Dynavector 20x2L vs Ortofon SPU Classic GM

  • Nachdem ich die letzten zwei Tage mit grippalem Infekt im Bett gelegen habe, hat sich nun der Spieltrieb für einen kleinen Vergleich durchgesetzt. Verglichen wurden zwei Systeme die preislich ( ca. € 900,-) und von ihren technischen Daten (bis auf die Nadel) ähnlich sind.



    Dynavector 20x2L

    Comliance :12 mm/N

    Impedanz: 5 ohms

    Stylus Tip: Micro Ridge Nude diamond

    Ausgangsspannung: 0,3 mV



    Ortofon SPU Classic MKII

    Comliance : 8 mm/N

    Impedanz: 2 ohms

    Stylus Tip: Sphärische (Rundschliff)

    Ausgangsspannung: 0,2 mV



    Als Referenz LP wurde Patricia Barber- Night Club- , MFSL Pressung, ausgewählt.


    Was fiel auf

    Zuerst fiel auf, dass beide Systeme tonal recht ähnlich spielen. Da sind meine Benz Systeme doch etwas wärmer abgestimmt.


    Das SPU geht beim Bass und Piano direkt zur Sache. Der Punch im Bass klingt trotz gutem Volumen straffer als beim Dynavector. Das Piano ist auch etwas schlanker, dynamischer abgestimmt. Bei fetten, dunkleren Aufnahmen klingt das Piano beim SPU etwas frischer. Stimmen kommen sehr natürlich und authentisch aber ohne unnötigen Schmelz. Zischlaute sind aufgrund der Rundnadel gering.


    Das Dynavector ist der perfekte Allrounder. Es ist im Vergleich zum SPU etwas softer abgestimmt. Ganz besonders im Bass und in den Mitten. Es hat nicht ganz den Punch, zeigt bei einem runden, samtigen Bass aber viele Details. Das gleiche gilt für die Mitten. Piano und Stimmen haben ein wenig mehr Schmelz. Zuschaute sind etwas stärker ausgeprägt, aber nie lästig. Der Hochton zeigt etwas mehr Glanz und Details im Vergleich zum SPU, aber immer ohne jegliche Schärfe.


    Welches System hat die Nase vorn?

    Es kommt meiner Meinung nach auf die komplette Kette an und welche Systeme als back up vorhanden sind.


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    LG


    Horst

  • Horst, schön, dass es dir wieder besser geht!

    Für meine Kette das DV please:):P;)

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • ich habe gerade von SPU auf Dynavector 20X gewechselt. Bass knallt klar besser beim Dynavector, Zischlaute komplett null, S-Töne komplett unter Kontrolle. Etwas neutraler. Zackiger. Ein 5 Ohmer ist einem 2 Ohmer was die Anpassung angeht nicht besonders ähnlich. Am Hashimoto ÜT mit 1:40 haut einem das SPU Classic vom Punch her die Krawatte vom Hals. Bei 1:20 dagegen das Dynavector. Am EAR MC3 ÜT (jetzige Kombi) mit 1:30 ist das Dynavector im Bass besser. Gar nicht soft. Der Bass ist nicht samtig sonder tief und federnd zugleich. Die Attacke ist extrem gut. Zischlaute null. Seit ich das Dynavector System am MC3 habe ist es für mich soweit auf der Leiter nach oben geklettert, unfassbar gut. Die Mitten sind klar, die Abbildung ist gross. Das passt alles perfekt zusammen. Am Transistor zB Opera Consonance PM8 in der 30 Ohm Stellung ist das Dynavector auch fast überall besser. Da zieht einem der Bass 'nen Scheitel. Leider habe ich die Opera weggegeben. Das SPU läuft am Transistor nicht so gut. Obwohl ...Moment, der kleine Trichord hatte mal was aus dem SPU gemacht. Das war erstaunlich gut. Die beiden Systeme sind halt nicht direkt vergleichbar. Dafür liegen sie mit 2 Ohm und 5 Ohm zuweit auseinander.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Hallo Knut,

    ob beide System mit 2 Ohm und 5 Ohm vergleichbar sind, hängt stark vom benutzen Übertrager ab

    und natürlich von der Phono Vorstufe.

    Manche Übertrager brauchen keine Anpassung für 2 Ohm, bzw. 5 Ohm. Das Thema habe ich hier schon x-Mal besprochen und möchte dazu keine weitere Stellung abgeben.

    Ich will und kann zu deiner persönlichen Wahrnehmung keine Stellung nehmen. Auch nicht zu deinen unterschiedlichen Phono Vorstufen und Übertragern. Ich habe versucht, für beide Tonabnehmer die passende Basis für einen Vergleich zu finden.


    Vielleicht machst Du besser einen eigenen thread auf.

