber richtig Spass bereitet.

    Als ich las daß das Ortofon Jubilee ähnlich klingt - nur alles präziser wiedergibt habe ich mich dazu hinreissen lassen ein gebrauchtes Jubilee zu erwerben. Der verkäufer machte einen sehr seriösen Eindruck und teilet mir mit

    das dieses System neuwertig sei,er hatte neben seinen Plattenspieler eine Uhr welche mitlief .Es waren nur 50 Std.

    auf der Anzeige. Kurzum ich habe das System erworben und installiert ( Linn Schablone für Ittok,Ekos da dier Manticore exakt die gleiche Geometrie hat).

    Was soll ich sagen - das Jubilee klingt einfach nur nervig hell und zerrt ( Kate Bush-Wuthering heights war unerträglich) . Was ist Eure Meinung , freue mich über jeden hilfreichen Tipp bevor ich das Jubilee zwecks Überprüfung wegschicke .Können es unter Umständen die Tonarmlager sein welche nicht mehr im Stande

    sind solch ein feines System sauber zu führen oder liegts am Shibata Schliff? Weiß irgendwie nicht mehr weiter.

    Bevor ich es vergesse, habe zur Zeit wieder das Kontrapunkt a drauf ( ist auch nicht mehr ganz taufrisch,zerrt auch bei manchen Platten - oder sind es die Platten? Bsp: Blackberry Smoke - Find a Light (ätzende krächzende ,zerrende Stimme , habe leider keine CD zum Vergleich)


    Für Eure Hilfe bedanke ich mich schon mal vorab


    Liebe Grüße

    Rolf

  • Hallo Rolf,

    ich laß dies alles gerade...ok; ich bin jetzt vielleicht nicht der "Experte" schlechthin, möchte jedoch folgende Anregungen geben...

    Hast Du das gekaufte System beim Verkäufer gehört?

    Diese Geschichte mit der Uhr neben dem Player; naja....

    Das Montieren/ Einstellen eines Systems mit scharfen Schliff (Shibata) muß schon peinlich genau erfolgen, vielleicht liegt auch da die Ursache der Verzerrungen???

    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Glaub ich eher nicht, das muss dann schon einigermassen sichtbar schief eingebaut sein, einfach den Diamant mit der Lupe mal ganz genau im eingebautem zustand anschaun.


    Minimale verzerrungen sind bei wenigen Platten vor allem im hinteren drittel normal, ich stelle meine beiden Nullpunkte zugunsten des hinteren ein, das pringt definitiv noch was, und das mit der Uhr neben dem Player, ähm, na ja, ich sach jetzt mal auch nix dazu:Daber möglich ist ja alles.


    Wenn das neue System auf gleichem nívou wie das Kontrapunkt beschrieben wird, passt anscheinend was nicht damit, ist der Diamant auch wirklich 100% sauber?

    Da kann auch nur minimalst verbackener und angetrockneter Dreck ein verzerren auslösen, am besten zwischendurch mal vorsichtig nass mit Alkohol reinigen, Schmutzradierer oder Flux.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Gib es zurück - das ist ein Kampf gegen die Windmühlen. Ansonsten als Lehrgeld abschreiben - sollte der Verkäufer sich nicht erweichen lassen. Eine Drohung, den Kerl hier zu outen wirkt aber meist...

    lg

    Sascha


    ps.: du weißt aber schon, dass man den Ekos ausbauen muss, wenn man einen neuen TA montiert? Den Hebelkräften am Headshell sind die Lager nicht gewachsen..

    Wenn du mit so etwas Probleme hast, geh zum Händler, kaufe dort, lass montieren und alles wird gut

  • du weißt aber schon, dass man den Ekos ausbauen muss, wenn man einen neuen TA montiert?

    Hier handelt es sich aber um einen Manticore Magician8)

    Gruß Rainer


    "Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

    Kurt Tucholsky 1921

  • Ich würde als erstes mit einem schmutzradierer die Nadel reinigen. Das wirkt Wunder und hat bei mir seit einem Jahr seinen festen Platz bei der Tonabnehmerreinigun. Seither bin ich von solchen Verzerrungen verschont geblieben.


