Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei, mich nach vielen Jahren der Ödnis wieder ein wenig mehr mit Platten hören, guter Klang, etc. zu beschäftigen. War früher Musiker und auch viel in Studios zugange (teils selbst gemischt), daher sind mir die Grundzüge durchaus vertraut. Auch Platte war immer mein Ding, wenn auch in den letzten 10 bis 20 Jahren eher stiefmütterlich.
Mit ein wenig Investition habe ich nun mal angefangen, neues System (Sumiko Pearl) für den Thorens Dreher (TD280 MK IV), immer noch der alte Marantz PM-25 Vollverstärker aus der Jugend und neue Boxen (Triangle Comete 902) auf 20 kg schweren Metallständern (gefüllt mit Sand, super Schnäppchen bei Ebay Kleinanzeigen für 20 Euro, die Ständer, nicht die Boxen), auf einer zurechtgeschnittenen Waschmaschinen-Absoberplatte, da Parkettboden. Soweit erst mal alles gut, jetzt werden noch die übelst dreckigen Platten gewaschen und dann alle mal wieder gehört (Rock, Pop, Elektro, Songwriter, ca. 300 Stück). Testweise ist das alles schon sehr gut für meine Ansprüche.
Ich habe in den letzten Tagen und Wochen viel hier im Forum gelesen, aus Neugierde und Interesse. Und je mehr ich das tue, umso mehr beschäftigt mich die Frage: Welches Teil der "klangerzeugenden Kette" hat welchen Anteil am Klang?
Also wir haben
Schallplatte
Nadel
System
Tonarm
Dreher
(Phonopre) - hab ich nicht
Verstärkung
Lautsprecher
Und noch viele weitere Dinge: Raum, Hörposition, Einstellung des Tonarms und Systems, Kabel (wo ich ja immer so meine Zweifel habe), Stromnetz (dito), etc.
Also pi mal Daumen 10 veränderbare Einflussfaktoren auf das, was da am Ende bei mir ankommt. Und je mehr ich drüber nachdenke, desto eher gewinne ich den Eindruck, dass das doch eigentlich gar nicht handhabbar bzw. endgültig bestimmbar ist.
Ein Beispiel: Ich habe gelesen und gelernt, dass je nach Tonarmwinkel eher die Höhen oder aber die Bässe hervorgehoben werden. Also wenn ich meinen Tonarm nun ein wenig mehr nach hinten neige (oder aus einer Neigung nach vorne in die Horizontale bringe), um z.B. etwas mehr Bassbetonung zu bekommen, gleichzeitig mich aber für einen Lautsprecher entscheide, der einen eher schlanken Bass produziert hebt sich das doch rein mathematisch betrachtet wieder auf (mir ist schon klar, dass das jetzt vereinfacht ausgedrückt ist, aber es soll ja nur ein Beispiel sein).
Ein Bewertungen von z.B. Verstärkern lese ich, dass der Verstärker hier etwas mehr, dort etwas weniger etc. Und überlege mir dann gleichzeitig, dass das ja vom Signal davor abhängig ist und hinten die Boxen ja wieder etwas anderes machen. Analytisch perfekt wäre ja 100% Neutralität vom Produkt (Schallplatte) zum Hörer. Das wird es aber nicht geben, und ist vermutlich auch nicht gewünscht.
Aber zurück zur Frage: Kann man in ungefähr einschätzen, welcher Teil der klangerzeugenden Kette wieviel Prozent Einfluss auf das Ausgangsergebnis hat? Das würde ich hier gerne mal zur Erörterung stellen.