Moin,
auf der Suche nach einer Röhre für die T&F Pharoah habe ich jetzt Gelegenheit gehabt, einmal ein paar Röhrenkonzepte im direkten Vergleich zu hören. Das war auf jeden Fall sehr interessant, weil die Unterschiede in der Tat deutlich abgebildet worden sind. Ich war bei Fastaudio zu einem im Vorfeld vereinbarten Hörtermin und bin dort superfreundlich empfangen worden. Das war klasse!
Die Kette bestand aus Wolf von Langa SON, DPS mit einem Lyra Kleos und einer Blue Amp Phono. Gespielte Verstärker waren Tsakiridis Alexander Vorverstärker mit 300 B Monos, Sombetzki 509 Monos mit Pre aus gleichem Hause und ein El34 Vollverstärker von Auiomat.
Die SON spielt sehr präzise mit großer Präsenz und mächtigem Fundament, wirklich gute Lautsprecher, sie richtig viel Spaß machen. Zwar sind sie von ihrer Charakteristik doch ein Stück anders als die T&F, so dass ich nicht unmittelbar auf meine Hörsituationrückschließen kann, aber sie sind hervorragend in der Lage, Unterschiede der vorgeschalteten Quellen abzubilden!
Begonnen wurde die Hörsession mit den Tsakiridis Komponenten. Das war sofort sehr gut und zeigte die Eigenschaften, die ich mir im Prinzip auch vorgestellt habe, eine wunderbare Stimmwiedergabe, ein homognes Klangbild mit ausgeprägten Mitten und einem federnden Bass, alles geschmeidig, um es mal als Bauchgefühl zu formulieren. Ich habe ein wenig gebraucht, um mich an die Lautsprecher und den relativ kurzen Hörabstand zu gewöhnen, aber dann war für mich alles sehr stimmig.
Als zweites wurde der Audiomat angeschlossen, der aber schon nach kurzer Hörzeit für mich raus war, weil er es im Gegensatz zur Tsakiridis einfach nicht geschafft hat mich in die Musik zu holen. Da fehlte was, das war zu straight und zu emotionslos, um es wieder aus dem Bauch heraus zu formulieren.
Dann kam die Sombetzki Kombi an die Lautsprecher und das war wieder eine ganz andere Richtung, sehr kraftvoll, auch sehr straight, aber eben nicht emotionslos, sie spielte sehr präzise und detailreich. Kein Wunder, diese Verstärker sollen ja ESL Lautsprecher antreiben. Es war vor allem erstaunlich mit wieviel Energie manche Schallereigmniss mit diesen Verstärkern in den den Raum gestellt worden sind, die mit den 300Bs eher zurückhaltend abgebildet wurden.
Klar absetzen konnte sich der 509er bei elektronischer Musik, bei denen die 300B mit ihren 8W einfach an ihre Grenzen kamen, zu sehr aufdickten und schwammig wurden, so dass für mich klar wurde, dass diese für mich nicht in Frage kommen. Allerdings erscheinen in Kürze 211-Monos von Tsakiridis, die etwas kräftiger sind und damit dann sicher eine Alternative darstellen. Sombetzki hingegen behielt volle Kontrolle und modellierte den Bass wunderbar mit voller Plastizität.
Die 300B haben sich jedoch nicht so ohne weiteres geschlagen gegeben und beim Wechsel von elektronischer Musik zu Songwritermucke konnten sie in meinen Ohren durchaus wieder viel Boden gut machen und glänzten im Vergleich vor allem in der Stimmwiedergabe und überhaupt einer angenehmen Stimmigkeit. Toll, vor allem auch angesichts des aufgerufenen Preises für diese Kombi, die mehr als bezahlbar ist.
Da steh' ich nun. ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor... Die Tsakiridis sind eigentlich das, was ich mir im Vorfeld vorgestellt habe, aber sie können nicht alles wirklich zufriedenstellend - jedenfalls nicht in der 300B Version. Blöd, wenn man einen eher breit aufgestellten Musikgeschmack hat. Sombetzki ist im dirketen Verlgleich mit Sicherheit die universellere Variante, und wenn ich nur Elektronisches hören würde, gäbe es keinen Zweifel, wofür ich mich entschieden würde, aber es gibt einen kleinen Teilbereich, da erreicht er nicht ganz den Zenit des Möglichen. Und am Ende weiß ich immer noch nicht, wie es sich an der T&F darstellen würde?
Mal schaun, erst mal sacken lassen... Alles nicht so einfach mit den Röhren.
Viele Grüße
Dirk