    Wenn danach alles weiterhin so unbefriedigend bleibt, das System zurückgeben.

    Alles andere ist verlorene Liebesmüh und führ nur zu stetem Verdruss.

    Ich höre mit...:

    steht alles in meinem Profil

  • Hallo,


    ich besitze selbst auch ein Ortofon Jubilee, dass ist ein sehr schönes System, da zerrt nix und es ist auch nicht nervig!

    Was bei einem älteren System, gerade wenn es lange nicht benutzt wurde aber sein kann, ist dass die Dämpfungsgummis verhärtet sind und das System dadurch zerrt.

    Da hilft dann meist nur ein rebuild.

    Alternativ sollte man auch den Diamanten überprüfen, nicht dass es da, wodurch auch immer zu einer Absplitterung gekommen ist, da könnte man dann aber mit einem neuen Tip helfen....


    Noch etwas zu der Sache mit den Einstellungen:

    Ich lese es immer wieder wie wichtig es ist das System genau einzubauen. Richtig es ist wichtig, aber wie der Vorredner schon schrieb, solange es nicht absolut schief eingebaut ist, bekommt man deswegen auch nicht nervenaufreibende Verzerrungen. Am Ende der Platte, sieht das dann schon anders aus, da nimmt die Bedeutung der genauen Justage zu. Ebenso, wenn man das letzte Quäntchen rauskitzeln will. Um ein Mindestmaß an Wohlklang zu erreichen reicht es aus ein System schon mittelmäßig zu justieren, wie man so schön sagt quick and dirty.....

    Ich justiere einmal genau, dann verbessere ich die Einstellung vielleicht noch dann gehe ich vielleicht jedes Jahr mit der Wage nochmal dran um alles zu kontrollieren, das war es dann.

    Bitte keine Wochenlangen Justageorgien, dadurch kommt man nur immer weiter weg von der Musik und darum geht es doch, oder?!

    Ich habe manchmal den Eindruck, dass vieles hier zu ernst genommen wird und mit einer typisch deutschen Genauigkeit betrachtet wird, die zwar alles schön korrekt aber ohne Vergnügen laufen läßt...

    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo,


    auch ich habe ein Ortofon Jubilee. Toms Einschätzungen kann ich voll und ganz bestätigen (sehr wohlklingendes System, keine Verzerrungen, nichts Nerviges). Es ist eines meiner Lieblingssysteme.


    Das System habe ich gebraucht gekauft (nur 20 Std. gelaufen, wurde von einem Plattenspieler-Hersteller zur Einstellung und Kontrolle seines neu entwickelten Tonarms genutzt und hat dann über 10 Jahre in der Schublade gelegen).


    Optisch war das System neuwertig, die Nadel völlig gerade und blitzsauber. Montiert, eingestellt und dann gehört. Und dann bin ich gewaltig erschrocken. Der linke Kanal war viel lauter als der rechte und rechts waren auch noch weniger Höhen da, dafür aber leichte Verzerrungen. Der Kanalunterschied, der Höhenabfall und die leichten Verzerrungen rechts haben sich nach 3 - 4 gespielten Platten völlig gegeben. Scheinbar brauchte das System nach der langen Zeit der Nichtbenutzung einfach wieder etwas Anlaufzeit.


    Das Kontrapunkt kenne ich nicht. Jedoch habe ich das Ortofon Cadenza Black mit den fast gleichen technischen Daten (das Jubilee war m. W. das erste Ortofon-System mit dem hohlgebohrten Neodym-Magneten um die Spulen herum). Das Jubilee klingt tatsächlich einen Tick heller als das Cadenza. Ich sehe das als Sahnehäubchen oben drauf, nerven tut da aber nichts.


    Die Tipps zur Nadelreinigung können sehr helfen. Zur Justierung stimme ich Tom zu. Nach meiner Erfahrung (ich habe 12 MC-Systeme) ist das alles halb so wild. Halbwegs genaue Justage reicht für genussvolles Hören. Das Auflagegewicht sollte aber stimmen (Herstellerempfehlung für das Jubilee: 2,3 Gramm, Bandbreite 2,0 bis 2,5 Gramm).


