Was in diesem Thread völlig untergeht, ist der m. E. eigentliche Zweck von Klangreglern, nämlich nicht das Unvermögen der Anlagen oder der Aufnahmen auszubügeln, sondern das Unvermögen des Menschlichen GEHÖRS.
Nahezu kein Mensch hat einen lineares Topp-Gehör. Mit zunehmendem Alter z. B. nimmt die Fähigkeit, hohe Frequenzen wahrzunehmen, linear ab. Die meisten merken das nicht, da es ein schleichender Prozess ist (und würden sich heftig wundern, was alles an Signal da ist, wenn sie mal ein Hörgerät eingesetzt bekämen). Da ist z. B. die Möglichkeit, die Höhen leicht anheben zu können, sehr sinnvoll und willkommen. Accuphase, Luxman, McIntosh etc. sind ja nicht doof, wenn sie Klangregler in ihre Amps einbauen. Hochwertige Lösungen kosten allerdings Geld, das ist fast immer der Grund, warum viele Verstärkerhersteller keine einbauen. Und als Ausrede kommt dann immer das (sorry) Geschwafel vom reinen, linearen, unverfälschten High-End-Klang, den man als seriöser Hersteller nicht beeinträchtigen will **gg**.
Das "Argument" geht nur leider an der Lebensrealität vorbei, weil unperfekte Menschen die Geräte in der Praxis nutzen sollen. Und die haben eben zu 99% kein ideal lineares Gehör.
"Ok, auch würde ich sagen, allein meine Klangregler mit einem defeat Schalter aus der Schaltung nehmen zu können betrachte ich als segen, das hört man gerade in der Neutralstellung nämlich überdeutlich!
Im ersten flüchtigen moment ist kein unterschied hörbar, konzentriert man sich aber einige zeit wirklich intensiv auf die Musik ärgert man sich diese nicht unbedingt subtilen, zuweilen aber auch überdeutlichen unterschiede nicht sofort detektiert zu haben, das ist dann ein unterschied wie Tag und Nacht!
Diese vermeindlich winzigen Klangunterschiede machen positiv umgesetzt fast den ganzen Zauber, die sprichwörtliche magie manch Klassikers oder auch neueren Albums aus, und das beste ist das man gar keine Fledermausohren dazu braucht.
Annähernd (geschätzt aus eigenen versuchen) hörbare 8-9khz reichen völlig aus um die ganze Dynamik und Pracht ohne abstriche genissen zu können, dieses ganze geschwafel mit dem schleichenden Altershörverlust und den unbedingt damit einhergehenden Erlebnissdefiziten nerven langsam
Klar hat jeder mit zunehmenden Alter zwangsläufig hörverluste, aber es wirkt sich doch weitaus weniger krass aus wie manche das vermuten und mit gewalt versuchen jedem einzubleuen, also auf die art...jetzt müsst ihr aber uuuuuuunbedingt Angst haben weil ihr seit ja schon Ü60 quasi schon schwerhörig weil das Gehör nachlässt...kein Mensch braucht nahezu 20000Hz Hörvermögen um mit leidenschaft Musik zu geniessen!
gruß
volkmar