Wie lange hält eine Schallplatte

  • Der „Sascha aus‘m Taunus“ (YTer) hat ein Video darüber gemacht - echt! Er hat ein und dieselbe Scheibe tausend mal abgespielt und regelmäßig sie mit der selben Pressung verglichen und kam zum Ergebnis, dass eine LP ca 1000x abgespielt werden kann, bis sie deutlich schlechter klingt als ihr Pendant.

    LG Matze

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    AAA Mitglied

  • Kann da auch was beitragen Ich hab etliche LPs die 50 Jahre und älter sind, und einige davon hunderte oder tausende Male abgespielt wurden. Da sind z.b. Deep Purple Fireball oder Mashine Head. Auf einigen Stücken sind Becken oder Tambourin Gerassel wie wegradiert. Äusserlich sind die Platten NM und spielen, bis auf diese Stellen auch so. Ich suche schon nach Ersatz und bin sehr gespannt ob es tatsächlich an den Platten oder vieleicht an meinen Lautsprechern liegt? Oder ob meine Ohren soo schlecht geworden sind?


    Ist so etwas denn möglich das teilweise Töne wie wegradiert sind und der Rest völlig normal und ohne Verzerrungen spielt?

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  • Oder ob meine Ohren soo schlecht geworden sind?

    Wann hast du denn deinen letzten Hörtest machen lassen?

    Musikalische Grüße von Udo L.

    Technics 1200 MkII mit Kabusa TD-1200 an Lite Phono • Diverse TAs • Tascam 122 MkIII • PreSonus Central Station • Neumann KH 120II • Marantz PMD340 • Tascam SS-CDR250N • MOTU 1248 • Funk CAS-2 v.4 ••• und AAA Mitglied

  • Guten Morgen,


    Hab schon viel Scheiße gehört, der Bullshit hier übertrifft aber einiges um längen!


    Wer mit Bleigewicht (sorry für den vergleich) sein Vinyl vergewaltigt dem gehört es nicht besser, dazu vielleicht noch eine nicht 100% Perfekte justage mit schiefer Nadel und fertig ist die sprichwörtliche Plattenfräse.

    Schuld daran sind aber auch die Hersteller welche mit für mich Persöhnlich abartig hohen AK´s die Musikliebhaber kirre machen, wer Systeme mit AK´s sogar weit über 2,5 pont anbietet und wirbt und dafür noch beifall bzw nichtbeachtung kriegt kann immer so weiter machen, unsere wertvollen Platten danken es später.


    Ich könnte meine MM Abtaster quasi verzerrungsfrei auf Einwandfreien Pressungen locker bis weit unter 1 Pont fahren, mein AT-ML180 sogar bis auf knapp unterhalb 0,5 Pont und es spielt immer noch Verzerrungsfrei (Empfohlene AK des Herstellers 0,95 - 1,55 gr.) nur mal als Praktisches beispiel, hab selber gestaunt.

    Das der fast schwebende Diamant dabei gerade auch durch seine unkontrollierte Eigenenschwingung ebenfalls das Vinyl ruinieren soll halte ich für ein Märchen, hab selber alte Platten in meiner Sammlung weit! über 1000 Std gespielt mit unter 1 Pont AK welche sogar neuere Japanpressungen oder Reissues im direktem hörvergleich nass machen, nix Verzerrungen oder irgendwelche Frequenzaulöschungen!


    Thema hab ich übrigens hier schon mal angesprochen RE: Auflagekraft (AK) Extrem


    Die Industrie könnte also auch heutzutage mit leichtigkeit hochwertigste Nadelschliffe anbieten welche mit vetretbaren AK´s um knapp unterhalb 1 bis maximal vielleicht 1,5 Pont ausreichend verzerrungsfrei arbeiten, sicher auch für MC´s welche ja Prinzipbedingt mit ihren eher harten Aufhängungen eher höhere AK´s benötigen, ich jedenfalls bin ein verfechter niedriger AK´s und hab dazu wie schon erwähnt auch Positive Erfahrung gemacht.


     

    Das Scratchen der Hip Hop Dj´s zeigt ja ganz schön dass sich (hier halt im Schnelldurchlauf) sowohl Platte als auch Nadel abnutzen.

    Es gibt mit sicherheit eine grenze der maximalen belastbarkeit von Vinyl welche schon durch einmaliges überschreiten irreparable Schäden verursachen können, wenn ich eine sprichwörtliche Stopfnadel mit gewalt durch die Rillen ziehen würde ist das Vinyl auch für alle zeiten hinüber.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

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  • Meine Meinung dazu ist folgende:


    AK >2,5g halte ich generell für den Verschleiß des Vinyls förderlich.

    Zu beachten ist dabei auch der Nadelschliff und damit die Größe der Anlagefläche und dem Flächendruck an den Rillenflanken.


    Systeme mit AK 3-4g in Verbindung mit Rundnadel oder Ellipse sind daher aus meiner Sicht grundsätzlich die falsche Wahl.