    Rolf, lass das Jubilee noch einige Platten laufen. Vielleicht ist es ja wie bei mir, dass sich die Probleme in Luft auflösen.


    Grüße

    Gunter

  • Hallo Rolf,


    evtl. liegt es nicht am System, sondern an der Phonostufe. Denn nicht jedes MC-System eignet sich für die "automatische Anpassung". Ich empfehle, mal eine andere Phonostufe auszuleihen und die konventionellen Einstellmöglichkeiten auszuprobieren, Abschlusswiderstand 100 Ohm bzw. zw. 80-200 Ohm Korridor.


    Grüße,

    Reinhard

    "Mein Gehirn braucht kein Blut, es muss nur feucht gehalten werden" Al Bundy/Eine schrecklich nette Familie

  • Eine fehlerhafte Anpassung an die Phonostufe erklärt zwar die Verzerrungen noch nicht, aber evtl. den nervigen Klang. Wenn das System nur 50 Std. lief und dann vielleicht ewig in der Schublade lag, bräuchte es zudem ein wenig Einspielzeit.

  • Nadelträger und Nadel unter dem Mikroskop prüfen. Ggfs zur Überprüfung an Tonabnehmer Service schicken. Die Überprüfung ist kostenlos. Die Reparturkosten sind absolut fair.

    LG


    Horst

  • Hallo Alfonso,

    ich denke auch, dass zuerst geklärt werden muss, ob die Abtastnadel des Ortofon-Systems überhaupt intakt ist (Beschädigung, Abnutzung). Da macht man leider im Privatverkauf oft schlechte Erfahrungen. Die Überprüfung sollte aber vom erfahrenen Fachmann mit einem guten Nadelmikroskop durchgeführt werden. Ohne diese Prüfung sind all die vielen anderen Maßnahmen wie Stochern im Nebel.

    Trotzdem hier ein paar Vorschläge zur Klärung:

    - Wenn Dein Linn LP 12 mit dem Ortofon Kontrapunkt gut funktioniert

    hat, scheidet ein technischer Defekt Deiner Kette ja wohl aus.

    - Ist der Azimuth exakt eingestellt (Spiegelkontrolle mit Lupe)?

    - Ist der SRA so eingestellt, dass die Abtastnadel von der Seite

    gesehen bei korrekter Auflagekraft nahezu senkrecht in der

    Plattenrille steht? Stelle den Tonarm zu Beginn exakt parallel zur

    Plattenoberfläche ein, mache eine Hörprobe und verändere die

    Tonarmhöhe dann eventuell solange, bis der Klang stimmt (bei zu

    dumpfen, matten oder zu leisen Tönen den Tonarm schrittweise

    anheben; bei zu schrillen, verzerrten oder harschen Tönen den Tonarm schrittweise absenken). Diese Höheneinstellung sollte immer vor jeder anderen Justierung erfolgen. Kröpfung und Überhang sollten erst nach der Höheneinstellung justiert werden.

    - Passt die Compliance des Ortofon Jubilee zur effektiven Masse des

    Manticore Magician? (Resonanztest mit Testschallplatte).

    - Erreicht das Ortofon Jubilee die vom Hersteller angegebene

    Abtastfähigkeit ? (Tracking-Test mit Testschallplatte bei 315 Hz und

    optimaler Auflagekraft).

    Bevor Du jetzt erschlagen wirst von Vorschlägen, mache ich lieber erstmal Schluss. Aber wie gesagt: zuerst die Nadel kontrollieren lassen!

    Gruß

    Roland

  • Ich hatte mal ein bauähnliches Cadenza Red zur Prüfung. Das hatte einen fehlerhaften Dämpfungsgummi. Der drückte den Nadelträger gegen den unteren Rand des Lochs vom Joch. Beim Aufsetzen hob er derart gering an, das auf der DHFI2 nur bis 30µ sauber abgetastet werden konnte, ab 40µ berührte der Nadelträger durch die Auslenkungen wieder den Rand des Lochs. Irreparabel, kann man nur noch als Austausch einschicken.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Ich denke eher, dass das System nicht i.O. ist. Man kommt jedoch wohl nicht umhin, Punkt für Punkt zu prüfen und jeweils als Fehlerquelle auszuschließen. Dass der Phono-VV schuld ist, kann ich mir kaum vorstellen, nachdem es mit Kontrapunkt A i.O. war und sogar etwas dunkel klang. BG Konrad

  • Hallo,


    habe nun längere Zeit mit dem Jubilee verbracht und wollte Euch meine Erfahrungen mitteilen.

