Thorens TD124 II - Warum gibt es dafür keinen Gleichstrommotor?

  • Es gibt da eine ganz einfache Lösung um einen gut gewarteten TD124 optimal zu betreiben.

    Man nehme einen simplen Trenntrafo der die Netzspannung von 230Volt auf 115Volt halbiert, stellt den TD124 auf 125/150 Volt Betriebsspannung um und schon hat man die idealen 1O% Unterversorgung.

    Thats it !


    Grüsse Renato

    er läßt ihn halt auf 110 Volt laufen ich auf 220 ohne Regel-Trafo

  • Vielen Dank für die vielen Infos und die rege Diskussion.

    Nochmal für mich zum Verständnis: Was spricht wirklich technisch (also nicht Hifi oder Design mäßig) gegen einen Gleichstrommotor?

    Sprich, hätte denn dieser genügend Kraft den TD 124 II vernünftig in Bewegung zu setzen oder scheitert es hier schon?

    Weiss das jemand fundiert? Würde mich wirklich interessieren.

  • Nein, es spricht sicher nix dagegen...außer dass der 124er dann eben kein 124er mehr ist-zumindest technisch, aber wohl auch klanglich.

    Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es mit dem Reibradprinzip Probleme geben könnte. Bei dem Zwischenschalten des Reibrades zwischen Innenlauffläche Teller und Stufenrad entstehen jedes mal recht heftige Bremskräfte (Drehmomente) die der kräftige 220Volt Motor locker abfängt...ein Wechselstrommotor dürfte da zumindest recht üppig dimensioniert sein...die Frage ist, ob er dann nicht genauso viel Vibrationen erzeugt wie der für seine Kraft doch sehr laufruhige (guter Zustand/Revision vorrausgesetzt) Originalmotor...!?


    Rein theoretisch könnte man auch in nem brauchbaren Abstand ne Motordose neben den 124er stellen, Riemen rüber um den Teller (vielleicht Überteller abnehmen)...dann ist`s zwar auch kein 124er mehr (wenn er so läuft) aber er müsste wenigstens nicht umgebaut werden...

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  • Ich bin mal den Empfehlungen hier aus dem Forum gefolgt. Ich habe einen Block AIM zwischen geschaltet und die Spannung auf 115 V eingestellt.


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    Am habe ich TD-124 auf die Spannung auf 150 V eingestellt.


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    Was sind die erwähnenswerten Effekte?

    - Die Stroboskoplampe ist zu dunkel um sie abzulesen.

    - Die (vorher schon geringen) Laufgeräusche sind nunmehr nahezu unhörbar (revidierter Motor)

    - Der Motor erwärmt sich kaum noch, vorher konnte man ihn nach +1 Stunde kaum noch anfassen (ich tippe mal auf 50 - 60 Grad)

    - Die Geschindigkeit ändert sich aber immer noch im Laufe von ca. 10 min von 33,16 auf 33,40 (für vernachlässigbar)

    - Klanglich? Schwer zusagen. Ich denke da hat sich nicht soviel getan. Aber um das zu beurteilen muss ich noch mehre Aufnahmen hören. Allerdings ohne direkten Vergleich.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Also: 😁 Ich habe jetzt zwei mir gut bekannte Alben durchgehört. Rumpeln ist für mich nicht mehr hörbar. Klanglich höre ich einen einen signifikanten Unterschied. Die Schallereignisse sind besser getrennt und klarer umrissen. Die Wiedergabe ist transparenter. Das Ausklingen feiner Hallanteile ist deutlicher zu hören. Das hätte ich nicht gedacht. Und das für gut 40€ und 15 min Arbeitszeit. ☺️

    Viele Grüße

    Thomas

  • ...das mit den Zugewinnen die du beschreibst ist logisch: Trennung von Schallereignissen, besser aufgelöstes Ausschwingen feinster Hallanteile usw. wird immer dann besser, wenn es nicht mehr in den Nebengeräuschen untergeht, soll bedeuten: ein Plattenspieler begrenzt die Auflösung der Schallplatte durch seinen Nebengeräuschpegel!...und: es ist mehr auf ner Platte als man denkt!!!!


    Mir ist dazu noch aufgefallen, dass im Tiefbassbereich dadurch mehr ging...

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  • Und genau deswegen beklage ich an dem TD 124 als einziges Teil eben den Motor.

    Ob revidiert oder nicht, in der Original-Aufhängung überträgt er doch erhebliche Energie auf das Chassis, was jeder leicht bei Auflegen des Fingers auf das Chassis in Motornähe bemerken kann.


