Chili hört jetzt mit der Excel Familie: Etsuro Urushi Cobalt Blue und Hana MH

  • Eigentlich hatte ich überlegt mir eine neue Phono Pre zu kaufen. Ich wollte etwas, das zwei Eingänge hat und MM/MC fähig, also umschaltbar war. Ins Auge gefasst hatte ich eine Icon Audio P3 (geilste Röhrenansammluing in einer Phono...) und eine Rike Sabine (diese hatte mich in Krefeld sehr beeindruckt). Die Alternative wäre gewesen an meine Croft RIAA R einen ÜT zu hängen. Da dachte ich an Air tight (schaltbare Eingänge, somit eine weitere Spielwiese).


    Nun ist es alles etwas anders gekommen. Meine bisherigen Systeme waren für sich genommen fantastisch. Koetsu Black und EMT JSD6. Nachdem ich aber meine Boxen getauscht habe, hat mit das EMT etwas zu viel Druck im Bass gemacht. Das habe ich in meinem Raum nicht so richtig ausgemerzt bekommen. So musste dieses wiklich tolle System letztlich gehen. Ich freue mich, dasss es nun einen neuen Besitzer gefunden hat. Das Koetsu ist für meine Musik im Bass einfach zu vollmundig. Ich vermisse es zwar jetzt schon, aber es hätte keinen Sinn mehr gehabt. Dafür hat es zu wenig gespielt.


    Zwar habe ich an meiner Croft RIAA RS"S" den Kondo Sfz, der ja zwei Eingänge hat, ich war aber die ewige Umstöpselei satt. Ich wollte die Eingänge an meiner Pre nutzen. Die RIAA R lag eigentlich die ganze Zeit brach. Es dauerte einige Zeit, bis ich auf die Idee kam mir ein high output MC zuzulegen. Somit war klar, dass die R weiterleben durfte.


    Hana MH


    Auf das Hana bin ich durch einen Test in der Hifi+ gekommen. Ich habe zwar schon länger die anderen Hanas z.K. genommen, aber erst jetzt hat mich die Top (M) Serie aufhorchen lassen. Ich hatte bei HOMC immer Bedenken wg der Spannung. Ich kann aber sagen, dass die 2mV mit den 46db der R überhaupt keine Probleme machen. Im Gegenteil, ich war überrascht, wie gut das von der Empfindlichkeit her passt.


    Das System war in meinem ARO am Bauer ruckzuck montiert und Klang von Anfang an grandios. Es ist beeindruckend, wie knackig der Bass nun kommt (ganau das wollte ich so) und wie ausgeglichen das System spielt. Die Detailwiedergabe ist toll, man wird wirklich von der Musik mitgenommen. Es spielt sauber, aber dennoch involvierend. Es gibt wahrlich unzählige MC's in dieser Preisklasse, aber ich wage zu behaupten, dass das MH ganz vorne mit dabei ist. Und das ML soll ja noch einen Tacken besser spielen. Für mich erfüllt es aber seinen Zweck: Ich habe mir einen ÜT gespart und kann trotzdem auf hohem Niveau Musik hören! Wie schrieb Hifi+ so schön: This is a cartridge in the GBP 3000-4000 range, but for GBP995,- ...Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen mehr Tonabnehmer braucht keine Mensch.


    Tja, und dann kam das


    Etsuro Urushi Cobalt Blue


    Es war wirklich irgendwie Zufall, aber ich bin froh, dass es den Weg zu mir gefunden hat. Letztendlich passt das layout des Etsuro mit der single layer Spule und dem niedrigen output besser, will sagen perfekt, zu meinem ÜT. Und es entspricht auch meinem Idealbild eines Top MC. Ich hatte in Krefeld mal die Gelegenheit bei Thomas Fast einen genauen Vergleich (identische Kette, nur der TA unterschied sich) von einem Lyra Kleos und einem Kleos SL zu hören. Das SL hat mir deutlich besser gefallen. Auch da ist ja eine Single Layer Spule verbaut - mit entsprechend niedrigerer Ausgangsspannung.


    Hannes (Mr. Blue) hat hier:


    Etsuro Urushi Cobalt Blue: Erfahrungen?


    ja schon ausführlich berichtet. Dem kann ich nur zustimmen.


