Kopfhörer vs. Lautsprecher : Was ist Eure Welt?

  • Kann leider nix mit Kopfhörern anfangen, da sich bei mir keine Bühne vor dem Kopf aufbauen will, stattdessen plärrt es im Kopf rum. Ich habe Aber immer mal wieder einen Stax 7 oder Stax 9 Kopfhörer besessen, da ich die Einstellung von Tonabnehmern gerne mit Kopfhörern vornehmen, dann kann man direkt am Laufwerk stehen, wenn man die Einstellungen vornimmt.

    Aber letztendlich stelle ich auch nicht so oft eine TA ein, dass sich dafür ein kompletter Kopfhörer Zweig lohnen würde. Entsprechend bin ich aktuell wieder komplett ohne einen solchen.

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

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    AAA- Mitglied

  • moin,

    Mit meinen alten Pioneers hatte ich bis auf Tiefbass und hohe Pegel alles: perfekte Räumlichkeit (nicht das, was gute Aufstellung der Lautsprecher suggerieren, sondern genau das, was die Ohren am Mischpult gehört haben), packende Dynamik, die teilweise kein HiFi Lautsprecher bieten kann, Auflösung feinster Details, die sonst im Lärm meines Atems oder dem Rauschen des wachsenden Grases im Nachbarsgarten übertönt werden:)

    Kann ich selbst so ähnlich auch mit einem früheren Kopfhörer bestätigen Stefan, anscheinend ist es sehr schwierig die filigranen membrane in gleichmässiger Qualität mit stets gleicher ausgewogener Klangeigenschaften herzustellen.


    Mein ganz persöhnliches Statement dazu..


    Schall entsteht ja ringförmig durch sich fortpflanzende Schallwellen im Raum, in jedem Raum mit seinen kanten und ecken enstehen dadurch aber auch Raumklangreflexionen welche sich schneiden oder brechen und dadurch negativ auf die Musikwahrnehmung auswirken können, können wohlgemerkt, bin kein Akustiker vom Fach der das zur gänze bestätigen kann.


    Plakativ ausgedrückt müssten Kopfhörer also durch ihre direktere anbindung ans Gehör und vergleichsweise winzig kleine Kopfhörermembranen weniger negative auswirkungen haben, bin da also ganz bei dir Stefan, allerdings stört dabei quasi immer die "im Kopf vorne ordung", also die natürlichen Raumklanganteile fehlen.
    Tja, und dann brauchts halt oft noch eine Top Verstärkerelektronik und ein im Klang möglichst sehr gut empfundener Kopfhörer, das die nicht unwichtigen Raumklanganteile dabei immer fehlen werden ist natürlich der Pferdefuss, wohl auch deshalb wird KH Wiedergabe i.d.r. schlechter empfunden und auch weniger bevorzugt.


    just my 2 cents dazu.


    gruß

    volkmar



    ps..sollte jemals mein altes Kopfhörergespann in die ewigen Jagdgründe eingehen steh ich auf dem Schlauch:|

    Selbst Absolut gleiche Kopfhörer (4-Kanal Kopfhörer, gibts nur auf Bestellung) empfand ich im Klang unterschiedlich und eher schlechter, es bleibt wohl ein schwieriges und zuweilen auch teures thema will man möglichst gute Klangqualität auch über Kopfhörer.

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    Einmal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Moin Otto,


    nur ein kleiner Wink - die eingebauten Kameras im Mac machen das schon, Software vorausgestzt.


    Der technische Aufwand hält sich so in Grenzen.


    schnieken Tach und bleib gesund


    Wolfgang

  • Bei mir ist es so, daß ich noch vor etwa 4 Jahren fast ausschließlich über Kopfhörer Musik hörte.

    Ein Hifiman HE6 , gespeist von einem Auralic Taurus bereitete mir damals viel Freude .

    Ich war der festen Überzeugung , daß es zu erschwinglichen Preisen nichts gäbe , daß an die Fähigkeiten dieser Kette heranreichen könnte .


