Vergleich von Master Band Kopien und HighRes File Bandkopien

  • Hallo zusammen,

    in einem anderen Faden kam die Idee auf, einmal Masterbandkopien eines (oder mehrerer) einschlägiger Anbieter mit HighRes Files - bzw. deren Kopien auf Tonband - bezüglich der Qualität und eventueller Unterschiede zu vergleichen. Dabei bietet sich ein Blindtest an, d. h. die Beurteilenden dürfen nicht Wissen, welche Art Bandkopie sie vorliegen haben:


    Folgendes Vorgehen war angedacht: 1. Tape kaufen, 2. HighRes kaufen, 3. Band vom HighRes erzeugen. 4. Kauftape und Digitalkopie auf jeweils eine neutrale Spule umspulen und beide Bänder dann an z. B. 10 Forenkollegen zum Anhören und Bewerten senden mit der Frage: who is who? Wenn jemand Lust hat, an einem solchen Hörtest teilzunehmen (15 ips 2track CCIR Maschine sollte vorhanden sein), dann bitte PM, ich würde dann einen eigenen Thread dazu aufmachen. Bitte ggf. gern auch mit Vorschlägen welches Tape und zugehöriges HighRes File.


    Tatsächlich haben sich schon ein paar Kollegen hier aus dem Forum per PM gemeldet, die mitmachen würden, so dass ich diesen Test gerne angehe. Die dahinter stehende Frage ist letztendlich, ob es sich "lohnt" Masterbandkopien von Werken zu erwerben, für die es auch HighRes Versionen gibt, oder ob wir, die wir über hochwertige Bandmaschinen verfügen, uns diese auch selbst erzeugen können.


    Das gilt natürlich ausdrücklich nicht für historische Masterbandkopien die zu Zeiten erzeugt wurden, als es noch keine Digitalkopie des ursprünglichen Masters gab und auch nicht für Kopien, für die keine Digitalmaster angeboten werden.


    Wer noch mitmachen möchte, soll sich bitte per PM melden. Voraussetzung ist eine 2 Spur CCIR Maschine die 15 ips kann.

    Grüsse

    Gerhard

    AAA Mitglied;

  • Gerhard,


    die Hi-Res Datei auf Band aufzunehmen und dann mit dem unveränderten Analogband zu vergleichen halte ich für einen nicht fairen Vergleich oder besser gesagt für nicht zielführend um wirklich ehrlich zu vergleichen! Die DA Wandlung bedingt ja bereits einen klanglichen Einfluß (DAC Unterschiede), was OK sein mag, aber dann kommen ja noch die (im Zweifel limitierenden) Einflüsse der Bandaufnahme bzw. der Aufnahmebandmaschine hinzu, welche dann die ursprüngliche Aufnahme endgültig verändern. Man kann so mEn nicht zweifelsfrei feststellen welche Unterschiede zwischen gekauften analogen und digitalen Aufnahmen bestehen.


    Ich verstehe schon, dass Du anders keine Verblindung des Tests erreichen kannst, aber darum mein Vorschlag die analoge Bandaufnahme mit Hi-Res zu digitalisieren und die beiden HiRes Versionen blind zu verteilen. Ja, in diesem Falle hätte das analoge Band den Nachteil. Um gute Ergebnisse zu bekommen müsste der Test also beides umfassen:

    - TB-Analogisierung der HiRes Aufnahme mit einem sehr guten DAC und dann der verblindete Vergleich mit dem gekauften Band

    - HiRes Digitalisierung des Analogbandes mit einem sehr guten ADC und dann der verblindete Vergleich mit der gekauften HiRes Version


    Ich will hier nicht mäkeln, sondern nur ein paar Gedanken zum Thema teilen, damit eventuell was belastbares herauskommt...


    Viel Spaß beim Vergleichen! Bitte berichte Ergebnisse!


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Hallo Winfied,

    guter Vorschlag, man könnte vier Hörproben erstellen: 1. Originale Masterbandkopie 2. Bandkopie vom HighRes File 3. originales HighRes File 4. Digitalkopie von der originalen Masterbandkopie.


    Das könnte ich alles problemlos in höchster Qualität anfertigen. Es macht dann aber Mühe das später zu bewerten, da man vier Tonträger mit 45 Minuten Dauer abhören und bewerten müsste. Und neben einer guten Bandmaschine sollte jeder auch einen guten DAC haben, der flac o.ä. lesen kann.

    Gerhard

    AAA Mitglied;

  • Ja Gerhard,

    ...Und neben einer guten Bandmaschine sollte jeder auch einen guten DAC haben...

    genauso ist es! Und viel "Arbeit" sind richtige Tests auch :)


    Nun könnte man die Sache für die Tester vielleicht vereinfachen indem man jedem von ihnen jeweils nur zwei zufällig ausgewählte der vier Möglichkeiten zum Testen gäbe ;) Bei 10 Probanden vielleicht schon machbar. Bei der Auswertung sollte natürlich die jeweilige Kette bekannt sein um eventuelle Rückschlüsse zuzulassen.