    Zu allererst mal vielen Dank für alle Tipps die Ihr mir geben konntet,das war Klasse.

    Habe als zuerst die Nadel mit einer sehr starken Lupe betrachtet und musste fesstellen daß sich festgebackener Schmutz darauf befand.Dies habe ich mit mehrmaligen Bürsten und Stylast Reiniger abbekommen.So klang das ganze schon viel besser .Habe dem System viel Zeit zum Einspielen gegeben ,es hat ungefähr um die 100 Stunden gebraucht bis es "geschmeidig" klang .

    Ein Beweis dafür daß die Dämpfer wohl eher verhärtet waren und wie der Verkäufer sagte es längere Zeit nicht in Gebrauch war .

    Wirklich ein Top Abtaster ! Erst recht nachdem der LINN mit dem neuen Tellerlager Karousel, dem Lingo4 und dem Subchassis Kore versehen wurde. Der Einbauer meinte daß der LInn mit dieser Tonarm System Kombination besser klingt als der "Standard" Akkurate welcher mit dem Akito3 und dem Linn Krystal versehen ist.

    Musste auch lange mit dem VTA und dem Antiskating rumexperimentieren .

    Aber wehe es stimmt alles ,dann erkennt man den Plattenspieler nicht mehr wieder . Gute Pressungen klingen atemberaubend wobei die schlechteren Pressungen schlechter klingen . Werde das System demnächst zu Ortofon schicken . So weit ich informiert bin wechseln die da alles bis auf das Gehäuse aus so daß man faktisch ein neues System hat . Das soll mir die 1100 Euro wert sein. Dann darf ich es wieder einspielen....

    Habe ja noch das Kontrapunkt als Ersatz für die Zeit in welcher das Jubilee zur Kur ist


    Liebe Grüße


    Rolf

  • Guten MOrgen Alfonso,

    perfekt, dass jetzt alles passt und du zufrieden bist. Es beweist einfach wieder, dass Systeme genutzt werden wollen um in From zu bleiben, das ist einfach so.

    Warum möchtest du das System denn nun zu Ortofon schicken, wenn du damit jetzt rundum zufrieden bist, wie du ja berichtest?


    LG Reimar

    Ich höre mit...:

    steht alles in meinem Profil

  • Hallo Reimar,


    man merkt schon wie es langsam abbaut , bekomme bei der einen oder anderen LP schon leichte Verzerrungen die da vorher - mit gleicher Einstellung und Plattenwäsche- nicht da waren .Da lasse ich es doch lieber im Werk runderneuern. Wahrlich ein toller Abtaster . Das sind mir die 1100 Euro Wert . Ist aber schon was die Einstellung anbetrifft eine kleine Mimose .Muss wohl mit dem extrem feinen Shibata Schliff zusammenhängen.


    LG Rolf

  • Der Shibata Schliff ist extrem filigran, wurde ursprünglich für die Quadrophonie Abtastung entwickelt und musste einen enormen Frequenzgang bei Qualitativ höchsten Ansprüchen abdecken, soweit ich weiß kommt da Qualitativ nur der Micro Linear Schliff mit seiner breitbandigen Abtastung in die nähe.



    perfekt, dass jetzt alles passt und du zufrieden bist. Es beweist einfach wieder, dass Systeme genutzt werden wollen um in From zu bleiben

    Es sei denn man betreibt AT ´s;)


    Ein neues großartiges System aus den 80ern und letzten 100er Serie spielte bei mir nach über 30 Jahren Winterschlaf (NOS) von anhieb an Perfekt und hat sich auch in der tonalität nach über 50 Std nicht verändert.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)