Hiraga Selbstbau

  • Ich mag mich mal an Selbstbau wagen, interessant finde ich zb. Schaltungen von Hiraga.

    Die nötigen Platinen gibt es sogar auf EBay:

    https://rover.ebay.com/rover/0…Fulk%2Fitm%2F222408230639


    kann nur leider nicht beurteilen wie gut oder schlecht die verbauten Bauteile sind.


    Sinn dahinter ist einfach einen soliden Verstärker zu haben, mit normalen Bauteilen womit ich meine Hörner betreiben kann und das für einen guten Preis.


    nun brauche ich aber mal eure Hilfe, was benötige ich denn noch außer einer solchen Platine? Klar Netzteil (hier wollte ich ein Schaltnetzteil nehmen, da sie oft ein besseres S/N Verhältnis haben), aber was ist mit Elkos?


    Eventuell kann man mir hier ja etwas unter die Arme greifen.

    Ist das ganze überhaupt für einen Anfänger zu empfehlen?



    beste Grüße,


    Florian

  • Die Chinesen schrecken wirklich vor nichts zurück. Jean Hiraga lebt ja noch. Ob er wohl weiß, was hier unter seinem Namen verbrochen wird?

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Die erste Schaltung wurde ja 'verbessert' wenn ich das richtig lese. Ich empfinde es als Sakrileg dem Altmeister so ins Handwerk zu pfuschen. Man sollte seinen Namen dann zumindest nicht in Form eines aufmerksamkeitsheischenden name droppings verwenden. Das ist jedenfalls meine Meinung dazu.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ich kann aus eigener Erfahrung (vor etwa 30 Jahren) sagen, dass bei den Verstärkern der Teufel im Detail steckt. Besonders die Halbleiter sind kritisch. Der Ruhestrom / Offset-Abgleich ist problematisch. Ob der Chinesische Anbieter vernünftige Transistoren liefert?

  • Außerdem ist so eine spottbillige chinesische Teile-Wundertüte noch nichtmal die halbe Miete, sozusagen.


    Die ganzen Mechanikteile, Kühlkörper, ein gutes Netzteil wie im Original von Jean Hiraga, darin steckt ein erheblicher weiterer - auch finanzieller - Aufwand. Jean Hiraga selbst (ja, ich kenne ihn persönlich) hat jedem seiner Bauteile immer die höchste Aufmerksamkeit geschenkt.


    Versucht man es einfacher, hat man am Ende jedenfalls alles andere als einen Hiraga Verstärker.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ich möchte aber keine 1000€ für einen Verstärker ausgeben, hatte da eher 400€ für 4 Kanäle gedacht + zwei Gehäuse.


    Deswegen bin ich dann über die Chinesen gestolpert.

    Ein solider Kleiner Verstärker würde mir ja genügen und eben nicht ein Verstärker der mit HighEnd Teilen gebaut wurde und deswegen das 5 fache kostet....


    beste Grüße,


    Florian

  • Hallo,


    ist es nicht so, daß gerade bei Hiraga-Konzepten das Netzteil von außerordentlicher Bedeutung ist, bzw. er an dieser Stelle ganz besonderen Wert auf hohe Reserven gelegt hat? Dem wird man mit zwei Endstufenplatinchen, auf die Originalkonzeption bezogen, sicher nicht gerecht. Auch munkelt man, daß ganz bestimmte Transistoren, welche heute kaum mehr erhältlich sein sollen, eine besondere Bedeutung haben...


    florian: Alternativ könntest Du dich einmal mit den Endstufen von Andre Buscher beschäftigen.



    Gruß,

    Marc

  • Hi Florian,

    der eBay-Anbieter "Jim's Audio" ist einer der besseren.. in der Regel taugen die komplett-Bausätze auch was.

    ABER.. Hiraga Schaltungen waren und sind immer eine Sache für sich, ich kenne kaum einen anderen Verstärker, der so kritisch auf die verwendeten Bauteile reagiert.

    Das gilt nicht nur für den klanglichen Aspekt, es gibt Nachbauten von Hiraga-Amps die beginnen nach wenigen Minuten wegen thermischem Drift zu schwingen, nicht nur ein klein wenig, es geht bis zur Zerstörung der angeschloßenen Lautsprecher.

    Wenn DAS Deine Einstiegsprojekt als Verstärker-Bastler werden soll.. ich kann Dir nur (in Sinne Deiner Lautsprecher) raten: Finger WEG davon.