    Jürgen (Shakti) hat hier:


    SHAKTI NEWS: Neu in der DEMO: ETSURO URUSHI Cobalt blue MC System


    ja bereits alle Daten aufgezeigt,


    daher werde ich mich auf weitere Eindrücke beschränken. Kurze Anmerkung, die Beschreibungen sind nach nur geringer Einspielzeit entstanden, beide Systeme werden sicherlich noch zulegen, aber es reicht um die Richtung aufzuzeigen.


    Was mich als allererstes beeindruckt hat ist diese unfassbare Natürlichkeit des Blue. Es spielt so selbstverständlich, keine Bereiche werden irgendwie hervorgehoben, alles aus einem Guss. Dazu kommt eine Lässigkeit wie alles aus dem Ärmel geschüttelt wird. Man hat das Gefühl, dass dem System garnichts etwas anhaben kann, es macht einfach. Wenn eine Akustikgitarre spielt ist es so lebensecht, dass einem schwindelig wird, und wenn eine Schlagzeugattacke kommt, dann duckt man sich förmlich, weil man glaubt, dass die Snare einem gleich als Frisbee um die Ohren fliegt. Ich habe noch nie ein System mit solcher Dynamik gehört. Wenn ein E-Gitarren Duett läuft, dann kann man jede einzelne Note beider Gitarren ohne Probleme heraushören, der Einheitsbrei ist einfach weg. Der Bass ist etwas schlanker als beim EMT, aber differenzierter und organischer. Gestern habe ich im Vergleich zum MH dann wirklich gemerkt wie hoch die Latte hier liegt. Das Hana spielte doch deutlich nüchterner, beim Umstieg auf das Blue (ok, bessere Kette, aber immerhin gleiches Laufwerk), fühlte man sich vor die Bühne versetzt, Da ist so viel mehr Intensität da gewesen, das waren schon Welten.

    Ich hatte bereits das Vergnügen die ein oder andere Kondo Anlage hören zu dürfen, allerdings nie das Kondo IO-M. Würde auf dem Blue der Name Kondo stehen, würde ich es sofort glauben. Letztlich ist es weiter diese Natürlichkeit, die herausragt, ähnlich wie die Kondo Verstärkung, die mir nachhaltig in Erinnerung geblieben ist.


    Ich war auch sehr skeptisch und habe ewig gehadert diese Summe für ein System auszugeben, aber ich bereue es keine Sekunde. Da ich weiter zwischen drei Systemen wechseln kann, die jedes für sich in meiner Anlage ihre Berechtigung haben - und bei manchen Platten auch jeweils bevorzugt werden, kann ich die potentielle Abnutzung des Blue verschmerzen. Ich hoffe es macht mir viele Jahre Freude.


    Die Image Hifi hat ja auch einen schönen Bericht geschrieben, den ich hier nicht widerlegen kann. Nur eines: Es gibt die, wie dort angedeutet, "eierlegende Wollmichsau" nicht. So emotional das Etsuro auch spielt, KEIN System auf dieser Welt kommt an die Mittenmagie eines Kondo heran.

    Und jetzt schlagt mich nicht, dass ich meines gegen das MH "getauscht" habe. Es war für mich der richtige Schritt. Ich hab ja auch noch mein Grado.


    Alles in Allem bleibt nur eine Feststellung: Bei Excel in Japan, da weiß jemand wie man Tonabnehmer baut.


    Alter Schwede!


    Viele Grüße

    Merten


    10,000 years from now, when they're diggin' the shit out of our lost civilization and they find a CD, they're going to say: What the fuck is that?
    But if they find a record, they're gonna be able to play it back with a damn pine needle.


  • Hallo Merten, vielen Dank für deinen sehr schön geschriebenen

    Bericht! So sind Klangeindrücke nachzuvollziehen :)

    Liebe Grüße Achim

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • So emotional das Etsuro auch spielt, KEIN System auf dieser Welt kommt an die Mittenmagie eines KOETSU (sollte hier stehen... :rolleyes:) heran.


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  • Hallo Merten,


    vielen Dank für Deine schönen Zeilen :thumbup:

    Weiterhin viel Spaß mit dem Cobalt Blue - allein optisch schon ein sehr gelungenes System...


