Erster Plattenspieler

  • Ich kann den Wunsch zum Einstieg erstmal nicht mehr als 500 Euro ausgeben zu wollen absolut verstehen. Meiner Meinung nach ist es dann aber besser, sich etwas ins Thema einzulesen und lieber einen Gebrauchten zu kaufen, denn hier hat der Wertverlust schon vor Jahrzehnten stattgefunden und man bekommt einfach eine deutlich bessere Qualität für weniger Geld, gesetzt den Fall dass das Gerät technisch in Ordnung und gepflegt ist.
    Mein erster Plattenspieler vor 4 Jahren war ein Dual CS-750. Ich würde es immer wieder so machen, auch wenn ich inzwischen in ganz anderen Bereichen angekommen bin. Was man da für 300 Euro gebraucht bekommt (unter anderem übrigens eine Endabschaltung), bekommt man an Qualität NIEMALS wenn man heute das gleiche Geld für ein Neugerät ausgibt. Und der sieht auch heute noch zeitgemäß und schick aus. Wie man das Gerät einstellt, steht genauestens in der Anleitung. Wenn man sich nicht scheut sich etwas einzulesen und ggf. hier zu fragen ist das alles zu schaffen. Und im Netz finden sich nun wirklich Antworten auf alle Fragen. Ist ja nun auch keine Atomphysik. Bei dem Dual war bei mir das originale Ortofon OM 10 TonabnehmerSYSTEM dabei. Für den Anfang absolut ausreichend. Ersatznadeln problemlos zu beschaffen. Und als Phonovorverstärker noch eine der einfachen ProJect Phonoboxen, und los gehts. Und wenn das Geld ganz knapp ist: selbst mit sowas hier kann man ganz erstaunlich gut Musik hören, auch wenn mancher Highender das vielleicht nicht glauben kann:


    https://www.amazon.de/Vorverstärker-Phono-Dynavox-Systeme-Schwarz/dp/B0012B3ETA/ref=mp_s_a_1_4?keywords=dynavox+phono+vorverstärker&qid=1579551728&sprefix=dynavox+pho&sr=8-4

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  • Ja Sascha, dascha mal ein Angebot.

    Wenn du den Einzelpreis für den Arm und Abtaster rechnest, hast du den Dreher quasi umsonst!

    Und für lange Zeit Ruhe...

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Damit du siehst, was mit Schweizer Präzision alles anstellbar ist ...


    Mein erster Lenco L75 ..., 50 €, vom HiFi Händler.

    l75 01 (1).jpg


    Original Tonarm gegen einen Decca International getauscht.

    Das Alutonarmrohr habe ich gegen Carbon getauscht. Das macht den Klang offener, weiter.

    l75 03 (1).jpg

    Die Zarge, Gehäuse, ist aus OSB. Der Dreher ist auf Klassik abgestimmt & spielt heute mit einem Nagaoka 30MP.


    L 78 SE neu 05 - A.jpg

    Mein Lenco L78SE - mit ehemals Endabschaltung.

    50€ vom Technischem Museum Berlin.

    Der Dreher hat zwei Zargen, zwischen den Zargen ist 20 Kg Vogelsand. Der Elli wiegt um die 30 Kg. Und ist auf Rock-Musik abgestimmt.

    Die Tonarmbasis ist auf Ölbad umgebaut.

    Der Elli spielt unter anderem mit einem Nagoaka OS30MP.


    Beim Dreher kommt es auf die Dämpfung von den Frequenzen an. Bei einem Musikinstrument ist es genau umgekehrt, die Frequenzen sollen sich entfalten.

    Beim Dreherbau liegt die Kunst in der Dämpfung, im Zusammenspiel jeder einzelner Komponente.

  • Ja Sascha, dascha mal ein Angebot.

    Wenn du den Einzelpreis für den Arm und Abtaster rechnest, hast du den Dreher quasi umsonst!

    Und für lange Zeit Ruhe...

    Stell Dir vor der Technics wurde schon per PM empfohlen, aber über dem Limit...

  • Ich darf an dieser Stelle nochmal auf den Pro-Ject The Classic hinweisen: Gibt es derzeit günstig für unter 600 Euro incl. Ortofon 2M Silver das graduell etwas besser spielt als das Red.


    https://www.idealo.de/preisver…the-classic-pro-ject.html


    Also ich bin mit dem The Classic sehr zufrieden, verweise aber gern auf öffentlich bekannte Personen aus der Szene, bspw. Holger Barske, der diesen Plattenspieler ebenfalls positiv bewertet hat.


    https://www.hifisound.de/out/m…NaJWxyE6wjjmTCA%3D%3D.pdf

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ja, ich weiss es nicht besser, deshalb frag ich ja hier.


