TD 124 Tellerinnenseite polieren zur Rumpelminimierung

  • Hallo zusammen,


    ich habe ja bereits meinen TD 124 in einem anderen Thread mit der neuen Zarge und dem Tonarm vorgestellt. Die Geräusche des Motors, der Lager konnten elemeniert werden. Durch das Reibrad des "Italieners" konnte ich auch deutlich das Rumpeln des Reibrades senken. Ich bin nun bei der Leerrille bei ca. -57 dB. Das entspricht ja dem Originalwert bis auf 1dB.

    Dennoch ist das in einer Leerrille bei hoher Lautstärke wahr zu nehmen, während meine anderen 10-20 Jahre jüngeren Laufwerke ohne Reibrad diese Geräusch nicht mehr wahrnehmbar haben.

    Nun habe ich gelesen, dass einige die Innenseite des Tellers noch geglättet und poliert haben. Wie viel dB habt ihr mit der Maßnahme noch erreicht? Wie habt ihr das gemacht (CNC Fräse, von Hand, ...)

    Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion.

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Hallo zusammen,


    bin ich hier evtl. mit der Frage falsch und sollte ich in den Plattenspieler-bereich direkt rein? Wenn das so ist, kann evtl. ein Moderator das umhängen?


    Vielen Dank

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,

    ich glaube, daß Du hier schon richtig bist.

    Ich denke aber nicht, daß Polieren hier weiter hilft...

    Durch eine glatte Oberfläche wirst Du eher ein Rutschen des Reibrades bewirken

    und das würde sich klanglich sofort negativ bemerkbar machen.

    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Hallo Peter,


    Ich will dir nicht auf den Schlips treten, aber ich frage einfach mal:


    Warum wurde wohl vom Hersteller der Plattenteller von vorneherein im Inneren nicht poliert?

    Warum heißt es wohl Reibrad?

    Wer hört denn bei hoher Lautstärke die Leerrille?

    Steigert das Polieren der Tellerinnenseite deinen Musikgenuß?


    Wie willst du auf einer glatten Oberfläche bei genau berechnetem Andruck (ohne elektronische Regelung) eine konstante Beschleunigung erreichen`? Das Reibrad fängt an zu rutschen und dein schöner Gleichlauf ist dahin.


    Nix für Ungut aber

    Du hast einen tollen Plattenspieler ohne Lagergeräusche und anscheinend sehr niedrigem Rumpeln. Willst du ihn unbedingt "verschlimmbessern"?

    Spieltrieb schön und gut aber imoO, irgendwann sollte es auch mal gut sein. Lehn' dich doch einfach zurück und genieße deine Musik.

    Mit deinem Equipment bist du doch schon besser dran als 90% der "Rest"-Musikhörer.


    LG

    Volker

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist schließlich seins!

  • Hallo,

    IHr bringt mich vielleicht wieder zurück zum Pfad der Tugend. Ich hab mal über die Innenseite gestrichen und genau das Restrumpeln wahrgenommen. Dann den Player ohner Motor Gummi aber mit Reibrad von Hand gedreht und exakt das Reibradrumpeln wahrgenommen. Auf dem RTW Meter ist es zwar 1 bis 2 dB weniger, aber das Reibrad hat ja nicht den Antrieb. Aber wen es weniger werden soll, geht's nur noch über polieren. Wobei m.E. Gummi auch bei einer glatten Oberfläche antreiben sollte.

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Hey,


    ...meiner Erfahrung nach ist die Ursache für Restrumpeln eine nicht 100%ig senkrecht stehende Reibradachse...dh, dieser bewegliche "Ausleger" mit der aufgesetzten Achse ist nie ganz 100% gerade. Dadurch "radiert" das Reibrad immer ganz leicht auf der Innenfläche des Tellers.


    Das kann man vorichtig(!) biegen...allerdings ist das eher heikel.

    Gut ist es, wenn man dafür ein altes Reibrad sozusagen als "Griff" hat.


