Klangvergleich von Mono-LPs: mit Mono- versus mit Stereo-Kopf geschnitten

  • Nicht die Geräte sind ein Kompromiss - sondern die RIAA Kennlinie , so fast ein "Durchschnitt" der damals vorhanden anderen EQ's


    Urs

    Ja sicherlich.

    Wobei ich im Fall der RIAA schon Kurve glaube, dass die Entscheidung für die New Orthophonic Entzerrung wirklich technisch praktische Erwägungen ausschlaggebend waren. RCA Victor hatte sie halt im Programm, warum nicht auf bewärtes zurückgreifen und unter RIAA Curve dem Markt anempfehlen.


    Gruß

    skeptiker


    P.S. Ist deine AMR PH-77 eine Stereo Phonostufe mit EQ Optionen oder eine MonoPhonostufe?

  • Ich betreibe die auch seit 2 Jahren, bin aber ambivalent...


    Klang und Ausstattung sind hervorragend, schwierig, dass jedes Umschalten zwischen den 3 Eingängen eine 10 sekündige Stummschaltung nach sich zieht, ebenso eine Änderung des Verstärkungsfaktors, Vergleichen wird dadurch schwierig...


    Dicker Wermutstropfen: Im Winter fing ein Kanal im MC- Modus an Problem zu machen, hochfrequente Störgeräusche, tieffrequentes Oszillieren und AM-Radioempfang...


    Der Anruf beim deutschen Vertreib stieß auf viel Verständnis und freundliche Worte, man wolle mit dem Entwickler Kontakt aufnehmen, ich solle die Störgeräusche aufnehmen und zusenden usw...


    Aber: Es gibt auch in England keine Ersatzplatinen zum Austausch mehr, wenn ich das Gerät zum Vertrieb in Deutschland sende, könne es bis zu einem Jahr!!! mit der Reparatur dauern usw... Man wolle mich aber in der Fehlersuche unterstützten, die alten großen AMR Geräte würden aber vom Hersteller und vom Vertrieb nicht mehr zeitnah repariert werden, zu alt! Der PH-77 ist in meinen Ketten das jüngste Gerät...


    Ich hab dann das Soundfile mit den Störgeräuschen hingeschickt und warte seit 2 Monaten auf irgendeine Reaktion, leider Fehlanzeige...


    Ich habe den Fehler inzwischen selbst gefunden, an die Eingangssektion ist schwer ranzukommen, da kann man ein paar Stunden für das Zerlegen und Wiederzusammensetzen veranschlagen...


    Mir zu viele Chips im Gerät, kein Service mehr, die Eingangssektion MC-seitig mit Halbleitern, ich behalte ihn, es ist aber ein bisschen enttäuschte Liebe, viel Gewicht steckt im Gehäuse, heute wäre er mir wesentlich zu schwer und zu protzig... Hebt mal 30 Kilogramm älter werdend auf die Werkbank...


    Kann ein riskanter, unerfreulicher Gebrauchtkauf werden, AMR konzentriert sich leider nur noch auf ifi...


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Hallo,


    Leute mir läuft das Wasser im Mund zusammen.

    Diese tollen Phono Pres.

    Sentec, Scott, AMR. Das löst einen starken haben wollen Reflex bei mir aus.


    Ja Skeptiker, Geduld ist eine Tugend :wacko:


    Gruß Michael

    the sky is crying

  • Nun ja Michael,

    soviel sei verraten.


    Es wird eine "echte" Monophono werden. Einmalig auf dem Weltmarkt. Soll heissen.

    Keine "Stereo Phonostufe" die zusätzliche Mono-Entzerrkennlinien, in einem Display dargestellt an Bord hat, aber letztlich doch im zweikanal Betrieb arbeitet.


    Sie wird rein Einkanalig. Da hat Übersprechen zwischen den Kanälen, geschweige denn Phasenverschiebung, keine Chance. Eine "Monoblase" durch Phasenungenauigkeiten ist so unmöglich. Also Mono auf den Punkt gebracht.


    Gruß

    skeptiker

  • Die Sentec-Geräte scheint es auch nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu geben. Die schwedische Firma Sentec AB von Johan Bernström existierte von 1973 bis 2002 -- die Entzerrer-VV EQ10 und EQ11 hat Bernström nach 2002, im Ruhestand, eher als Hobby gebaut (da er angeblich eine grosse Sammlung von Mono-LPs und Schellack-Platten hatte).


