Was machen Phonostufen genau?

    Mal ehrlich: Können Phono-Vorverstärker wirklich unterschiedlich klingen? Hier im Forum war an einer Stelle begeistert die Rede davon, eine Phonostufe spiele „einfach jede Musikrichtung“ (da frage ich mich: warum denn nicht?); ein anderer User berichtete von „breiterer Bühne“, wieder ein anderer sorgte sich darum, ob eine spezielle Phonostufe genau das wieder ordentlich trenne, was die Toningenieure bei der Aufnahme zusammengebaut hätten.


    Also meine sehr ernst gemeinte Frage: Was macht eine Phonostufe wirklich und inwieweit beeinflusst sie den Klang so sehr, dass man offenbar auch aufpassen muss, welchen Musikstil man an welcher Phonostufe hört?


    Was ich verstehen würde, wäre, wenn irgendwelche Leistungswerte von TA, Phonostufe und Verstärker nicht zusammenpassen und so Einfluss auf den Klang (oder doch nur die Lautstärke?) haben.


    Aber können technisch gleichwertige Phonostufen wirklich unterschiedlich klingen???


    Danke für Eure Antworten, Gruß

    Ralf

    :?::!:

    Hallo Ralf,

    Zitat von rtw2912

    Aber können technisch gleichwertige Phonostufen wirklich unterschiedlich klingen???

    Natürlich.


    Genau so wie Lautsprecher, Endstufen, Vorstufen, Plattenspieler, Tonarme und Tonabnehmer unterschiedlich klingen, klingen auch Phonovorstufen anders.


    Dabei gibt es unzählige Parameter. Das Konzept, die verwendeten Bauteile, Frequenzgang, Klirrfaktoren, usw. usw.


    Viele Grüße

    Martin

    Hallo Ralf,


    wenn Du ein offenes Ohr hast wenn für Dich nicht alle Verstärker gleich klingen, dann hör Dir einfach unterschiedliche Konzepte an...


    Mehr Input als ein Lauschen mit den eigenen Ohren kannst Du eh nicht bekommen...

    Beste Grüße


    Thomas

    Hallo Ralf,


    da ich bisweilen mit digitalen Aufnahmen und der foobar-Erweiterung ABX-Test meine Eindrücke im Blindtest überprüfe, kann ich für mich Deine Frage so beantworten:


    Verifizierbare Unterschiede ...


    ... verschiedener Tonabnehmer: konnte ich tendenziell heraushören, wobei das von sehr deutlich bis kaum unterscheidbar reichte, je nach Paarung. Verglichen mit anderen Komponenten war es hier insgesamt am Einfachsten, Unterschiede richtig zu erkennen.


    ... verschiedener Phonovorstufen: ist mir auch tendenziell gelungen, wobei es insgesamt schwieriger als bei Tonabnehmern war.


    ... beim Tube Rolling: Unterschiede zwischen Röhren gleichen Typs von verschiedenen aktuellen Herstellern konnte ich gehörmäßig noch nie verifizieren.


    Insgesamt kann ich sagen, dass man einen Blindtest nicht vorschnell beenden sollte, nach dem Motto, dass sich doch alles gleich anhört. Manchmal muss man erst geeignetes Musikmaterial finden, was die Unterschiede aufzeigt. In einem Fall half mir erst ein Streichinstrument in einem Rockstück. Dort zeigten sich klare Unterschiede, während ich ansonsten keine Unterschiede heraushören konnte. Von Herrn Schürholz, dem jetzt pensionierten Retipper, hieß es ja immer, er habe die Tonabnehmer mit der immergleichen Aufnahme einer Fidel getestet.


    Beste Grüße

    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

    Danke, ich bin gelegentlich arbeiten und manchmal auch mehr real life unterwegs als im Internet. Von daher kann‘s sein, dass ich Antworten später lese. Bedanke mich für den Input - ich dürfte eher kein Kandidat sein für das Heraushören von Unterschieden verschiedener Phonostufen. 😉

    :?::!:

    Grundsätzlich muss man sagen, dass Phonovorstufen zwei Dinge zu erledigen haben:


    Das Verstärken eines Signals weit unter Line Niveau.

    Entzerrung nach RIAA Kennlinien.


    Das heißt: Im gegensatz zu normalen Vorstufen oder Endverstärkern verstärkt eine Phonovorstufe (gewollt) nicht alles gleich, sondern nimmt aktiv einfluss auf den Ton.

    Hierbei kann dann natürlich eine Phonovorstufe mehr am Klang ausmachen, als andere Verstärkungsteile.

