Hornlautsprecher vs. konventionelle Boxen ?

  • Ich weiß, Kenner werden sich schon Aufgrund der primiven Frage die Haare raufen...Würde gerne sowas selbst bauen. Technische Ausstattung ist vorhanden. (Kreissäge, jede Menge Zwingen, Hobelmaschiene, Lackierkabiene, etc)

    Raum ist ca. 65qm groß. Höre gerne laut, Nachbarn sind tolerant.

    Verstärker ist derzeit eine Onkyo Integra.

    Die Musik ist Rock, Pop, Klassik. Ich mag schöne Auflösung in den Höhen und Druck im Bassbereich. Nöhlige Mitten, no go! Zur Zeit habe ich Tannoy Reveal, passiv. Früher, in der Küche klangen sie gut, aber mit dem größerem Raum sind sie schnell überfordert.

    Das Aussehen der LS ist eher sekundär, da es für oben beschriebene Werkstatt gedacht ist. Ich habe also auch keinen festen Hörplatz, da ich mich in der Werkstatt ja bewege.

    Wer von den geneigten Kennern hat für mich einen praxisnahen Ansatz? :merci:

    "Ich bin ein Instant Künstler: Pulver ins Glas, Wasser drauf, fertig!" (David Bowie )

  • Hallo.


    Hörner sind gut, wenn Du mit sehr wenig Leistung eine hohe Lautstärke erzielen möchtest; aber wie Du auch schon selbst erkannt hast, ist es nicht so ganz einfach, die Verfärbungen in den Griff zu bekommen.


    Ich würde bei so viel Platz mal nach PA Boxen bzw. Chassis schauen. Das da war mal ein toller Bausatz. https://www.ebelholztechnik.de…ne-Lautsprecher::434.html


    Ich habe sowas ähnliches mal mit kleinerem Bass für circa 92dB gebaut.


    LSV Achenbach hat aktuell immer noch einige Bausätze mit hohem SPL im Angebot.


    Gruß,

    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Hallo,

    evtl. kennst du ja die beiden Zeitschriften für den Lautsprecherselbstbau. Da sind auch immer mal wieder gute Bauvorschläge mit hohem Wirkungsgrad und zumindest einem richtigen Hornhochtöner drin.

    Ganz aktuell ist noch die "Green Machine" aus der Klang&Ton 1/2020, das ist der Lautsprecher in der Mitte des Covers mit zweimal 10Zoll und dem rechteckigem Horn :

    https://hifitest.de/shop/klang…nd-ton-1-2020-epaper.html

    Heute oder morgen bekommst du das Heft wohl noch im Zeitschriftenhandel. Am Freitag kommt die neue raus. Die "Green Machine" wurde auch schon zweimal auf Hifi-Messen vorgeführt und läuft schon sehr gut. Auf jeden Fall ein gutes Projekt um in den Selbstbau einzusteigen.


    Eine Alternative wäre z.Bsp. aus der HobbyHifi 6/2017 die "Statement":

    http://www.hobby-hifi.de/Archiv/17/06_17/06_17.html

    Ist auf dem Cover die grosse Kiste mit 15Zöller und breitem Hochtonhorn und Füsse von Ikea.

    Habe ich noch nicht gehört, aber ich habe denselben Hochtontreiber. Der ist sehr gut und hat vor allem eine tolle Hochtonauflösung. Er kostet auch nicht die Welt. Für gute Druckkammertreiber kann man auch sehr viel Geld ausgeben. Aber davor sollte man dann wohl erstmal etwas Erfahrung mit der Materie sammeln.

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Hallo,


    kommt auf das Budget an und wie groß die Lautsprecher sein dürfen.


    Hörner wenn, dann konsequent, wenn's ein Vollbereichslautsprecher werden soll. Da fand ich die Infos im Sato-Thread hier im Forum sehr zielführend.


    Die Donar ist/war toll! Leider gibt's einen Großteil der Chassis nicht mehr.


    Für maximalen "Bang for the buck" -> KLICK, oder KLICK


    Für den größeren Geldbeutel -> KLICK


    Viel Spaß beim Stöbern!