    Musikalische Grüße

    Tom

    Is that what you wanted, Alfred?

    AAA-Mitglied

  • sehr schön geschriebener Bericht,
    da kann man sich den Klang der Tonabnehmer super vorstellen.

    Es freut mich sehr, dass das Etsuro Urushi Cobalt Blue so gut bei Dir spielt.

    Wenn es die "richtige" Verstärkung bekommt, kann es wirklich begeistern.

    Gruss
    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Mein ÜT ist ja über jeden Zweifel erhaben, was mich aber richtig freut ist, dass die RIAA RS alles mitmacht. Hier werden die Eigenschaften des TA über die Phono Pre perfekt wiedergegeben. Man könnte sagen, die Croft wächst mit. Jedenfalls weiß ich jetzt schon, dass es die richtige Entscheidung war in die Nadel zu investieren und nicht in neue Elektonik!


    Ich bin tatsächlich so was von begeistert von dem Blue.


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  • Hallo Merten,

    auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Etsuro Urushi.

    Ich habe ihn ja auch seit Februar im Gebrauch und kann deine Eindrücke nur bestätigen.

    Leider ist meine Urushi-Zeit aber gerade pausiert, denn so sieht der gebrochene Saphir-Nadelträger des Urushi-Blue aus (ist grad ein Versicherungsfall):

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/137184/


    Fun-Fact an der Stelle: 20 Minuten nach dem Unfall, kam folgendes (nun zur Zeit arbeitsloses) Sahneteil an:

    70B8B5C6-D655-4E3B-B0F8-8A7761B3DB5F


    6B246ADA-CEDD-41C1-BABE-0AD436896532


    besten Gruß


    Hannes

    AAA-Mitglied, Exposure-hörig

  • Die Schattenseite der Medaille, war beim Pro 81 MC das gleiche. Ein Kumpel hat sich drei Stück davon auf Lager gelegt. Alle drei wurden von der Putzfrau gekillt. Ein Retipping bei Benz mit einem Alu-Nadelträger brachte nicht im entferntestem die Ergebnisse des Originals.


    Fazit: Unbedingt Laufwerk mit Haube, gute Versicherung und ganz wichtig: keine Putzfrau in die geheiligten HiFi-Hallen lassen!


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Ich würde gerne nochmal auf das Hana MH zurückkommen: Kann mir jemand sagen, wie das bei Hana mit Reparaturen, Retipping, Wiederaufbau, Austausch und ähnlichem aussieht. Wenn das Teil verschlissen ist, muss das dann über den Deutschen Vertrieb nach Japan? Hat jemand eine Ahnung, wie die Preise sind? Ich habe mir nämlich vorgenommen, bei jedem künftigen Tonabnnehmerkauf diese Frage zu berücksichtigen. Dehalb zuletzt auch meine Entscheidung für EMT, nachdem das Thema bei ZYX teuer und aufwändig war. Benz und vdH sind ja auch europäische, gut erreichbare Adressen. Ein Fremd-Retipping wäre für mich immer nur die (wenn überhaupt) zweitbeste Lösung.

    Liebe Grüße

    Sebastian

  • ... gebrochene Saphir-Nadelträger des Urushi-Blue...

    Das tut mir leid, Hannes. Es ist sicherlich nicht so einfach den 1:1 zu ersetzen, oder? Eine kurze Anmerkung noch - das Jelco JAC-501 könntest du ersetzen. Es ist das schlechteste Phonokabel, das ich kenne.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Ich kann nicht sagen ob der reparabel ist, ich warte erstmal was die Versicherung sagt.

    Wenn ich das Geld aber 1:1 wieder bekomme, werde ich mir den wahrscheinlich wieder holen.


    Das Jelco-Kabel gehört zu meinem Zweit-Arm (Jelco-Tonarm mit Audio-Technika AT5V), das ist mein „Punkrock-Setup“ und hat keinen Audiophilen Anspruch. Den Urushi spielte ich ja mit meinem TW-Arm.

    Gruß

    Hannes

    AAA-Mitglied, Exposure-hörig

  • das Jelco JAC-501 könntest du ersetzen. Es ist das schlechteste Phonokabel, das ich kenne.

    kenne einige, die das JAC-501 in hochwertigen set ups verwenden. Das Kabel reagiert wohl extrem empfindlich auf die verwendeten Komponenten, kenne es recht gut spielend, aber eben auch (so wie Du ebenfalls) grottenschlecht spielend.

    Würde das Kabel aber deshalb nicht pauschal aburteilen.

    Gruss

    Juergen

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  • Hallo Jürgen, ich hab‘ das 501er immer nur an Jelcos und Baugleichen, mit MCs und unterschiedlichen Phono Pres (allerdings kein sogenanntes High-end) gehört und ich fand es immer schlecht, vor Allem in den Mitten. Da war ein Silverline KS3 von WSS schon wesentlich besser.

    Wenn ich lese, dass es in hochwertigen Setups gut spielt, korrigiert es vielleicht deren Fehler... 8)

    Viele Grüße


    Jörg


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  • Hallo Jürgen, ich hab‘ das 501er immer nur an Jelcos und Baugleichen, mit MCs und unterschiedlichen Phono Pres (allerdings kein sogenanntes High-end) gehört und ich fand es immer schlecht, vor Allem in den Mitten. Da war ein Silverline KS3 von WSS schon wesentlich besser.

    Wenn ich lese, dass es in hochwertigen Setups gut spielt, korrigiert es vielleicht deren Fehler... 8)

    Wie kommst Du darauf,
    dass hochwertige set ups "Fehler" machen und "korrigiert" werden müssen?

    Egal..., jeder macht seine Erfahrungen, ich habe meine mitgeteilt, Du die Deinen :)


    ...und ich habe halt einige zufriedene JAC 501 Nutzer im Umfeld.

    Insofern eher bedauerlich, dass es dieses StandardKabel nicht mehr zu kaufen gibt,
    war es doch immer eine preiswerte Alternative.

    Gruss

    Juergen

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  • Hallo Hannes,


    wat machst du denn immer mit deinen TA? Schon den zweiten geschrottet? :(=O
    Hätte ich nicht den Sfz, wäre der Etsuro ÜT auch meine erste Wahl gewesen. Klanglich nehme ich mal an top, optisch sehr gelungen.


    Ich hoffe dass sich das mit der Versicherung schnell klärt, damit du wieder standesgemäß Musik hören kannst. Bin gespannt auf deine Bewertung des ÜT, der wird sicher meilenweit über dem in der Sabine spielen.


    Viele Grüße

    Merten.


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  • Die leichte Spur von Ironie verstehst du nicht.? Schade eigentlich.

    ist mir wahrscheinlich noch zu früh am Tag dafür...

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  • Hallo Sebastian,


    EMT ist eine sehr gute Wahl, das JSD6 hat mich ja auch zur vollsten Zufriedenheit begeistert. Das Thema re-tipping ist auch nicht zu verachten. Bei mir war das allerdings zweitrangig. Ich höre im Jahr vllt 150 h Musik, die ich unter meinen drei Sytemen aufteile, manchmal schummelt sich auch eine CD dazwischen.. (Ja, ich weiß, teures und exclusives Hobby)...

    Daher wird ein möglicher Service bei mir hoffentlich erst in vielen Jahren notwendig sein. Da bei mir auf die nächsten Jahre tatsächlich keine Anschaffungen im Hi-Fi anstehen sollten (das sage ich auch schon seit Jahren und meine Frau immer jajalabernit) habe ich dann wohl auch das Geld dafür übrig...


    Eines möchte ich aber noch anmerken, ich habe es ja selbst erfahren: wenn man aus o.g. Gründen für ein bestimmtes Sytem ist, kann man sehr viel Klang auf der Strecke lassen. Es ist aber letztendlich auch eine Kosten Nutzen Frage. Zum Thema Hana Service kann ich leider nichts beisteuern, frag doch einfach mal beim Vertieb.


    Viele Grüße

    Merten.


    p.s. Ich relativiere das vielleicht auf „große Anschaffungen“ 8) Bin im Moment einfach nur super happy und habe tatsächlich das Gefühl nach einer sehr langen Reise angekommen zu sein.


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