    Heute denke, bzw. höre ich ganz anders .

    Ich höre seit langem nur noch über Lautsprecher.


    Via Kopfhörer lässt es sich prima Musik genießen.In beengten , oder wenig idealen Räumlichkeiten sind Kopfhörer vielleicht sogar die bessere Wahl .

    Mäusekino hatte ich mit dem HE6 definitiv keines erlebt.

    Der Unterschied zur Wiedergabe via Lautsprechern besteht für mein Empfinden in der räumlichen Abbildung und im Körperschall.

    Mit Lautsprechern erfährt die Bühne eine gewisse Tiefenstaffelung, welche ich mit Kopfhörer so nie erleben konnte.
    Körperschall lässt sich mit einem Kopfhörer natürlich garnicht erleben.


    Für mich bleibt festzuhalten...

    Ob nun der Kopfhörer, oder die Lautsprecher grundsätzlich besser gefallen , hängt auch vom Einfluss des Hörraums ab.

    Kopfhörer unterliegen keinen Raummoden und sind daher recht einfach zu betreiben .

    Die Wiedergabe gerät mit geeignetem , hochwertigem Equipment sehr gefällig , mit superber Auflösung .

    Die Bühne lässt aber Tiefenstaffelung (für mich) und Körperschall vermissen.

    Hat man den Hörraum soweit im Griff hat , tendiere ich zur Wiedergabe via Lautsprecher.

    Die Bühne kann förmlich holographisch wirken und ein live dabei sein Feeling bewirken .

    Körperschall unterstreicht das ganze noch .

    Für mich die bessere Variante , Musik zu erleben .

    ...mag Musik

  • ..ist längst Geschichte.

    Anscheinend nicht ganz Jörg, offensichtlich wird der Fload mit uptades über Quad weitergebaut, zumindest hab ich dazu was aus 2012 gefunden..


    zitat: "..für seine Tätigkeit als Tonmeister entwickelte Jürg Jecklin die OSS-Aufnahmetechnik mit der sogenannten Jecklin-Scheibe, den Sound Processor Transdyn sowie den elektrostatischen Kopfhörer Jecklin Float, von dem er nun eine neue Version präsentiert hat.


    Avguide.ch hat ihn dazu befragt:


    Jürg Jecklin, Du hast einmal gesagt, der Float sei eine Problemlösung gewesen.

    Was war denn Dein Problem?I

    ..ich möchte mich da selber zitieren:" Ziel der Entwicklung war vor allem eine bessere Überwachbarkeit der Regiemanipulationen bei Aufnahmen, als dies bei Abhörkontrollen mit Lautsprechern in akustisch nicht optimalen Regieräumen möglich ist."

    (Zitat fono forum Sonderdruck von 9/1971)

    In den 60er Jahren gab es also Dein Wunschgerät nicht auf dem Markt zu kaufen.

    Nach was für Gesichtspunkten hat Du Dein Arbeitsgerät konstruiert?

    ..kompromisslos in jeder Beziehung, also im Bezug auf Wiedergabequalität und Tragkomfort....usw.."


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/135656/


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Ich will es mal so sagen:

    überwiegend wird die Musikproduktion für eine Lautsprecherwiedergabe gemacht.

    Die Signale erreichen die Ohren zeitlich unterschiedlich, spektrale Unterschiede zwischen Rechts und Links (bedingt durch die anatomische Ohrgestaltung) sind wichtig für die Richtungsbestimmung der Schallquelle.

    Räumliche Informationen, hauptsächlich bedingt durch Nachhallzeiten, fehlen bei der KH-Wiedergabe.

    Unklare Lokalisation sind das Ergebnis. Besonders die Tiefenstaffelung leidet darunter.

    Bei den meisten Abmischung gehen die "Meister des Faches" davon aus, dass der Hörer im geschlossenen Raum im Stereodreieck sitzt.

    Es gilt aber auch hier, Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Es ist niemandem verboten seine Musik unter Kopfhörern zu hören.