    :merci:



    PS: Kann die Moderation bitte meinen Thread schliessen. Für mich ist hier alles gesagt. DANKE

    LG


    Horst

  • Bitte nicht schliessen 😞 nur weil Indie spielen will...


    @ Horst: Ich kann Deine Beobachtungen nur bestätigen! Das DV ist ein best buy! Mehr kann man haben, aber muss man nicht. Bei mir läuft es häufiger als das SPU Classic (von dem ich drei besitze).


    Grüsse von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Lieber Doc no,

    ich habe natürlich ganz bewusst o.g. LP als Referenz ausgesucht, weil diese Platte wegen ihrer Silbilanten recht kritisch ist. Ganz besonders das Stück "Summer Samba".

    Wenn da das Dynavector die Silbilanten etwas stärker, aber ohne jegliche Schärfe abbildet, dann ist das ein riesen Kompliment. Bei jeder anderen, unkritischen Platte

    ist das dann absolut TOP. Im Vergleich zum SPU zeigt das Dynavector ein wenig mehr an Hochtonauflösung und Details.


    Wen es interessiert, der sollte sich die Partricia Barber LP mal wegen der Silbilanten anhören. Dann weiß man, was ich damit sagen will.;)

    LG


    Horst

  • Bitte nicht schliessen 😞 nur weil Indie spielen will...


    @ Horst: Ich kann Deine Beobachtungen nur bestätigen! Das DV ist ein best buy! Mehr kann man haben, aber muss man nicht. Bei mir läuft es häufiger als das SPU Classic (von dem ich drei besitze).


    Grüsse von Doc No



    Doc no!

    ..DV 20xL2 best buy - der Meinung kann ich mich anschließen.:thumbup:

    Hab gerade vom Ortofon Cadenza bronze aufs DV 20xL2 gewechselt.

    Ich vermisse eigentlich nichts. Unterschiede sind marginal.

    Was ich an den DV Systemen schätze ist, dass man nichts über mangelhafte Verarbeitung hört.

    Viele andere Firmen haben eine deutlich schwankende Fertigungs- Qualität.


    Good night..

    Hubert



    Gruß
    Hubert

  • Moin,


    aber wie passt das Dynavector zum Arm (Compliance??)

    Das SPU benötigt doch auch einen speziellen Arm und gut zu laufen...erstmal unabhängig von Impedanzen und Anpassungen.

  • aber wie passt das Dynavector zum Arm (Compliance??)

    die Frage ist gut. Wenn ein ein AT7V mit Compliance 15 drangehängt wird für einen Test und der Groovemaster vibriert ohne Ende ist das natürlich ein völlig falsches System für den Arm. Ein Dynavector mit Compliance 12 wird bestimmt aber ein best possible match darstellen.^^:sorry:

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Man kann natürlich Alles in Frage stellen, aber laut Hersteller des Tonarmes passt das Dynavector 20x2L und das DVxx2MK2 hervorragend zum Arm. ( Ich weiß natürlich auch , dass das xx2MK2 eine andere compliance hat..) Selbst die Benze mit compliance 15 laufen super.


    Der Knut gibt auch nie Ruhe...;) (..mit dem Tonarm).

    Wer die Compliance in Verbindung mit dem Dynavector anzweifelt, kann ja gerne einen neuen Thread aufmachen und genaue Untersuchungen anstellen.


    Viel wichtiger in dem Zusammenhamg finde ich, dass Dynavector z.B. für das 20x2l keinen Meßschrieb mehr beilegt. Die Ortofon SPUs die ich bereits zuhause hatte, kamen alle ohne Meßschrieb. Ohne Meßschrieb habe ich das Gefühl, dass aus Kostengründen lediglich eine Sichtkontrolle stattfindet, aber keine umfängliche Prüfung. Schade, ... so einen Meßschrieb hatte ich immer sehr geschätzt.

    LG


    Horst

  • Das DV 20x2 L ist recht gutmütig und läuft am Jelco und am 3012 R prima. Ob es meiner Messplatte gefällt, habe ich diese jedoch nie gefragt.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • ... so einen Meßschrieb hatte ich immer sehr geschätzt.

    Ich habe mich beim DL103 immer gefragt ob der Meßschrieb nicht nur geschätzt ist ;)


    Ob die wirklich jedes System messen - oder der Meßschrieb mehr ein "Beispielbild" ist??? Mir fehlt da ein wenig der Glaube...


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Das DV2xL2 ( wie auch der Vorgänger 20xL) läuft an Armen unterschiedlicher Masse sehr gut.!!!


    Ich hatte das 20xL am Thorens TD 160 MKII mit TP64 (Kelch) Arm mit 10,5 Gramm effektiver Masse.

