Hornlautsprecher vs. konventionelle Boxen ?

  • Es ist für mich schwer vorstellbar, dass Hörner deren Natur die Bündelung ist, einen raumgroßen Sweetspot erzeugen können, der dann noch einen vergleichbaren FG an verschiedenen Hörpositionen hat.

    Das JBL 2344 zB hat einen Öffnungswinkel von ca 100x100 Grad! und bündelt zwischen 1000 und 18000 Hz nicht, nennt sich zwar Horn - ist aber grösstenteils Waveguide.

    Frequenz- und pegelmässig versorge ich bei Hörabstand von 2,8m mit diesem Horn 4 Einzel-Sitzplätze nebeneinander mit annähernd gleichen Klangbild !

    Dietmar

  • @ Uli, analognicht

    Hi, du darfst dabei nicht an meine Hörner denken. Die runden Trichter nach Le'clich bündeln zwar auch nicht zu stark, aber ich habe die Mittelachsen aller Treiber ausgerichtet auf den Hörplatz. Und die Hörplatzkorrektur funktioniert natürlich auch genau da, am besten. Dafür habe ich eine zweite Reihe. Sitzt man da, haben sich die Mittelachsen schon gekreuzt, der Raum spielt dort anders mit und schon kann man problemlos nebeneinander sitzen.

    Aber ca. 98% der Zeit, die die Anlage in Betrieb ist, sitze ich allein davor.

    Daher......

    L.G.

    Detlef

  • Viele Hörsitzungen und Vergleiche bei Freunden bestätigen , dass zum entspannten Klangbild ein gehöriger Anteil an Raumreflexionen dazugehört.

    Daher sollte man möglichst wenig Energie aus dem Lautsprecher durch Absorber vernichten , sondern durch richtige Auswahl und Positionierung von Diffusoren u.A. einem "Kleben" des Klangbildes am Lautsprecher entgegenwirken.

    Das hängt auch von den räumlichen Gegebenheiten ab. Mein kleines Studio mit 4,4x,4,4m habe ich reichlich bedämpft, so daß der "Raum" aus den Lautsprechern kommt, einen "Zimmerklang" würde ich da nur als störend empfinden. Klar, schon ein Platz neben dem Sweetsport "klingt" es zwar immer noch, aber der virtuelle Raum ist weg. Das geht auch nur mit den richtigen Laufzeiten. Aber mehr Zimmerhall würde bei mir nur unnötig die Details verschmieren. In großen Räumen kommt der Nachhall deutlich später, den unser "Hörgehirn" besser vom Direktschall filtern kann. Ich bin dagegen ein Freund des Direktschalls wie im Freifeld, denn erst da kommen Details und Feinheiten, die im typischen Wohnzimmerhall untergehen.

    Gruß André
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  • Hi Andre'

    Wie so oft, macht die Dosis das Gift.

    Ich habe früher auch versucht, den Raum auszuschalten. Mir fehlte aber immer erwas.

    Das beste Beispiel ist das so genannte ambilight bei Fernsehern.

    Es verbreitert das Bild mit farblich passend reagierenden LED Reihen, schaden dem Bild aber nicht im geringsten, es wird fürs Auge nur angenehmer, entspannter.

    Das lässt sich auf ein Klangbild gut übertragen.

    L.G.

    Detlef.

  • Ich denke die Mischung macht es. Das geht nur über Messungen und viel hören.

    Ich musst zum Beispiel meine Tür mit einem Tuchrahmen behängen damit die Linke Box, die Nähe der Tür steht nicht Zuviel Diffusschall produziert.

    Mein Raum ist bestimmt auch überdurchschnittlich bedämpft, was halt auch eine andere Anlagenaussrichtung mit sich bringt.

    Ich persönlich finde einen bedämpften Raum und eine darauf abgestimmte Anlage auf Dauer angenehmer als einen nicht bedämpften Raum.


    Geschmackssache.


    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Hi Thomas:)

    Also nicht bedämpft ist ja eigentlich kaum ein Hörraum, es stehen meist doch einige Möbel darin.

    Das ist natürlich auch wieder eine Frage der ganz persönlichen Zielsetzung.

    Mein Hörraum ist z.B. ein reiner Hörraum, da habe ich Narrenfreiheit.

    Ich hatte die Möglichkeit Absorbtion, gegen Diffusion im Vergleich zu hören. Und das auch noch bei einer absolut aussergewöhnlichen Linearität im Nachhall von 0,4 sec. über den gesammten Bereich. Doppelt so lang, wie bei mir oberhalb der 100 Hz.

    Das wirkte kein wenig hallig, ich konnte den Raum nicht warhnehmen.

    Im Vergleich war das diffuse eine Bereicherung. Es hat sogar das Klangbild unterstützt. Es wurde präziser, selbstverständlicher, oder noch anders beschrieben, natürlicher.

    Solche Beschreibungen sind immer doof, daher mein Vergleich mit dem Fernseher.

    Es war mehr Raum um die einzelnen Schallquellen und gleichzeitig waren sie im Bild kleiner, Die Täuschung des Gehörs gelingt besser.