    Gruß Dietmar

    Revox B77 MK II, Fostex R8, UHER 4000 L Report, UHER 4200 Report IC, Technics RS-AZ7, Tesla B115, Tesla B90

  • Ich habe schon einige Kopfhörer (vintage und neu) gehabt und die aber alle wieder abgegeben, ich kann mich beim richtigen Musikhören damit einfach nicht anfreunden. Somit habe ich nur noch InEars, die teilweise beim Sport, meistens aber im Flieger oder auch in den Öffis zum Einsatz kommen. Aber auch nur wenn ich da nicht lese, also so gut wie nie.

    Gruß Thomas

    ============

    Das, was sie heute nicht halten, wird morgen nicht einmal mehr versprochen.

    André Heller

  • Ich benutze beides gleichermaßen, LS und KH. Natürlich ist die Räumlichkeit bei Lautsprecherwiedergabe eher bühnenartig, also vor mir. Beim KH entsteht die Bühne mehr oder weniger im Kopf. Das ist aber auch eine "Erfahrungssache". Nachdem ich in vielen KH-Threads intensive Erlebnisberichte gelesen habe, in denen Hörer von der Bühnenabbildung ihrer KHs berichten, bin ich auf den Dreh gekommen, das mal mit Autosuggestion zu versuchen - also mir anzugewöhnen, dass, was ich im KH "rechts unten" wahrnehme als "vorne rechts unten" zu interpretieren. Man glaubt es kaum, aber an den Selbstbetrug kann ich mich gewöhnen und mittlerweile bei manchen KHs wirklich eine Bühne vor dem Kopf wahrnehmen.

    Das Funktioniert bei allerdings nur so richtig mit meinem kleinen Stax-Set-up. Mit meinen beyerdynamic T90 immerhin ansatzweise.


    Für mich gibt es drei Vorzüge von KH-Hören:

    • Konzentration auf die Musik, weil die Umgebung und auch der Raumeinfluss augeschaltet wird. Dadurch höre ich offt Feinheiten und Details klar und deutlich, die mir bei LS-Wiedergabe nicht aufgefallen sind.
    • Ich kann hören, wann ich will und wie laut ich will, ohne etwa nachts die Familie zu nerven.
    • Und KHs sind für mich tonal (Verfärbungsfreiheit) und in Sachen Auflösung/Details ganz klare Referenz. Da mit einem Lautrsprecher dranzukommen ist sehr aufwändig, nicht zuletzt weil Aufstellung und Raumeinfluss so kritisch sind.

    Sehr schön finde ich auch die Möglichkeit, für bestimmte Musik ganz einfach einen anderen KH zum Hören zu wählen. Der mag dann vielleicht insgesamt "schlechter" sein, aber macht z.B. mit druckvollem Rock viel Spaß, wie etwa mein steinalter Koss Pro4/AA...


    Deswegen war ich sehr glücklich, als meine Selbstbau-LS endlich genau so klangen, wie meine besten Kopfhörer...


    Gruß,

    Ben

  • 2BA6EF94-C698-4D06-A8D5-6382B65887AE.jpegHallo,

    ich glaube das passt ganz gut in diesen Thread. Bin auch LS Hörer, aber gerade höre

    Ich mir die CD der aktuellen Stereoplay an und bin total überrascht was da über

    die Boxen hörbar wird. Die CD wurde in den Bauer Studios produziert und zusammen-

    gestellt. Binaural & live, bei mir klingt es hervorragend und hab’s mit KH noch gar nicht

    gehört, von mir eine dicke Empfehlung.

    Gruss Günter

  • Das war mal und ist längst Geschichte.

    Wurde ja schon drauf hingewiesen, dass es eine neuen Kopflautsprecher von Prof. Jecklin gibt.

    Den Klassiker hatte ich besessen, den Neuen mal gehört.


