Bandcamp - Die "2. -beste" Möglichkeit Musiker finanziell zu unterstützen (mal abgesehen von Konzertbesuchen)

  • Bei https://bandcamp.com/ können die Musiker ihre Musik (Vinyl, CD, Streaming, Download) anbieten und der geneigte Fan kann einen Mindespreis oder mehr dafür bezahlen. Ist das nicht die 2.-beste Variante die Musiker direkt zu unterstützen, als wenn zig Zwischenhändler mitverdienen?

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bandcamp


    Meinungen? Erfahrungen?


    Klaro. Der Konzertbesuch bleibt immer noch die 1. Wahl um einen Musiker zu unterstützen.


    Danke und Grüße

    Thomas

    Bleibe gesund, lebe lang, stirb schnell.... ♫.♬..♫..♬..♫.


  • Theoretisch ja, aber wenn die Tonträger auf Bandcamp und bei den Konzerten teurer sind, als beim Zwischenhändler, ergibt das für mich keine Logik mehr und leider ist das in letzter Zeit immer mehr der Fall :/

  • Theoretisch ja, aber wenn die Tonträger auf Bandcamp und bei den Konzerten teurer sind, als beim Zwischenhändler, ergibt das für mich keine Logik mehr

    Vielleicht die Logik, dass ich als Fan bereit bin, den Musiker zu unterstützen. Sollte aber eher freiwillig sein.


    Ich habe eben von Bandcamp einen Download (FLAC) eines Albums durchgeführt. Als Mindespreis war EUR 7,- aufgerufen, ich habe EUR 10,- ausgewählt und überwiesen (Endsumme ist 11,33 EUR incl. Steuer).


    Danke und Grüße

    Thomas

    Bleibe gesund, lebe lang, stirb schnell.... ♫.♬..♫..♬..♫.


  • Wenn man den physischen Tonträger kauft, ist der Flac-Download (gelegentlich auch Hires) inklusive.

    Schon das ist mal ein dickes Plus für Bandcamp.


    Schönen Sonntag noch

    Jörg

    Gruß Jörg


    Und sperrt man mich im Kühlschrank ein, ist mir das einerlei.

    Ich spür bei jedem Kältegrad die Obhut der Partei.


    Wolf Biermann


  • Hallo Thomas,


    zur Klarstellung, Bandcamp gibt es ja schon seit 12 Jahren (man bekommt beim Lesen deines Beitrags den Eindruck, dass es die Seite erst seit Kurzem gibt).


    Es ist halt eine Marktplattform, die Anbieter und Käufer zusammenbringt. Das kann der Künstler direkt sein, aber auch das Label oder eine Agentur.


    Wenn du bspw. auf ebay eine CD direkt vom Künstler kaufst, kommt das wohl Pi mal Daumen aufs Gleiche raus. Natürlich fällt in beiden Fällen eine Vermittlungsgebühr an. Auf der eigenen Website des Künstlers zu bestellen, ist "besser", dann entfällt die Provision der Platform (wobei die Website natürlich auch nicht kostenlos ist).


    Je bekannter ein Künstler wird, desto weniger geneigt ist er wohl auch, die steigende Zahl an physischen Bestellungen selbst zu bearbeiten, und die Variante mit den "Zwischenhändlern" (Labels/Agenturen/Distributoren) wird zunehmends attraktiver. Der Künstler will ja Künstler sein und nicht hauptberuflicher Paketfrankierer.


    Es gibt noch viele andere Dinge, die da mit reinspielen und es ist wohl eine Skalierungsfrage. Grundsätzlich erfindet Bandcamp das Rad auch nicht neu, und ich empfinde das Ganze als etwas weniger romantisch/idealistisch, als es in deinem Beitrag rüberkommt.


    Für den Kunden sehe ich den größten Vorteil in der Verfügbarkeit von lossless-Formaten.


    Rolf

  • zur Klarstellung, Bandcamp gibt es ja schon seit 12 Jahren (man bekommt beim Lesen deines Beitrags den Eindruck, dass es die Seite erst seit Kurzem gibt).

    Ja, dass liegt wohl daran, dass ich Bandcamp zwar kannte, aber bisher nichts damit zu tun hatte. Nun hat mir Bandcamp auf der Suche einer bestimmten Musik geholfen und so bin ich eben erst richtig auf den "Trichter" gekommen.


    Danke und Grüße

    Thomas

    Bleibe gesund, lebe lang, stirb schnell.... ♫.♬..♫..♬..♫.


