Stax-Kopfhörer: ein Kanal verschwindet nach einer halben Stunde

  • Hallo, allerseits,


    ich habe folgendes Problem mit meinem Stax Lambda Signature Pro (SR404), angeschlossen am (aktiven) Treiberverstärker SRD-X Professional:


    Vor drei Tagen hatte ich den Treiberverstärker über Nacht versehentlich im eingeschalteten Zustand gelassen. Den Kopfhörer lasse ich immer eingesteckt (am "pro bias", 580V), deshalb war auch dieser die ganze Zeit unter Spannung. Am nächsten Abend gab es im linken Kanal kein Signal, auch kein Rauschen, Kratzen oder sonstigen Störgeräusche, sondern einfach Totenstille.


    Einen Tag später - nachdem ich den SRD-X inzwischen natürlich ausgeschaltet habe - konnte ich zunächst ganz gut auf beiden Kanälen hören. Nach ca. 30-40 Minuten ist wieder die gleiche Störung aufgetreten, plötzlich und lautlos, ohne Knackser o.ä.


    Gestern habe ich es mit dem "normal bias"-Ausgang (230V Polarisationsspannung) des SRD-X versucht. Der Verlauf war wieder der gleiche, Stummschaltung des linken Kanals nach einer guten halben Stunde.


    Leider habe ich keine weiteren Stax-Geräte, um auszuprobieren, ob das Problem am Treiberverstärker (z.B. ein langsam sich entladender Kondensator) oder am Kopfhörer (abfallendes elektrisches Feld, Membranablösung) liegt. Kann jemand anhand meiner Fehlerbeschreibung einen Rat geben?


    Dürfte ich bei ausgestöpseltem Kopfhörer die Spannung zwischen den entspechenden Kontakten der Buchse messen, um den SRD-X auf einen Fehler hin zu prüfen?


    Vielen Dank für jeden sachdienlichen Hinweis!


    Bleibt gesund!


    Konstantin

    Thorens TD-535, Sumiko MMT.
    Audio Technica AT-OC9XSL und AT-33Mono, Nagaoka MP150, Ortofon MC30super, General Electric VRII.

    SAC gamma, Onkyo, ASW, Sennheiser, Stax

  • Hallo Konstantin,


    bevor nun gar Keiner antwortet, versuche ich das mal:


    Nachdem ich mich in die Technik etwas eingelesen habe:

    Es handelt sich um einen Röhrenverstärker, der ohne Last nicht betrieben werden darf. Demzufolge sollte der Kopfhörer angeschlossen sein...

    Es sollten allerdings, gegen ein schädliches Hochlaufen der Spannung, wenn keine Last(Kopfhörer) angeschlossen ist, entsprechende Schutzwiderstände im Verstärker eingebaut sein. Diese liegen normalerweise am Ausgang des Verstärkers, jeweils vom + und - des Kopfhöreranschluss nach Masse. Wenn diese Widerstände in Deinem Verstärker vorhanden sind. spricht nichts dagegen, den Verstärker zum Messen, kurz ohne Kopfhörer zu betreiben.


    Ich vermute ein thermisches Problem: Bevor Du den Verstärker das nächste mal einschaltest und gerade wenn der Verstärker schon etwas älter ist, eventuell mal die Röhrenstifte reinigen... dabei auch schauen ob die Röhren stramm drin sitzen. Ausgeleierte Röhrensockel zurechtbiegen oder austauschen.


    Bedenke bitte, falls Du das Gerät öffnest: die Elkos im Netzteil können gegebenenfalls sehr lange ihre Spannung halten... das kann schmerzhaft sein!


    Gruss, Hartmut

    ’’Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen. ‘‘ George Orwell

  • Hallo Hartmut, der STAX SRD-X (Pro) ist ein Transistorverstärker.

    ach herje...

    wo bin ich denn hier gelandet, bei meiner Recherche? ja dann weiss ich auch nicht weiter.


    Schönen Gruss, Hartmut

    ’’Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen. ‘‘ George Orwell

  • Hallo Hartmut, das sieht nach diy aus. Von Stax selbst gibt‘s zwar auch Kopfhörerverstärker mit Röhren, aber die meisten sind Transistorgeräte. Der SRD-X Pro war ein recht kompaktes Gerät.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Stimmt, der SRD-X ist ein recht kompaktes Transistor-Einsteigergerät. Jedenfalls danke ich Euch, Hartmut und Jörg.


    Gestern habe ich nach mehrtägiger Pause wieder mit dem Stax-Set gehört. Leider hat die Zeit keine Wunden geheilt. Nach etwa 35 Minuten verschwand der Ton auf der linken Seite, auch rechts wirkte es leiser.


    Sobald ich einen günstigen aber behaltenswerten Kopfhörer oder Verstärker finde, werde ich ausprobieren können, wo der Fehler liegt.


    Liebe Grüße!

    Konstantin

    Thorens TD-535, Sumiko MMT.
    Audio Technica AT-OC9XSL und AT-33Mono, Nagaoka MP150, Ortofon MC30super, General Electric VRII.

    SAC gamma, Onkyo, ASW, Sennheiser, Stax

  • Hallo Konstantin,

    schade das Du keinen Röhrenverstärker hast, ich tippte im ersten Moment auf einen klassischen Röhrendefekt....

    Nun wohnst Du ja in Karlsruhe, vielleicht gibt es jemanden in der Nähe der kompatibles Gerät hat und mit dem Du die Teile jeweils einfach ausprobieren/ testen kannst?

    Nur so eine Idee; wahrscheinlich bist Du da selbst schon drauf gekommen; naja viel Erfolg.....Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Danke Euch allen für die Tipps!

    Mein Lambda hat sich schließlich wie manche Menschen verhalten. So lange ich mich um ihn gesorgt habe und verzweifelt war, hat er gezickt und mich an der Nase herumgeführt. Als ich mich für Ersatz in Form eines Gamma pro entschieden habe, hat sich der Lambda besonnen und benommen. Konstruktive Eifersucht! Stundenlange Vergleichssitzungen hat der Lambda nicht nur ohne Unterbrechung mitgemacht, sondern auch mit leichtem Vorsprung gewonnen. Somit bleibt er. Wenigstens bis zum nächsten Ausfall, aus welchem Grund auch immer.

    Gruß!

    Konstantin

    Thorens TD-535, Sumiko MMT.
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