    ..und was Du nicht vergessen solltest, mit diesen Bausätzen ist es nicht getan, Hiraga Amps bestehen

    noch zusätzlich aus gewaltigen Netzteilen, die lassen sich auch nicht "mal eben" für 50€ realisieren.

    Für einen richtig guten, funktionsfähigen Amp mit Trafo, Netzteil (Elkos) Gehäuse UND dem dringend notwendigen (SEHR großen) Kühlkörper wirst Du schnell beim 10-fachen der Grundplatine landen.


    Für das Geld gibt es bereits gute und betriebssichere Schaltungen, die sich ohne weitere Probleme realisieren lassen.


    just my 2 cents

    Hanno


    p.s. spreche aus minimum 40 Jahren Verstärker-Bastel Erfahrung, darunter auch viele Hiraga Kits

    :)

  • ist es nicht so, daß gerade bei Hiraga-Konzepten das Netzteil von außerordentlicher Bedeutung ist

    ...definitiv! Und nicht nur das!


    Die Originale sind im Grunde eine Domäne der Sammler und der Adepten des ehem. Maison de L'audiophile in Paris. Der besondere 'Geist' dieser Ära lässt sich mit so einem billigen Nachbau nicht einfangen, darüber sollte man sich keine Illusionen machen.


    Wenn es nur um einen guten Verstärker geht, mit einem günstigen Preis, dann würde ich eher zu einem Gerät von heute raten.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Gut ich merke schon, das ist wohl etwas zu viel für den Anfang😅


    der weil war ich auf der Seite von André Buscher, sieht definitiv alles top aus, vor allem für den Preis.

    Das sollte ich mir mal überlegen.

    Gibt es ansonsten noch andere Empfehlungen?


    beste Grüße,


    Florian

  • Die Kits von André Buscher sind gut, einfach aufzubauen und klanglich top.

    Etwas Vorsicht ist auch hier geboten, kurzschlußfest sind die nicht, ich würde da immer eine Schutzschaltung separat verwenden. Die Relaisschaltung auf den neuen Modulen ist eher eine Einschaltverzögerung als eine wirkliche Schutzschaltung.. habe zufällig zwei Module hier liegen und war darüber ein wenig verblüfft.


    Ansonsten..hast Du Dich schon mal über Kits von Nelson Pass informiert ?

    Die erfreuen sich gerade hier und im DIY-Forum großer Beliebtheit und taugen auch was.


    VG

    Hanno

    :)

  • Ich möchte aber keine 1000€ für einen Verstärker ausgeben, hatte da eher 400€ für 4 Kanäle gedacht + zwei Gehäuse.


    Deswegen bin ich dann über die Chinesen gestolpert.

    Ein solider Kleiner Verstärker würde mir ja genügen und eben nicht ein Verstärker der mit HighEnd Teilen gebaut wurde und deswegen das 5 fache kostet....


    beste Grüße,


    Florian

    Das aber ist genau das Problem. Hiraga war nur am besten interessiert. High End quasi. Die Schaltungen sind uralt (mehrere Jahrzehnte) und sie sind offen im Netz verfügbar. Was machen also die cleveren Asiaten? Sie suggerieren, dass man mit einer günstigen Tüte Bauteile sowas selbst bauen kann. Kann man aber (meist) nicht, denn die Konzepte von Hr. Hiraga waren ausgeklügelt und verlangten Perfektion, bei den Bauteilen und auch beim Aufbau. Und so verfängt halt bei manchem Anfänger diese Idee: man könnte doch mit billigen Mitteln etwas High- Endiges bauen. Das geht dann meistens in die Hose. Mit billigen Mitteln kann man vornehmlich billige Mittelklasse bauen. Aber eben kein High End von Hr. Hiraga. Schon wer sich seine Geräte fertig anschaut, sieht, dass da nicht gekleckert wurde.

    Und so hat der Asiate die Leimrute ausgelegt und der Fisch hängt am Köder...erst am Ende der Angelschnur bemerkt er, dass das Projekt sich so günstig nicht realisieren lässt. Wieder wurde ein dummer gefunden, der reingefallen ist. Oder anders gesagt: ein Anfänger ohne Erfahrung hat Lehrgeld bezahlt.


  • der eBay-Anbieter "Jim's Audio" ist einer der besseren.. in der Regel taugen die komplett-Bausätze auch was.

    gilt deine Aussage auch fuer die gematchten Transistorsaetze die er anbietet?

    Bisher hab ich mich da nie getraut...


    bleibt gesund, Joachim