  • Unterstütze Bands gern direkt und habe früher oft bei Bandcamp oder noch zu MySpace-Zeiten bei den Künstlern bestellt. In den letzten Jahren allerdings immer weniger, da ich mir eine zum Teil 10 Euro höhere Differenz zum Zwischenhändler wirklich nicht leisten kann, da ein Download oder Autogramm für mich jetzt nicht so wichtig ist... Aktuelles Beispiel war jetzt bei mir BRANDT BRAUER FRICK bzw. Vinyl-Platte direkt beim Konzert 25 Euro und bei Amazon 14,99 Euro... als Ostdeutscher mit 10 Euro Stundenlohn als Abteilungsleiter und Vorarbeiter in tiefster Pampa ist meine Kaufentscheidung dann eher logisch oder?! Mache natürlich auch Ausnahmen und im Jazzclub Tonne in Dresden kaufte ich meist immer die Platte direkt beim Künstler, weil man dort auf Grund der Bedingungen einfach ins Gespräch kommt und es auch immer eine nette Widmung gibt ;) oder aktuell direkt in Frankreich beim Gelbwesten-Aktivisten A// die neue Platte bestellt, die es nur in der Preorder dort gibt, zwar sauteuer war, aber mir wert ist und das Geld dort direkt ankommt!

  • Die Unterstützung von Bands durch einen Konzertbesuch erfolgt auch eher indirekt. Die bekommen in erster Linie einen fixen Betrag und ob dann 30 Leute kommen oder 300 ändert nur was für den Veranstalter. In den allerseltensten Fällen kommt ab einer bestimmten Besucherzahl noch ein door deal dazu.

    Und gerade für kleine Bands aus Übersee ist der Verkauf von Merchandise auf den Konzerten wichtig. Die bekommen nicht mehr Geld als die europäischen Bands und haben ganz andere Kosten. Das sieht man dann meist an den Preisen ;)

    where is the string that Theseus laid, find me out this labyrinth place

  • da ich mir eine zum Teil 10 Euro höhere Differenz zum Zwischenhändler wirklich nicht leisten kann, da ein Download oder Autogramm für mich jetzt nicht so wichtig ist... A

    Ja, bei Vinyl ist es schwierig. Rolfs beschreibt das Problem auch gleic hrichtig gut...


    Je bekannter ein Künstler wird, desto weniger geneigt ist er wohl auch, die steigende Zahl an physischen Bestellungen selbst zu bearbeiten, und die Variante mit den "Zwischenhändlern" (Labels/Agenturen/Distributoren) wird zunehmends attraktiver. Der Künstler will ja Künstler sein und nicht hauptberuflicher Paketfrankierer.


    Es gibt noch viele andere Dinge, die da mit reinspielen und es ist wohl eine Skalierungsfrage. Grundsätzlich erfindet Bandcamp das Rad auch nicht neu, und ich empfinde das Ganze als etwas weniger romantisch/idealistisch, als es in deinem Beitrag rüberkommt.


    Für den Kunden sehe ich den größten Vorteil in der Verfügbarkeit von lossless-Formaten.


    Stimmt, bei digitalen Formaten kann es auch finanziell interessant sein. Ok, ich nehme meine Begeisterung etwas zurück.


    Grüße

    Thomas

    Bleibe gesund, lebe lang, stirb schnell.... ♫.♬..♫..♬..♫.


  • Bandcamp ist gerade in der Stoner Szene sehr verbreitet.


    Pluspunkte sind tatsächlich günstige Downloads sowie die Tatsache, dass bei Vinyl die Downloadcodes immer dabei sind.
    Was viele aber vergessen, der Versand erfolgt nicht durch Bandcamp, sondern durch den jeweiligen Verkäufer.
    Hierdurch hat man dann manchmal irrsinnig hohe Versandkosten, wenn die Platte z.B. aus Japan kommt.

    Vorteil an dem ganzen ist natürlich auch, dass unbekannte Bands sich so leicht einen Vertrieb besorgen können.

  • Was bei Bandcamp auch nervt, dass sich mit jeder zusätzlichen LP das Porto automatisch verdoppelt und es meist schwierig in der Kommunikation ist, diesen Umstand zu ändern... zumal die jeweilige Band sich eigentlich freuen sollte, wenn man gleich mehr bei ihnen kauft?!

  • Was bei Bandcamp auch nervt, dass sich mit jeder zusätzlichen LP das Porto automatisch verdoppelt und es meist schwierig in der Kommunikation ist, diesen Umstand zu ändern... zumal die jeweilige Band sich eigentlich freuen sollte, wenn man gleich mehr bei ihnen kauft?!

    Ja, richtig. Und dass das Porto aus den Staaten auch bei Bandcamp so hoch ist. X(

    Sonst ist Bandcamp klasse, ich nutze es sehr oft.

