Wie kann man eine CD so schlecht produzieren.

  • Und natürlich liegt allen Masterings die gleiche Aufnahme und Abmischung zugrunde.

    Und ich dachte schon, das kommt gar nicht mehr. Die Aufnahmequalität ist idR heutzutage nämlich ganz in Ordnung. Über den Grad der Kompression entscheidet auch nicht der Künstler, sondern die Plattenfirma. Findet die, dass es lauter sein muss, wird da eben noch mal hinterherkomprimiert. Gäbe es keine gute Aufnahme, könnte man die auch auf der LP nicht mehr besser machen. Und da guckt die Plattenfirma auch drauf, so kann sie die Aufnahme nämlich gleich noch ein zweites Mal verkaufen. Auf LPs gibt es zwar oft mehr Dynamik, ein LP gerechtes Mastering in dem Sinne findet aber trotzdem meist nicht mehr statt. Ganz nebenbei können bereits bei der Aufnahme komprimierte Spuren auch auf der LP nicht mehr rückgängig gemacht werden.


    Ein Wort zu von der Kritik gelobter Klangqualität. Ich habe von einem Bekannten mal so eine Beilage-CD von STP/Steroe (ca. 2014) bekommen, die nur allerfeinstes Klangmaterial aus dem Pop-Rock-Folk-Bereich enthalten sollte. War alles klar und gut verständlich, aber machte so einen unnatürlichen Druck, dass man immer leiser und leiser machte. Habe die Dinger dann durch das DRM-Meter gejagt, das ich damals noch auf dem Rechner hatte. Das meiste schön komprimiert und klang wie Mist.

  • Billie Ellish ist jetzt auch ziemlich seichter Kram mit mMn übertrieben grasslichen Bass. Da hast du Recht, dass nicht jede Musikart Dynamik benötigt

    Seicht im Gegensatz zu was denn bitte genau? Nur damit ich mal einschätzen kann, was du unter seicht verstehst.


    Ja, der Bass ist sehr prägnant...aber auch nicht schlimmer als bei manch elektronischer Musik.


    Das Album ist sehr rafiniert produziert und vor allem arrangiert. Kenne momentan auch kein Pop Album das ähnlich klingt.


    Wen es interssiert, hier geht's zu den Hintergründen der Produktion:


    https://www.soundandrecording.…elski-mixt-billie-eilish/


    "Billy Eilish weicht in fast jeder Hinsicht von diesen Standards ab: Das Einzige, was ihre Musik mit aktuellen Trends gemeinsam hat, ist der voluminöse Bass. Ansonsten: leise gesungene, dunkel klingende Vocals ohne erkennbares Tuning oder Hall, düstere, manchmal unheimliche Songtexte, hyperreduzierte, minimalistische Arrangements mit häufigem Einsatz von Foley-Effekten [Geräuschen, wie sie normalerweise für Film-Synchronisationen von Spezialisten nachgebaut werden; Anm.d.Übers.] und ein insgesamt sehr höhenarmes Klangbild. Es gibt ein Sprichwort, demzufolge der beste Weg, die Aufmerksamkeit eines Raumes voller Menschen auf sich zu ziehen, darin bestehe, sehr leise zu sprechen. Eilishs Musik scheint die musikgewordene Umsetzung dieses Prinzips zu sein: Mit leisem Gesang hat sie die Aufmerksamkeit der gesamten Welt auf sich gezogen."

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

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  • Und ich dachte schon, das kommt gar nicht mehr. Die Aufnahmequalität ist idR heutzutage nämlich ganz in Ordnung. Über den Grad der Kompression entscheidet auch nicht der Künstler, sondern die Plattenfirma. Findet die, dass es lauter sein muss, wird da eben noch mal hinterherkomprimiert. Gäbe es keine gute Aufnahme, könnte man die auch auf der LP nicht mehr besser machen. Und da guckt die Plattenfirma auch drauf, so kann sie die Aufnahme nämlich gleich noch ein zweites Mal verkaufen. Auf LPs gibt es zwar oft mehr Dynamik, ein LP gerechtes Mastering in dem Sinne findet aber trotzdem meist nicht mehr statt. Ganz nebenbei können bereits bei der Aufnahme komprimierte Spuren auch auf der LP nicht mehr rückgängig gemacht werden.