    Gruß,

    Tzascha

  • Danke für die Antworten! Ich verstehe es so, daß ihr 2-3 Wege LS empfehlt, möglichst groß, aber nicht unbedingt ein Hornsystem. Sehe ich das richtig?:/

    "Ich bin ein Instant Künstler: Pulver ins Glas, Wasser drauf, fertig!" (David Bowie )

  • Danke Jürgen. Habe die Zeitschrift Klang&Ton bestellt. Würde gerne so richtig schön große LS bauen, 2 meter hoch!:D

    "Ich bin ein Instant Künstler: Pulver ins Glas, Wasser drauf, fertig!" (David Bowie )

  • Green Machine -> 50Hz bei -8dB... untenrum passiert da nicht viel. Bei der Statement von Hobby-Hifi leider auch nicht ;)

    Immerhin gilt es 65qm zu füllen. Ich weiß wovon ich schreibe, denn bei mir sind es auch so um den Dreh.


    Gruß,

    Tzascha

  • Hallo.


    Bei meinem 3-Wege Konstrukt hatte ich in rund 60 Litern Bassreflex -3dB bei ca 43Hz erreicht. Ist aber fraglich, ob man den Ciare 10.50ndW noch bekommt.


    Ansonsten kann ich den Eminence Kappa 12a empfehlen. Den kann man gut in ein größeres kU - kontrollierte Undichtigkeit (ähnlich Variovent von Dynaudio) - packen.


    Die beiden Chassis sind für 92 bzw 94 dB im Gehäuse gut, und lassen sich mindestens bis 500 bzw 300 Hz hoch ziehen.


    Den Ciare kann ich mir gut in einem FAST System mit einem lauteren Breitbänder wie z.B. Fostex FE126 vorstellen. Da läge man bei ca 400€ für die Chassis.


    Gruß,

    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


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  • Danke Jürgen. Habe die Zeitschrift Klang&Ton bestellt. Würde gerne so richtig schön große LS bauen, 2 meter hoch!

    Ja, so grosse Eumels schweben mir auch vor. 2m hoch und 2qm Stellfläche wären für mich auch kein Problem. Aber da muss man sich rantasten. Fertige Pläne gibt es dafür nicht.

    Im Bass nutze ich im Moment einen 12Zöller in geschlossenen 100L. Im Hochton meistens 1,4Zoll an einem CD-Horn. Beides von 18Sound und die sind richtig gut. Im Mittelton versuche ich mich gerade an einem grossen Horn. Ob das was wird, weiss ich noch nicht. Der erste Versuch mit einem konischen Horn wie bei OMA war leider nicht so doll.

    OMA: https://oswaldsmillaudio.com Wunderschöne Seite. Auch gerade was die Holzbearbeitung angeht. Da kann man sich Ideen holen.

    Wenn es mit dem Horn nichts wird, dann wird es eine 10- oder 6,5 Zöller. Wohl auch von 18sound.


    In den 90ern war ich sehr oft bei Acapella in Duisburg. Das hat mich dann angefixt. Bei den Vorführungen von Alfred Rudolf habe ich auch viel gelernt. Da standen dann solche Teile rum:

    https://www.acapella.de/klassische-systeme/#sphaeron

    Mit der entsprechenden Erfahrung wird man sowas auch in guter klanglicher Qualität realisieren können. Aber das wird dann eher ein Projekt von 5 Jahren als von 2. Aber irgendwo muss man mal anfangen.

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Horn-Verfärbungen sind bei gut konzipierten Weichen und gut gewählter Kombination kein Thema.

    Allerdings bleibt der typische Hornklang (der von Nachteil aber auch von Vorteil sein kann je nach akustischer Gegebenheit), auch dann, wenn die Frequenzweiche perfekt ist und man mechanisch einiges an Aufwand getrieben hat, um Eigenschwingungen des Materials vom Horn vernachlässigbar werden zu lassen.

    Das kommt einfach daher, das das typische Abstrahlverhalten (wie der Lichtspot - mehr oder weniger ähnlich einem Auto- oder Taschenlampenscheinwerfer) schmal ist und nicht breit ist wie bei einer Kalotte (ähnlich einer Glühbirne ohne Scheinwerfer). Der typische Hornklang von guten Konstruktionen resultiert aus einer deutlichen Verringerung des indirekten Schallanteils, reflektiert durch die Wände.