    Aber wenn ich halt irgendwie sage ich möchte 300-400 maximal 500 Franken ausgeben und dann kommen Reihenweise Empfehlungen für Geräte und Bundles über 1000 Euro, die dann noch nicht mal in der Schweiz sind und wo ich nochmal Kosten habe um sie zu kriegen, dann schiesst das leider doch etwas am Thema vorbei.


    Ich weiss, ihr seit Enthusiasten auf diesem Gebiet, und da darfs auch mal etwas mehr sein. Und das muss ja irgendwie auch der Fall sein, sonst braucht man keine Platten.


    Aber irgendwo sind auch meine Mittel am Ende beschränkt und wenn man unter 1000 Euro gar nicht erst schauen muss (wie einige hier fast vermuten lassen :) ) , dann lass ich das lieber gleich bleiben.


    Ich werde wohl noch nen Versuch starten in dem Laden den ich vorher verlinkt habe was zu hören und vielleicht erwischts mich dann doch. Allerdings haben die hier empfohlenen Project Carbon und andere Modelle scheinbar da nicht ausgestellt, sondern können sie nur bestellen.


    Und das mit dem zurückschicken bei Online Kauf ist effektiv etwas, was wir in der CH beim Kauf in der CH nicht geniessen

  • Meine Empfehlung nach wie vor:


    Pro-ject Debut

    Rega RP1

    Da kann ich mich anschließen. Grade habe ich einem Bekannten einen Project Debut von einem Stammtischkollegen vermittelt. Den habe ich mir grade gestern dann mit einem einfachen Audio Technica mal anhören können und war baff, wie gut das schon mit einer billigen Behringer Phonostufe an einem Sony Receiver und Canton ergo 700 dc Standlautsprechern für sehr schmales Geld klingt!

    Ich selbst liebe meinen Lenco 75 und meine Thorens (320 mit TP 16/IV und 2001),würde die aber wohl einem absoluten Anfänger nicht unbedingt empfehlen.

    Der Project Debut und wohl auch der Rega sind da sehr viel einfacher und mit Sicherheit keine schlechte Entscheidung. Wenn man dann mehr möchte, kann man beim Abnehmer noch eine Menge machen.

    beste Grüße


    Rainer

  • Hi,


    ich bin auch der Meinung, das Du dein Budget nicht überschreiten sollest, man sollte auch diese Grenze respektieren und erst gar nicht mit 1000 € Vorschlägen kommen.


    Ich habe da eine Idee, die dir gefallen könnte, spielt sie sich doch möglicherweise sogar vor deiner Haustür ab!


    Also, melde dich im Dual-Bord an, dort ist ein Landsmann von dir unterwegs, es ist der liebe Marsilio der sich bestens mit der Materie auskennt und vielleicht sogar in deiner Nähe wohnt.


    Ich bin mir sicher, das Du mit seiner Hilfe sogar für "kleines Geld" einen einwandfreien Spieler finden wirst, möglicherweise sogar aus seinem Bestand, der dann natürlich fehlerfrei läuft und Du auch in ihm einen zuverlässigen Mitstreiter an deiner Seite hast.


    Gruß Hans

  • Hallo.


    Du hast jetzt zwei Tips (Debut und RP1) und ein weiterer, genannter Tipp ist der Classic. In den Ortofon 2m Silver Einschub lässt sich eine Black oder Bronze Nadel verwenden, soweit ich weiß. Bitte benutze Google, das ist eine Tonabnehmer Serie von Ortofon, die sich dank MM (bitte googlen) durch Nadeltausch deutlich upgraden lässt. Das wäre für mich die Empfehlung, quasi der Sweet Spot, bei einem günstigen Neukauf. Tolle Holzoptik, guter 9 Zoll Tonarm, Subchassis und ein Abnehmer, der sich durch Nadeltausch enorm aufrüsten lässt.


    Wenn's dir zu viel ist: Einen der Erstgenannten.


    Als Phono: Nimm eine Phono Box S. Günstig, einstellbar, macht keine Probleme, klingt annehmbar.


