Ein guter Freund von mir hat einen Faible für alte und grosse Rundfunk Laufwerke,
so steht bei ihm der eine oder andere EMT, aber auch unbekanntes rum.
Im Moment restauriert er sich einen Commonwealth, der in seiner Zarge recht martialisch daher kommt.
Auf der Suche nach einem Tonarm, der optisch und klanglich passt und dem historischen Laufwerk eine "interessante" Design Note gibt, sind wir auf den
SORANE ZA-12 12,7' silver (UVP 2400,- eur incl Tonarmkabel)
SORANE ZA-12 12,7' black (UVP 2500,- eur incl Tonarmkabel)
gestoßen.
(Sorane ist die Eigenmarke von IT Industries, die in Japan seit ca 40 Jahren Tonarme im OEM Geschäft fertigen,
Kunden sind zB Ikeda und Dynavector)
Da mein Freund zur Zeit in Australien wohnt, ist es immer recht schwer, einen Tonarm bei ihm zu installieren (auch wenn ich ihn gerne besuchen fahre), insofern habe ich den Sorane ZA-12 mal auf einem Laufwerk von mir montiert, um einen Eindruck zu bekommen. In dem Tonarm soll ein nacktes SPU verbaut werden, entsprechend habe ich den Arm bei mir mit einem solchen aufgebaut (mit dem ATR Anniversary SPU System)
Der Tonarm benötigt mit seinen 310mm Montageabstand definitiv ein grosses Laufwerk, was bei meinem J Sikora Reference aber gegeben ist. Die effektive Masse soll im Bereich 25 gramm liegen (wird leider nicht exakt angegeben), damit passt der Arm sehr gut zu einem nackten SPU oder zu anderen hart aufgehängten Tonabnehmern.
Der Sorane ZA-1 kommt mit einem Spannfutter, welches nach klassisch japanischer Art mit einer grossen Kontermutter festgezogen wird. Der Arm hat aber einen klassischen 20mm Schaft und kann somit auch mit anderen Spannfuttern befestigt werden, zB einem SME Slider (passt dann auf SME Ausschnitte) oder einem Spannfutter mit dem typischen 3 Schrauben zur Befestigung. Auf meinen Bildern verwende ich ein zB solches Spannfutter mit Jelco/Linn/Kuzma Lochkreis.
Montage und Justage vom Arm geht schnell von der Hand, man benötigt aber auf jeden Fall eine Tonarmwaage, da es keine Skalierung am zweiteiligen Gegengewicht gibt . Antiskating (wer es benötigt) wird über einen seitlichen Magneten fein skalierbar eingestellt.
Klanglich spielt der Tonarm im Vergleich zum gleich langen Sorane TA-1L noch etwa strukturierter im Bassbereich und strahlt insgesamt eine etwas grössere Ruhe im Klangbild aus. Der Sorane TA-1L spielt im Vergleich etwas agiler und lebendiger.
Dies findet aber auf einem insgesamt sehr hohen und aus meiner Sicht über die Preisklasse hinaus gehenden level statt.
Bei meinen bisherigen Besuchern wirkte der Tonarm sehr polarisierend, entweder löste der Arm spontane Begeisterung aus, oder er wurde sofort abgelehnt. Eine solche Reaktion kenne ich bisher eigentlich nur beim Anblick eines kurzen Rigid Float 7' Tonarms
Meinem australischen Freund gefällt der Tonarm auf jeden Fall recht gut
Es gibt diesen Tonarm mittlerweile auch als ZA-9 in der kurzen Form,
für alle Freunde eines wirklich massiv daher kommenden Designs.
Ich habe in der deutschsprachigen Presse noch 2 Berichte über den Tonarm gefunden,
die ich hier mal verlinke:
https://www.fidelity-online.de/sorane-za-12-tonarm/
https://www.hifitest.de/test/tonarme/sorane-za-12_17296
Ich werde den Tonarm noch eine zeitlang in der Vorführung haben, muss mir aber noch wieder einen passenden TA ausgucken, da mein nacktes SPU Demo System verkauft ist.
Vielleicht probiere ich mal die Montage eines Jico Seto Hori High Out put MC Systems, dann hätte ich meine polarisierenden Produkte an einem Dreher beisammen
Gruss
Juergen
IMG_3416.jpgIMG_3417.jpgIMG_3419.jpgIMG_3420.jpgIMG_3418.jpgIMG_3421.jpg