    Ich würde eine 2-wege oder 3-Wege Konstruktion wählen, wobei ich für den Hochtöner folgende Optionen (als wechselbarer Aufsatz) vorsehen würde:


    1) Beyma TPL150/TPL150H

    https://www.beyma.com/en/produ…/twt-tpl-150-silver-8-oh/

    https://www.hifisound.de/de/La…rmer-mit-Hornvorsatz.html


    2) Kalotte aus Glockenklang BassArt-III (98-99db/1W/1m - Preis anfragen)

    https://www.glockenklang.de/en…tems/acoustik_art_mk4.htm

    Typische 87-92db/1W/1m HiFi-Kalotten, auch teuere wie z. B. der Revelator von Scan-Speak, sind ungeeignet, sofern man hohe Lautstärken braucht (etwa 1/4 der max unverzerrten Lautstärke gegenüber Druckkammertreibern mit Hörnern, d. h. anstatt 1 Watt beim Horntreiber baucht man für die Kalotte 50-100W für gleichen Pegel).


    3) BMS Treiber/Horn

    http://www.bmsspeakers.com/index.php?id=bms_2193

    http://www.bmsspeakers.com/index.php?id=bms_4538


    Bei Gebrauchtkauf kann man später das, was einem nicht gefällt, wieder ohne großen Verlust verkaufen.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    Einmal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Hörner in Heim und Studio haben nicht den Sinn, Lautsprecher am Cassettenrecorder(verstärker) zu betreiben, sondern weil sie sehr gering verzerren. Hier kommt es besonders auf den Mitteltonbereich an. Sehr konsequent geht das z.B. mit dem "Sato-Horn" (siehe den sehr langen Thread hierzu), welches gerade diesen Bereich gut abdeckt, andere gehen auch.

    Breitbänder mit backloaded Basshorn sind dagegen kein richtiger Hornlautsprecher, da hier nur der tiefere Bassbereich verstärkt wird, alles darüber aber in konventioneller Technik.

    Hörner sind die Königsklasse im Lautsprecherbau. Besonders die gelungene Abstimmung ist schon eine Kunstfertigkeit, das ist hier die besondere Herausforderung. Erfahrungen im Weichenbau, Konzeption und Detaillösungen sind hier fast schon zwingend, sonst wird es eher nur ein Bastelversuch. Daher am besten den Tieftöner ein ein eigenes Gehäuse bauen und das Mitteltonhorn darüber aufsetzen, Weiche extern, da man viel dran ändern muß, dann kann es nach einer Weile eventuell hinkommen. Braucht vor allem Geduld und Leidensfähigkeit, sonst bleibt man besser beim konventionellen Lautsprechersystem.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Am besten die Tipps von Dietmar im Sato-Thread lesen. Abstrahlverhalten beachten, vor allem im Übernahmebereich der einzelnen Wege. Sinnvoll trennen, also min. eine Oktave oberhalb der Grundreso des Treibers - dann, vorausgesetzt das Horn passt, gibt’s auch keine Artefakte. Keine Angst vor DSPs oder digitalen Weichen. Auf Störgeräusch freie Verstärker achten. ClassD-Verstärker sind auch nicht des Teufels ;)


    Tzascha

  • Ich denke, wer negative Äusserungen über Hörner macht, hat noch nie ein gutes Horn gehört!!!

    Wer aber auf Messen unterwegs ist, wird aber selber gesehen haben, dass selbst sehr teuere Hornsysteme oft sehr grauslig klingen. Bei Blumenhofer, Dynamikks und Odeon ist man auf alle Fälle sehr gut aufgehoben und es kommt auch kein Grund auf, iwas über Hornklang zu verlieren.


    Gut gemacht sind Hörner der Wahnsinn, schlecht gemacht ist ein normaler Kalotten-LS zu bevorugen. Und unter gut gemacht verstehe ich keine Klipsch etc., das hat mit guten Horn-LS rein garnichts am Hut.


    Michael

  • Hallo Michael,


    das „wie“ ist wahrscheinlich das wichtigste! Wenn man mal gehört hat, was aus gut gemachten Konzepten mit 200-300,- Materialeinsatz kommen kann, dann ist es umso verwunderlicher, wie Tausende Euro teuere Chassis klingen.

    Allerdings braucht es Sachverstand und Erfahrung.


    By the way, gibt es schon Tendenzen bei der Lautsprecherwahl?


    Gruß

    Tzascha