Welchen Tonabnehmer für JVC QL-Y55F mit S-förmigen Tonarm?
Vor ein paar Monaten hatte ich mir eine „Drehbank“ aus den 80ern angeschafft. Erstens, weil ich nach einem Vollautomaten gesucht habe. Zweitens sollte er gut aussehen (Geschmäcker sind verschieden, aber ich liebe diesen Style). Drittens sollte er alle Tonabnehmer verarbeiten können.
So bin ich auf den JVC QL-Y55F gestoßen und hatte mich gleich verliebt.
OK, ich muss zugeben, dass so ein schöner SME-Tonarm sehr viel mehr hergibt, als der Tonabnehmer des „Victors“ (JVC – Japan Victor Cooperation).
Der sieht nämlich aus wie ein … zuerst dachte ich an einen Geschützturm einer Mark 12 5″/38 caliber U.S. naval gun.
Aber ich habe festgestellt, dass nun die Leute von Star Wars in „Rouge One“ genau diesen Tonarm als „Eadu Imperial Turbo-Laser Turret“ nachgebaut hatten.
Wie auch immer. So sieht er wirklich aus
Und so seine schematische Darstellung
ABER…
Das geile an dem Arm ist, dass er alles an Tonabnehmern frisst, was es gibt – von Tonabnehmer-Gewicht 3,5g bis 32g.
Um das zu schaffen wurde der Victor
1.)
serienmäßig mit 2 Tonarmröhren ausgestattet. Einem Geraden und einem S-förmigen.
Dazu die Herstellerangaben entsprechend dem Tonabnehmergewicht:
• 3,5g - 9,5g à gerader Tonarm
• 10,5g – 16,5g à gerader Tonarm (mit schwerem Hauptgewicht)
• (*) 7,5g – 13g à S-förmiger Tonarm (ohne Zusatzgewicht)
• (*) 14,5g – 20g à S-förmiger Tonarm (mit Zusatzgewicht)
• (*) 16g – 25g à S-förmiger Tonarm (ohne Zusatzgewicht und schwerem Hauptgewicht)
• (*) 23,5g – 32g à S-förmiger Tonarm (mit Zusatzgewicht und schwerem Hauptgewicht)
(*) … inklusive Gewicht Headshell
Der gerade Tonarm hat kein wechselbares Headshell! (Hier muss jedes mal beim Wechsel des Tonabnehmers alles neu justiert werden).
Der S-förmige Tonarm hat Wechsel Headshell mit SME-Anschluss. Daher (*)
2.)
Der Victor muss betreffend der Tonarm Balance mittels Gewicht grob eingestellt werden. Die exakte Einstellung macht der Geschützturm durch drücken der „Nullbalance-Taste“. (Elektromagnetische Balanceregelung). Weiter werden mittels Einstellrädern die Kraftmomente Auflagekraft, Antiskating und Dämpfung justiert – und das geht auch während des Abspielens der Platte.
Zuerst hatte ich das Laufwerk (in Kombination eines recht modernen Harman Kardon Verstärkers mit MM Phonoeingang) mit einem neuen Tonabnehmer der MI-Klasse ausgestattet. Genauer einem GRADO
PRESTIGE GOLD 2 MOVING IRON SYSTEM.
Das war am MM-Eingang gut zu betreiben, es klang auch ganz gut und ich war fast zufrieden. Etwas fehlte mir aber. Die Bässe waren nicht sehr satt und die Höhen fehlten mir auch ein wenig.
Da ich auch MC-Tonabnehmer testen wollte hatte ich mir einen passenden Luxman L-530 angeschafft. Der hat so weit mir bekannt recht gute Vorverstärker Eigenschaften und ich wollte ihn sowieso immer schon haben (Aber das ist eine andere „Luxman Reanimations Story“).
Ich hatte also den Luxman angeschlossen und es klang ebenfalls gut. Allerdings erst, wenn ich am Luxman die Bässe fast auf voll und die Höhen ganz auf voll hatte.
Am S-förmigen Tonarm hatte ich nun den originalen Tonabnehmer JVC MC-200E angeschlossen. (Den hatte der Vorbesitzer beim Kauf noch mitgeschickt). Die Nadel steht etwas schief und ich hatte keine großen Hoffnungen. Beim ersten Versuch verzerrte der Rechte Kanal ganz erheblich – vermutlich durch die schiefe Nadel. Brutal musste ich das Antiscating von 1 auf 2,9 stellen (da rutscht normal die Nadel schon über die Rillen) – aber das funktionierte und die Verzerrungen waren weg. Was soll ich sagen, die fast 30 Jahre alte Nadel hatte satte Bässe und fantastische Höhen.
Auf Dauer kann das nicht so bleiben – das ist klar.
Ich möchte mir ein Headshell mit SME-Anschluss zulegen und am S-förmigen Tonarmrohr betreiben.
(Denn nur dort ist das Headshell wechselbar). Also 7,5g – 20g mit Headshell.
Nun meine Frage an die Gemeinschaft: Welches Headshell mit welchen Tonabnehmer soll ich dann drauf tun damit ich meine satten Bässe und klaren, hohen Höhen habe?
Ist ein MC die bessere Wahl?
Soll ich nur das Tonabnehmergehäuse des MC-200E mit neuer Nadel bestücken? Und wenn ja mit welcher?
Die Preiskategorie soll so zw. 100,- und 500,- liegen. (Ich bevorzuge keine Brand und keinen Preis. Wenn ein Noname um 180,- besser ist als so manche Platin-Marke dann ist das für mich OK).
Die Musik die ich höre geht von Nina Simone über Pink Floyd, Kraftwerk und 80er Rock&Pop bis zu Billie Eilish aus der Neuzeit. (Klassik und Hardcore-Jazz höre ich fast nie).
Betreffend Phonoverstärker verwende ich hier den Luxman L-530 mit MM Eingang Impedanz 170pF (50k, 100k und 100 Ohm) sowie MC Eingang (40, 100, 300 Ohm)
Für Vorschläge wäre ich Dankbar.....
Thomas