MM Frage - Ändert der Anschlusswiderstand etwas an der kapazitiven Anpassung?

  • Hallo,

    ich hätte mal eine Frage zum MM-Systemabschluß an die Spezialisten:

    Für meine Lindemann Limetree Phono ist am MM-Eingang 230 pF und 100 kOhm angegeben.
    Wurmt mich etwas, die Kapazität ist schon recht hoch.

    Da kommen mit Kabel schnell 300 - 350 pF zusammen, theoretisch zuviel für meinen Favoriten, dem Audio Technica VM 760 SLC.

    Nun lese ich dass der Eingangswiderstand, statt der üblichen 47 KOhm, 100 KOhm beträgt und frage mich ob das Auswirkungen auf den "Gesamtabschluß" des Systems hat?

    Gruß & Dank, Roland

    "...nur eigenes Unrecht, eigene Schuld können mich so grämen, daß es für ein graues Haar reicht."
    Reinhard Mey

  • Hallo Roland,


    der Eingangswiderstand lässt sich durch Parallelwiderstände, die in die Cinch-Stecker des Phonokabels oder wahlweise Cinch-Buschen des Limetree gelötet werden reduzieren. 100 kOhm parallel ergeben dann 50 kOHM. Das passt dann schon recht gut.


    Allgemein führt eine zu hohe Eingangskapazität beim MM in der Regel dazu das die sich "Höhenresonanz" nach unten verschiebt und dabei gleichzeitig eine kräftigere Betonung der Resonanz auftritt. Das führt im schlimmsten Fall zu einem deutlich hörbar spitzem Klangbild.

    Der hohe Eingangswiderstand trägt zusätzlich zu diesem Effekt bei.


    Beste Grüße

    Ulrich

  • Wenn die Kapazitätsangabe stimmt, (sollte man nachfragen) so ist das Gerät nur eingeschränkt MM tauglich. Eine gute Verkabelung von System bis PP kommt auf 100-150pF.

    Wenn man das Kabel zwischen Player und PP sehr kurz halten kann (30-40cm), kann man in Verbindung mit kapazitätsarmen Steckern noch um 30-40pF weniger erreichen.


    VG

    Dieter

  • Interessant, Danke euch!
    Man kann demnach tatsächlich eine gewissen Anpassung durch Änderung des Widerstandes herbeiführen, wenn die kapazitive Anpassung nicht beeinflussbar ist. Das wollte ich wissen.


    Zu den Abschlusswerten habe ich bei Lindemann nachgefragt und werde berichten.

    Zum Thema gibt es von Werner Ogiers einen Beitrag bei TNT-Audio.


    Gruß,

    Uli

    "...nur eigenes Unrecht, eigene Schuld können mich so grämen, daß es für ein graues Haar reicht."
    Reinhard Mey

  • Hallo Stefan,


    Danke für die Info, auch hier wird klar das eine gewissen Anpassung durch Änderung des Widerstandes herbeigeführt werden kann.

    Gruß, Roland

    "...nur eigenes Unrecht, eigene Schuld können mich so grämen, daß es für ein graues Haar reicht."
    Reinhard Mey

  • Hallo,


    Antwort von Lindemann und Info zu den Anschlusswerten.

    Die Messwerte der Stereoplay waren wohl nur bei den ersten Geräte wie o.g. .

    Die aktuelle Version (auch mein Gerät, Auslieferung Sommer 2019) hat am Eingang MM:

    47 kOhm/150 pF, also nichts kritisches.

    Gruß, Roland

    "...nur eigenes Unrecht, eigene Schuld können mich so grämen, daß es für ein graues Haar reicht."
    Reinhard Mey

  • Das AT VM760 SLC läuft ja bereits (darum hatte ich mich ja mit dem MM-Anschluss auseinandergesetzt) zur allervollsten Zufriedenheit.

    Es hätte aber ja sein können, dass noch ein Micro-µ geht...
    Gruß, Roland

    "...nur eigenes Unrecht, eigene Schuld können mich so grämen, daß es für ein graues Haar reicht."
    Reinhard Mey