    Viele Grüße


    Joachim

  • FLHX,


    Tia, Du hast gleich das Problem beschrieben:

    Der AMR PH-77 ist eine "Tickende Reparatur Zeitbombe" =O ( und ein Rücken-Schreck dazu ..!! )


    So hoffe ich mal auf viel Glück & zuverlässige Bauteile ; trotzdem behalte ich als "Back-Up" meinen Audio Note MM-Röhren Pre. Der hat zwar keine anderen EQ-Kurven, ist aber klanglich mit meinem Airtight SUT ein fast ebenso superbes Gespann.


    Gruss

    Urs


    PS: "Notfalls" müsste dann zur gegebenen Zeit ein aktueller "Multi-Kurven-Allround-Phono-Pre" gefunden werden. (z.b. von Audio Research, Allnic, TW-Acoustics RPS 100 , etc )

    Noch ein Off-Topic Kommentar: die MC-Section des PH-77 ist also Solid State ? hatte ich fast befürchtet und gehe daher via Direkt Input als MM-Signal vom SUT rein.

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

    Einmal editiert, zuletzt von Urs ()

  • Lieber Urs,


    dann drücken wir uns gegenseitig die Daumen😉...


    Ja, der MC Input ist Solid State, ich hatte es mal irgendwo gelesen und jetzt beim Zerlegen auch selbst gesehen, senkrecht innen an der Rückwand stehend, mit einem großen Blech geschirmt... Die anwesenden Röhren bringen nicht genug Verstärkung und die sehr guten Messwerte der AMR sind nur mit dem Halbleiter MC-Eingang zu erreichen...


    Ich nutze beide Optionen, ich betreibe ein Ortofon SL-15 ELL am „Sandeingang“, ein elliptisches SPU A über einen TdP „The Head“ am MM-Eingang und schließlich ein EMT OFD25 auch ohne Übertrager über die Halbleiter im Eingang der AMR...


    Ich bin sonst Röhrenpurist, AMR ist aber eine glückliche Synthese gelungen...


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Nach unserem etwas Off-Topic „Technischen Exkurs“ ;) möchte ich doch das Start-Thema wieder etwas in den Vordergrund bringen.


    Vielleicht eine etwas hypothetische Frage:

    Wenn eine („alte“ ) Mono Platte wieder neu aufgelegt wird, bedingt dies zwingend ein umfassendes Re-Mastering ? evtl. sogar auf Digitalem Weg ?
    "Oh Graus" – klage ich schon mal präventiv als "Analogiker der alten Schule" :(


    ODER: könnte dies vom alten Masterband ohne wesentliche Umarbeitung direkt geschehen ? (es ist ja anzunehmen, dass das Original Masterband – oder eine hochwertige Kopie, noch vorhanden ist)


    Und da wären wir wohl wieder bei der Eingangsfrage: Wäre so ein Re-Issue dann mindestens gleichwertig oder besser als das Original ??


    Gruss

    Urs

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

  • Re-mastering is not always also a "better-mastering". ;)


    And that`s one of the reasons the old high fidelity Lp sound better as the new re-mastered reissue`s.



    p.s. as I`m not a recording expert, but IMO the mastering can make or spoil a recording.

  • Wie so oft lässt sich die Frage nicht pauschal beantworten. Die aktuellen Mastering-Consolen arbeiten digital, weil damit das Mastering insbesondere das von Vinyl wesentlich leichter von der Hand geht. Zudem lassen sich auf digitaler Ebene die Limitationen die ein Magnetband nun mal hat recht einfach weitestgehend eliminieren. Letztendlich ist es weniger eine Frage über welche Konsole das Mastering gemacht wird sondern viel mehr wer die Console bedient.

    Die Re-Mastering eines Bernie Grundman oder eines Kevin Gray sind jedenfalls erstklassig.

    Ich glaube das Vergleichen von Original und Re-Issue ist oftmals weniger eine Frage der Qualität sondern eher eine Frage der Weltanschauung. 😉

    Mir ist jedenfalls ein ausgezeichnetes Re-Issue lieber als ein abgenudeltes Original aus Recycling-Vinyl. Auf der anderen Seite ist natürlich eine Erstausgabe eines Blue-Note-Albums in mint (-) der Traum eines jeden Vinylisten. Leider sind diese Alben so rar wie teuer. Ich mag jedenfalls keine hohen dreistelligen Beträge für diese Alben Zahlen. Da nehme ich lieber 15 - 20 Re-Issues.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Moin in die monophone Runde...

    sry... aber mir wird´s grad ein wenig zu bunt.