    Lass lieber die Finger von alten Dual und Thorens. Hatte zwei Thorens, 318 und 320, umfangreich gewartet und modifiziert. Ein wenig sollte man sich schon auskennen. Außerdem sollte der Zustand passen. Die alten Dinger haben oft Gebrauchsspure, die Haube ist hinüber, es fehlen Teile, die Kabel sind kaputt bzw die Stecker sehen nicht mehr gut aus, usw - das sieht dann einfach nicht schön aus, bereitet Arbeit, trübt den Hörspaß.


    Einen Klassiker restaurieren kannst du später immer noch, solltest du Lust haben.


    Viele Grüße

    Stefan

  • Hoi Zäme

    Ich grabe nochmal aus und zwar um etwas mehr Infos zu kriegen.

    Das ganze ist immer noch aktuell für mich. Manch einer mag genervt sein, weil ich immer hin und her schweife, aber für mich soll es ein gut überlegter Kauf sein. Nicht jeder schüttelt mal eben das Geld aus dem Ärmel.


    Also kurz noch zum ausholen:
    Bin in einen HiFi Laden in der Nähe und habe dort auf den Project Debut Carbon angesprochen, der hier empfohlen wurde.

    Auch in Kombi mit der Phono Box.
    Zur Phono Box meinte er, das sei eine gute Wahl zum Einstieg. Der Spieler passte ihm aber nicht. Zwar hatte er den im Geschäft er meinte aber das sei nicht das richtige. Erstens gäbe es in der Preis Range besseres (modell ist mir entfallen) und zweitens solle man gleich etwas mehr investieren. Hat mir dann ein Modell von GoldNotes gezeigt, müsste der Valore Lite gewesen sein.


    Hab dann noch nichts gekauft, wollte mir das weiter überlegen, zwischenzeitlich war ich anderweitig beschäftigt.


    Ganz losgelassen hat mich das aber nie.


    Nun durch ein Gespräch mit einem bekannten ist dem Eingefallen, dass er noch einen alten Spieler hätte, den ich kostenlos nutzen könnte, um zu schauen, ob das ganze überhaupt etwas ist für mich.


    Bin davon erst mal angetan.

    Nun bräuchte ich natürlich dann trotzdem noch nen Phono. Damit ich weiss, wo ich da ansetzen soll, wollte ich mal schauen, was es über den SPieler denn so zu lesen gibt und in welcher Range der so ist, um adequaten Phono zu kaufen.


    Das Modell ist ein Aiwa LX-100.
    Nie gehört, kann totaler Mist sein. Kostet aber nichts, von daher mal ok.

    Aber ich finde dazu kaum Informationen mit denen ich etwas anfangen kann.

    Kennt den jemand und kann mir sagen, was der taugt, bzw. in welchem Segment der ist oder ob er sich in irgend einer Weise mit einem der mir hier empfohlenen Modelle empfehlen lässt?


    und wenn ich es so mache, weiss ich dann, wenn ich nen Spieler kaufe, bereits ob mir das zusagt, deshalb würde ich das Budget wohl etwas anheben, so auf um die 1100-1200 Franken mit Phono.

    Soll ich da richtung Phono Box DS s2?

    Reizen würde mich eigentlich auch sehr die Tube Box. Macht da auch erst die DS sinn oder ist die S2 schon gut?

    Einerseits hat Röhre den nostalgischen aber auch den optischen Charme.

    Das Auge hört mit ;)

  • Den AIWA kannst du dir ersparen. Mit so einem Teil wird wohl keine Freude am Vinyl aufkommen, selbst wenn die Nadel in noch gutem Zustand sein sollte.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo Clis-Clis,


    Goldnote und den Pro-ject solltest die beim Händler mal im Vergleich hören.

    Beim Pro-ject sollte über ein Nadelupdate auf Black spätestens nachgedacht werden wenn der Silvereinschub verschlissen ist. Das sind dann schon große Unterschiede in Klang, Auflösung und Drive. "Wie 90 zu 200PS im gleichen Auto".


    Der Goldnote wird wohl Materialmäßig in zwei unterschiedlichen Ausführungen in der Zarge geliefert. Beides sollte man Vergleichen, Acryl gegen Lack oder Furnier.

    Die Drehzahlumschaltung finde ich beim Goldnote etwas fummelig unter dem Motor.