    Bei einer falschen Justage ist der Nadelschliff wohl eh egal, da könnten die scharfen Schliffe u.U. noch größere Schäden anrichten.


    Aus Sicht der Abtastungsleistung sind Rundnadel und Standardellipse den schärferen Schliffen eh unterlegen, dass Sounding gefällt hingegen vielen Nutzern.


    VG

    Dieter

  • Schon länger her und sollte ich mal machen. Aber ist es denn prinzipell möglich das manche Töne durch vieles abspielen wie wegradiert sind?

    Wohl kaum, aber dass bestimmte Härchen am Membran kaputt sind und du bestimmte Frequenzen nicht mehr wahrnimmst b.z.w. dein Gehirn zudem noch auf diesen Mangel reagiert, kann dir ja der Akustiker nach dem Hörtest am besten erklären.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Kann da auch was beitragen Ich hab etliche LPs die 50 Jahre und älter sind, und einige davon hunderte oder tausende Male abgespielt wurden. Da sind z.b. Deep Purple Fireball oder Mashine Head. Auf einigen Stücken sind Becken oder Tambourin Gerassel wie wegradiert. Äusserlich sind die Platten NM und spielen, bis auf diese Stellen auch so. Ich suche schon nach Ersatz und bin sehr gespannt ob es tatsächlich an den Platten oder vieleicht an meinen Lautsprechern liegt? Oder ob meine Ohren soo schlecht geworden sind?


    Ist so etwas denn möglich das teilweise Töne wie wegradiert sind und der Rest völlig normal und ohne Verzerrungen spielt?

    Das hört sich danach an, das zu viele Preßlinge (die eigentliche Schallplatte) gefertigt wurden und man einer der letzten erwischt hatte (optimal ist es, wenn man einer der ersten Preßlinge als Schallplatte erworben hatte). Heute weiß ich, das ich früher (70er-80er Jahre) deswegen kein Plattenfreund wurde, weil ich immer wartete mit dem Kauf, bis die Preise gesunken waren - das war mein großer Fehler.

    Heutige Käufe von Schallplatten (40-50 Jahre danach) erfordern sicherlich noch wesentlich mehr detailliertes Wissen, da ja heute schon sehr kleine Auflagen bis zur Einzelherstellung durchgeführt werden -

    siehe auch "so entsteht eine Schallplatte"

    https://www.album-der-woche.de…t-eine-schallplatte-28187

    https://duophonic.de/vinyl-pressung/

    Infos aus damaliger Zeit (Nadelschliff-Varianten, Reinigung, Verschleiß) findet man in den beiden Funkschau "Spezial" Ausgaben - Fotos davon findet man in post #44 unter

    https://www.diyaudio.com/commu…o-magazines.166022/page-3

    Betrifft nicht direkt dieses Thema - trotzdem interessant auch in diesem Zusammenhang weil geringere Störgeräusche auch geringeren Verschleiß der Rillenschrift bedeutet:

    https://www.diyaudio.com/commu…ow-all-approaches.296358/

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Hallo,


    mein Gott Volkmar, sorry, dennoch Du polterst hier herein ohne jede Gnade vor dem Herrn...

    Deine Sichtweise über die Auflagekraft, geschenkt, wenn Du der Meinung bist die du oben zum besten gibst, ok, dann ist das für dich so.


    Nur bitte, bitte, an die Neulinge oder Unbeleckten;

    die Hersteller werden sich schon was bei den Vorschriften und Kräften gedacht haben. Wahrscheinlicher noch sind diese Vorgaben einer langen Reihe von Versuchen, Untersuchungen, Test und nicht zuletzt labormäßigem Überprüfungen per Mikroskop entsprungen.

    Ich jedenfalls meine nicht ich wüßte besser als mein Bäcker wie das mit dem backen so funktioniert, viele Grüße Tobias.


    PS: Tausend Stunden sind eine verdammt lange Zeiteinheit....

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

    Einmal editiert, zuletzt von Röhrentobi ()

  • Ich weiß schon was ich hier schreibe Tobias, wollte nur nicht das hier der Eindruck entsteht ab einer gewissen, absehbaren Laufzeit ist das ganze Analoge zeug reif für den Müll, so kam das nämlich rüber.

    Ganz im gegenteil halten Platten und Tonabnehmer bei richtigem Einsatz mehr als ein leben lang, Schallplatte ganz sicher viele Tausende Jahre, meine Persöhnliche Einschätzung, wenn die Digtalen Speichermedien schon lange aussteigen und ausgedient haben dreht sich die Schallplatte immer weiter, gerade weil Vinyl quasi nicht altert, resistend gegen so gut wie alle Umwelteinflüsse ist und auch so bei korrekter handhabe kaum oder gar nicht abnutzt.


    In 100000 Jahren plaudern wir mit Platten aus dieser zeit in der Hand nochmal drüber bei nem glässchen Wein ;)


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • PS: Tausend Stunden sind eine verdammt lange Zeiteiheit....

