Thorens Überhanglehre

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir ein neues System für meinen alten Thorens TP280 MK IV geleistet. Nun geht es an die Einstellungen.

    Im Manual ist die Überhanglehre abgebildet, mit der sich das System sauber einstellen lässt ...


    Habe mich i.Ü. bisher noch nicht damit beschäftigt, der Dreher lief bis dato mit dem ursprünglich montierten Stanton-System.


    Leider finde ich diese Lehre für den Toarm TP35 bzw. Headshell TP55 nirgendwo. Allerdings gibt es eine Überhanglehre für die Headshell TP90 / TP95, und die sieht wenn ich das vergleiche identisch aus.


    Kann mir jemand von euch das bestätigen, dass es sich hierbei um dasselbe kleine Plastikteil handelt und ich das System auf der TP55 damit eingestellt bekomme.


    Danke und Grüße

    Henrik

  • Ich kenne die TP 55 leider nicht aus eigener Erfahrung, auf Thorensinfo sieht die Headshell TP 95 aber sehr ähnlich aus. Die Lehre ist allerdings zwar nützlich, aber bei Verwendung einer Schablone entbehrlich, zumal der Nachkauf sehr teuer ist. Die Lehre stellt das System bei korrekter Anwendung auf Nulldurchgänge bei 2.60 und 4.76 ein. Dafür gibt es im Zubehöhandel zahlreiche Spiegelschablonen oder recht günstig von Ortofon eine Pappschablone. Zur losen Vormontage gilt: Nadelspitze auf Höhe der Shellvorderkante, System in der Shell nicht verkanten, Orientierung wenn möglich parallel ebenfalls zur Shellvorderkante, dann ist man schonmal ziemlich nah dran. Mit genügend Erfahrung braucht man fast keine Lehre mehr. Trotzdem messe ich natürlich immer nochmal per Schablone nach. Die Geometrie ist übrigens nicht in Stein gemeißelt, dazu gibt es durchaus unterschiedliche Ansichten und das Abpielen einer Messplatte kann auch nicht schaden.

    Gruß

    Hanner

  • Und woher weist du ohne Lehre ob du Distanzplättchen einsetzen musst?

    Gruß Martin


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  • Distanzscheiben sind möglichst zu vermeiden. Wenn keine Austausch-Headshells einheitlich nivelliert werden müssen, sollte in erster Linie die Armhöhe reguliert werden. Wenn das nicht geht, die Tellerauflage angepasst werden. Im übrigen ist die nötige Höhe auch einfach mit einer Schieblehre zu bestimmen. Nur für die Höhenbestimmung ist die Thorenslehre mit Preisen um 30 € nun wirklich krass überteuert.


    Edit: ...und zudem nutzlos, wenn die Armhöhe/Tellerauflagenhöhe bereits einmal verändert wurde

    Gruß

    Hanner

    Einmal editiert, zuletzt von Hanner ()

  • Danke für die Antwort(en). Bestätigt meinen Verdacht auf Baugleichheit der TP55 mit der TP95 (zumindest im relevanten Bereich, wo das System montiert wird).


    Ich denke, ich werde mir die Lehre gönnen (30 Euro mit Versand) und dann nach dem Einstellen (des Systems) wieder einstellen (bei Ebay). Und wenn ich es richtig verstehe stelle ich damit selbstverständlich nicht die Höhe ein sondern sie ermöglich die saubere horizontale Ausrichtung inklusive Überhang. Das neue System ist ein Sumiko Pearl, da wird es keine Distanzscheiben benötigen, da das ziemlich voluminös ist.

    Das Einstellen des TP35 scheint laut Manual recht einfach zu sein, und mit der Lehre eben noch ein wenig komfortabler.

  • Für die Höheneinstellung taugt das Teil wie gesagt nur, wenn Tonarm und Matte noch in der Höhe sind, wie Frau Thorens sich das mal gedacht hat. Entscheidend ist, dass das Armrohr parallel zur Plattenoberfläche ist. Dabei ist eine geringe Abweichung auf Grund unterschiedlicher Scheibendicke und eventueller Welligkeit unvermeidlich und unerheblich. Auch hier sind nicht die Zahlen sondern die Ohren maßgeblich ;)

    Gruß

    Hanner

  • Hm,


    zu den Distanzplättchen. Was ist daran denn nun „schädlich“? Es sieht ab und an etwas merkwürdig aus, aber im Prinzip wird der VTA damit passend eingestellt, wenn der Tonarm eben keine Höhenverstellung bietet.


    Wirklich gute Matten unterschiedlicher Dicke zu finden, die eine Einbuchtung für das Label haben und sonst wirklich eben sind, kosten deutlich mehr als das Thorens-Teil und effektiv ist das Ergebnis ja identisch.


    Komm mir nun keiner mit mechanischer Stabilität und Ruhe im Klang gepaart mit stoisch-stabilen Bass. Auf die Berechnung der Kräfte bin ich gespannt. Bei 2g Auflagekraft. Wenn der Tonabnehmer fest - also mit mehr als 2g - unter der Headshell sitzt ist das gut. Ein ganz leichtes Anziehen der Befestigungsschrauben hat bei mir immer genügt. Da ich Inbusschraubköpfe nutze, nehme ich den Feinmechanikbit nur leicht zwischen Daumen und Zeigefinger, um so möglichst wenig Drehmoment in die Verschraubung zu geben.


    Hat nicht sogar Ortofon Tonabnehmer im Programm (gehabt?), die eine Verkippung erlaubt haben, um den Azimuth mit den Befestigungsschrauben feineinstellen zu können? Der Kontakt zur Headshell ist dann eine Linie in der Mitte und zwei Schraubenköpfe bzw. die beiden Muttern.



  • Warum Distanzscheiben verwenden, wenn sie nicht nötig sind? Es gibt Ansichten, die sie akustisch negativ bewerten. Im Übrigen verwende ich - wenns sein muss - auch welche, allerdings nicht diese Thorensteile, die finde ich optisch wie mechanisch fürchterlich.

    Gruß

    Hanner

  • Ich hatte mal so eine Plastiklehre für den TP 16 MKIII

    Zur groben Schnelljustage habe ich es verwendet, aber grundsätzlich mittels Schablone dann die Feinjustierung vorgenommen.

    Mir würde eine ausschließliche Justage mit dem Plasteteil nicht reichen.

    In Anbetracht der Tatsache, dass man sich erheblich günstiger eine Schablone ausdrucken und damit genauer justieren kann, machen das Teil in meinen Augen überflüssig.