Zustand der Tonköpfe?

  • Hab selber ein Dutzend M15A Kopfträger, so dramatisch sehen die Köpfe auf den Bildern eigentlich nicht aus, vor allem der WK nicht (jedenfalls soweit ich das erkennen kann). Wenn allerdings bei 19 cm/s kein Frequenzgang innerhalb der Spezifikation erreichbar ist, würde ich nochmal genauer hinschauen. Die Umschlingung von AK und LK scheint nicht zu stimmen, die Spalte liegen nicht in der Mitte des Abschliffs.

    Bei Bandtypen mit glatter Schichtoberfläche halten Vacodurköpfe extrem lange, und der Löschkopf sieht schlimmer aus als er ist: die rauhe Ferritoberfläche beeinträchtigt seine Funktion kaum.

    Grüße, Peter

  • Hallo Matthias,

    hast Du die Köpfe schon gereinigt? Beim LK sehe ich Verätzungen, die kommen, wenn sie lange nicht geputzt wurden und sich Abrieb chemisch verbinden konnte. Beim LK ist das etwas schwieriger zu läppen, während das bei den Ak und WK kein Problem ist. Ich kann Dir anbieten, sie zu läppen. Müsstest sie danach aber komplett neu Justieren, was mit einem Messband von Peter kein Problem ist.bLediglich der Zenit ist etwas kniffliger, das mache ich immer mit einer Lehre bei ausgebauten KT.

    Bei Interesse bitte PN.

    Gruß André
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  • Hallo Matthias, ich würde auch die Köpfe erst mal gründlich reinigen, entmagnetisieren und dann, wie von Peter schon vorgeschlagen, mal mit einem Bezugsband den Frequenzgang anschauen. Wenn da noch alles OK ist, Musik aufnehmen oder/und wiedergeben und genießen. Ich habe hier eine M15A, da ist der Kopfspiegel größer und das geht immer noch gut. Also keine Panik.

    Gruß Harald

    MUSIK Hörer

  • Hallo,


    @ André: Danke für dein Angebot! Abspielen geht doch noch ganz gut. Nächste Woche werde ich Aufnahme testen. Läppen würde ich doch wohl erst machen, wenn die Qualität nachlässt.


    Die beiden anderen Maschinen scheinen noch gute Tonköpfe zu haben.


    Vacodur:

    20200517_120744.jpg20200517_120728.jpg20200517_120713.jpg


    Das sind Glasferrit Köpfe, oder? Zustand gut?

    20200517_120758.jpg


    Welche dieser 2 Kopfarten würdet ihr bevorzugen und warum?


    Grüße

    Matthias

  • Ich kanns leider nicht aus eigener Erfahrung berichten, aber gelesen, das den meisten die Vacodurköpfe klanglich mehr zusagten. Die sind aber schon deutlich härter als die Revodurköpfe von Revox, sind immerhin für 20000 h ausgelegt. Wichtig: Immer Köpfe und Bandführungen sauber halten, am besten nach jedem Durchlauf.

    Gruß André
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  • Also allgemein, wenn Köpfe durch Bandabrieb korrodiert sind oder durch Rost, dann sehen sie unter der Lupe wie eine Kraterlandschaft auf der Oberfläche aus. Das wiederum kann die Tonbänder beschädigen. Nicht umsonst sind gute Köpfe spiegelblank und glatt poliert.

    Habe mal versucht, solch eine augenscheinlich oberflächliche Ab- und Anlagerung von Bandresten zu entfernen bei Revox Köpfen. Es stellte sich heraus, dass diese Korrosionen sehr tief in die Blechpakete eingedrungen waren. Nach stundenlanger Reinigung mit immer schärferen Mitteln sah man das erst, was im ersten Augenschein lediglich eine oberflächliche Verschmutzung zu sein schien.

    Das entsteht, wenn Maschinen nicht fachgerecht gepflegt werden, Jahrzehnte ungenutzt irgendwo vor sich hingammeln ohne vorher gereinigt worden zu sein. Die Maschinen standen dann in feuchten Kellern und wurden dort im Grunde vergessen zu pflegen. Nun, nach dem Hype, erinnert sich mancher, dass da doch noch etwas im Keller steht, was man zu Geld machen kann.

    Es kommen, nach langer Zeit, Maschinen auf den Markt, wo man die Köpfe früher zum Schrotthändler gegeben hätte. Heute wird versucht, das wieder aufzuarbeiten. Vor Überraschungen ist man da nie gefeit. Ich wäre mir nicht sicher, ob es bei diesen Köpfen möglich ist.

  • Dieser Kopf hatte leichte Verätzungen auf dem Spiegel, glücklicherweise aber nur im Aluträger, die Bleche waren ok. Das Loch habe ich mit Alukunstharzspachtel verfüllt und dann geläppt.

    [Blockierte Grafik: http://www.captndifool.de/index.php/component/joomgallery/image?view=image&format=raw&id=1834&type=img]

    [Blockierte Grafik: http://www.captndifool.de/index.php/component/joomgallery/image?view=image&format=raw&id=1845&type=img]

    Gruß André
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  • Ich kanns leider nicht aus eigener Erfahrung berichten, aber gelesen, das den meisten die Vacodurköpfe klanglich mehr zusagten. Die sind aber schon deutlich härter als die Revodurköpfe von Revox, sind immerhin für 20000 h ausgelegt. Wichtig: Immer Köpfe und Bandführungen sauber halten, am besten nach jedem Durchlauf.


    :meld:Lebensdauer der unterschiedlichen Kopftypen (unverbindlich )

    1.316.xxx.xx ca. 3000 h (Recovac)

    1.317.xxx.xx ca. 3000 -10000 h (Hi My)

    1.318.xxx.xx ca. 6000 - 10000 h ( "Glasmetalköpfe")

    Diese Angaben sind nur Richtwerte und sind abhängig von dem verwendeten Bandmaterial

    und von der verwendeten Geschwindigkeit.


    Mit freundlichem Gruß aus dem Freistaat in der Nordsee


    Jürgen

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

    2 Mal editiert, zuletzt von Garuda ()

  • Ich nahm das in Bezug, das eine M15A 20000h durchhalten soll, bis die nächste Wartung fällig wird.

    Gruß André
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  • In den Tonkopf-Datenblättern von Telefunken findet sich für die Lebensdauer der frühen Vacodurköpfe durchweg die Angabe "20.000 km mit FR-Band".
    Agfa FR gehört zu den klassischen Schmirgelpapierbandtypen, bei glatten Schichtoberflächen sind entsprechend höhere Standzeiten zu erwarten.

    Ich habe noch nie einen professionellen Telefunken Aufnahme- oder Wiedergabekopf gesehen, der komplett abgeschliffen war.

    Der Zähler der M15A ist an den Tonmotor gekoppelt. Wenn Maschinen viel auf Bereitschaft standen, kann ihr erster Tonkopfsatz kaum benutzt aussehen, selbst wenn sie >40.000 Stunden auf der Uhr haben.

    Grüße, Peter

  • Die Recovac sollten ja länger als 20Kh durchhalten, wenn sie härter als Revodur sind (20Kh).