    Ein Wort zu von der Kritik gelobter Klangqualität. Ich habe von einem Bekannten mal so eine Beilage-CD von STP/Steroe (ca. 2014) bekommen, die nur allerfeinstes Klangmaterial aus dem Pop-Rock-Folk-Bereich enthalten sollte. War alles klar und gut verständlich, aber machte so einen unnatürlichen Druck, dass man immer leiser und leiser machte. Habe die Dinger dann durch das DRM-Meter gejagt, das ich damals noch auf dem Rechner hatte. Das meiste schön komprimiert und klang wie Mist.

    Kannst du mir mal ein paar Beispiel geben, bei welchen Künstlern die Plattenfirma überhaupt noch Einfluß hat. Das hört sich für mich ein bischen nach vielleicht 80/90er an, aber seit den 00ern dürfte der Einfluß einer Plattenfirma an einem Produkt stark geschwunden sein.

    Etabilierte Künstler werden sich da wohl kaum reinreden lassen, und angehende Musiker finden schon seit bald 20 Jahren andere Produktions-, und Finanzierungswege.

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  • ... bei welchen Künstlern die Plattenfirma überhaupt noch Einfluß hat.

    Bei allen.


    Du darfst Abmischung und Mastering nicht durcheinanderwürfeln.


    Die Abmischung wird von einem Tonmeister gemeinsam mit den Musikern und ihrem Produzenten vorgenommen. Dabei wird der Klang der Musik festgelegt, die einzelnen Spuren der Aufnahme können frei im Raum platziert werden, Rechts / Links, weiter vorn oder hinten.

    Dabei werden einzelne Spuren auch während des Prozesses nochmal neu aufgenommen, weil sich während des Abmischens herausstellen kann, daß ein Part doch noch anders gesungen bzw. gespielt werden sollte.

    Dieses Abmischen erfolgt also im Tonstudio, in dem auch die Aufnahmen gemacht werden, ist also integraler Bestandteil des künstlerischen Prozesses, der am Ende zum kompletten Album führt.


    Auch hier wird schon komprimiert, wenn es erforderlich ist. Die einzelnen Spuren müssen ja in ihrer Lautstärke und in ihrer Dynamik aneinander angepaßt werden. Ein laut angeschlagenes Snaredrum sind mal eben 125dB, das paßt so zu kaum einem anderen Instrument.


    Wenn alles fertig ist und jeder dazu genickt hat, wird ein sogenanntes Masterband erzeugt, was natürlich heute auch eine Datei ist. Aber früher war es ein Band, auf dem die fertige Mischung in Stereo vorlag. Heute werden auch noch 5.1-Master erzeugt. Damit ist der künstlerische Prozess abgeschlossen.


    Dieses Master liegt natürlich in sehr hoher Dynamik vor, weil keine einzige Spur vorher mehr komprimiert wurde, als unbedingt nötig. Und kein Normalsterblicher wird es jemals zu hören bekommen. Diese Master sind die Kronjuwelen der Plattenfirma, die die Rechte daran hat und wenn es in die Öffentlichkeit gelangen würde, wäre das eine Katastrophe.


    Was danach kommt, also das sogenannte Mastering, ist allein Sache der Plattenfirma und nur Künstler mit einer gewissen Marktmacht haben dabei noch das Recht, das Ergebnis abzulehnen. Das Mastering wird auch in der Regel nicht durch einen Tonmeister vorgenommen, sondern durch dessen Azubi.