    Ihr wisst schon das die Masterbänder mittlerweile ca 50 - 60 Jahre alt sind und der

    "Magnetismus" sich wohl doch, eventuell irgendwie verflüchtigen könnte ?


    Versuch macht klug, bzw. macht´s einfach... einfach mal Originale oder early Pressings gegen RI´s von heute vergleichen.

    Ansonsten... wer´s nicht hört hat ein Problem an anderer Stelle in der Kette.

    Dann ist ´s auch egal - macht doch nix... merkt doch keiner.

    cu LG Horst

    As "Bird" remarked towards the end of hid life:

    "Civilisation is a damn good idea if someone would try it."

  • Yesterday I played:

    Sonny Rollins / Teddy Edwards With Joe Castro ‎– At Music Inn / At Falcon's Lair

    Label:
    MetroJazz ‎– POJJ-1575 ( Japanese 1995 reissue )


    And a little later:


    Same album but a 1958 original.


    In short, the original sound better, bigger stage more life like. Both very dynamic but the original have a less compression.


    But believe me I really can also live another 100 years with the Japanese pressing. :)

  • Häufig ist nicht einmal klar was mit "Masterband" gemeint ist (denn dies hängt auch von der jeweiligen Plattenfirma ab). Um vom Thema Mono-Pressungen erst einmal abzuweichen: bei Stereo-Aufnahmen hat z.B. Decca im Bereich Klassik mit 2-Spur "Rohbändern" und RCA mit 3-Spurbändern gearbeitet. RCA hat dann aus dem 3-Spurband ein 2-Spur Stereo-Produktionsmasterband hergestellt (und ironischerweise auch bei von Decca für RCA in Europa hergestellte Aufnahmen, wo ein 2-Spurband vorhanden gewesen wäre). Es hängt also sehr von der Plattenfirma ab, was zwischen Rohband und dem für den Schnitt der Lackfolien verwendeten Band (welches man vielleicht als "Masterband" bezeichen kann) passiert ist.


    Bei Bluenote-Aufnahmen liefen am Anfang der Stereo-Zeit ein Stereo- und ein Mono-Tonband, später (ab ca. 1961) nur noch ein Stereo-Tonband, so dass für Mono-Pressungen der späteren Aufnahmen aus dem Stereoband erst eine Mono-Abmischung hergestellt werden musste. Und bei "Kind of Blue" soll das Mono-Band abhanden gekommen sein s.d. z.B. für aktuelle Mono-Reissues auf das Stereoband zurückgegriffen wurde.


    Bei Klassik bevorzuge ich ganz eindeutig frühe Pressungen (aus noch "frischen" analogen Bändern hergestellt) gegenüber Reissues -- obwohl es einige wenige Ausnahmen gibt. Aber immer wieder passiert es, dass irgendwo ein 50 oder 60 Jahre altes Band entdeckt wird und aus diesem eine sehr gut klingende LP hergestellt wird (natürlich wissen wir nicht, wie eine bereits for 50 Jahren gepresste LP einer solchen Aufnahme im Vergleich klingen würde).


    Und bei Reissues wissen wir auch nicht immer, ob die alten analogen Produktionsbänder für den Umschnitt verwendet wurden oder ob die Rohbänder (oder deren Kopien) neu abgemischt wurden. (Es sei denn die Neu-Abmischung ist ein Verkaufskriterium für den Reissue, dann wird das auf dem Cover oft erwähnt, und ggF. "rein analog" ergänzt.)

    -- Joachim

  • Ergänzung zu Reissues. Relativ puristisch scheinen die Pressungen der Electric Record Co. (England) zu sein -- hier die Beschreibung der Produktionsweise:


    https://theelectricrecordingco.com/about/uk


    Aber auch bei denen ist mir nicht ganz klar was mit "the original analogue master tapes" genau gemeint ist. Zudem sind die Reissues der ERC so teuer, dass ich von denen noch keine einzige LP gekauft habe.


    -- Joachim

  • As you can read they use a mono-cutter. :thumbup:


    Do you have a link to their list of albums? Please.