    Sorry, zu viele Ideen... Wie gesagt, viel Spaß bei Vorbereitung und Tests!


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Hallo Tom, das war kein echter Blindtest, nur eine einzelne Aufnahme, noch dazu ohne zugehöriges Band. Jetzt soll es ja von einem Label sein, das sowohl HighRes, als auch Bänder vertreibt. Das kommt in Mode und da frage ich mich einfach, ob sich der - auch finanzielle Aufwand - lohnt, wenn man denn selbst eine sehr gute Bandmaschine besitzt.
    Grüße

    Gerhard

    AAA Mitglied;

  • Also ich hatte das 4er Album aus Italien von MTR gekauft und Dir eine Testkopie davon zugesendet, woraufhin Du mir ein Band mit unbekannter Quelle zurück geschickt hast. Es hätte auch eine Kopie von meiner Quelle sein können und ich war echt in der Zwickmühle. Zum Glück war die Aufnahme von Deinem Highresfile deutlich schlechter, als das Band von MTR.


    Ich habe aber auch einige Bänder hier, die ihr Geld nicht wert sind. Ich verstehe also Dein Ansinnen...denke aber nicht, dass es mir die Zeit wert ist. Ich bekomme öfters Musik in digitaler Form und lösche sie gleich wieder. Teilweise unterscheiden sich diverse (identischer) Alben massiv in Bezug auf Mastering/Dynamik. Ich höre da kurz hinein und weiss Bescheid, ob ich damit glücklich werde oder nicht.


    Anderes Beispiel...Ich habe eine DVD von Sade, die mich lange begleitet, aber heute nicht mehr klanglich überzeugt. Sohnemann mach Videoschnitt und interessiert sich auch recht für mein Tontechnikzeugs. Ich sagte ihm, dass mir der E-Bass zu vordergründig und dröhnig ist. Hat er erstmal nicht gehört, aber nachdem wir einen dyn. EQ aktiviert haben, dann doch wahrgenommen. Will sagen, das ging deutlich schneller als Dein geplanter Vergleich und ser Suche nach einem neuen Medium. Ich teste auch kein Digitalfile gegen Vinyl. Enteder es taugt oder nicht. Wenn mich eine LP enttäuscht, wie z.B. die meißten Toto Alben auf Vinyl, dann höre ich sie nur noch digital an.


    Für mich als Aussenstehender ist Dein geplanter Test schon interessant, ich kann aber nur als Hörer/Tester teilnehmen. Auf das Hörempfinden mir fremder Personen gebe ich nichts.

  • Wenn mich eine LP enttäuscht, wie z.B. die meißten Toto Alben auf Vinyl, dann höre ich sie nur noch digital an.

    Hab von Toto auch einiges gehabt was in meinen Ohren tatsächlich auf Vinyl entäuschte, nur die besten Pressungen hab ich nach vergleichen behalten.


    - TB-Analogisierung der HiRes Aufnahme mit einem sehr guten DAC und dann der verblindete Vergleich mit dem gekauften Band

    - HiRes Digitalisierung des Analogbandes mit einem sehr guten ADC und dann der verblindete Vergleich mit der gekauften HiRes Version

    Um gute Ergebnisse zu bekommen müsste der Test also beides umfassen

    Gar nicht schlecht Winfried, das müsste dann aber auch penibelst genau gemacht werden, auch nur minimalste abweichungen oder kleinigkeiten könnten das Klangbild verfälschen und vermeindliche vorteile einer Quelle hörbar machen, so einen Hörvergleich fände ich aber auch gar nicht so schlecht:)


    Allerdings wird das ganze dann sicher auch nicht ganz billig Gerhard, neben der immensen Arbeit bräuchtest du einiges an anständigen Leerspulen und auch recht viel gutes Bandmaterial, die Masterbänder und Files kosten auch was, dazu kommen die mehrmaligen Versandkosten, da kommt schon was zusammen.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    3 Mal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Hallo Volkmar, ich habe jetzt eine Masterbandkopie für den Test in den USA bestellt (500,- EUR) und das gleiche schon als HighRes File runtergeladen. Natürlich versende ich nur zwei Spulen und ggf. noch einen USB Stick mit dem Original HighRes File und der Digitalkopie. Ich versuche natürlich sowohl die Bänder, als auch die Digitalfiles exakt gleich Auszusteuern, so dass so grobe Dinge wie unterschiedliche Abhörlautstärke etc. keine Rolle spielen sollten. Das Masterband liegt als zwei Bänder vor, ich könnte einer Gruppe nur das Band 1) und der anderen Gruppe das Band 2) zusenden, für die Kopien gilt das gleiche. Dann muss jeder nur vier Lieder abhören, allerdings auf je zwei analogen und zwei digitalen Medien.