    Der erhält das Stereo-Master und muß es nun so bearbeiten, daß es zum einen ein Markterfolg wird und zum anderen muß es zu den technischen Spezifikationen der Tonträger passen, auf dem verkauft werden soll.

    Für eine Schallplatte muß zB. der Tiefbass in Richtung Mono geschoben werden, weil weder Schneidstichel noch Abtastnadel für einseitigen Tiefbass geeignet sind. Die Rillenbreite darf ja nur minimal schwanken.

    Auch die Dynamik des Masters ist viel zu hoch und muß zumindest auf Wohraumtaugliche Werte herunterkomprimiert werden.

    Und dann wird auch noch je nach Geschmack das eine oder andere Effektgerät benutzt, am Equalizer gespielt oder künstliche Verzerrungen hinzugefügt.


    Aber alles was der Masteringingenieur tut, wirkt sich immer auf die gesamte Aufnahme aus. Er hat nur Zugriff auf das fertige Stereo-Master, nicht auf die einzelnen Spuren der früheren Aufnahme.


    Ja, und genau dort tobt der Loudness-War, der zu immer mehr Kompression und immer mieserem Klang führt. Und hinzu kommt noch die Order des Managements, für digitale Tonträger besonders stark zu komprimieren, damit die in gerade noch akzeptabler Qualität verkauft werden können. Man will ja schließlich später noch das eine oder andere "Remaster" an den Mann bringen.


    Wer sich für den Prozess der Aufnahme und des Mischens interessiert, dem sei der Film One Plus One von Jean Luc Goddard ans Herz gelegt. Goddard hat damals über einige Tage die Rolling Stones ins Studio begleiten dürfen, während sie Sympathy for the Devil einspielten. Das sind sehr interessante Einblicke, die man da bekommt.


    Auch von Pink Floyd gibt es eine Dokumentation zur Entstehung von Dark Side of the Moon.


    Gruß

    Michael

  • Sorry Michael, aber deine vielen Absätze hättest du dir sparen können, das weiß ich schon alles. Bei vielen Künstlern die ich höre, hat das Label null Mitspracherecht was das Mastern angeht.


    Irgendwie stecktst du noch in Zeit vor der digitalen Eigenproduktion und Eigenvermarktung, was ja deine Beispiele oben belegen. Oft haben sich eine Künstler auf den Streaming- und Downloadplattformen (YouTube, Bandcamp etc.) längst die Kosten für ihre Unabhängigkeit eingespielt, und /oder haben die Möglichkeit ein Album für einen Bruchteil zu produzieren, als was es noch in den 90ern gekostet hätte, ganz zu schweigen von den Jahrzehnten davor.


    Mag sein daß da vielleicht noch die eine oder andere Plattenfirma mitreden möchte, aber gerade die großen etabilierten Künstler sind von der Plattenfirma überhaupt nicht mehr abhängig...die brauchen die hauptsächloch wegen dem Vertrieb und der Werbung. Die "kleineren" wie z.B. Wilco, Giant Sand, Mavis Staples etc. ...entscheiden vollkommen unabhängig von der Plattenfirma.

    Kitty, Daisy & Lewis produzieren vom Mikro bis zur Matritze voll analog (wie auch Nick Waterhouse) mit eigenem Equipment, denn deren Vater ist selber Musikproduzent. Um nur mal ein paar prominente Beispiele zu nennen.


    Die großen Plattenfirmen sind längst entmachtet, die braucht man nur mehr wegen dem Vertrieb.

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  • auf den Streaming und Downloadplattformen

    Da sprichst du etwas an. Da nimmt das Elend ja erst richtig seinen Lauf.


    Bei all diesen Streamingplattformen hat mittlerweile ein Algorhytmus das Mastern der Musik übernommen und paßt die Lautheit und den Kompressionsgrad an. <X


    Jedes Stück liegt in 12 oder mehr verschiedenen Masterings vor und je nachdem wie der zu Hause sitzende Kunde seine Playlist zusammenstellt, wird das am besten passende gewählt.


