Sounding, Mastering, oder wie man jeden Tag eine neue Anlage bekommt!

  • Seriell, also hintereinander. Einfach vor dem Verstärker. Bei vernünftig konstruierten Geräten braucht man keine Sorge zu haben, dass sie den Klang verschlechtern. Ausserdem kann man die (hoffentlich vorhandene) Bypass Schaltung betätigen. Das ist vom Prinzip her das selbe wie eine deaktivierte Tape-Schlaufe, einfach nur im Gerät intern. Der Vorteil: Kein zusätzlicher Kabelwirrwarr.


    Gruss Urs

  • Dann lad den Stereotrack doch als 2 Mono Tracks in die DAW. Dann kannst Du in jede einzelne Spur das Plugin insertieren und so nutzen wie Du es möchtest. Bei Protools ist das möglich. Alternativ in M/S-Konfiguration wandeln.


    VG


    jokeramik

    Brauch ich nicht, ich hab ja an den Geräten separate Regler für jeden Kanal, also echtes zweikanal Stereo. Ich muss die analoge Ebene deshalb nicht verlassen.

    Gruss Urs

  • Also andersrum gesagt, mit einem minderen Masterband aus der x ten Generation kann man noch so viel an den Reglern drehen und mit SPL´s oder sonstwas aufhübschen, es wird Qualitativ niemals an eine frühere Kopie oder das Originale Master rankommen.


    Das Format selbst regelt keine Klangunterschiede verschiedener Aufnahmen. Wie soll das gehen ? Mal zuviel, mal zu wenig Bass - ein Problem so alt wie es Aufnahmen gibt ... Da kann nur Sounding was ändern.


    Gruss Urs

  • Das Format selbst regelt keine Klangunterschiede verschiedener Aufnahmen. Wie soll das gehen ?Gruss Urs

    Volkmar spricht von Masterbändrn, also die guten alten anlogen.


    Ein Masterband aus der dritten Generation aus der Kopierstraße ist dem Master vom original Muttermaster, welches ins Archiv wandert, natürlich klanglich unterlegen. Da hilft nachträgliches Aufhübschen zwar erstaunlich aber halt nicht komplett. Verlustfreies Kopieren ist halt nur digital möglich.


    Gruß

    skeptiker

  • Unterschreibe alles was hier gesagt bzw. geschrieben wurde. Allerdings hat die Sache noch einen weiteren Hacken: den Mainstream-Sound, auf welchen man im Tonstudio die Aufnahme trimmt, damit es möglichst auch an "billigen" Anlagen "interessant" klingt. Und dieser "Mainstream-Sound" ist natürlich auch eine Frage des Zeitgeistes, ändert sich von Generation zu Generation.

    Typisch dafür sind Aufnahmen von Dire Straits oder Pink Floyd, ist in den beiden Fällen aber auch sehr gut gemacht. Die meisten Scheiben - egal ob Vinyl oder CD - werden aber mit der Zeit langweilig, eben weil über hochwertiges Equipment das ganze als Effekt hörbar wird.

    Dagegen haben die alten Aufnahmen - z. B. aus den 70ern - weniger oder gar keine elektronischen Effekte, sondern setzen voll auf elektronische oder akustische Gerätschaften (z. B. Goldfolienhall). Auch daraus wurde ein "Mainstream-Sound" gemacht (z.B. Fleetwood Mac), der wurde aber erst mit hochwertigem Zeugs hörbar - und dann war es auch wunderbar.

    Richtig gute und neutrale Aufnahmen gibt es meistens im Jazz (aber auch nicht immer) und bei früheren Klassikaufnahmen. Aber selbst davor haben die heute keinen Respekt mehr.


    Und natürlich gibt es auch gute Plugins - aber nicht umsonst. Wer was richtig gutes testen will, der sollte sich mal die Gerätschaften samt Software von Metric-Halo ansehen, bzw. anhören. Läuft leider nur auf MAC - aber die Geräte haben es in sich. Aber wie gesagt - gibt es nicht umsonnst.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Eben, drum fragte ich ja nach, wie ein Format (Tape) die bestehenden Klangunterschiede (zu viel Bass, zu wenig Bass etc) einzelner Aufnahmen soll ausgleichen können. Wenn der Tonmensch mit dem falschen Bein aufgestanden ist und mit zuviel Bass mastert, dann nützt meiner bescheidenen Meinung nach auch die erste Generation nichts, weil der Fehler (zuviel Bass) halt schon drauf ist und auf alle weiteren Formate (CD, LP, Band, Stream, etc ) weiterübertragen wird. Will ich das nun korrigieren, dann, so glaube ich, benötige ich ein geeignetes Sounding-Werkzeug, nicht ein anderes Tonformat. Ausser, es wurde im Nachhinein bereits korrigiert und gelangt als Tape Remaster in den Verkauf. Ein Zufallstreffer. Doch selbst dann wurde auch nichts anderes gemacht als eben Sounding ...


    Gruss Urs

  • Im Prinzip hast Du natürlich recht. Was Volkmar vermutlich meint sind die uvermeidlichem Kopierverluste vom analogen Master Tape zu Master Tape. Sprich weniger Dynamik, mehr Rauschen und Verlust feinster Informationen.


    Für das Sounding des Re-Masters würde ich auch gern die erste Kopie des original Masters bekommen. Das dürfte eine Frage des Preises und die Wichtigkeit des Projektes sein.