    Wenn KH, dann nutze ich lieber einen Beyerdynamic DT 880 Pro Edition


    Meistens höre ich jedoch im Nahfeld, das ist auch ein analytisches Hören mit wenig Raumeinfluss verbunden aber irgendwie viel freier.


    Hier noch ein eigenes Foto von Prof. Jecklin, den ich schon mehrmals traf und ausführlich sprechen konnte, auch bei ihm in der Schweiz. Für mich eine wichtige Persönlichkeit der Audioszene.


    Sein Lautsprecherbuch kann ich wärmstens empfehlen.


    jecklin1280.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Zum fehlenden Körperschall bei Kopfhörerwiedergabe empfehle ich, wie ich es für Pop und Rockmusik halte:


    Der KH ist am KHV angeschlossen, dieser KHV wird vom Vollverstärker gespeist. Nun wähle ich am Vollverstärker den Lautsprecherausgang B, an dem der Subwoofer angeschlossen ist.

    So habe ich über den Kopfhörer einen Klang, der sonst nur mit sehr guten (und teuren) Lautsprechern zu erzielen ist und nehme den Körperschall vom Subwoofer wahr, der in seiner Intensität stufenlos zu regeln ist.

    So kann man auch noch zu "unseligen" Zeiten Musik hören, ohne auf Schalldruck verzichten zu müssen.

    Bei mir funktioniert das absolut zufriedenstellend, einfach mal ausprobieren.


    LG von

    Peter

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • Ich bekenne zum klar „Hybriden-Tum": Nicht „Entweder-Oder“, sondern „Sowohl-Als-Auch“. :)


    Ich habe das Glück (Privileg ?) , sowohl mit den Lautsprechern, wie auch mit den Kopfhörern auf beachtlichem Niveau hören zu dürfen.


    Ich hatte in meiner ganzen HIFI-karriere IMMER (gute) Kopfhörer in meinem Geräte-Inventar. Das Problem war höchstens, dass Kopfhörer für viel weniger Geld einen guten - aber etwas anderen (Stichwort: In-Kopf-Lokalisation) !! 8) - Klang "hinzauberten", als man dann für entsprechen LS aufzuwenden hatte.


    Für „normales Musikhören“ bevorzuge ich zwar schon die LS. Wenn ich jedoch etwas lauter bzw. in Nachtzeiten hören will, kommen die KH zum Einsatz.
    Auch im Sommer, in der Hängematte auf dem Balkon, sind die KH eine Wonne…;)


    Wenn ich für meine „Schellack-Monitoring-Arbeiten“ (Digitalisierung für Archivzwecke) klangliche - bzw. Geräusch 8| - Nuancen & Details herausarbeiten muss, sind die KH häufig das Wiedergabesystem der Wahl.


    Gruss


    Urs

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

  • Moin,


    habe in den über 40 Jahren in denen ich mit Hifi/ Musikhören beschäftige

    auch einiges probiert.


    Sennheiser Unipolar 2002(1980) war mein erster hochwertiger Kopfhörer

    Jecklin Float (1982)

    Beyer DT 880 Studio (1982)...den habe ich noch


    Sehr viele Jahre später

    Sennheiser HD 600/650

    AKG 1000.....der hatte schon was mit der passenden Endstufe

    Denon ?


    Wollte nie so passen, habe es dann immer aufgegeben.


    Grüße

    Arnold

    ...:meld:es kommt nix besseres nach... :heul:

  • Ich mag beides sehr gerne ohne eine bestimmte Vorliebe zu haben. Meistens entscheide ich erst kurz vorher, ob ich heute über LS oder KH die Musik genießen möchte. Manchmal müssen es aber die KH sein, wenn die Familie nicht mithören möchte. Und meinen Klavierunterricht am Digitalpiano dürfen sie nicht anhören, daher kommt dort nur mein geschlossener Denon in Frage.

    Bestimmt verschiebt sich das eines Tages zugunsten der LS, wenn die Kinder groß und aus dem Haus sind. Dann wird eventuell auch Platz für ein Hörzimmer :)


    VG Haiko