    Für mich auch ein deutliches Zeichen, ich habe mich vor eine fremde Anlage gesetzt und die sonst immer nötige Einhörzeit, Gewöhnungszeit ist extrem kurz geworden.

    Nach wenigen Minuten war die Technik verschwunden.

    Das hat mir deutlich eine Richtung vorgegeben, wie mein Raum irgendwann mitspielen sollte.

    Dezent, aber er sollte mitspielen.

    L.G.

    Detlef

  • Hier wurde erfreulich kameradschaftlich, und ohne dogmatisch zu werden, für das Anforderungsprofil des Threaderstellers doch , aufklärend viel zu Gunsten des Hornlautsprechers geschrieben:merci:.

    Hat denn der klassische (schmale Highend ) Säulenlautsprecher denn garkeine Vorteile???

    Dietmar

  • Guten Morgen in die Runde,

    das mit den Vorteilen der "klassischen Säulen LS" ist wiederum eine Sache des persönlichen Geschmacks. Ein Musikumpel ist "Bassfetischist" und da muss ich einfach mal zugeben das

    ich so einen "furztrockenen" abgrundtiefen, durchhörbaren, schwarzen Bassbereich ansonsten noch nie auch nur irgendwie ansatzweise gehört habe...

    BW801 + der ganz große REL-Sub + Gryphonkette

    Ist aber - by the way - auch die einzige "konventionelle" Installation die mir im Gedächtnis

    geblieben ist...

    My Cup of Coffee sieht ganz anders aus --> Hochwirkungsgrad ungefiltert, macht dynamisch querbeet einfach bähm

    cu LG Horst

    As "Bird" remarked towards the end of hid life:

    "Civilisation is a damn good idea if someone would try it."

  • hallo zusammen


    ich sehe die vorteile von hornkonstrukten insbesondere in der Möglichkeit besonders hoher abhörlautstärke.


    bis gut Zimmerlautstärke sehe ich dagegen herkömmliche

    Lautsprecher vorn - in jedem fall sehe ich sie im bezahlbaren

    bereich als verfärbungsfreier.


    wie gesagt - meine persönliche Meinung.


    greets


    Jo

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • .... das soll nicht abwertend sein:

    Da sich beim klassischen schmalen Säulenlautsprecher das Klangbild meist (mehr oder weniger weit) hinter dem LS aufbaut, habe ich stets das Bedürfnis mit dem Stuhl immer weiter nach vorne rücken zu müssen.

    Dietmar

  • Hi, Dietmar

    Diesen Unterschied in der Darstellung würde ich nicht an den Funktionsprinzipien festmachen.

    Mein FIR-gefiltertes System stellt gerade in dem Punkt die Unterschiede der Einspielungen deutlichst dar.


    Also Heiners und meins waren, was die Raumtiefenwirkung angeht, fast gleich.

    Auch die drei D Effekte mancher Scheiben, amused to the death, z. B., stellten sie auf gleiche Weise in den Raum.

    Aber mit den Hörnern ist der Effekt von “Anwesenheit“ der Instrumente, größer.

    Ich vermute da den Zusammenhang mit der auf große Abstrahlfläche transformierenden Physik der Trichter.

    L.G.

    Detlef

  • .... das soll nicht abwertend sein:

    Da sich beim klassischen schmalen Säulenlautsprecher das Klangbild meist (mehr oder weniger weit) hinter dem LS aufbaut, habe ich stets das Bedürfnis mit dem Stuhl immer weiter nach vorne rücken zu müssen.

    Dietmar

    das ist bei mir genauso. mit oberkörper vorgeneigt---näher an lautsprechern, klingt es realer.

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  • Hi, Dietmar

    Man gewinnt noch mal Präzision dazu und das in praktisch allen Belangen.

    Um es ganz kurz zu machen.

    Aber der sweet spot wird gleichzeitig kleiner, durch die Korrektur an einem Punkt.

    Na ja, wer an den digitalen Hokospokus glaubt, vielleicht. Ich habe jedenfalls noch keine Hifianlage gehört die mir mit so einem "Scheiß" :sorry: gefallen hat.

  • bis gut Zimmerlautstärke sehe ich dagegen herkömmliche

    Lautsprecher vorn - in jedem fall sehe ich sie im bezahlbaren

    bereich als verfärbungsfreier.

    Hallo !


    Ich nehme mal an, das ist eine Frage der persönlichen Vorlieben...

    Mir ist z.B. hohe Klangfarbetreue nicht so wichtig wie PRAT.


    Bei Hörnern kann man besser leiser hören, imho.

    Da kommen normale Passivsysteme nicht so richtig aus dem Quark ...


    2 cts, Hardy

    Leben in einer Kakistokratie, ein soziales Experiment?


  • hallo zurück :)


    Klangfarbentreue ist neben Raum doch die wichtigste Eigenschaft will man echtes HighEnd ! so denke ich jedenfalls.


    und leise hören... geht mit guten lautsprechern ganz hervoragend,


    greets


    Jo


    muss man wissen, was PRAT bedeutet ???? Laut ??? Pegel ???

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