    Gruß

    skeptiker

  • Eben, drum fragte ich ja nach, wie ein Format (Tape) die bestehenden Klangunterschiede (zu viel Bass, zu wenig Bass etc) einzelner Aufnahmen soll ausgleichen können. Wenn der Tonmensch mit dem falschen Bein aufgestanden ist und mit zuviel Bass mastert, dann nützt meiner bescheidenen Meinung nach auch die erste Generation nichts, weil der Fehler (zuviel Bass) halt schon drauf ist und auf alle weiteren Formate (CD, LP, Band, Stream, etc ) weiterübertragen wird. Will ich das nun korrigieren, dann, so glaube ich, benötige ich ein geeignetes Sounding-Werkzeug, nicht ein anderes Tonformat. Ausser, es wurde im Nachhinein bereits korrigiert und gelangt als Tape Remaster in den Verkauf. Ein Zufallstreffer. Doch selbst dann wurde auch nichts anderes gemacht als eben Sounding ...


    Gruss Urs

    Hallo Urs,


    beim Mastern geht es um Veränderungen bei EQ-Anwendung bis maximal 3 dB. Oft sogar noch weniger. Ist diese Grenze erreicht, dann ist in der Mischung schon irgendetwas nicht in Ordnung. Oder die gesamte Abhörkette ist halt keine neutrale Kette. Dazu kommen noch Eingriffe von Seiten der Dynamik mit Plugins von iZotope (Ozone), API oder auch Drawmer bzw. Weiss. Häufig sind diese Plugins auch als Hardware (Weiss, Drawmer, API) verfügbar. Auch die Nutzung von Excitern ist in sehr gerinfügigen Dosen zielführend.


    Selbst das verwendete Magnetband erzeugt wegen seiner spezifischen magnetischen Eigenschaften eine Veränderung im Dynamikbereich (Kompression) und Färbung (Sättigung). Es macht natürlich Sinn zu wissen, mit welchem Magnetbandtyp und entsprechender Maschineneinstellung Ergebnisse welcher Art auch immer zu erreichen sind.

    VG

    jokeramik

  • Im Prinzip hast Du natürlich recht. Was Volkmar vermutlich meint sind die uvermeidlichem Kopierverluste vom analogen Master Tape zu Master Tape. Sprich weniger Dynamik, mehr Rauschen und Verlust feinster Informationen.

    Oh, da hab ich doch aber Glück, wenn ich auf Tonträger zugreifen kann, die mit genannten Problemen nicht belastet sind, weil sie von den erfahrensten Tonmenschen auf der ganzen Welt in den vergangen Dekaden sorgfältig hergestellt worden sind, um eben nicht unter dem Genannten zu leiden. Diese Arbeit habe ich mit Handkuss und Vertrauen den Profis überlassen im Wissen, von der Könnerschaft und Erfahrung nur profitieren zu können. Zeitlich und vom Gegenwert her.


    Der Rest ist eine Diskrepanz, die der menschlichen Eigenschaft geschuldet bleibt, nämlich das Unvermögen als Tonschaffender wissen zu können, wie ich als zukünftiger Konsument und Liebhaber von Musik diese wiedergegeben zu erhalten wünsche. Der kann das nicht wissen, also gestaltet er sein Produkt nach seinem eigenen Gusto innerhalb der gängigen Normen. Nur das bleibt ihm übrig. Und genau das soll er auch machen.


    Ich möchte nichts anderes haben, denn das sind Produkte, auf die man sich in klangqualitativer Hinsicht in aller Regel verlassen kann, und deswegen ein anderes Format (bei mir: als die CD und der Stream) auch gar nicht zur Diskussion steht, denn anders als beim Band hat es diese Probleme in der Grössenordung, wie sie dem Volkmar als erwähnenswert erscheint, nicht.


    Doch das Tonträger-Format ist nicht Gegenstand dieses Threads, sondern das Sounden. Einige nennen es Mastern, andere Verbiegen, wieder andere Verschlimmbessern, ich nenne es sounden. Denn trotz der exzellent geleisteten Arbeit der Tonleute - als Ganzes in allen Aspekten - bestehen da und dort aus oben von mir geschilderten Gründen kleinere Mankos, die aber leicht zu korrigieren sind.

    Dazu kommen noch Eingriffe von Seiten der Dynamik mit Plugins von iZotope (Ozone), API oder auch Drawmer bzw. Weiss. Häufig sind diese Plugins auch als Hardware (Weiss, Drawmer, API) verfügbar. Auch die Nutzung von Excitern ist in sehr gerinfügigen Dosen zielführend.

    Die von mir zur Zeit verwendeten Geräte sind von Millennia Media, Avalon Audio, Smart Research.


    Ich benutze nur Hardware und dabei keine Exciter oder Enhancer oder sonstige Psychoakustikprozessoren ...


    Gruss Urs

  • Ich würde es bei der Anwendung zu Hause eher als Anpassen an individuelle Vorlieben bezeichnen, leider sind ja Worte wie sounden, verbiegen, ... neg. besetzt.

    Früher hat man Tasten wie Sprache/Bass/Regler oder Regler wie Höhen, Tiefen, Mitten ... Loudness (ggfs. regelbar) oder EQs etc benutzt heute gibts halt noch viel mehr. Ich finde da nichts schlimmes bei - wenns einem hinterher denn besser gefällt.


    Man sollte dabei nur nicht den Fehler begehen in diesem Zusammenhang zu verallgemeinern und von "richtig, echt, natürlich, unverfälscht, originalgetreu ..." zu reden.

    VG
    Mario

  • Röhre ist auch Psychoakustik...:-))))