Röhrenverstärker auf Breadboard: Klang zwangsläufig nicht so toll?

  • Natürlich gibt es Löt-Geräte für Spezialanwendungen. Kenne ich alles aus der Industrie und Labors...

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Jungs!

    Ein guter Handwerker kommt auch mit den Zähnen zurecht.....:wacko::wacko::wacko:


    Ahoi


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • ... das er das überlebt hat, grenzt fast schon an ein Wunder, bei den hohen Anodenspannungen :)


    Apropos anständiges Werkzeug.

    In jungen Jahren, lötete ich auch noch mit klobigen Lötkolben mit Holzgriff und Bügeleisen-Kabel. Gab in der Nachkriegszeit nichts anderes.


    Profi-Lötstation - pffft! :P

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Den mit Holzgriff benutze ich, habe noch 2 Lötspitzen in Lettland ergattert. Muß schon was in der Hand haben, sonst gibts Krampf.


    Für feinere Operationen benutze ich eine kleineren.

  • Sakuma San war sicher ein Samurai- furchtlos und mit übermenschlichen Kräften hat er das Schwert mit dem Lötkolben getauscht. Ihm konnten Kilovolt nichts anhaben.

  • In Japan ist mir aufgefallen, dass manche kleinen Manufakturen geradezu spartanisch ausgestattet sind. Die manuellen Fähigkeiten sind aber scheinbar besser trainiert und man arbeitet sehr bedächtig und konzentriert.


    Bei Übungen in Kulturtechniken, die ich in Japan unter meisterlicher Anleitung mitmachte - Sushi, Soba-Nudeln machen, Kalligrafie, Töpfern... legte man extrem viel Wert auf ganz bestimmte tradierte Handgriffe oder Handhabungen, die sklavisch genau eingehalten werden müssen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Nur diese Form von Handwerk stellt sicher, dass es am Ende auch ein Spitzenergebnis gibt.

    Zusammen mit hunderten anderer Kleinigkeiten, die oft und gerne nicht beachtet werden.

    Eine Kulltur der Aufmerksamkeit auf Nuancen, das perfektionieren von scheinbar bereits perfektem haben die Japaner zu einer Kunst erkoren. Auch die besten Fehlervermeidungsprogramme der Industrie (inkl. Rohstoffverschwendungsvermeidungsprogramme) stammen aus deren Kulturkreis.

    Für mich hat eine Platine stets Nachteile gegenüber penibelst ausgeführter Handwerklicher Baukunst.

    Erstens führt sie das Bauteil und den Draht nicht auf das engstmögliche zusammen und zweitens ist sie auf zweidimensionale Leitungsführung angewiesen. Diese sog. Leiterbahnen lassen den Klang flach und dünn werden. Man kann das im direkten Vergleich sehr genau hören.

    Von daher haben die Japaner schon früh die Praxis der platinenlosen Gerätefertigung perfektioniert, die man auch heute noch in sehr guten Geräten findet. Auch Samuma San hat seine eigene Praxis der Geräteverdrahtung nach einem System durchgeführt. Platinen hatten bei ihm keine Chance.

    Man kann sehr viel lernen von diesen kreativen Meistern ihres Faches.

    Der Westen hat im allgemeinen keinen Sinn für deren Beachtung der Feinheiten.

    Und unter kommerziellen Gesichtspunkten scheiden viele Themen schon wegen mangelnder Effizienz und zu hohen Produktionskosten aus.

  • Hallo Henry,


    weil man bei einer Freiverdrahtung in die dritte Dimension gehen kann, Bauteile und Verbindungen besser trennen kann.


    Wenn der geehrte Platinenentwickler z.B die AC Heizleitungen einer Endstufe mit auf die Platine packt, streuben sich einem buchstäblich die Haare. Von absehbaren Brummproblemen mal abgesehen.


    Steht bei einem kommerziellen Produkt erst einmal der Aufbau fest, kann man das genauso schnell zusammenbauen wie eine Platine. Außerdem zieht der Röhrenfan eine Freiverdrahtung vor.


    Viele Grüße

    Martin

  • Auch die besten Fehlervermeidungsprogramme der Industrie (inkl. Rohstoffverschwendungsvermeidungsprogramme) stammen aus deren Kulturkreis.

    Good point, Bernie!

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • was es mit der dritten Dimension zu tun haben kann verstehe ich nicht so richtig.

    Die Brummprobleme kommen hauptsächlich von der Positionierung des Trafos zur Platine und Übertrager.


    Gruß

    Henry

  • Die Brummprobleme kommen hauptsächlich von der Positionierung des Trafos zur Platine und Übertrager.

    Das stimmt nur bedingt. Korrekte Masseführung ist nicht weniger wichtig.


    Übrigens gibt es 'Platinen' (Kupfer-Leiterbahnen auf Keramiksubsrat) die ordentlich Strom führen können, der für Röhrenheizung locker ausreichen würde. (War früher in der Industrie an deren Entwicklung beteiligt)


    Stichwort: Direct Bonded Copper

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo,


    auch wenn ich in #9 eine Platine gezeigt habe ist für mich die "Freiverdrahtung" beim Röhrenverstärker die absolut bevorzugte Methode.

    Da ich aber ein paar Hundert Vorverstärker bauen musste und die Kalkulation sehr knapp war, kam nur eine Platine in Frage.


    gruss

    juergen

  • Hallo,

    bei mir ist es wie im Eiskunstlauf ... erst die Pflicht auf dem Brett.


    45er Brettaufbau no.2.jpg


    Und dann die Kür mit Freiverdrahtung im Gerät :).


    PS.: Das Schwedenbrett hat schon einige RV`s bis zur Kür beheimatet.

    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA