Die HiFi-Hörschule

  • Moin Froinde,

    ich habe hier im Netz was gefunden: https://audiosaul.de/die-hifi-hoerschule/ und frage mal in die Runde

    • kennt das jemand von Euch,
    • habt Ihr das schon mal ausprobiert und
    • was haltet Ihr davon?

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


    live hard, drive fast oder anders herum? Egal, lebt Eure Leidenschaften.

    ____________________________

    ... und sie dreht sich doch!

  • Beobachten wir auch hier einen Wandel vom klassischen HiFi-Händler zum Influencer mit Sendungsbewußtsein (im Netz)?

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Auszug aus dem belehrenden 'Hifi-Pflichtprogramm': (Ich habe mich köstlich amüsiert)


    "Vielleicht treffen Sie hier und da auf Menschen, die den Inhalt dieses Kapitels oder des ganzen Handbuchs für Humbug halten und mit ihren Argumenten nur die eigene Unfähigkeit beschreiben, Dinge zu akzeptieren, für die es heute noch keine vollständigen wissenschaftlichen Erklärungen gibt."

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Das ist nix Neues. Herr Saul hat schon in den 80ern und 90ern seine Jünger um sich geschart und stundenlange Vorträge über Kabel u.ä. gehalten. Nichtsdestotrotz habe ich fein zusammengestellte Anlagen von ihm gehört.

  • Ich habe leider die genannten Alben nicht auf Vinyl und muss somit auf Streaming zurückgreifen. Vorhin habe ich das so mal mit drei der dort beschriebenen Stücke ausprobiert. Spannend ist es allemal mit dem Text vor der Anlage zu sitzen und den Eindruck von Herrn Saul mit dem eigenen abzugleichen.

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


    live hard, drive fast oder anders herum? Egal, lebt Eure Leidenschaften.

    ____________________________

    ... und sie dreht sich doch!

  • Interessant, diese Beschreibungen zu lesen.

    Ich habe bis auf New Moon Daughter keine der Platten.

    Ja, es gibt einige Platten, die etwas schlecht aufgenommen/abgemischt sind.

    Hören möchte ich diese trotzdem, denn es nützt ja alles nichts, es geht mir um Musik, um Klang nur sekundär. Schön, wenn es auch noch gut klingt.


    Ich höre mir Platten an, bei denen mir die Musik gefällt / mich anspricht, auch wenn sie nicht so gut klingen. Wenn mir die Musik nicht gefällt, kann der Klang hypergalaktisch sein. Da würde ich höchstens denken "Die kannst du vielleicht für ordentliches Geld verkaufen".


    Tschau,

    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hallo Ralph,


    Danke fürs teilen. Ich finde solche Beschreibungen der Wiedergabe so spannend wie aufschlussreich. Das liest man leider weder in Foren noch in Hifi-Gazetten. In Foren wird bis aufs Blut darüber gestritten ob Unterschiede zwischen Komponenten und Zubehör zu hören sind.

    Wenn es aber darum geht diese genau zu beschreiben wird es schnell einsilbig.

    Ich verstehe auch nicht die Beiträge, die die Beschreibungen von Wolfgang Saul, den ich nicht kenne in irgendeine Ecke zu schieben. Wen es interessiert der hört mit seiner Anlage und seinen Ohren, kann dann das Gehörte im Vergleich zur Beschreibung beurteilen und ggf. hier mitteilen.

    Ich habe mir meine zwei Probanden schon mal bereit gestellt.


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    Viele Grüße

    Thomas

  • Jetzt, wo Du das Foto zeigst Thomas, muss ich gestehen, ich habe zuvor gelogen, die Mangione habe ich tatsächlich auch. :)

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


    live hard, drive fast oder anders herum? Egal, lebt Eure Leidenschaften.

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    ... und sie dreht sich doch!

  • Wenn mir die Musik nicht gefällt, kann der Klang hypergalaktisch sein. Da würde ich höchstens denken "Die kannst du vielleicht für ordentliches Geld verkaufen".

    Glaubst doch wohl selber nicht, wenn der Klang wirklich einrastet hörst du sogar noch Marschmusik ultragern, da bin ich mir 100% sicher...natürlich überspitzt formuliert.


    (sorry für event. fans hier:sorry:)


    gruß

    volkmar



    ps..find ich gut das sich überhaupt mal jemand ernsthaft und nachvollziehbar mit sowas wie der "beurteilung" von guten oder schlechten Klang befasst.

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Ich finde es nach wie vor gut wenn ein Hörer seine Klangeindrücke beschreibt, selbst wenn er dabei etwas ins Schwurbeln kommt, wie z.B.:

    Obwohl wir bis zu diesem Zeitpunkt nichts von ihm gehört haben, überrascht es uns nicht, dass da plötzlich noch ein zweiter Musiker zu hören ist. Irgendwie hatten wir ihn schon die ganze Zeit über bemerkt.

    Und er sollte vielleicht etwas genauer hinhören bevor er für eine „Hörschule“ schreibt und wirbt. 😁

    Nachdem ich alle Beispiele (tw. als Stream in HD o. UltraHD) durchgehört habe stimme ich mit den Klangbeschreibungen von Wolfgang Saul bestenfalls teilweise überein. Besonders schwierig finde ich die Beschreibung von Strange Fruit. Wer das „Geräusch“ am Anfang nicht erkennt, wer das „Saiteninstrument rechts“ für ein Banjo oder eine Mandoline hält, bewegt sich m.E. auf Anfänger-Niveau. Das gilt ebenso für jeden der nicht hört, dass die Instrumente unterschiedlich tief im Raum platziert sind und diese sehr wohl Bezüge zum (natürlich künstlichen) Raum herstellen. Wer das alles nicht hört, hören kann, sollte vielleicht eher eine Hörschule besuchen, statt eine anzubieten.
    Okay, der letzte Satz war vielleicht etwas (zu) polemisch, aber ich stehe dazu....😁

    Viele Grüße

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Deep Groove ()

  • volkmar II

    Ich meine das schon so.

    Für jede Paco de Lucia lasse ich Flamenco Fever stehen, welche ich nicht besitze.

    Die einzige Jazz at the Pawnshop, die ich habe, ist mit Thomas Siffling und Claus Boesser Ferrari.

    Ein paar wenige audiophile Platten habe ich schon, im Promillebereich.


    Aber eigentlich muss ich nichts rechtfertigen.

    Tschau, Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Sorry Frank,


    Wollte damit nur dem Klang als das mir Persöhnlich wichtigere zum ausdruck bringen.

    Meiner meinung nach kann man auch nicht genug "Audiophile" Platten haben, wobei der begriff Audiophil natürlich relativ ist.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Zitat aus der selbsternannten Hörschule:


    "Doch haben Sie dabei auch manchmal das Problem, dass Sie nicht so genau wissen, worauf Sie beim Hören achten müssen?"


    Wenn das so schon anfängt, bin ich raus :rolleyes:


    :24:

  • 9DFDF933-F19D-44BD-877B-787CD23334C8.jpegHallo

    finde das Thema auch interessant. Früher haben Musiker teils in Interviews selbst berichtet

    Wo sie auf Stereoaufnahmen zu hören sind (z.B. Ritchi Blackmore linker Kanal) oder es war in den

    LP Covern beschrieben; Orchester-Aufnahmen, Photos während der Studio-Aufnahmen im

    Cover usw. bzw. es wurden gewisse Standards eingehalten wie eine Band plaziert war,

    James Last oder Max Greger und einige mehr hatten immer dieselbe Sitzordnung.

    Hab hier mal ein aktuelles Beispiel von der Tedeschi Trucks Band CD Made up Mind

    wie die Band plaziert ist (s.Foto). Aber bei einer guten Anlage und einem guten Gehör

    sollte das eigentlich selbstverständlich sein, Vernünftige Aufnahme vorausgesetzt.

  • Hi,

    was ist eigentlich wichtig bei Musik?

    Bzw. was ist für dich - damit meine ich jeden einzelnen - wichtig bei Musik?


    Für mich ist Räumlichkeit nicht primär wichtig. Rhythmus ist für mich glaube ich wichtiger. Und dass ich Sänger und Instrumente "sehen" kann. Kann ich Instrumente sehen, kann ich die zugehörigen Musiker auch eher sehen.

    Musik muss atmen. Auch eine Form der realitätsnahen Reproduktion.

    Manchmal erzeugt zu viel Klang eine Künstlichkeit, die wieder Realität nimmt, die ablenkt.

    Wenn mir die Musik als solche nicht gefällt, würde ich live auch nicht zuhören, obwohl die Toleranzschwelle da niedriger liegt.


    Natürlich ist das alles sehr subjektiv.

    Wenn jemand andere Präferenzen hat, ist das für mich völlig in Ordnung.


    Tschau, Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hi All,


    ich finde den Ansatz von Audio Saul interessant und lobenswert.


    Zeigt er doch auf, was viele im Forum schon wissen. Aber in der breiten Öffentlichkeit sieht das mit dem Wissen über Musikwiedergabe ganz anderes aus.


    Richtig ist, dass das reine Zusammenstellen von Testsiegern meist schief geht und sich der erhoffte Erfolg nicht einstellt.

    Richtig ist auch der Hinweis, mit Piano-Musik die Anlage zu testen und den eigenen Ohren zu vertrauen.

    Da viele nicht wissen worauf sie dabei achten müssen / sollen wurde hier auch "Hilfestellung" geleistet.

    Für viele gilt: mehr Bass, mehr Höhen, mehr Lautstärke = sehr gut .

    Hier mal den Fokus auf Räumlichkeit und Timing zu legen ist o.k., obwohl nicht einfach zu vermitteln.

    Was auch gut ist, ist verschiedene Musikbeispiele zu nennen.


    Allerdings bewegt er sich auf dünnem Eis, wenn er sich bei der Interpretation der Musikbeispiele

    weit aus dem Fenster lehnt. Seine Klangeindrücke sind natürlich sehr subjektiv, da er bei der Aufnahme NICHT zugegen war.


