Wer kennt diesen "EMI-Netzrauschanalysator"

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich mit dem Thema "sauberer" Strom befassen.


    Als einstig in das Thema habe ich mir dieses Messgerät gekauft.

    1.jpg


    Dies ist die Beschreibung:


    EMI-Messgerät Netzrauschanalysator
    Die Hauptfunktion dieses AC-Netzrauschprüfgeräts besteht darin, die aktuelle Spannung

    und Rauschspannung des Netzes über den OLED-Punktmatrixbildschirm des Panels anzuzeigen.

    Auf diese Weise kann jeder den aktuellen Zustand der Netzstromversorgung sehr intuitiv sehen

    und die Qualität der Stromversorgung genau beurteilen.

    Eigenschaften:

    - Frequenzbereich: 10 kHz - 10 MHz

    - Geräuschbereich: 1 mV - 1999 mV
    - Direkt an eine Steckdose anschließen

    - Der OLED-Bildschirm zeigt Rauschspannung und Wechselspannung an

    - Es gibt einen kleinen Lautsprecher, der die Geräuschausgabe direkt verstärkt, damit Sie die Geräuschintensität und -frequenz anhand des Tons beurteilen können
    - Der Lautsprecher spielt EMI-Töne ab und die Amplituden werden demoduliert, um EMI-Quellen (wie AM- oder Kurzwellenfunkgeräte, Motoren und Lichtbögen) zu identifizieren

    Bewertung Messwerte:

    < 50mV = ausgezeichnet
    < 100 mV = sehr gut

    < 800 mV = gut

    < 1000 mV = durchschnittlich

    > 1500 mV = schlecht

    Hat eventuell noch jemand dieses oder ein ähnliches Gerät, und kann mir sagen, ob ich mit den angezeigten Werten was anfangen kann?

    Bei mir werden aktuell über 1600 mV angezeigt. Wenn das Gerät was taugt, besteht also Handlungsbedarf!!!!


    LG

    Peter

  • Plausibel wäre das durchaus. Ist das konstant oder verändert es sich mit der Zeit?

    Dann kannst Du mal auf die Suche gehen, welcher Störer Dir das Netz "versaut". Ich würde da durchaus auf Schaltnetzteile tippen, welche heute ja durchaus auch im Hifi- und Multimedia-Bereich verwendet werden. Kannst ja mal der Reihe nach Verbraucher abstecken und schaun, was passiert.

    Trotzdem würde ich mir da jetzt keinen allzugroßen Kopf drum machen. 1,6V in Relation zu 230V ist jetzt nicht so wahnsinnig viel und Hifi-Netzteile haben ja auch eine Filterwirkung, selbst wenn keine explizite Entstörung eingebaut ist.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Das Teil hab ich schon mal gesehen,mit einem richtigen Messgerät hat das

    rein gar nichts zu tun. Sowas findet man eher bei denen die von einem GSM-

    Sendemast Kopfschmeren bekommen auch wenn der Sender noch gar nicht

    in Betrieb ist.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • https://www.priggen.com/Line-EMI-Meter

    könnte interessant sein. Man bräuchte einen Schaltplan, um das Zustandekommen der Voltzahl der Störung nachvollziehen zu können.

    Als erste Versuche mit diesem Gerät würde ich einmal einen 500-1000W Lötkolben im Halbwellen-Betrieb (mit 10A Gleichrichter-Diode in Serie) in Betrieb nehmen (damit teste ich die Brumm-Empfindlichkeit von Ringkern-Trafos, die durch DC-Anteile zustande kommen) und zum anderen einen Staubsaugermotor ohne Entstörkondensator testen. Beides in der gleichen Steckerleiste, wo auch dieses Messgerät eingesteckt ist.

    Wie verändern sich hierbei die Werte ?

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Vermutlich wird mit einem Kondensator >10kHz ausgekoppelt und gleichgerichtet,

    ist halt ein einfaches Schätzeisen das HF anzeigt. Macht bei der angepeilten Ziel-

    gruppe sicher was her wenn da irgendwelche Zahlen angezeigt werden aber eine

    konkrete Aussage über Netzstörungen und deren Art sind damit nicht möglich.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Hallo zusammen,


    danke für die Antworten!


    Die Anzeige ist relativ konstant. Schwankt so um +/- 5 mV.

    Habe jetzt festgestellt, dass der Wert von 1650 mV tagsüber, auf 350 mV nachts, fällt. Könnte vielleicht an meiner Solaranlage liegen?


    Werde jetzt als nächstes malle alle Sicherungen nacheinander ausschalten, und dann eventuell ja schon sehen, in welchen Raum sich Störer befinden. Dann werde ich in diesem Raum alle Stecker ziehen, und dann ein Gerät nach dem anderen wieder anstecken….


