Wie kann man eine CD so schlecht produzieren.

  • Ähm, nach 3 Stücken muß ich sagen daß sich die La Brass Banda Europa auch über youtube am Laptop scheiße anhört.

    Da gehe ich von aus. Aber aus den Tröten hört sich alles Scheiße an.

    Also warum gutes Mastering wenn es nicht gebraucht wird?

    Perlen vor die Säue....


    Das mit der Handy-Zielgruppe stammt übrigens nicht von mir, das hat mal irgendein Produzent gesagt....wo und wann habe ich vergessen......

    Music is magick, a religious phenomena, that short circuits control through human response. Let's go out of control. Experience without dogma... A morality of anti-cult. The ritus of youth. Our alchemical human heritage...(Genesis P-Orridge)

  • Jep, und hört sich entsprechend nach Anlagentestmusik an. Da wird ein ausgewogenes Klangbild der übertriebenen Dynamik geopfert. Schon komisch daß z.B. Donald Fagen, Van Morrison oder Mavis Staples ihre Musik so nicht aufnehmen. Das kann man sich nämlich auf die Dauer nicht antun, weil's nervt. Aber vielleicht produzieren die ihre Musik ja auch nur für die Smartphonegeneration.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Ja, das gibt es natürlich auch, daß jemand lieber stark komprimierte Musik hört. So verschieden sind nun mal die Geschmäcker.


    Mir gefällt große Dynamik besser, weil es sich für mich naturgetreuer anhört. Die Grenze sehe ich für mich ungefähr bei DR10. Alles darüber macht mir Spaß, während einstellige Werte eher langweilig daherkommen.


    Richtig schlimm finde ich Musik mit Werten von DR5 und darunter, wenn sich dann beim Gesang ein dahingehauchtes Wort genau so laut anhört, wie ein mit voller Kraft gesungener Refrain.

    Also so wie im Dudelfunk den ganzen Tag durch Optimod zu hören ist.


    Nach oben wird es sicherlich auch eine Grenze geben, ab der es sich nicht mehr gut anhört. Das hängt aber von der verwendeten Hifi-Anlage und des Raumes ab, wann die erreicht ist.

    Die DR23 von der oben erwähnten CD kann ich noch gut und unverzerrt darstellen bei mir, aber darüberhinaus habe ich auch nichts auf Tonträger.


    Hat hier jemand ein Stück mit höherem Wert? Würde ich gern mal anhören.


    Gruß

    Michael

  • Es ist wirklich ein Kreuz.

    Ja Franz, aber wir werden dieses Rad nicht mehr zurückdrehen. ;(


    Andererseits empfinde ich es aber auch als nicht ganz so schlimm, denn neue Musik interessiert mich nur noch äußerst selten. Obwohl ich viel Radio höre und somit auch viel Neues kennen lerne, sind es vieleicht 3 oder 4 Alben pro Jahr, die ich mir dann kaufe.


    Hingegen gibt es noch so viel gutes Altes, daß ich noch nicht besitze und wo ich den Markt an gebrauchten Tonträgern regelmäßig abgrase.


    Meine Trauer hält sich deshalb in Grenzen, gute Musik in ansprechender Qualität gibt es reichlich.


    Gruß

    Michael

  • Geht's vielleich mal eine Nummer kleiner, Michael? Wieso wirfst du mir indirekt vor, ich würde gerne stark komprimierte Musik hören?


    Kennst du überhaupt die Beispiele, die ich genannt habe? Produzieren vieleicht Donald Fagen, Van Morrison oder Mavis Staples stark komprimierte Musik?


    Was soll ich mit DR Werten jenseits von Gut und Böse, damit mir das Bassdrum mit dem Arsch ins Gesicht springt? Empfindest du dann erst guten Klang?


    Die Dynamic Range ist doch nur ein Teilaspekt für guten Klang. Beispiel "Money for nothing" und manch anderen Track auf der so hoch gelobten Brothers Of Arms: tolle Dynamik, nur der Drumsound ist nun wirklich nicht toll. Die Snare klingt zum abgewöhnen. Da gibt es genug Aufnahmen mit einem deutlich besseren Drumsound, die aber vielleicht "nur" DR 9 im Schnitt haben. Da muß ich mich doch fragen, will ich einen guten Sound oder will ich einen gemessenen Wert.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Andererseits empfinde ich es aber auch als nicht ganz so schlimm, denn neue Musik interessiert mich nur noch äußerst selten. Obwohl ich viel Radio höre und somit auch viel Neues kennen lerne, sind es vieleicht 3 oder 4 Alben pro Jahr, die ich mir dann kaufe.

    Und da kann ich dich beruhigen, es gibt immer noch jährlich eine Menge Neuveröffentlichungen in allen möglichen Stilen, die hervorragend aufgenommen ist. Nur vom Radiohören alleine wird man die nicht kennen lernen.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Wieso wirfst du mir indirekt vor, ich würde gerne stark komprimierte Musik hören?

    Tue ich das? Jeder darf doch das hören, was er will.

    Aus Erfahrung weiß ich aber, daß eben viele Leute komprimierte Musik bevorzugen, schließlich diskutieren wir dieses Thema hier im Forum nicht zum ersten mal.



    Produzieren vieleicht Donald Fagen, Van Morrison oder Mavis Staples stark komprimierte Musik?

    Von Donald Fagen habe ich die Nightfly und die hat einen hervorragenden Klang mit sehr natürlicher Dynamik. Ein Blick in die Datenbank bestätigt diesen Höreindruck.


    http://dr.loudness-war.info/album/view/83301



    Beispiel "Money for nothing" und manch anderen Track auf der so hoch gelobten Brothers Of Arms: tolle Dynamik, nur der Drumsound ist nun wirklich nicht toll.


    Bei diesem Album muß man sehr aufpassen was man kauft. Es gibt Unmengen von Remasters und Neuerscheinungen, die so richtig schlecht sind.


    http://dr.loudness-war.info/al…rtist=dire&album=brothers



    Am besten man kauft die Originalausgabe der CD von 1985, dann ist man auf der sicheren Seite.


    Der qualitative Tiefpunkt wie so oft eine sogenannte "High-Res" Ausgabe in 24 Bit / 96kHz von 2005:


    http://dr.loudness-war.info/album/view/103873


    Da kann man nur noch ins Kissen schluchzen.


    Gruß

    Michael



  • Von Donald Fagen habe ich die Nightfly und die hat einen hervorragenden Klang mit sehr natürlicher Dynamik. Ein Blick in die Datenbank bestätigt diesen Höreindruck.


    http://dr.loudness-war.info/album/view/83301

    Ich kenn die DR Werte des Albums, nur muß das für dich schlimm sein, weil die Werte viel höher sein könnten.

    Bei diesem Album muß man sehr aufpassen was man kauft. Es gibt Unmengen von Remasters und Neuerscheinungen, die so richtig schlecht sind.


    http://dr.loudness-war.info/al…rtist=dire&album=brothers

    Die Ausgabe ist bezügl. des Drumsound nebensächlich, der hört sich leider auf keiner gut an. Ich hab sowohl die alte deutsche Pressung und die erste CD. Das ist nämlich der Punkt: der hohe DR Wert läßt eine Aufnahme nicht automatisch gut klingen, wenn einzelne Komponenten nicht gut eingespielt und abgemischt sind.

    Auf dem Debut ist der Drumsound recht gut.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Das ist nämlich der Punkt: der hohe DR Wert läßt eine Aufnahme nicht automatisch gut klingen, wenn einzelne Komponenten nicht gut eingespielt und abgemischt sind.

    Der Klang des Schlagzeugs auf Brothers in Arms ist mit diversen Effektgeräten so hingebogen worden, wie er nun mal ist und wie die Gruppe und ihr Produzent es haben wollten. Das muß ja nicht jedem gefallen, hat aber überhaupt nichts mit der Dynamik des späteren Masterings zu tun.


    Gruß

    Michael

  • Der Klang des Schlagzeugs auf Brothers in Arms ist mit diversen Effektgeräten so hingebogen worden, wie er nun mal ist und wie die Gruppe und ihr Produzent es haben wollten. Das muß ja nicht jedem gefallen, hat aber überhaupt nichts mit der Dynamik des späteren Masterings zu tun.


    Gruß

    Michael

    Genau. Weil nämlich im Umkehrschluß eine sehr gute Aufnahme nicht zwingend einen hohen DR Wert haben muß.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Weil nämlich im Umkehrschluß eine sehr gute Aufnahme nicht zwingend einen hohen DR Wert haben muß.

    Nein, das muß sie ganz sicher nicht.


    Aber eine gute Aufnahme, die mit hoher Dynamik veröffentlicht wird, klingt für mich nun mal wesentlich besser, als eine gute Aufnahme, die während des späteren Masterings stark komprimiert wurde.


    So ist nun mal mein Geschmack und da hat jeder seine eigenen Präferenzen. Und das kann ja auch jeder ganz einfach für sich selbst herausfinden, was ihm mehr zusagt. Es gibt ja genügend Aufnahmen, die sowohl mit starker Komprimierung, als auch mit mäßiger oder wenig Komprimierung vorliegen.


    Weiter oben hatte ich die "25" von adele erwähnt, das ist ein gutes Beispiel dafür.


    http://dr.loudness-war.info/al…/dr?artist=Adele&album=25


    Während alle digitalen Tonträger und Downloads völlig totkomprimiert sind (am schlimmsten wieder mal die High-Res Version), ist das Mastering für die Schallplattenausgabe deutlich dynamischer ausgefallen.

    Und natürlich liegt allen Masterings die gleiche Aufnahme und Abmischung zugrunde.


    Gruß

    Michael

  • Genau. Weil nämlich im Umkehrschluß eine sehr gute Aufnahme nicht zwingend einen hohen DR Wert haben muß.

    Darum ging es mvd doch gar nicht. Wenn ich das richtig kürzen kann:

    Wenn ein gleich gemastertes Album mit einer sehr kleinen Dynamic Ränge und einer hohen DR gepresst werden, klingt die hohe DR-Version besser (Equipment, Umgebungslautstärke Blabla vorausgesetzt).

    Folglich ist es immer wünschenswert, wenn man eine nicht all zu schlechte DR messen kann. So hat man schon mal einen Indikator.

  • Der algemeine Tenor als Reaktion auf Michaels preisen des DR Wertes, ist doch dass man heute (also neu produzierte Musik) kaum noch ohne starke Kompression bekommt. Nach dem Motto, früher war alles besser. Das ist aus meiner Erfahrung nicht haltbar, im Gegenteil.


    Das beste Beispiel, wie sich ein relativ niedriger DR Wert und guter Klang widersprechen ist aktuell das Billie Eilish Debut von 2019. Ich kann nur wiederholen: wie kommen denn bitte 4 Redakteure der Analog darauf, den Klang im Schnitt mit 1,5 zu loben, während die Werte so aussehen:


    http://dr.loudness-war.info/al…m=when+we+all+fall+asleep


    Da kann ich doch blos mit dem Kopf schütteln.

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  • Grundsätzlich läßt sich sagen, daß es ohne Kompression nicht geht. Würde jedes Instrument eines Konzerts z.B. unkomprimiert aufgenommen, könnte man einige gar nicht mehr hören, sie würden übertönt von anderen. Kompression muß man aber sinnvoll anwenden, dazu braucht man ein gewisses Gespür für die Musik. Und dieses Verständnis und Gefühl für die Musik war früher eher vorhanden bei den Tonmeistern als heute. Dafür haben sie heute viel mehr technische Möglichkeiten, den Klang zu manipulieren. Es hängt immer von dem ab, der mastert. Und da gab und gibt es Könner, die es können und verstehen und andere, die es nicht können. Und es gibt schlimme Stümper. Letztlich wird das umgesetzt, was der Kunde will. Und bestellt ein "Künstler" ein gewisses mastering für eine bestimmte Zuhörerschaft, dann bekommt er das auch geliefert. If you want shit you get it.