    Wer mitmacht, und die Bänder abgehört hat, schickt diese dann an den Nächsten weiter. Zum Schluss landet dann alles wieder bei mir. Ich packe dann einen Fragebogen dazu und werte das ganze zum Schluss aus. So ein Test dauert dann schon ein Viertel Jahr, macht aber vielleicht auch etwas Spaß.

    Grüsse

    Gerhard

    AAA Mitglied;

  • Ich weiß nicht, ob das das, was Winfried da oben schreibt, am Thema vorbei geht?

    Wollten wir nicht testen, ob einigermaßen preiswert eingekaufte HighRes-Daten, selbst auf Senkel überspielt, unter Umständen genau so gut oder besser klingen als das fertige „Master Tape“?


    Dann ginge es hier prinzipiell letztendlich nur um Tonbänder, nicht um die Quelldaten als solche.

  • Hallo Rainer, Du hast natürlich recht. Andererseits schadet es ja nicht, wenn ich auch noch die digitale Quelldatei mitgebe. Aber unsere Grundfrage ist natürlich ob es Sinn macht Tapes zu kaufen, die ohnehin von einem Digitalmaster gezogen wurden, oder ob wir das nicht besser und günstiger selbst erledigen können.

    Gerhard

    AAA Mitglied;

  • Angenommen, es gibt keinen Unterschied. Dann ärgern sich natürlich alle, die für teures Geld Masterband-Kopien gekauft haben, grün und blau. Ich weiß nicht, ich weiß nicht, ob das so gut ist.

    Andererseits, wenn eine solche "Studie" Publik macht, sinkt vielleicht die Nachfrage nach solchen "digitalen" Masterbandkopien und damit der Preis. Auch nicht schlecht.

    Ich jedenfalls schaue, bevor ich mir ein Band zum gängigen Kurs kaufe, genau hin, wie es entstanden ist. Und da bevorzuge ich ganz klar möglichst Kopien vom ("überwiegend") analog hergestellten Masterband. Mir ist aber schon klar, dass heutzutage fast nichts mehr ohne Digitaltechnik geht. Mit den Bändern von der AAA bin ich jedenfalls sehr zufrieden.


    Gruß Jan

  • Hey.

    Ich finde das gut, vor allem weil mir viele dieser sogenannten "Masterbandkopien" sauer aufstoßen: zu teuer, dubiose Quellen und oft na ja... Musik. Bin also gespannt.

    Grüße

    Chris

  • Dass es dubiose Quellen gibt, irgendwo, das mag sein. Aber das mit dem "zu teuer" kann ich kaum bestätigen, wenn ich als Anbieter die Kosten der Maschine, des Bandes, der Spule, des Kartons, der Aufkleber für Karton vorne, hinten, Spule, Booklet, Künstler-Sozialversicherung, Künstler-Anteil, Miete, GEMA, MwSt. zusammenrechne. Ich weiß grad nicht, ob ich alles erwähnt habe, was zum tragen kommt. Ach ja, ein bisschen Gewinnn für den Anbieter wäre auch nicht verkehrt.:P

  • Genau, und deswegen "analogisiere" ich auch hin und wieder eine oder mehrere CD und stelle Mix-Tapes her.

    Das sieht nicht nur schöner aus;)


    Gruß Jan

    Mache ich ebenso. Eine CD kann ich mir oben im Studio nicht anhören. Die muss per Tape "entgratet" werden.:D

  • Hallo, mir geht es nicht darum den Anbietern von Masterbandkopien das Geschäft madig zu machen. Ich möchte nur objektivieren, ob es Sinn macht Masterbandkopien von Labels zu erwerben, die auch HighRes Files anbieten. Sollte da die eigene Bandkopie ein vergleichbares Niveau bieten, dann kann ich mir, und wir uns, die wir über hochwertige Maschinen verfügen, das sparen. Die Labels müssen sich ggf. entscheiden, auf welches Medium sie setzen. Eine Bandkopie von einem gekauften HighRes File anzufertigen ist in Deutschland völlig legal, das mache ich ohnehin schon jetzt recht häufig. Natürlich sind Bandkopie teuer. Zwei SM900 Spulen, die man bei 15 ips zur Aufnahme eines HighRes Masters benötigt, kosten schon ca. 130,- EUR. Dann kommen noch die Lizenzkosten für das HighRes File hinzu, da liegt man dann bei 150,- EUR. Das Masterband (zwei Spulen) aus den USA kostet aber inkl. Fracht 700,- USD zzgl. deutscher USt und Zoll. Und wenn unsere Maschinen etwas von den nicht unerheblichen Unterhaltskosten wieder einspielen, warum nicht?

    AAA Mitglied;