    Gruß Peter

  • Mir ist das mit den doppelten Portokosten noch nicht aufgefallen. Ich glaube allerdings die Verkäufer haben direkten Einluss auf die Portokalkulation. Ich sollte beim Kauf von Tapes in den USA Preise für den Versand von LPs zahlen. Nachdem ich die Verkäufer drauf aufmerksam gemacht hatte, wurden die Portokosten für Tapes grundsätzlich geändert. Ich hatte sogar schon Fälle, bei denen das bei Bandcamp errechnete Porto niedriger war, als die tatsächlichen Kosten für den Verkäufer.

    Ebay hat beim Kauf mehrer Artikel bei einem Verkäufer ja auch das Problem der zu hohen Portokosten. Da kann man dann ja eine Rechnung anfordern. Vielleicht sollte Bandcamp das auch einführen.

    where is the string that Theseus laid, find me out this labyrinth place

  • Am sinnigsten funktioniert Bandcamp als Downloadplattform und dann sind die Downloads auch meist günstiger als die haptischen Tonträger. Etliche Musiker bieten mittlerweile auch nur noch Files, da bleibt dann natürlich am meisten bei den Musikern selber hängen finanziell


    Gruß, Hubi

  • Klaro. Der Konzertbesuch bleibt immer noch die 1. Wahl um einen Musiker zu unterstützen.

    Naja, man kann den Musikern auch direkt unter die Arme greifen und ihnen Equipment oder Studiozeit bezahlen. Oder Auftrittsmöglichkeiten verschaffen.

    Zumindest "Newcomern" kann man damit einen großen Gefallen tun.

    Das setzt - neben einer freundschaftlichen Beziehung - ein gewisses gegenseitiges Vertrauensverhältnis voraus, das nötige Kleingeld und gute Nerven...

    Die Unterstützung von Bands durch einen Konzertbesuch erfolgt auch eher indirekt. Die bekommen in erster Linie einen fixen Betrag und ob dann 30 Leute kommen oder 300 ändert nur was für den Veranstalter. In den allerseltensten Fällen kommt ab einer bestimmten Besucherzahl noch ein door deal dazu.

    Das kann ich bestätigen, die Musiker haben dadurch ein geringeres Risiko, bei einem schlecht besuchten Konzert weniger Geld zu bekommen.

    Generell zu Bandcamp: sehr gute Idee, hab da schon einige LPs gekauft, bisher ohne Probleme.


    Mit bestem Gruß - Stefan

  • Naja, man kann den Musikern auch direkt unter die Arme greifen und ihnen Equipment oder Studiozeit bezahlen. Oder Auftrittsmöglichkeiten verschaffen.

    Aus meiner Sicht überschreitet dass aber den Einsatz eines "normalen" Fans. Ist aber eine gute Idee auf jeden Fall.


    Grüße

    Thomas

    Bleibe gesund, lebe lang, stirb schnell.... ♫.♬..♫..♬..♫.


  • Aus meiner Sicht überschreitet dass aber den Einsatz eines "normalen" Fans. Ist aber eine gute Idee auf jeden Fall.


    Grüße

    Thomas

    Zugegeben: ein gutes Stück Verrücktheit gehört schon dazu. :D

    Aber es lohnt auf jeden Fall!

    Mit bestem Gruß - Stefan

  • Aus meiner Sicht überschreitet dass aber den Einsatz eines "normalen" Fans. Ist aber eine gute Idee auf jeden Fall.


    Grüße

    Thomas

    Zugegeben: ein gutes Stück Verrücktheit gehört schon dazu. :D

    Aber es lohnt auf jeden Fall!

    Mit bestem Gruß - Stefan

  • Man unterstützt die Künstler ja bei einem Konzert in erster Linie nicht mit einem Ticketkauf (vom Ticketpreis kommt meist nur ein kleiner Anteil beim Künstler an), sondern vor allem damit, dass man am Merch etwas kauft. Das geht nämlich direkt in die Künstlerkasse und das unterstütze ich und zahle dann gerne auch mal 2-3 EUR mehr als bei amazon für eine LP.


    Hier der Auszug aus einem Artikel aus einem Bericht des Magazins Orange des Handelsblatt von 2018 über die Zusammensetzung des Ticketpreises für die, die es noch nicht gelesen haben (hatte ich damals hier bereits irgendwo verlinkt):


    [Blockierte Grafik: https://orange.handelsblatt.com/wp-content/uploads/2018/05/musiker-verdienst-an-einem-konzert.jpg]


    ---------------------------------------

    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Hallo zusammen,


    ich kaufe gern Vinyl am Merch, aber nicht für +10€ gegenüber dem Preis im Netz - schließlich verzichte ich auf jegliches Umtauschrecht, wenn ich eine total verknusperte Fehlpressung oder dergleichen erwische...


    Bei Eventim kaufe ich keine Tickets - wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.


    Ciao

    Alex

    "... when something slips through your fingers/You know how precious it is/
    Well you reach the point where you know/It's only your second skin.." (Mark Burgess)