    Der Kunde soll keine Lautstärkeunterschiede zwischen den Stücken feststellen können, er soll nicht zum Lautstärkepoti greifen müssen um die Lautstärke anzupassen.


    Nun passiert es aber, daß in einer Playlist zuerst ein Stück mit sehr hoher Dynamik geliefert werden soll, bei dem man naturgemäß das Poti recht weit aufdrehen muß. Und anschließend dann ein Stück aus der Hauptkampfzone des Loudness-Wars, was nur erträglich ist, wenn das Poti halb so weit aufgedreht ist.

    Was also tun aus Sicht des Streamingdienstes? Die Kunden erschreckt aufspringen lassen?


    Sicherlich nicht. Deshalb wird dann bei einer solchen Playlist auf veränderte Masterings zurückgegriffen, die sich in Punkto Lautheit und Dynamik nicht mehr allzusehr unterscheiden.


    Also da bekommt man alles mögliche vorgesetzt, nur kein Original.


    Gruß

    Michael

  • Oh Mann ich geb' langsam auf: das Beispiel der Streamingplattformen dient nur der KAPITALBESCHAFFUNG. Das sind die ersten Einzeltracks, die in den Äther geblasen werden, um den Markt zu eruieren, man kann auch sagen wie hoch die Klick-, & Downloadzahlen sind.


    Dann wird erst ein Album produziert und auch unabhängig von der Plattenfirma gemastert. Ob dir das Master gefällt oder nicht steht auf einem vollkommen anderen Stern. Aber Schritt 1 ersetzt auf günstigste Art und Weise, was zu deiner Zeit noch die Singleveröffentlichung war.


    Also nix Master für Streamingplattform.


    Davon abgesehen stellen ja etabilierte Bands ihr komplett fertiges Album auch zum Download oder Streaming bereit.

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  • Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß seitens des Streamingdienstes daran herummanipuliert wird.


    Aber das hat auch alles nichts mit dem Thema dieses Threads zu tun, hier soll es ja darum gehen, warum manche CD oder Schallplatte so grottenschlecht gemastert wird, obwohl die gleiche Abmischung von vor 10 oder 20 Jahren vorliegt.


    Mal ganz interessant zu sehen und zu hören so ein Masteringprozess. Sozusagen Frontberichterstattung aus dem Loudness-War. :)



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    Gruß

    Michael

  • Also da bekommt man alles mögliche vorgesetzt, nur kein Original.


    Gruß

    Michael

    So ist es. Das merkt auch jeder, der mal die Originalausgaben auf CD mit denen vergleicht, die Streamingdienste anbieten. Die bieten gar mehrere Fassungen an, die sich wiederrum untereinander unterscheiden. Nach meiner Erfahrung sind die sog. HighRes-Aufnahmen die am stärksten Komprimierten dabei.

  • Kannst du mir mal ein paar Beispiel geben, bei welchen Künstlern die Plattenfirma überhaupt noch Einfluß hat. Das hört sich für mich ein bischen nach vielleicht 80/90er an, aber seit den 00ern dürfte der Einfluß einer Plattenfirma an einem Produkt stark geschwunden sein.

    Ich denken man muss da stark unterscheiden. Viele Künstler veröffentlichen selbst auf Bandcamp und Konsorten. Da ist viel unabhängiges Zeug dabei. Oft wird entweder als Datei oder in limitierter Auflage auf LP veröffentlicht. Um diese Künstler geht es hier wohl eher nicht, sondern um die klassischen CD-Veröffentlichungen. Die viel gepriesene Billie Ellish ist bei Interscope Records unter Vertrag. In wie weit sie da Einfluss auf das Endprodukt nehmen kann, weiß ich nicht. Klanglich finde ich das Album übrigens übel. Diese fies komprimierte Bass mag ja ein Stilmittel sein, meins ist es nicht. Immerhin klingt es besser als die independent Sachen um Hype Williams, The Frog aus Berlin oder Inga Copeland, NONN oder Soft Hell, die eher in die Selbstvermarktungsschiene fallen. Das klingt dann allerdings manchmal so, dass man den Produzenten auch wieder irgendwie vermisst.