    Ich finde die Aufnahme von Cassandra Wilsons New Moon Daughter sehr gut.

    Mein subjektives Empfinden sieht ganz anders aus.

    Auf einer Studio Aufnahme muss nicht unbedingt viel Hall vom Raum abgebildet sein. Eine trocken abgemischte Platte erzeugt auch ein anspringenderes Klangerlebnis.


    Für mich klingt die Aufnahme wie folgt:


    Man stellt sich einen kleinen Club vor, der keine besondere Akustik aufweist.

    Cassandas Stimme wird wie bei fast allen Sängern (Life oder Studio) mit viel Hall versehen, damit die Stimme besser trägt. Ist fast schon üblich....Viele Sänger benutzen sogar Gesangsmikrofone mit einer Bassanhebeung.;)


    Der Trompeter steht hinten links sehr weit vom Mikro entfernt. Deshalb klingt die Trompete auch ohne Dämpfer sehr leise.

    Die perkussiven Geräusche kommen vom Korpus des Kontrabasses. Etwas später, die Saiten des Basses schlagen auf das Griffbrett auf.

    Das Saiteninstrument rechts könnte eine Resonator Gitarre sein (Dobro u.a.) die klingt manchmal etwas Richtung Banjo.

    Gitarre wurde so gespielt, dass hautsächlich Obertöne zu hören sind.


    Das ist mein subjektives Empfinden bei diesem Stück. Ob ich damit richtig liege kann ich nicht sagen.

    Wichtig ist aber, dass mich die Musik auf der Platte emotional berührt hat und ich eine Vorstellung von den Musikern bekommen habe - sicherlich eine Illusion - aber egal.


    Um es mit den Worten von Herrn Rahe (Rabox) zu sagen:

    Musik ist ein sehr emotionales Erlebnis. Er stand dem Thema Testsieger- Geräte skeptisch gegenüber.


    Darum geht es auch. Wenn Herr Saul Menschen hilft dieses gewünschte Ziel zu erreichen ist doch o.k.

    Dabei ist es m.E. nach noch nicht einmal nötig bei Herrn Saul einzukaufen.


    Es zeigt aber, dass er sich intensiv mit der Materie beschäftigt hat und uns teilnehmen lässt.


    Wenn der Kunde zufrieden ist und er davon leben kann ist m.E. alles o.k.


    LG Hubert



    Gruß
    Hubert

    2 Mal editiert, zuletzt von Hubert T ()

  • Die von Wolfgang Saul vorgestellten Aufnahmen sind alles Studio-Produktionen bei denen der Raum und die Bezüge zu diesem künstlich, d.h. beim Mastering von der Hand des Ingenieurs, hergestellt wurden. Niemand außer dem Ingenieur kann wissen wie die korrekte Platzierung der Schallereignisse bei der Wiedergabe klingt. Und selbst der Ingenieur weiß dies nur im Kontext seiner Abhöre in seinen Studioraum. Qualitativ lässt sich die Position der Schallereignisse zueinander (z.B. Trompete links, tief hinten) natürlich schon beschreiben, mehr aber auch nicht.

    Es gibt aber sehr wohl Aufnahmen auf denen der natürliche Raum zu hören ist und jedes Instrument über seine Resonanzen im Bezug zueinander und zum Raum steht.

    In erster Linie fallen mir die Aufnahmen von David Chesky, z.B. Sara K/Hobo, ein. Hier hört man bei korrekter Wiedergabe den Raum, die Stimme sowie die Instrumente relativ zu den Mikrophonen (Blumlein-Array) im Raum.

    Das Gleiche gilt auch für die mit dem Decca-Tree-Array gemachten Opern-Aufnahmen der Goldenen Ära aus dem Sophiensaal in Wien.

    Am Ende ist es von akademischen Interesse, da eine Aufnahme sich immer anders anhört als wenn man als Hörer mit den Musikern in einem Raum ist. Sobald Mikrophone ins Spiel kommen ist es eben nicht mehr „natürlich“, da wir nur noch indirekt über diese Mikrophone die Schallereignisse wahrnehmen können. Alle Versuche, wie z.B. Kunstkopf-Aufnahmen, die nur bei der Wiedergabe mit Kopfhörern gute Ergebnisse liefern, einen Klangeindruck zu liefern als wäre der Hörer selbst im Raum, sind leider zum Scheitern verurteilt.

    Viele Grüße

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Deep Groove ()

  • Der nächste Service-Level für leicht verunsicherte Hörer wäre dann wohl 'betreutes Hören' ;)


    Spaß beiseite: Meine frühe Hörschule war tatsächlich meine Schule, nämlich ein Internat im Schwarzwald. Das war Anfang der Sechzigerjahre.


    Im Musikzimmer hatten wir eine für damalige Verhältnisse ungewöhnlich gute Stereoanlage mit einem K+H Telewatt Verstärker, Dual Plattenspieler und Saba Tonbandgerät. Boxen weiß ich nicht mehr. Dieser tolle Klang hat mich total angesprochen und ab da meinen Weg ins HiFi-Hobby bereitet.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.