    Hallo,


    Phonostufen sind für den Klang essentiel. Das schreibe ich nicht nur, weil ich solche Teile gewerbsmäßig herstelle sondern aus Erfahrung. Sehr schön ist ein Klangvergleich, den Michael Fremer (Analogpapst aus den USA) Anfang 2014 angestellt hat: Vier Phonovorverstärker aus einem Gruppentest + ein "Pirat", also eine Kombination weit oberhalb der getesteten Preisklasse wurden benutzt um Digitaldateien zu erzeugen. Die Beispiele eignen sich sehr gut um Klangunterschiede zu demonstrieren. Man kann damit seine eigenen Präferenzen testen und die Dateien durcheinanderwirbeln. Sehr cool...


    https://www.analogplanet.com/c…ers-compared-you-be-judge


    Grüße aus Köln


    Norbert Lehmann

    Sorry Norbert!

    Wenn du als "Professioneller" hier unterwegs bist, dann solltest du das kenntlich machen!

    Steht leider so in den Statuten!

    Trotzdem Danke für den tollen Vergleich, um den ich mich baldigst kümmern werde !


    Ahoi


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

    Hallo Jürgen,


    ich habe mich extra mit einem neuen Account - mein Firmenname - hier angemeldet, damit jeder sofort sieht, wer ich bin und damit es keine Probleme gibt. Wenn sich jemand anderes mit meinem Firmennamen anmelden würde, wäre ich "not amused" und würde entsprechend reagieren.


    Ich kann gerne in meiner Signatur eine entsprechende Bemerkung schreiben. Mein Profil ist seit gestern neu. Gibt es dazu etwas in den Statuten?


    Ich war schon bisher niemand, der dauernd seine Produkte als alleinseligmachend preisen musste - und werde das auch in Zukunft nicht tun. Gerade mit der Erfahrung, die ich habe, kann ich aber bei bestimmten Themen durchaus etwas Erhellendes beitragen :)


    Grüße aus Köln,


    Norbert - Inhaber von Lehmannaudio

    Zitat von Lehmannaudio

    Gibt es dazu etwas in den Statuten?

    Hallo Norbert,


    ganz unten steht in den Regeln was zu gewerblichen Teilnehmern, insbesondere:

    "Jeder gewerbliche Teilnehmer muss in seiner Signatur den Hinweis „Gewerblicher Teilnehmer“ tragen."

    Darauf hat sich Jürgen wohl bezogen...


    Gruß,

    Jörg

    ---------------------------------------------------------

    ... höre Musik mit Wilson Benesch Turntable - Act Two Arm - Van den Hul Colibri - X-Ono Clone - JRDG Capri/102 - Wilson Benesch Act Two - und Digital mit Bel Canto CD2 mit Hörwege Tuning

    Junks!

    Genau so ist es gedacht!!

    So gibt's auch keine Differenzen, und jeder kann sehen, das deine Beiträge auch fundiert sind!!!!

    Jedenfalls viel Spaß hier im Forum.


    Ahoi


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

    Hallo "rtw 2912" und Kollegen,


    Dass sich Norbert Lehmann hier mal wieder zu Wort meldet finde ich ausgesprochen schön !


    Ich erinnere mich an das Jahr 2006 als er seinem inzwischen legendären Black Cube ein erstes Update verpasst hatte....


    Damals habe ich diese Phono-Stufen mit anderen Herstellern minutiös verglichen und dabei ganz wesentlich Unterschiede zwischen den einzelnen Entwicklungsstufen und einem damals neuen großen PWX Netzteil hören können.

    Auch bot er damals schon einen sehr preiswerten Update für die alten Black Cubes an.

    Norbert bietet diese Phonostufe immer noch an, zwischenzeitlich gibt es auch ein neues Update zu dem Black Cubes.... und sogar zu seinen Silver Cubes !

    Sowas gibt es bei anderen Phonostufen eher selten oder gar nicht....

    Seit der Zeit von damals habe ich eine Menge weitere Phonostufen besessen, aber seine Phonostufen sind geblieben, sogar ein gebrauchter Silver Cube ist eingezogen....

    Schön, dass es diesen Deutschen Qualitäts Hersteller noch gibt !


    Ich kann nur jedem raten sich mit Phonostufen genau auseinander zu setzen, denn damit lässt sich, sofern es das TA-System auch hergibt, ganz enorm klanglich "Land gewinnen".

    Ich rate jedem weiterhin, die alte Tradition "Analog besucht Analog", zu pflegen, dann da kann man ausgesprochen interessante Erfahrungen machen.


    Mit Phonostufen, "da geht was" !


    Gruss, Udo

    Hallo Jürgen,


    ganz genau !


    Man sollte nicht immer nur in der "eigenen Soße" schwimmen, mit Freunden kann man auch mal Geräte austauschen bzw. ausleihen und damit tiefe Einblicke bekommen "was denn noch so ginge"... ;)


    Gruss, Udo

    Udo !

    Wir sind hier im "Hannover Stammtisch" gut miteinander!

    Somit entwickeln sich so einige Sachen, die man einfach besser zusammen ergründet!

    Morgen zB. fahre ich zum Jens (Oldrye) um ein System zu justieren, mit Testschallplatte und einfacher EDV- Unterstützung.--Das wird spannend!

    So ergeben sich hier öfter Treffen bei den Jungens, und das ist gut so!!


    Ahoi


    Jürgen

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    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)