    Gruß Micha

  • ein Plattenspieler begrenzt die Auflösung der Schallplatte durch seinen Nebengeräuschpegel!...und: es ist mehr auf ner Platte als man denkt!

    Sehr richtig. Und das ist eigentlich ein Argument, das für laufruhigere Dreher spricht.


    In der Größenordnung von etwa 70dB S/N ist man m.E. im grünen Bereich. Ich bezweifle stark, dass man mit einem 124er auch nur in die Nähe von solchen Werten kommen kann. Selbst mit Klimmzügen nicht. Der 124 II war mit Rumpel-Fremdspannungsabstand: (nach DIN 45 500) 43 dB angegeben.

    Quelle: http://thorens-info.de/daten_td124ii_tp14.pdf


    Und ja, ich hatte natürlich auch mal einen. :)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Micha,


    ich denke der Motor alleine ist das nicht. Wenn ich den Motor ohne Antriebsriemen laufen lasse ist keine Übertragung von Vibrationen spürbar. Erst mit Riemen wird es holprig. Wichtig ist auch die passende Länge des Antriebsriemen. Wenn er kürzer als 36 cm ist wird es noch „holpriger“.

    Außerdem lässt sich ja alles mit einem 115 V Trafo für gut 40€ alles unaufwändig beruhigen.

    Viele Grüße

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Deep Groove ()

  • ...ich denke ne Federaufhängung sollte man ihm schon gönnen.


    Aber eigentlich müsstest du konsequenterweise als einzigen Makel des 124ers das gesamte Antriebskonzept sehen (Reibrad mit riemengetriebenem Schwungrad), denn ich denke, dass er damit einfach einen starken Motor braucht damit es funktioniert...und Gleichstrom hin, Wechselstrom her-der hat dann immer Vibrationen!


    Bei der Argumentation würde sich allerdings die "Katze selbst in den Schwanz" beißen, weil der Sinn des gesamten Konzepts 124er dann hinterfragt wird...8o

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  • Wenn ich den Motor ohne Antriebsriemen laufen lasse ist keine Übertragung von Vibrationen spürbar

    Nur noch mal zur Erläuterung: Test mit dem Finger auf das Chassis unmittelbar neben dem Pulley bei abgenommenem Teller, abgenommenem Riemen und laufendem Motor,

    konnte da am Finger immer leichte Vibrationen spüren.

    Hatte da schliesslich auch die Federaufhängung von Feldmann genutzt, was das "Problem" erheblich verbessert hat.Umso erstaunlicher welche Performance der TD 124 trotzdem erreicht, man stelle sich den Motor mit dieser Aufhängung mal in einem Rega vor, das möchte dann vermutlich keiner hören.


    Gruß Micha

  • Es hilft auch den Antriebsriemen mit Talkum Puder zu berieseln . Durch die Hohe Drehzahl haftete der Riemen immer am Pulli und beginnt zu flattern , welches sich auch in das Laufwerk überträgt

  • Wow! Ein kurzes Kompliment an alle darf hier mal erlaubt sein! Vielen Dank für die produktive und sachlichen Antworten, inkl. dem eben durchgeführten und gezeigtem Praxistest! Vielen Dank!!

  • ...es gibt hier halt genügend Mitstreiter die schon so einiges mit ihrem anstellten8o...die "Spielwiese" TD124 ist ne große...ne verdammt große!

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  • Stimmt,

    gibt ja alles mögliche für den 124er, warum eigentlich nicht so eine Art Motorständer, der innerhalb der Zarge, aber auf dem Boden steht, sodass er keine direkte Verbindung zum Chassis hat. In der Art arbeiten ja heute zig Dreher.

    So eine Zarge mit passendem Motorständer wäre vielleicht ne Idee zum Ausprobieren, ist ja alles problemlos rückbaubar.


    Gruß Micha

  • ...und dann gab`s die "Hylee-Tech" Zarge...bei der steht der Motor extra auf m Boden-komplett getrennt von der Zarge...das geht aber nur, wenn das Laufwerchassis ohne die Gummipilze oä hart auf der Zarge festgemacht ist...

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  • Ich habe gerade den oben verlinkten Spannungsregler getestet. Grundsätzlich funktioniert er.

    Die gewünschte Spannung lässt sich gut einstellen und über den Spannungsregler lässt sich auch die Geschwindigkeit gut regulieren. Aber: Das Gerät erzeugt eine massives Störunggeräusch in Form eines lauten Surrens, Auch ein vorgeschalteter Netzfilter schafft keine Abhilfe. Jemand eine Ahnung woran das liegen kann?

    Viele Grüße

    Thomas