Der Odeon Rigoletto (2020) Thread

  • Hallo zusammen,


    ich bin sehr an einem Austausch zur Odeon Rigoletto (2020) interessiert. Odeon Audio hat jüngst einen Nachfolger zur 2016 eingestellten Odeon Rigoletto herausgebracht (daher der Zusatz "2020"), zu dem es auf der Odeon Webseite bislang übrigens noch keine Infos gibt (diese folgen aber zeitnah). Er ist aber bereits bestellbar - ich habe den Lautsprecher nach telefonischem Austausch mit Odeon (mit Axel Gersdorff & Constantin Buchholz) zu Beginn dieses Jahres "blind" vorbestellt. Da befand sich der Lautsprecher noch in der finalen Feinabstimmung des Hochtonbereichs.

    Ich habe mein Modell (mit der Seriennummer 01) Ende Mai bekommen und gehe davon aus, dass außer mir noch niemand diesen Rigoletto-Nachfolger besitzt. Ich bin übrigens hellauf begeistert von dem Lautsprecher!

    Dennoch bin ich sehr an einem Erfahrungsaustausch u.a. zu folgenden Themen gerade auch bzgl. der "alten" Rigoletto interessiert:


    Verstärker

    --> Mit welchen Verstärkern betreibt Ihr Eure "Rigo"?

    Ich habe meine neuen Rigolettos an einer Sun Audio Uchida 2A3H mit 3 Watt Nennleistung an 8 Ohm hängen, auf der ich ausschließlich eine Sondervariante der 2A3 - die Raytheon 2A3H - einsetzen kann (die 2A3H besitzt eine indirekte Heizung und benötigt 2,8A Heizstrom, die 2A3 ist direkt geheizt und benötigt 2,5A Heizstrom). Die gut 3 Watt sind m.E. übrigens mehr als ausreichend und ich werde demnächst mal eine 45er mit <2 Watt an den Rigos laufen lassen.


    Lautsprecherkabel

    --> Welche LS-Kabel nutzt Ihr und mit welcher Länge?

    Momentan nutze ich umständehalber 10m (!) lange Reson Solid Core Kabel mit LSK-Steckern. Für meine SET nutze ich eigentlich immer dünne Solid Core Kabel vom Typ "Lakritzschnecke"... und ich bin ehrlich gesagt auch nicht so der Kabel-Nerd. Erstaunlicherweise kann ich kaum signifikante Unterschiede zu den von Odeon leihweise bereitgestellten (und empfohlenen) Esprit-Kabeln feststellen, wo 3m stereo schon ca. 2.500 Euro kosten...


    Gehäuse

    Das Gehäuse besteht aus MDF. Das finde ich sehr erstaunlich, denn als erfahrener Selbstbauer habe ich stets auf MDF verzichtet und immer Birkenmultiplex verbaut. MFD klingt eigentlich "tot". Die neue Rigoletto straft mich hier Lügen.

    Ich kenne die alte Rigoletto zwar von Hörsessions, weiß aber nichts mehr über das Gehäuse.

    --> Besteht die alte Rigoletto auch aus MDF?


    Füße, Bodenplatte, Spikes

    Die alte Rigo hatte eine Bodenplatte, ich glaube diese hatte 4 Spikes. Die neue Rigo hat 4 Füße ohne Spikes. Das ist für eine kippelfreie Aufstellung nicht ganz optimal (wobei es bei mir auf Parkett aber geht) und Odeon empfahl mir, Filzgleiter unter die Füße zu kleben - das habe ich auch gemacht. Ergo: Ich muss auf meinem leicht unebenen Parkett eine Position finden, wo die Rigo kippelfrei steht. Außerdem ist die neue Rigo so abhängig vom Fußboden - mit der Bodenplatte bei der "alten" Rigo war dagegen der Boden quasi definiert.

    Klanglich passt der Parkettboden aber sehr gut und dank der Filzgleiter lassen sich sehr komfortabel verschiedene Abhörpositionen ausprobieren - jetzt wünschte ich mir aber ehrlich gesagt schon Spikes.

    --> Wie sind Eure Erfahrungen mit Spikes und Bodenplatte bei der "alten" Rigo?