    Dann beide Systeme am 12 Zoll Jelco mit schwerem Jelco HS.

    Beide laufen auch daran sehr, sehr gut.


    Wie gut das DV 20xL2 am Jelco läuft kann ich gut vergleichen, wenn ich das doppelt so teure Ortofon Cadenza Bronze im teuren und schweren Ortofon HS gegen höre.:)


    https://www.ortofon-elite.de/l…000&cat=headshell&lang=de


    d.h. das Ortofon Cadenza hatte optimale Arbeitsbedingungen.


    ..und es gibt wirklich Übertrager, die über eine enorme Bandbreite verfügen und mit Systemen von 38 Ohm (Benz LP) bis 2 Ohm Ortofon SPU hervorragend aufspielen. Hab ich bei Horst_t schon gehört.

    Leider nicht ganz billig.


    Das es sehr unterschiedliche Wahrnehmungen bei den TA gibt, liegt m.E. auch an der unterschiedlichen Ausrichtung der jeweiligen Kette, des Musik- Materials und des persönlichen Geschmacks.


    Deshalb ist das hier Geschriebene meine subjektive Meinung und trifft nur auf meine Kette zu.


    LG HUbert



    Gruß
    Hubert

    Einmal editiert, zuletzt von Hubert T ()

  • .und es gibt wirklich Übertrager, die über eine enorme Bandbreite verfügen und mit Systemen von 38 Ohm (Benz LP) bis 2 Ohm Ortofon SPU hervorragend aufspielen.

    da ist mir ausser dem Denon AUS1 keiner bekannt, der das kann. Es kann immer nur ein Kompromiss sein. Wenn ich nur sagen wir 1:10 habe, wie soll der optimal am SPU Classic spielen? Wenn ich mit Y-Steckern irgendwelche Anpassungen vornehme, biege ich mir das Ding irgendwie zurecht. Aber der Gain passt dann wieder nicht. Warum macht den Silverbore extra einen SPU Übertrager? Warum macht Arkadi für jedes MC einen haargenau ausgerechneten ÜT? Oder umgekehrt, warum ent-wickelt Arkadi als bester lebender Wickler auf diesem Planeten nicht einen breitbandigen ÜT für alles? Hören kann immer mit einem vermeintlich breitbandigen ÜT - auch mal ein Benz und dann ein SPU-, ich kann Musik aber auch mit einem Tivoli Radio hören. Geht genauso gut. Ist halt immer die Frage, wohin ich kommen will, wenn ich schon viel Geld für irgendwelche ÜT ausgebe. Jedes MC braucht genau seinen Spielpartner. Dafür liegen MC Classic und 20X2L zu weit auseinander, um sie mit einem ÜT ans Optimum zu bringen. Was lag denn an beim Test? 1:20 von Silvergore? oder gar nur 1:10?

    Für Vergleichstest von MCs bräuchte es eigentlich einen Phono mit Impedanzanpassung. Leider habe ich derartigen z.B. von BMC momentan auch nicht. M. Fremer nutze zeitweise so ein Teil ,um die Qualitäten der MCs besser unterscheiden zu können.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Lieber Hubert,

    nur weil Knuth es nicht versteht, oder nicht verstehen will, kann es doch in der Realität sehr gut funktionieren. Man könnte sich z.B. auf der HP von Silvercore einfach mal schlau machen, oder einfach die Erfahrungen Anderer wertschätzen, die schon lange mit einem MC Pro gehört haben. Ich habe schon x-Mal geschrieben, dass man beim Silvercore MC Pro keine Anpasswiderstände benötigt. Selbstverständlich habe ich es auch probiert. Mit Parallelwiderständen klingt es schlechter!!!

    Wenn ich Lust habe, werde ich einen Auszug aus der BDA von Silvercore zum Nachlesen hier einstellen, damit die Zweifler es eventuell auch verstehen. Ob sich die Arbeit lohnt, bezweifle ich allerdings. Ich weiß auch nicht, warum Knuth immer was über Silvercore und Groovemaster zu lästern hat.

    Wie seine blumigen Beschreibungen zu bewerten sind, weiß ich, seit dem ich eine Amperl in Ruhe gehört habe. Da wird über Tuberolling philosophiert und man merkt nicht, dass diese Kiste eindeutige klangliche Defizite aufweist.

    Es wird geschrieben, dass Knuth nur spielen will. Veilleicht sucht er sich besser einen andere Spielplatz als meinen Thread.

    :merci:

    LG


    Horst

  • Spielen ist ja harmlos. Aber abenteuerliche Formulierungen zu Transformatoren sind doch bedenklich!

    Hier Stichwort Bandbreite. Knut da musst du nochmal nachlesen ;)

    Liebe Grüße Achim

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)