    @ A.K. Schaltplan könnte schwierig werden. Das Teil ist ja Made in China, und wird auf verschiedenen Webseiten mit verschiedenen Aufdrucken und Preisen verkauft. 443,87 EUR habe ich nicht bezahlt 😉


    …Lötkolben im Halbwellen-Betrieb (mit 10A Gleichrichter-Diode in Serie)…

    Ist die Gleichrichter-Diode schon im Lötkolben verbaut, oder muss ich da selber was basteln? Muss ich den Staubsaugermotor ausbauen und den Entstörkondensator entfernen? Ich habe keine Ahnung! Ich glaube, dass überfordert mich.


    LG

    Peter

  • Gleichrichter-Diode ist nicht im Lötkolben integriert und muß nachgerüstet werden. Prinzipiell ist eine der beiden Zuleitungen zu trennen und die Diode dort einzuführen. Ich habe einen großen Schnur-Schalter eingesetzt und den Schalter mit der Diode überbrückt, um zw. normaler Betriebsart und Halbwellenbetrieb umschalten zu können. Beim Motor nur den vorh. Entstörkondensator entfernen. Würde ich machen lassen von jemanden, der das routiniert machen kann.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Die Wechselrichter der PV-Anlage könnten durchaus eine Störquelle darstellen.


    Alternativ Haarföhn auf Stufe 1 von 2. Stufe 1 wir üblicherweise durch Reihenschaltung einer Diode realisiert.

  • Moin Moin,

    hörst du denn zur Kontrolle auch die Anlage ob es da gem. der "Messwerte"

    zu "Performaceschwankungen" kommt ?

    Damals, in einem 6 Parteienhaus inner City, hätte mich so´n Gerät interessiert wg...

    cu LG Horst

    As "Bird" remarked towards the end of hid life:

    "Civilisation is a damn good idea if someone would try it."

  • Die Wechselrichter der PV-Anlage könnten durchaus eine Störquelle darstellen.


    Alternativ Haarföhn auf Stufe 1 von 2. Stufe 1 wir üblicherweise durch Reihenschaltung einer Diode realisiert.

    Das ich am einfachsten, weil man hier nicht löten bzw. umbauen muß. Ich ziehe den Lötkolben vor, weil ich dann nicht den Lärm habe um den Effekt eines DC-Filters zur Brumm-Reduzierung am Trafo zu beobachten

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Die Anzeige ist relativ konstant. Schwankt so um +/- 5 mV.

    Habe jetzt festgestellt, dass der Wert von 1650 mV tagsüber, auf 350 mV nachts, fällt. Könnte vielleicht an meiner Solaranlage liegen?

    Das kann man ja leicht testen, indem man die Solaranlage ausschaltet. In der Bedienungsanleitung der Solarinverters steht drin, wie man den Inverter ausschaltet.


    Von solchen Messgeräten, wie den EMI-Messgerät Netzrauschanalysator halte ich nicht viel. Deren Anzeige glaube ich auch nicht unbesehen.


    Ich habe in verschiedenen Haushalten die hochfrequenten Störungen an einer Steckdose gemessen. Dort war nichts Aufregendes zu messen. Das Einzige, was relevant war, war die Taktfrequenz des Solarinverters des Nachbarhauses. Ich weiß aber den Pegel nicht mehr, irgendetwas zwischen 100 und 300 mV.



    Gruß


    Uwe

  • Moin,


    ich möchte dazu kurz meine Erfahrungen mit Sinuswechselrichter einbringen.

    Kurze Vorgeschichte: Die Stromanlage in unserer Kleingartenanlage musste aus Altersgründen vom Netz genommen werden. Da ich weiterhin gut und laut Musik hören möchte habe ich BleiGelAkkus und einen (Reiner Sinus)-Wechselrichter gekauft.

    Als ich meine Anlage gehört hatte, dachte ich: wow. das klingt besser als mit Netzstrom aus der Dose...Da ich diese Anlage ein halbes Jahr nicht gehört hatte, kann das natürlich auch Einbildung sein. Daher habe ich Akkus und Wechselrichter mit in die Wohnung genommen und meine gewohnte Anlage darüber betrieben. Da hörte sich das auch etwas besser an. Ich war ja vorher schon glücklich mit dem was hier spielt.

    Ich habe leider keine Messmöglichkeit, welche Störsignale auf der Versorgungsspannung liegen könnten. Die einzige Möglichkeit die ich habe ist die Messung mit REW. Im Vergleich Hausstrom versus Akku mit Wechselrichter konnte ich weniger Verzerrungen bei der Verwendung mit der Akku-Wechselrichter-Kombination, am Hörplatz, messen.


    Bei Netzbetrieb/Hausstrom brummt eine meiner Endstufen gelegentlich auch dezent mechanisch, was auf einen schlecht gewickelten Trafo schließen lässt. Das ist ein Indiz für gelegentlich stärkere Störspannungen im Netz. Hochwertige Verstärkernetzteile sollten damit besser klarkommen.


    Ich höre jetzt nur noch mit meiner Akku-Wechselrichter-Stromversorgung. Da ich 2 Akku habe kann ich mit einem hören, während der andere geladen wird.