    Wer zur neuen Rigoletto 2020 an einigen weiteren Infos interessiert ist, liest einfach meinen Kurzbericht hier:


    Odeon Rigoletto 2020


    Über das eine oder andere Feedback zu "Euren" Rigolettos würde ich mich sehr freuen!


    Gruß

    Carsten


    Odeon Rigoletto 2020

  • Bzgl. kippelfreier Positionierung könntest du dir bei einem Schreiner etwas dünnes Furnier zum Unterlegen besorgen.

    Dünne Pappe ginge auch.


    Bzgl. MDF: Das Endergebnis ist doch das was zählt. Wenn den Erbauern und vor allem dir das gefällt, ist es prima.

    In meinen Boxen - Bauer LS 3g - ist viel Spanplatte verbaut, aus klanglichen Gründen. Weil das ein amorphes Material ist. So what.


    Es wäre ja durchaus interessant mal ein und den selben Lautsprecher aus Spanplatte, OSB, MDF, Multiplex, Dreischichtplatte anzuhören.


    MDF wäre jetzt auch nicht meine erste Wahl. Aber ich bin kein so erfahrener Boxenbauer. Lang ist's her, dass ich Boxen gebaut habe. Vifa Filigran in Buche Mulitplex war das letzte Werk.


    Tschau, Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Ich habe Axel Gersdorff heute angerufen und direkt zu den Themen Gehäuse und Füße befragt. Es war ein sehr anregendes Gespräch und er war sehr auskunftsfreudig!


    Tatsächlich war das Gehäuse der ursprünglichen Rigoletto aus einem Materialmix gefertigt: die Seitenwände aus Schichtmultiplex und die inneren Streben teilweise aus MDF, teilweise aus Spanplatte.

    Für die Entwicklung der neuen Rigoletto 2020 wurden tatsächlich diverse Prototypengehäuse aufgebaut, u.a komplett aus MDF und komplett aus Multiplex. Aufgrund des kleinen Basshorns mit seinen diversen inneren Verschachtelungen und Verstrebungen gab es keine signifikanten klanglichen Unterschiede bzw. Nachteile bei MDF, da das Gehäuse aufgrund der hohen Rigidität ohnehin kaum mitschwingen kann. Normalerweise bevorzugt er nämlich tatsächlich Schichtmultiplex, zumindest bei größeren (schwinganfälligen) Flächen. Hier gab dann aber der Input des Schreiners den Ausschlag, der ein reines MDF-Gehäuse eben besser fertigen und handhaben kann.


    Bei den Füßen war das Ziel, eine möglichst einfache Lösung zu finden. Die Bodenplatte mit den Spikes bei der Ur-Rigoletto war im asiatischen Raum nicht besonders beliebt, daher gibt es dieses Mal eine relativ einfache Lösung (die ich eigentlich aber auch gar nicht schlecht und optisch sehr ansprechend finde - auch ohne höhenverstellbare Spikes bekomme ich mit einem kleinen Unterlegplättchen oder einem extra Filzgleiter einen kippelfreien Stand hin. Zudem ist die Ankopplung an den Boden ohne Bodenplatte akustisch besser/sauberer als mit Bodenplatte).

    Drei Füße - mit denen eine Box ja stets kippelfrei steht - waren aufgrund des schmalen Gehäuses und der damit verbundenen Gefahr des Umkippens keine Option.


    Es ist übrigens noch eine auf die Spitze getriebene weitere neue Rigoletto geplant, bei der allein die Weichenbauteile soviel kosten wie die jetzige neue Rigoletto 2020. Die Weiche soll huckepack oben in Treibernähe sitzen, der HT "lugt" ggf. etwas weiter nach vorne, der TMT wird ggf. etwas zurückgesetzt von innen an die Wand geschraubt, um die akustische Phase zu perfektionieren.

    Das Ding wird teurer, etwas "ugly" und soll zeigen, was technisch möglich ist. Odeon/Gersdorff geht davon aus, dass das Ding optisch nicht jedem gefallen wird und auch nur geringe Stückzahlen verkauft werden. Er baut das Teil eher für sich selbst, will es aber am Markt anbieten.