    Einmal editiert, zuletzt von Bonzo ()

  • Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß seitens des Streamingdienstes daran herummanipuliert wird.

    Und das hat dann mit der Veröffentlichung auf Vinyl und CD wieviel zu tun?


    Ohne ein Verständnis, wie heute vom ersten Ton der Veröffentlichung bis zur ersten LP/CD Musik produziert wird, dichtet man den Plattenfirmen eine Entscheidungsbefugnis an, die sie oft gar nicht haben.

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  • Dann wird erst ein Album produziert und auch unabhängig von der Plattenfirma gemastert.

    Dann wissen also die Musiker heutzutage alle, wie man korrekt für eine Schallplattenveröffentlichung mastert? Welche Frequenzen zu Mono verschoben werden müssen, damit die Platte überhaupt geschnitten werden kann?


    Sorry, aber ich halte das für groben Unfug, den du hier erzählst.


    Gruß

    Michael

  • Ich denken man muss da stark unterscheiden. Viele Künstler veröffentlichen selbst auf Bandcamp und Konsorten. Da ist viel unabhängiges Zeug dabei. Oft wird entweder als Datei oder in limitierter Auflage auf LP veröffentlicht. Um diese Künstler geht es hier wohl eher nicht, sondern um die klassischen CD-Veröffentlichungen. Die viel gepriesene Billie Ellish ist bei Interscope Records unter Vertrag. In wie weit sie da Einfluss auf das Endprodukt nehmen kann, weiß ich nicht. Klanglich finde ich das Album übrigens übel. Diese fies komprimierte Bass mag ja ein Stilmittel sein, meins ist es nicht. Immerhin klingt es besser als die independent Sachen um Hype Williams, The Frog aus Berlin oder Inga Copeland, NONN oder Soft Hell, die eher in die Selbstvermarktungsschiene fallen. Das klingt dann allerdings manchmal so, dass man den Produzenten auch wieder irgendwie vermisst.

    Bei klassischen CD/LP Veröffentlichungen haben aber bezügl. des Masterings solch "unbekannte" Interpreten wie Wilco oder Howe Gelb, Calexico etc. etc.es selbst in der Hand. Warum sollte auch die Plattenfirma über das Mastering eines finanziell unabhängigen Künstlers entscheiden, wenn der seine Zielgruppe deutlich besser kennt.


    Richtig, der komprimierte Bass ist in Stilmittel bei Eilish Album, was du als schlecht klingend bezeichnest. Dieser Bass passt aber zu dem sountrackartigen Gesamtsound, der manchmal auch als Horrorfilmscore durchgehen könnte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich so ein Profi wie Finneas die Entscheidung über das Mastering aus der Hand nehmen läßt.

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  • Dann wissen also die Musiker heutzutage alle, wie man korrekt für eine Schallplattenveröffentlichung mastert? Welche Frequenzen zu Mono verschoben werden müssen, damit die Platte überhaupt geschnitten werden kann?


    Sorry, aber ich halte das für groben Unfug, den du hier erzählst.

    Dann frag doch die Künstler (ich hab's getan) deren Musik du wohl kaum kennst. Mit dem war ich persönlich im Kontakt.

    http://www.blackwoodmastering.com/


    Schließlich wird das von einem Fachmann betrieben, der den Künstler berät.


    Aber laut dir entscheidet das auschließlich die Plattenfirma, ohne zutun des Künstlers. Das halte ich pasuchal für falsch.

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  • Sorry Michael, aber deine vielen Absätze hättest du dir sparen können, das weiß ich schon alles. Bei vielen Künstlern die ich höre, hat das Label null Mitspracherecht was das Mastern angeht.