    Ach was bei Volkmar vergehen die in ein paar Tagen...


    Glaub kaum, dass hier irgendjemand ein Album komplett tausend Mal gehört hat. Warum auch.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Ich schon Kraut, bis vor kurzem lief bei mir seit über 30 Jahren immer eine bestimmte ELO 3 LP Box (Original UK von 1979) diagonal beim Musikhören Anfangs mit, ok, natürlich nicht immer voll ausgespielt, geschätzt haben die 3 Platten abwechselnd eine laufzeit von weit über 1000 Std.


    Und spielen immer noch Einwandfrei, das war noch beste UK Arbeit, auch klanglich ein Volltreffer :) die überragende Klangqualität der neuen Eldorado von MFSL erreichen sie dann allerdings doch nicht ganz.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Hallo,

    also 6xPlattenseite á 25min=150min
    1000mal abgespielt=150000min=2500Std.

    = 104,16666 Tage...

    na ja... dann viel Spaß, viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • volkmar II Du meinst also, dass Nadeln und Dämpfungsgummi keinem Verschleiß unterliegen?

    Ich meine damit ausschliesslich den Diamant, alles andere am System wird natürlich mit der zeit an Qualität verlieren, bei halbwegs vernünftiger justage und AK´s halten Abstatdiamanten ganz sicher wesentlich länger wie vom Hersteller angegeben, selber schon mit meinem zweiten AT Tonabnehmer von 1986 erlebt.

    Also gefühlt hatte der weit mehr als die vom Hersteller angegebene maximale Laufzeit drauf und wird ganz sicher nochmals eine lange zeit laufen, der hatte auch noch einen Naturdiamanten, keinen Synthetischen wie heutzutage ja oft üblich, Synthetisch gewachsene Diamanten gibts erst ab etwa 1990 so weit ich weiß und sind auch nicht so robust laut infos aus dem web.


    gruß

    volkmar

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    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Durch den schmalen Berührungsradius in der Horizontalen steigen die Kräfte auf die Rillenflanken an, was durch einen vertikalen Radius kompensiert werden muß, um die Auflagefläche des Diamanten gleichgroß zu erhalten, und die Rille nicht zu beschädigen.

    Jede mir bekannte fachliche Abhandlung beschreibt die Scharfen Schliffe als die mit der deutlich größeren Auflagefläche, was auch leicht durch Überlegungen betr. der geometrischen Gegebenheiten nachvollzogen werden kann.

    Das die Stereorille zweifelsfrei mit einer schmaleren als einer Rundnadel Verzerrungsärmer abgetastet werden könnte, ist durchaus richtig. Jedoch nur, wenn die Lagerkonstruktion des Nadelträgers derjenigen des Schneidstichels entspricht.

    Auch das halte ich nicht für richtig. Der Tracing-Error ist in jedem Fall kleiner, was so oder so zu geringeren Verzerrungen führt.

    Tracing Error.jpg

    Dein Nachsatz bezgl. der unterschiedlichen Lagerkonstruktion ist nicht völlig falsch, denn da wäre eine Gleichheit der Geometrie bei Schneidstichel und Abtaster eine weitere Verbesserung - dennoch führt der geringere Tracing-Error schon zu deutlich geringerer Verzerrung.


    Höhere Verzerrungen bei einem Schärferen Nadelschliff können nur auf einer Fehlabstimmung in einem anderen Bereich begründet sein...

  • Beim SPU Classic GE MKII z.B. soll man 4.0 gr einstellen (empfohlen von Ortofon).


    Das können die Schallplatten schon vertragen.

    Hast du bei der AK einen Tonarm schon mal auf dem Finger gehabt? der geht runter wie Blei, ok, muss jetzt natürlich nix heißen, wahrscheinlich ist das auch noch ok, gedanken würd ich mir trotzdem machen.


    Man muss sich die Situation auch mal praktisch vorstellen, es schleifen ja beim Abtastvorgang im wahrsten sinne des wortes zwei Materialien brutal aufeinander, ohne irgendein Schmiermittel, allein deswegen muss man sich doch schon gedanken über ein auf dauer mögliches Abschleifen der Vinylrillen machen.

    Ab einer ganz bestimmten AK wird wohl ein material nachgeben und beschädigt werden, mit sicherheit aber nicht bei unseren immer noch im vergleich relativ leichten Auflagekräften, bei geschätzt maximal etwa 2 - 3 gr AK vermute ich mal ist gerade noch alles in Ordnung obwohl das schon ziemlich schwer ist, auf lange zeit gesehen, meine zweifel hab ich ab der doch schon recht schweren AK aber schon, aber das weiß ja niemand wirklich ab welchen AK´s wirklich die grenze für das beschädigen des Vinyls Eintritt.


    gruß

    volkmar

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    Einmal editiert, zuletzt von volkmar II ()