    Einen guten PP bekommt man hier im Forum gebraucht, das spart Geld.


    VG

    Dieter

  • Ich kann die Argumentation eines Gebrauchtgeräts nachvollziehen. Ich gebe aber zu bedenken, dass zum schnuppern und wenn man sich mit all der Technik nicht auskennt, ein Neugerät viel Frust ersparen kann. Greifst du mit einem gebrauchten daneben, kann es das mit Vinyl gewesen sein. Viele Variablen können durch Verschleiss beeinträchtigt sein und die Wahrnehmung trüben.

    Ich sehe in der diskutierten Preisklasse keine Notwendigkeit für einen extra PhonoPre.

    Was ich dir empfehlen würde: Thorens TD 402 DD und dann erstmal den integrierten PhonoPre nutzen.


    Betreibt meine Frau mit dem integrierten PhonoPre und ist angeschlossen an die Feickert Vero über einen Line Eingang. Daher habe ich einen direkten Vergleich zu dem großen Besteck (Venti an der Vero als PhonoPre) und ich kann nur sagen: haptisch natürlich Brot-und-Butter, aber klanglich finde ich ihn sehr gut. Der 50€-Tonabnehmer tut bei Bedienungsfehlern nicht sehr weh (wenn man ihn mal neben die Platte legt oder bei einer Single auf den Teller).

    Damit hast du Garantie, das System ist schonmal ein bisschen aufeinander abgestimmt und du kannst nach dem Einhören mal versuchsweise einen PhonoPre anschließen, darüber hören und für dich definieren, ob das lohnt.


    Nur mal meine 2 cents...

  • Mir gings halt auch etwas ums modulare: wenn ich jetzt nen spieler kriege (ok, wenn der wirklich komplett mist ist, bringts auch nicht) der mich nix kostet, kann ich beim phono z.B. schon etwas mehr investieren und dann den spieler upgraden, ohne gleich nen neuen Phono zu benötigen.

    Wenn ich hingegen gleich beides oder 2-in-1 kaufe, muss danach u.U. beides neu.


    Auch der Verkäufer im HiFi Laden sagte es z.B. bei den Boxen: Wenn ich da nur meine Klipsch rf62II habe, solle ich eher einen günstigen Spieler und Phono nehmen.

    Aber wenn ich dann mal an gute Speaker einer etwas grösseren Nummer komme, ist der Spieler dann das schwächste Glied. Somit könnte ich eher einen etwas besseren nehmen, der die neuen Boxen dann auch ausreizen könnte.


    Es ist immer schwierig.


    Wie sieht ihr das bez. der Röhrenverstärker?

    Überhypet?

    Ich meine mir gehts ja auch sehr ums Gefühl und da hat die Röhre was nostalgisches. Aber dafür erst Abstriche beim Spieler hernehmen? Weil preislich sind die ja immer etwas höher.


    Oder eben nen Spieler wie den Thorens mit integriertem Phono nehmen und dann gegen Röhre ersetzen mit dem selben Spieler.

  • Die Frage, die ich dir unterstelle, ist:


    willst du jetzt erstmal gucken, wie Platte hören für dich ist und ob sich das bei dir als System in Zukunft etabliert - oder bist du bereits sicher, dass du Platte hören wirst und suchst jetzt einen „Einstand“ mit Optionen später?


    Im ersten Fall (so hatte ich dein Anliegen verstanden) empfehle ich wie gesagt einen neuen Player in der Preisklasse, zum späteren Testen mit extra PhonoPre etc. In dem zweiten Fall könnte ich der Argumentation des Verkäufers folgen.


    Nun hast du ja deine LS genannt, sag uns doch noch etwas zum Rest der Anlage!


    Ich persönlich schätze ein modernes Gesamtpaket knapp unterhalb der 1000€-Marke (wie denken hier halt nicht in SFR 🙃) so gut ein, dass du einen hörbaren Unterschied für deutlich mehr Geld erkaufen musst. Ich persönlich (das ist aber wie so oft Geschmackssache) würde mir keinen älteren Player für ähnliches Geld kaufen und dann davon ausgehen, dass der besser spielt als so eine gehobene Brot-und-Butter Maschine. Mit handwerklichen Fähigkeiten und dem Wissen wie e.g. vinylia kann man wie sie sagt für kleines Geld was schießen und peppt das Teil auf. Verstehe ich bei dir aber anders (sonst korrigiere mich bitte).