    Bei klassischen CD/LP Veröffentlichungen haben aber bezügl. des Masterings solch "unbekannte" Interpreten wie Wilco oder Howe Gelb, Calexico etc. etc.es selbst in der Hand.


    Weiter oben erzählst du, daß du die Unterschiede zwischen Abmischung und Mastering genau kennst und nur wenige Stunden später würfelst du schon wieder alles durcheinander.


    Die Künstler haben es eben nicht selbst in der Hand, sie haben garnicht das nötige technische Fachwissen dazu.



    Gruß

    Michael

  • Wie sieht es eigentlich mit Klassik aus oder zeitgenössischer Musik die aus der Klassik kommt sog. 'Neue Musik'. Wird diese ebenso schlecht gemastert? (Ernsthafte Frage!)


    Ich habe mir mal ein paar Musikbeispiele herausgepickt, die hier in dem Thread aufgeführt wurden. Solche Titel sind für mich persönlich musikalisch leider vollkommen uninteressant, da ich überhaupt keine Popmusik oder Jazz mehr höre.


    Spaßeshalber habe ich mir nach einer längeren Analogpause gerade mal wieder einen neuen Dreher als Spielzeug zugelegt und bin auf der Suche nach guten LPs mit 'Neuer Musik'. Eine kleine Sammlung habe ich noch (Wergo, Deutscher Musikrat, etc.) und habe den Eindruck, dass auf diesen Schallplatten die Dynamik teilweise extrem ausgereizt wir. Vom flüsterleisen Hauch, wo man schauen muss, dass er sich überhaupt noch vom unvermeidlichen Rillengeräusch abhebt, bis zum sforzato...

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Weiter oben erzählst du, daß du die Unterschiede zwischen Abmischung und Mastering genau kennst und nur wenige Stunden später würfelst du schon wieder alles durcheinander.


    Die Künstler haben es eben nicht selbst in der Hand, sie haben garnicht das nötige technische Fachwissen dazu.

    Ach so, Jim Blackwood (den ich verlinkt habe) ist also kein Mastering Engineer?

    http://www.blackwoodmastering.com/recent-clients.html


    Falls doch, frag ich mich warum dann Blackwood seine Auftraggeber bezügl. des Mastering berät. Schließlich weiß ja sein Auftraggeber wo und wie sich das Endergebnis anhören soll.


    Was bring ich nun genau durcheinander. Ich hab nichts vom Mix geschrieben.

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  • Ich verstehe nicht ganz, warum ihr streitet. Kompression, Klang usw. unterliegt ja auch der künstlerischen Freiheit. Das gefällt dem Einen und dem Anderen eben nicht. Das müssen wir hinnehmen.

    Die Musiker, die ich zum Aufnehmen hier habe, sind meißt keine Profis, aber wollen trotzdem, dass ihre CD im Pegel nicht abstinkt gegen die Konkurrenz. Dem einen Musiker habe ich das im Sommer erklärt und er hat es verstanden mit der Dynamik und dem Lautstärkeregler. Dann kam aber der Einwand, dass er da mal in Italien in einer Bar war und dort wurde seine CD eingelegt, welche deutlich leiser war, als der Rest. Was sagt man da dann....ja der Lautstärkeregler :)


    Mein Sohn ist jetzt 15Jahre alt und findet dieses totkomprimierte Zeugs auch schrecklich. Hätte ich ihn die letzten Jahre mit der Thematik nicht konfrontiert, was wäre dann? Es fehlt an der Wertschätzung für guten Klang und solange das ist, wird sich da auch nicht viel mehr tun. Ich kaufe mir neuere Musik eigentlich nur im Bereich Jazz, da hier meißt noch Wert auf Dynamik und guten Klang gelegt wird.


    Zum Thema Lass Brass Banda - Europa kann ich nur sagen, dass das Album auf Youtube übelst produziert klingt. Und ja, sowas kann man auch auf Youtube hören/erahnen.