    Die Richtung der Korrektur herauszufinden ist allerdings nicht einfach, evtl. kannst du eine Fehlstellung der Achse erkennen, wenn du einfach mal das Reibrad ohne Teller auf dem Stufenrad drehen lässt und genau hinschaust.


    Theoretisch müsste man auch mit einer aufs Reibrad aufgelegten Libelle sehen ob es genau senkrecht steht...hierfür aber vorher den Plattenspieler (ohne den Teller!) genau ins Wasser stellen um einen Vergleichsstandard zu haben.


    Bei mir hat das ganz gut geklappt...allerdings hatte ich leider das Phänomen, dass die Korrektur sich zurückbog und die Geräusche dann wieder lauter wurden...wobei nach den ersten beiden Korrekturen dadurch das Rumpeln erst mal (auch in den Leerrillen!) praktisch weg war.


    Allerdings hatte ich auch n Schopper Reibrad, Dauerschmierung in Ölwanne der Reibradachse und die Motor-Spialfedernaufhängung montiert, sowie eine penible Motorrevision (mit mindestens 20 Versuchen des Wieder-Zusammenbaus-der letzte war dann gut!) da schon hinter mir.


    Wenn du dir das nicht selbst zutraust musst du fragen wer dir dabei behilflich sein kann.


    Ich musste bei meinem 124er einen sehr weiten Weg gehen (siehe Auflistung der Umbauten) um dann herauszufinden, dass gut 30% der Anfangrumpelns eben von dieser Achsenfehlstellung kamen und somit durch alle anderen Massnahmen nicht beeinflussbar war.


    Gruß,

    Bernie

    Musikmaschinen: Pro-Ject Xtension 10 / Benz ACE SL, MuFi MX-Vinyl, Sony CDP-XA555ES+Breeze Audio DAC, MuFi M5si, Visaton Atlantis MKII mit Weichen von "Kalle MKII" - Dauertinnitus wegen Rock`n Roll^^

  • Hallo,


    danke für die Ausführung. Am Motor mache ich nichts mehr. Der ist so ruhig geworden, dass trotz der nur einfachen Dämpfer - ich hab das erweiterte Kit, aber nur in Reserve - der Motor überhaupt nicht wahrzunehmen ist.


    Die Achse biegen? Also ein altes Reibrad hab ich. Dennoch bin ich bei der Konstruktion eher vorsichtig. Es gibt ja keine vorgesehene Art einer Feinregulierung der Achsen. Da über den Wahlschalter ja auch die Reproduktion der Stellung nie 100%ig wiederholbar ist (immer ein paar Winkelsekunden), könnte ein Biegen auch eine Verschlechterung ergeben. Da werde ich mal mit meinem Haarwinkel erst einmal die Exaktheit messen.


    Das neue Schopper Reibrad könnte etwas bringen. Hast Du das verglichen mit dem von Audio.silente. Das würde mich sehr interessieren, bevor ich das nur zum Testen bestelle (Zoll und co.).

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Hallo Peter

    Reibradler sind nun mal nicht ganz still. Da wäre der Riemenantrieb vielleicht doch besser für dich.

    Ich vergleiche den Reibrad angetriebenen Plattenspieler mit einem Land Cruiser V8 der australischen Version gegenüber einer S-Klasse. Beide sind gute Fahrzeuge, haben aber einen ganz eigenen Charakter.

    Der Grauguss Teller lässt sich nicht polieren, das hat Grauguss so an sich. Was du machen kannst, ist die Lauffläche mit einem Schleifschwamm etwas trocken Feinbearbeiten. Ich denke dass die Geräusche schon eher vom Reibrad kommen, dieses sollte perfekt gelagert und Lotrecht stehen.

  • Ich hab doch ne Menge Riementriebler und auch Direktläufer. Die sind natürlich leiser. Auch von mir gemessen. Dennoch möchte ich alle erdenkliche noch rausholen. Und auf fast allen Internetvideos mit TD 124 hab ich auch das gleiche Geräusch gehört wie bei mir. Hier frag ich ja gezielt nach dem Thema polieren, da es sich nicht rückgängig machen lässt.

