Brummen durch "Kabelrichtung" zwischen Laufwerk und Phonopre

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein mir unerklärliches Phänomen/Problem in meiner Kette festgestellt und hoffe das mir hier jemand des Rätsels Lösung näherbringen kann. Darauf aufmerksam wurde ich als ich heute alle Geräte auf meinem Rack zwecks einer Grundreinigung komplett entkabelt habe.

    Ich nutze ein Van den Hul D-501 Phonokabel (Cinch an beiden Enden) zwischen Laufwerk und Phonopre (Lehmann Black Cube SE) original vom Hersteller konfektioniert. An einem Ende ist ein Aufkleber "Ground end". Vom Hersteller wird empfohlen dieses Ende an der Quelle anzuschließen. Vor der Reinigung (ich bin mir nicht 100%ig sicher, vermute es aber) war dieses Ende am Phonopre (also nicht am Laufwerk). Auf Grund der Empfehlung habe ich also das "Ground end" am Laufwerk angeschlossen. Als ich alles wieder verkabelt habe, brummte es aus den Lautsprechern. Das Brummen klang anders als ein Brummen was ich von einer nicht angeschlossenen Erdung kenne (welche natürlich korrekt angeschlossen war). Daraufhin begann die Fehlersuche. Ich habe wirklich alles wieder komplett abgebaut. Aber das Brummen war immer noch da, als ausschließlich Vollverstärker, Phonopre und Laufwerksmotor am Strom waren. Alle anderen Komponenten (Blu-ray Player, Auralic Aries Mini, zweite Netzleiste an der Fernseher, NAS und Chromcast hängen). waren nicht mehr mit dem Stromnetz verbunden. Ich habe sogar alle Chinchkabel aus dem Verstärker gezogen (außer das vom Phonopre). Ich war wirklich am verzweifeln und spielte mit den Abständen von Phonopre und dessen Netzteil, kein Erfolg. Warum auch immer habe ich dann das Phonokabel andersherum angeschlossen, also das "Ground-end" an den Phonopre. Das Brummen war weg. Ich konnte mir das nicht erklären, deshalb ein Test mit einem anderem Phonokabel. Ich habe noch ein Project Connect it E da gehabt. Auch dieses hat eine Markierung für die Quellenseite. Als ich diese Markierung an der Quellenseite einsteckte, brummte es wieder. Also wieder die Richtung getauscht, wieder Stille.


    Kann mir das jemand erklären?


    Ich hoffe das ich hier den richtigen Forenbereich gewählt habe, ansonsten bitte entsprechend verschieben. Danke.


    Grüße

    Christian

  • Nein, es ist wie beschrieben ein Kabel vom Hersteller fertig konfektioniert. Gekauft in Originalverpackung. Das erklärt auch nicht das gleiche Phänomen an dem Project-Kabel.


    Grüße

    Christian

  • Nimm doch zum Vergleich mal ein ganz normales Koaxkabel. Damit solltest du keine Brummprobleme haben, egal wie herum du es benutzt.

    Nur so als Versuch.


    Mir drängt sich immer mehr der Eindruck auf, daß die Probleme die man an einer Hifi-Anlage haben kann, gleichsam mit der Anzahl der eingesetzten "Tuning-Artikel" ansteigt.


    Gruß

    Michael

  • Ich werde morgen mal ein Hama Mediamarkt Kabel testen und ein Inakustik Kabel welches auch eine Richtungsmarkierung hat.


    Nicht das ich falsch verstanden werde...ich möchte gerne das Phänomen der Laufrichtung verstehen. Es gibt in dem Sinne kein Problem, da es ja totenstill ist, wenn man die Kabel mit Laufrichtungsmarkierung entgegen der Herstellerinfos einsetzt. Ich sehe da auch kein Tuning, es sind unterschiedliche Kabel. Und der Aufbau von Cinch-Kabeln kann ja durchaus unterschiedlich sein. Offensichtlich haben das Van den Hul und das Inakustik Kabel hier etwas gemeinsam, was ich gern verstehen möchte. Vielleicht kennt sich jemand mit dem Aufbau der beiden Kabel aus und kann erklären warum dieses Phänomen auftritt.

  • der Aufbau von Cinch-Kabeln kann ja durchaus unterschiedlich sein.

    Ja, es könnte sich zB. um ein 2-adrig abgeschirmtes Kabel handeln, daß man normalerweise für symmetrische Signalübertragung benutzt.