    Eine neue Odeon No. 28 gibt es auch schon, die wird gerade professionell fotografiert. Die soll trotz des großen Tieftontreibers sogar geeignet für Kleinleistungsverstärker sein, die aufgrund ihres geringen Dämpfungsfaktors ja i.d.R. Probleme mit großen Treibern haben.


    Die jetzige Webseite von Odeon geht übrigens bald offline und wird nach 4-6 Wochen durch eine neue "moderne" Seite ersetzt. Auf der erscheinen dann auch weitere neue Lautsprecher. Es tut sich also einiges bei Odeon...

  • Die alte Rigoletto stand auf 3 Spikes: Der hintere mittig war fest, mit den vorderen 2 konnte man den Lautsprecher ins Wasser stellen oder auch ankippen - je nach Geschmack. Somit stand die alte Rigoletto immer kippelfrei ( gut, umschmeissen kann man so einen hohen, schlanken Lautsprecher immer).

    Ich fand die alten Füsse besser und auch die feste Bodenplatte. Auch fand ich das Gehäuse aus Multiplex statt MDF besser, die Innenteile des Horns und die Montageplatte der Weiche waren auch früher aus MDF. Dafür finde ich die verwendeten Treiber bei der neuen interessanter. Irgendwie werde ich aber das Gefühl nicht los, dass man die Mehrausgabe bei den Treibern an anderer Stelle wieder einsparen wollte.

    Liebe Grüße

    Sebastian

  • Hallo Carsten!
    Den Preis kann ich Dir nicht mehr sagen. Ich habe sie gebraucht gekauft. Sie war aber noch kein Jahr alt und ich meine, ich habe 3000€ bezahlt. Es war die erste Serie, es gab danach nochmal ein Update der Weiche. Als ich die Rigoletto nach etlichen Jahren wieder verkauft habe, habe ich noch 1800€ dafür bekommen. Es war auch ein Sonderfurnier (Rüster Maser, Rüster ist Ulme).

    Anfangs habe ich sie noch mit einem Marantz Pm17MKIi betrieben, mit dem ich zuvor bereits meine Ecouton LQL150 angetrieben habe. Ich bin dann aber schnell zu einer Röhre übergegangen, nämlich einem EAR 859 - das war eine tolle Kombi. Kabel weiß ich nicht mehr, war irgendeine Standardware von Sommer, ich glaube das Magellan.

    Tonal hat sie mir immer sehr gut gefallen. Was ich nicht so gut fand, war die Loslösung des Klangs vom Lautsprecher und die Dreidimensionalität. Bin dann zu Geithain Monitoren gewechselt, das war deutlich besser (aber auch deutlich teurer). Vielleicht wäre die Räumlichkeit der Odeon besser gewesen, wenn ich einen größeren Hörabstand als 2,5m gehabt hätte, viele Hörner brauchen Abstand.

    6,5k€ sind auf jeden Fall eine sportliche Preissteigerung zum Vormodell. Da muss sie sich mit einer Trenner & Friedel Osiris messen, einer Unison Max2 oder einer Martion Bullfrog - um nur mal 3 weitere Hörner in der ungefähren Preiskategorie zu nennen.

    Liebe Grüße

    Sebastian

  • Guten Tag

    Ich lese den Thread interessiert mit.Ich kenne die alte Rigoletto sehr gut.

    Letzte Woche hab ich die neue Rigoletto gehört und bin begeistert von ihr.

    Es ist ja wirklich ein kompletter Hornlautsprecher

    Tiefmitteltöner im Rearloaded Horn im Hochtonbereich Kugelwellehorn


    freundliche Grüße Lutz

  • Hallo Zusammen,


    ich bin seit ein paar Monaten ebenfalls glücklicher Besitzer dieses Ausnahmelautsprechers (Rigoletto 2020) und kann mich dem Carsten nur anschliessen.


    Die Rigoletto habe ich nach einigen Telefonaten mit Herrn Gersdorff und Herrn Buchholz ebenfalls blind gekauft und den Kauf nicht eine Sekunde bereut. Die Beschreibungen der beiden treffen absolut zu und ich kann sagen, das ich mit diesem Lautsprecher vermutlich eine ganze Weile lang zufrieden sein werde. (Es bieten sich aber noch Optimierungen der Weiche an und man könnte die Tief-Mitteltöner gegen Alinicos tauschen, etc....)


    Vor dem Blindkauf hatte ich noch nie einen Odeon Lautsprecher ausführlich gehört. Eine 28er auf einer Messe - aber nur sehr kurz - praktisch im Vorbeigehen. Aber das Design hatte mir nicht wirklich gefallen.


    Vorher hatte ich eine Living Voice R3R, die ehrlich gesagt nicht die geringste Chance gegen die Rigoletto 2020 hat. Ich betreibe den Lautsprecher ebenfalls ausschliesslich mit Triodenverstärkern. Genau dafür sind sie meines Wissens konstruiert. Sie bringen einfach die Vorteile von Trioden voll zur Geltung. Ein Test mit einer Luxman MQ-88uC Endstufe war auch sehr gut. Die 300B schneidet jedoch besser an diesem Lautsprecher ab.


    Erfahrungsgemäß spielt - zumindest bei mir - die 300B SE oder PSE am besten. Mit den ca. 6-7 bzw. 12-14 Watt hat man das Gefühl, das der Lautsprecher - der sehr dynamisch und detailliert aufspielt ohne dabei analytisch oder harsch zu klingen - jederzeit aus dem vollen Schöpfen kann. Bei Parallel-SE-Betrieb geht die Post ab, wie ich es mit so einem LS eigentlich noch nicht erlebt habe. Ergänzt wird die Rigoletto bei mir mit einem 46er Sub-Woofer, den ich mir vor Jahren nach Anleitung eines LS-Bauers selbst gebaut habe. Bei 50 Hz schneide ich den 46er Bass nach oben ab und es ist erstaunlich, wie die beiden System miteinander harmonieren. Die Rigoletto spielt auch - Solo - super auf. Mir fehlen hier jedoch die Pfunde in der untersten Oktave, die der LS naturgemäß nicht wiedergeben kann und auch nicht können muss. In dieser Kombination kann man von einem vollwertigen System sprechen, das in allen Frequenzbändern keinerlei Wünsche mehr aufkommen lässt.


    Bei Verwendung einer 2A3 SE gefällt mir die Box auch super gut. Die Vorzüge einer 2A3 kommen dabei voll zur Geltung. Bei Verwendung eines Triodenverstärlers mit einer 45er Triode, erfährt man ebenfalls die musikalischen Qualitäten einer gut gemachten 45er Elektronik. Diese gefällt mir im Grunde am Besten von allen Trioden. Sie ist irgendwie magisch. Allerdings stehen hier nur knapp 1,8 Watt zur Verfügung, was zu erstaunlichen Lautstärken führen kann. Allerdings merkt man bei dynamischer oder elektronischer Musik recht schnell, das man hier an die Grenzen stößt. Trotzdem kann ich mit der Rigoletto meine Kleinleistungstrioden geniessen, wie mit keinem anderen Lautsprecher - ausser vielleicht einer 604c Altec oder einem Horn-LS jenseits von 100db Wirkungsgrad.


    Im Alltagsbetrieb höre ich jedoch mit einer 300 B und vermisse rein garnichts. Die Rigoletto bringt auch jede Veränderung voll zu Gehör und zeigt auch die Qualitätssprünge in einer Kette deutlichst auf. Ein Wechsel meiner Koppel-Kondensatoren (Auricap-XO auf VCAP-ODAM) kommt so genial zur Geltung - das macht einfach nur noch Spass mit diesem LS Musik zu erleben.


    Meine LS-Kabel sind von Dynamikks. Die sind flexibel und für den Preis eigentlich unschlagbar. Sie spielen auch deutlich besser an der Rigoletto als meine Kondo Kabel, die ich bereits verkauft habe.


    Viele Grüße und bleibt gesund,

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Transtube ()

  • Hallo Frank,
    das ließt sich spannend.
    Wie würdest du denn den Unterschied zur Living Voice R3R beschreiben?
    Ich würde mich über Bilder deines Sets freuen, vor allem vom Lautsprecher.

    Gruß Horst

  • Hallo Horst,


    die Rigoletto spielt größer, schneller, detaillierter, dynamischer, räumlicher. Ihr Hochton ist filigraner und sehr offen - luftig, dabei nicht so nervend. Die Seidenkalotte der R3R hatte mir auch ganz gut gefallen und man muss sich schon etwas umstellen. Nach gewisser Einpielzeit merkt man allerdings, dass das Hochton-Horn der Odeon gerade bei der Darstellung von Becken oder metallischen Blasinstrumenten einfach fetziger oder Livehaftiger aufspielt. Also hier geht man schon manchmal in Deckung - im positiven Sinne. Die R3R hatte zudem das Problem im oberen Bassbereich bei einer recht großen Anzahl von Liedern zu dick aufzutragen und daher stark zu Dröhnen geneigt, was mich dazu verleitet hat, dieses Problem - was ich so noch nie im meinem Hörraum hatte - nur mit dem xfilter von Elysia in den Griff zu bekommen. Der Käufer meiner R3R hat dieses Problem anscheinend nicht. Kann also auch am Raum gelegen haben. Ohne diesen PEQ konnte ich die R3R nicht wirklich geniessen. Diese Überbetonung macht die Rigoletto überhaupt nicht und bildet z.B. Kontrabässe trotzdem absolut Körperhaft und realistisch ab. Den Elysia xfilter konnte ich daher auch wieder verkaufen. Auch im Stimmenbereich finde ich die Odeon einen Tick besser. Wobei ich hier mit der LV das Gefühl hatte, das die Kalotte teilweise Lippengeräusche z.B. bei Carmen Cuesta-loeb einen Tick besser abbilden konnte. Da ging die R3R noch etwas mehr unter die Haut. Die Odeon als auch die LV spielen beide was emotionale Musikwiedergabe angeht auf ähnlich hohem Niveau. Dennoch würde ich hier auch der Rigoletto insgesamt den Vorzug geben, da sie die Nuancen, das Timing und die in der Musik aufkommenden Zusammenhänge (PRaT - Pace, Rhythm, and Timing) schlüssiger vermitteln kann.


    Ein weiterer Vorteil ist, das die Odeon um einiges einfacher zu betreiben ist. Das ist meiner Erfahrung nach gerade für Betreiber von Triodenverstärkern - mit Ausnahme von 845, 211 oder 805er Trioden - der größte Pluspunkt, da man mit der LV in den unteren Leistungsbereichen der Kleinleistungstrioden einfach zu schnell an die Grenzen stösst. Einer 2A3 oder 45er geht hier ganz schnell die Puste aus, obwohl die LV mit 94dB/6Ohm angegeben ist und die Odeon mit 95-96/dB und 8 Ohm. Auf dem Papier ist das nicht viel. In der Praxis sind es Welten. Die LV benötigt ca. Faktor 4 mehr an Leistung im Vergleich zur Odeon. Ich habe dies mit meiner Luxman M-200 feststellen können. Diese besitzt eine digitale Leistungsanzeige und man kann die Endstufe ohm-technisch auf den LS anpassen. Lässt man beide auf 8 Ohm laufen, benötigt die Odeon max. 1 Watt um schon ordentlich laut zu spielen. Im normalen Betrieb zieht die Odeon nur unglaubliche 0,4-1,5 Watt, was auch den Betrieb mit 45er und 2A3 Trioden erklärt.

    Die LV zieht da im Vergleich bei den selben Peaks bis zu 4-6 Watt, was auch unterstreicht, warum man hier zu Verstärkern mit mind. 20 Watt Leistung rät. Dies zeigte sich auch im Vergleich als ich meine 300B mit dem Leben CS-600 an der LV hörte. Den Leben habe ich inszwischen auch verkauft. Macht in einem Raum mit 20 qm an der Rigoletto keinen Sinn und auch hier spielt die 300B einfach noch flüssiger, obwohl der CS600 ein super Verstärker ist und ich diesen an einer LV doch vorziehen würde.


    Was ein Bild angeht muss ich erst noch eines runterrechnen. Konnte ich grad aufgrund der Größe nicht hochladen.


    Gruß,

    Frank

  • Feine Schreibe Carsten, gefällt mir.

    Was ich bei Odeon und deren Seite nicht verstehe, ist der Vertrieb in Deutschland direkt? Zumindest finde ich nicht einen Händler angegeben.

    Rainer


    Treidler Strom - Fisch Audio Leiste - Puritan Ground - Keces P3 - Furu S022N - Innuos PULSEmini - SolidCore S/PDIF Kabel - Veridian Sirius - Furu 22 XLR - NuPrime STA 9X - Einstein Thrill LS - QA Concept 300 - FE Pagode Sig

  • Feine Schreibe Carsten, gefällt mir.

    Was ich bei Odeon und deren Seite nicht verstehe, ist der Vertrieb in Deutschland direkt? Zumindest finde ich nicht einen Händler angegeben.

    Hallo Rainer,

    danke für die Blumen. Es gibt Händler in Deutschland, die Odeon vorführen, aber ich weiß natürlich auch nicht genau, wer und wo. Das müsstest Du beim auch für D zuständigen Vertrieb Daluso, Op den Dijk 30, NL-6102 EX Echt (Niederlande) erfragen oder bei Odeon direkt (+49 2364 506377). Aber Du kannst jeden Lautsprecher bei Odeon in Haltern am See auf jeden Fall anhören und auch direkt bestellen.

    Gruß, Carsten

  • Hi,

    schöner Lautsprecher, vom Aussehen her.


    Die Frequenzweiche ist leider nicht so der Hinkucker.

    Und ich würde auch 2 Punkte technisch bemängeln.

    Die beiden Spulen liegen magnetisch auf einer Achse und sind nur ein paar cm voneinander entfernt. So was macht man nicht. Es sei denn, man möchte, die Spulen koppeln.

    https://www.bauer-audio.com/downloads/test_ls3g_hifirecs.pdf zeigt am Beispiel meiner Boxen, wie man Spulen anordnet, damit sie sich nicht gegenseitig beeinflussen.

    Und das Festkleben der Weiche mit Schmelzkleber hält auch nicht ewig. Da hätte ich zumindest zusätzlich ein paar Kabelbinder benutzt, wenn es auf die Kosten ankommt. Ist doch doof,

    wenn die Weiche nach ein paar Jahren an den Drähten rumbaumelt.


    Das wären für mich 2 Punkte, die ohne viel Aufwand zu verbessern wären.


    Den Testbericht habe ich noch nicht gelesen.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hi,

    es gibt 2 Fotos von der Weiche im Bericht.

    Auf dem Foto von der Weiche in der Box sieht es so aus, als wären die Spulen nicht auf Achse eingebaut. Damit ist der eine Kritikpunkt oben wahrscheinlich nicht relevant.

    Trotzdem, bei einer Box von 6500€ könnte die Weiche schöner aussehen.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Frank: Odeon setzt auf kürzeste Signalwege, das sieht zwar nicht so schön aus, klingt aber laut Entwickler besser.


    saher: Ein Schnäppchen sollte man immer im Kontext des Werts im Vergleich zu vergleichbaren (Klangqualität, Bauteilqualität, etc.) Produkten sehen.Daher können 6.500€ ein Schnäppchen sein, wenn andere Hersteller für vergleichbares Geld weniger Klang bieten. Was auch gerne vergessen wird, dass ein in Deutschland von einem Meister gefertigtes Gehäuse mehr kostet als ein im osteuropäischen Ausland oder gar im asiatischen Raum. Auch die Treiber kosten deutlich mehr als gängige Chassis von Seas, Scan Speak und Co.


    Schau Dir mal an was für den Enviee Breitbänder von Galm aufgerufen wird, 620€ sind schon eine Ansage.


    Die Suesskind Pulse Deluxe MKIII mit dem Enviee BB kostet 8.700€, sie hat ein deutlich einfacheres, kleineres Gehäuse, keinen teuren Hochton-Kompressionstreiber und kein aus dem vollen gedrehtes Hochtonhorn.

    Gruß Horst