    Freundliche Grüße


    Peter

  • ...ich glaube nicht dass das Schopper Rad da besser ist als das Audio Silente, eben wie gesagt genau deswegen, weil ich herausfand, dass das Restrumpeln wohl über 50 Prozent von dieser Achsenfehlstellung kommt.


    Ich hatte diesen Anteil wie gesagt (nach zwei "Biegeaktionen") zwei mal für ca 2-3 Wochen weg...es blieb das "Restgeräusch"...eben das, das (wie von Matterhorn beschrieben) vom Antriebsprinzip Reibrad und dessen Umsetzung speziell im 124er herrührt: ein tiefes, gleichmäßiges Hauchen, das ganz leicht hörbar unter dem FFFF...Nadelgeräusch in der Rille liegt...


    Ein Zustand der sehr erträglich war, vorallem weil es ein gleichmäßiges, sehr leises Geräusch ist...und nicht dieses leise murmelnde "Rattern" vom Radieren des Reibrades in der Lauffläche....das beim Schopper und auch beim AS Reibrad vielleicht anders klingt (Material des Gummis) aber sicherlich ähnlich laut auftritt.


    Aber wie gesagt: diese glückliche, ruhige Phase meines 124 hielt nicht lange...und weil ich nur ein Laufwerk an der Hauptanlage im WZ betreibe habe ich ihn gegen den Pro-Ject getauscht...

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  • ...akustisches Hauptproblem dieses speziellen Rumpelns ist übrigens, dass es sich mit dem Bandrauschen, Laufgeräusch vieler älterer Platten gegenseitig zu einem dröhnenden Geräusch aufschaukelt, dass mit basspotenten Lautsprechern als unangenehme Druckwelle aufs Gehör drückt-zumal bei vielen alten Platten (zB im Klassikbereich) subfrequente Störungen durch Schnitt/Überspielung da weiter mit hochschaukeln.


    Bei stillen, meist neueren Platten steht das Rumpeln alleine und bleibt erträglich.

    Es macht jedoch auf Dauer keinen Spaß (mir zumindest nicht) die Platten danach auszusuchen...zumal auch diese älteren Scheiben mit nem stillen Riemtriebler viel erträglicher sind....man hört zwar dann das Bandrauschen, Laufgeräusch und evtl. "subsonic-Sauereien" aber sie stehen für sich da und sind nicht Teil einer lauten Kettenreaktion...

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  • gleichmäßiges Hauchen, das ganz leicht hörbar unter dem FFFF...Nadelgeräusch in der Rille liegt...

    das habe ich bereits erreicht. Ein

    murmelnde "Rattern"

    gibt es bei mir nicht. Also geht es definit nicht unter den Messwerten, die auch damals von Thorens angegeben wurden und die "besseren Werte als der originale Thorens" gehören dem Mär an?

    Freundliche Grüße


    Peter

  • ...dann ist`s doch gut...so lassen....und (meine Erfahrung sagt mir das...) : hoffen dass es so bleibt8o

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  • Dann lass ich das mal mit dem Schopper Rad. Hab gerade gesehen, dass auch vpi mit Ihrer "neuen" Reibradkonstruktion auf O-Ring statt Vollgummi setzen. Vorteil hier ist - da muss man nicht über eine irre Konstruktion à la 124 umschalten und kann sicher super genau einmal einstellen. Rest wird heutzutage ja dann elektronisch gemacht.

    Freundliche Grüße


    Peter

  • ...O-Ring hat den Vorteil, dass er einfach auf nen präzise gemachtes "Trägerteil" aufgebracht werden kann und dann sehr gut in Form ist...während es schon n Wahnsinn ist eine exakte Lauffläche ohne Höhenschlag über so ne fette Gummikonstruktion zu erreichen.

    Selbst mein Schopper-Rad hatte nen minimalen Höhenschlag (schätze mal nichtmal nen halben mm, aber schon zu sehen) was sicherlich auch diese murmelnden "Radiergeräusche" auf der Lauffläche im Teller minimal mit generiert.


    Sowohl das original Reibrad und auch ein Tauschrad das ich vorher schon mal von Rolf Kelch erworben hatte hatten jeweils einen deutlich sichtbaren Höhenschlag...das ist sicherlich konstruktiv ein Pluspunkt des Audio Silente...

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  • gibt es bei mir nicht. Also geht es definit nicht unter den Messwerten, die auch damals von Thorens angegeben wurden und die "besseren Werte als der originale Thorens" gehören dem Mär an?

    ...kann mit Originalteilen schon gut sein...jedoch gibt es doch von Schopper sogar einen neuen Teller (sündhaft teuer!) mit dem wohl im Zusammenspiel mit dem Schopper Reibrad oder vielleicht auch nem Audio Silente besere Werte erzielbar sind.

    Dazu kommt noch die Möglichkeit einer "besseren" Zarge, sowie komplette Entkopplung des Tonarms (runter vom Board, evtl. auf die Zarge, oder gar freistehend-wie bei Norma-Hylee Tech-heute "Tonmechanik Berlin"!?...)…

    Aber: ist das dann noch ein TD124?

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  • Eines sollte man bei den Vollgummi Räder bzw O Ringen, sei es für den 124 oder Garrrard nicht vergessen. Die Räder übertragen gnadenlos jedes Rumpeln und Kratzen von der Antriebsmechanik auf den Teller und zurück.

    Mehr und dazu weicher Gummi am Reibrad kann nicht schaden. Sind erst mal die Kanten vom neuen Reibrad etwas rund geworden, wird's auch ruhiger. Wenn's nicht gefällt, lässt sich das ohne Probleme mit einem 80 Körnig Papier auf Rund oder Kante schleifen.

    Klanglich zieh ich die harte Variante vor. Wobei eine verhärtete Gummimatte auch wieder sein eigenes Treiben spielt.:)

    Schopperteller sündhaft teuer? Ich finde er ist jeden Franken wert, mM.

    Gruss

    Felix

  • Ich verwende auch den Swissonor Teller, vor allem weil er nicht magnetisierbar ist und so keine Probleme mit MC Tonabnehmern mit starken Magneten macht.

    Der Rest ist noch alles original, Aluteller, Matte, Reibrad, Motor, aber Generalüberholt.

    Ich höre kein für mich störendes Rumpeln, Rillengeräusche bei manchen Platten, aber nur bei wenigen.

  • Bei dem Original Teller habe ich bisher auch keine Probleme mit MC. Habe verschiedene getestet. und bin nach mehreren hin und her wieder auf eins von meinen MC9er gekommen. Zwischendurch auch ein magnetkräftiges Rondo drauf gehabt. Da bin ich nach Ermittlung der Anziehung auf 0,25 g geringere Auflagekraft gegangen. Und das Rondo hat einen weiten Auflagebereich. Es passt aber einfach nicht gut zum Gesamten - ist letztlich zu lahm. Und das MC 9 hat gar keine Probleme mit dem Magneten. Hat eben nur relativ wenig Ausgangsspannung - aber meine Konstruktion mit symmetrischen Verstärkern aus 2 Black-Cubes macht das locker und still :-). Habt ihr das "Eiern" mal mit einer Messuhr nachvollzogen. Nehme mal Meine von der CNC-Fräse, die hat eine Auflösung von 1/1000 mm und berichte zu gegebener Zeit. Jetzt wird erst mal weiter gehört. Ich will ja nicht immer den Teller abmachen - das braucht kein Mensch und kein Lager.

    Freundliche Grüße


    Peter

  • ...Peter, ganz im Ernst: du hast viele Laufwerke, kannst dir aussuchen mit was du hörst...und dein 124er ist wohl weit weg von den üblichen Problemchen die die alten Eisenhaufen oft haben...hör einfach...du brauchst diesen Thread nicht;):)

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