    Mit ca. 300 Euro für 1000/2000W Wechselrichter, intelligentem 7 Phasen-Ladegerät und 2 Akkus 12V/24Ah bin ich wesentlich günstiger, als mit einem teuren Netzfilter. Mit 1 Akku sind mit einer Stereoendstufe sehr laute 4 Stunden Party möglich, oder 5 Stunden mit meiner teilaktiven Anlage, mit entspannten max. 45dB/W/m.


    Ich überlege das noch weiter zu optimieren und ggf. die Endstufenplatinen direkt mit Akkustrom zu versorgen, um die Verluste durch die Spannungsumwandlung zu umgehen und "sauberer" geht dann wirklich nicht mehr


    Schönen Abend, Hartmut

    ’’Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen. ‘‘ George Orwell

  • Ich habe früher mal Sinuswechselrichter im Bereich 2kW entwickelt. Die Ausgangsspannung war sauberer als das Netz (Klirrfaktor) und ist natürlich Gleichspannungsfrei.

    Die Einhaltung der EMV-Vorgaben für ein solches Geräts ist aber schon recht "tricky" gewesen.


    Gruß,

    Uli

  • Ich habe früher mal Sinuswechselrichter im Bereich 2kW entwickelt. Die Ausgangsspannung war sauberer als das Netz (Klirrfaktor) und ist natürlich Gleichspannungsfrei

    Die Oberwellen sind auch nicht das Problem, sondern die Unterdrückung der Taktfrequenz, die meist so gelegt ist, dass sie gerade im nicht hörbaren Bereich liegt. Bei größeren Invertern, in dessen Nähe sich normalerweise keine Menschen aufhalten, liegt die Taktfrequenz sogar noch niedriger (bis runter auf 2 kHz). Da aber die EMV-Bewertung erst ab 150 kHz beginnt, übertreibt man es nicht mit der Unterdrückung der Taktfrequenz, die ja unter den 150 kHz liegt.


    Das hat dann schon bei Solarinvertern dazu geführt, dass durch die mangelhaft unterdrückte Taktfrequenz die Elektronik von z.B. vollautomatischen Kaffeemaschinen gestört wurde. Sogar die Stromzähler, die die Leistung zählt, die der Inverter ins Stromnetz einspeist, waren betroffen. Allerdings hat das die Energieversorger wenig interessiert, weil die Zähler zu wenig gemessen haben.


    Inzwischen gibt es für solche Zähler zusätzliche Anforderungen, damit das nicht mehr passiert.



    Gruß


    Uwe

  • In meinem Fall war es ein Sinuswechselrichter, der als Notstromversorgung für Medizintechnik gedacht war. Das ist allerdings schon etwas länger her, das war 1987.

    Die Taktfrequenz und deren Oberwellen waren da in der Ausgangsspannung kein Problem.


    Gruß,

    Uli

  • Hallo,


    gestern habe ich es geschafft, wieder etwas zu testen:


    Alle Sicherungen raus (auch Solaranlage), bis auf die Steckdose, wo gemessen wird. Keine anderen Geräte an dieser Sicherung angeschlossen.

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    Alles Sicherungen rein, nur Solaranlage aus.

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    Alle Sicherungen rein, auch Solaranlage.

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    So wie ich das sehe, "verschmutzt" die Solaranlage mein Stromnetz mit Gleichstrom (DC).
    Habe ich das richtig verstanden?


    Dann müsste mir ja eigentlich ein DC-Filter helfen, oder?

    Z.B. https://www.fairaudio.de/test/…hspannung-dc-filter-1117/

    oder http://www.thel-audioworld.de/…/Netzfilter/DC-Filter.htm


    Danke für Eure Hilfe.

    LG

    Peter

  • Nein, das hast du nicht richtig verstanden. Schau noch mal in deinen Startpost. Dort hast du die Beschreibung des Gerätes zitiert:


    "Die Hauptfunktion dieses AC-Netzrauschprüfgeräts besteht darin, die aktuelle Spannung

    und Rauschspannung des Netzes über den OLED-Punktmatrixbildschirm des Panels anzuzeigen.

    Auf diese Weise kann jeder den aktuellen Zustand der Netzstromversorgung sehr intuitiv sehen

    und die Qualität der Stromversorgung genau beurteilen.

    Eigenschaften:

    - Frequenzbereich: 10 kHz - 10 MHz

    - Geräuschbereich: 1 mV - 1999 mV"


    Das Gerät misst also Wechselspannungen (=AC) im Bereich 10kHz bis 10MHz.

    Deine Solaranlage scheint also irgendwie hochfrequentes Rauschen in dein Netz zu streuen.

    Ein DC-Filter nützt dir da nichts.


    Gruß,

    Uli

  • OK, danke für die Aufklärung. Gibt es denn für das hochfrequente Rauschen eine Filterempfehlung?

    Eventuell der EMI-Filter von Thel? Ich glaube, ich werde den mal bestellen, und dann nochmal messen und hören!

    LG

    Peter