    Dann würde der eine Innenleiter mit dem Mittelpin des RCA-Steckers verlötet und der andere Leiter mit dem Außenring. Der Schirm des Kabels würde dann an nur einer Seite ebenfalls mit dem Außenring verlötet.


    Die Seite wo der Schirm angelötet ist, würde ich dann immer am Phono-Pre anschließen.


    Gruß

    Michael

  • Der Punkt ist, daß der Schirm des "nicht verstärkerseitigen" Endes nicht angeschlossen ist. Dann wirkt der Schirm wie eine Antenne und der Mull, den der sich einfängt, muß am anderen Ende nach Masse abgeleitet werden. Und das Kabel funktioniert auch nur dann, wenn genau das geht.

    Jetzt hat aber der Plattenspieler keine Masse und deswegen mußt Du das Kabel "falsch" herum betreiben, damit das angeschlossene Ende des Schirms am Verstärker anliegt.

    Info: ein Tonabnehmer ist eine symmetrisch-erdfreie Signalquelle, die Ausgänge sind Plus und Minus und eben nicht Signal und Masse...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Dank dir! Das ist die Erklärung die ich gesucht habe. Man kann also kurz und knapp sagen, dass der Hersteller nicht weiß was er da macht. Denn die Empfehlung führt quasi erst zu dem Problem.

  • Genau sowas meinte ich vorhin mit den Problemen, die man ohne solche exotischen Kabel garnicht hätte.


    Ein einfaches Koaxkabel wie das RG-179 kostet € 2,50 pro Meter und ist hervorragend als Phonokabel geeignet. Es hat nur 67pF pro Meter ist dünn und flexibel.


    2 Steckverbinder anlöten und fertig und man muß eben nicht darauf achten wie herum man es benutzt, sondern kann einfach problemlos Musik hören.


    Und schon garnicht muß man dann auch noch den Detektiv geben, der falschen Angaben des Herstellers auf die Spur kommt.


    Gruß

    Michael

  • Nun gut, das ist wahrscheinlich eine Frage der Philosophie. Ich hatte schon Phonokabel mit denen ich nicht "problemlos" Musik hören konnte. Mir fehlte da etwas/bis einiges...von daher kann ich das Van den Hul D-501 auch sehr empfehlen. Mehr würde ich allerdings für ein Phonokabel auch nicht ausgeben wollen.

    Wäre aber schon gut, wenn der Hersteller die korrekte Verkabelung auf der Verpackung angeben würde (ich habe das gerade noch einmal geprüft, kein Kommentar dazu). Dann müsste man sich auch nicht auf das Internet verlassen (was ja immer eine sehr fragwürdige Quelle ist).

    Ich verzichte dann morgen auch auf weitere Tests und danke allen für die Aufklärungsarbeit.


    Schönen Abend,

    Christian

  • Dank dir! Das ist die Erklärung die ich gesucht habe. Man kann also kurz und knapp sagen, dass der Hersteller nicht weiß was er da macht. Denn die Empfehlung führt quasi erst zu dem Problem.

    Ground End heisst an der zentralen Masse, also am Verstärker. Das ist vom Hersteller

    eindeutig bezeichnet, der kann da nixf ür, eher der Übersetzer. VdH weisssehr genauwas

    er tut.


    Zitat


    An einem Ende ist ein Aufkleber "Ground end". Vom Hersteller wird empfohlen dieses Ende an der Quelle anzuschließen.

    Genau das eben nicht.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Ein symetrisches Kabel ist nun wirklich nichts exotisches und wo da der Schirm hingehört

    ist Allgemeinwissen.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Wie ich schon sagte, ist vom Hersteller nichts auf der Verpackung oder der Beilage dazu beschrieben.


    https://www.vandenhul.com/wp-c…ads/2019/09/Cable_FAQ.pdf


    4-18 Q:

    "The one phono connector that has

    the shield connected is called the
    “Ground-End” connector and should
    be marked as such. When making
    connections between equipment,
    this “Ground-End” side connector is
    advised to be always plugged into
    the signal sending side."

  • Und ein symmetrisches Mikrofonkabel an einer asymmetrischen Verbindung mit RCA-Steckverbindern ist sehr wohl exotisch.

    Nein, das wird recht häufig gemacht.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Und ein symmetrisches Mikrofonkabel an einer asymmetrischen Verbindung mit RCA-Steckverbindern ist sehr wohl exotisch.

    Nö. Hatte ich schon vor über 30 Jahren und selbst damals war das nicht neu.

    Stereoplay hatte schon lange vorher dar rot/blau für Cinchverbindungen propagiert

    und das angesagteste war damals das Burmester Lila.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke