Hallo Raimund,
es gibt in der aktuellen Literatur zur Plattenwäsche (im Internet: Foren wie WBF, Portale wie The Vinyl Press etc.) reichhaltig Informationen zu allen Aspekten, die bei der Nutzung von Ultraschall infrage kommen.
Wenn man davon ausgeht, dass die V-förmige Rille Nennwerte für eine obere Weite von 56 μm, einen unteren Radius von 6 μm und eine Tiefe von 28 μm hat (real in Abhängigkeit von der Modulation), dann ist nachvollziehbar, dass Schmutzpartikel von einer Grösse geringer als 10 μm darin Platz haben.
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Um diese Partikel mit Ultraschall wirkungsvoll erreichen und entfernen zu können, wird eine entsprechend hohe US-Frequenz benötigt.
Aus folgender Tabelle lassen sich ermittelte Zusammenhänge zwischen Partikelgrösse, Frequenz und Anwendungsgebiet entnehmen.
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Demnach bewegen wir uns mit den in einer durchschnittlichen Rille vorkommenden Schmutzpartikeln im Frequenzbereich von 80 - 200 kHz.
Leider habe ich keine Möglichkeit, Erfahrungen mit noch höheren Frequenzen ("Megasonic" ) zu sammeln. Habe bis jetzt auch noch nichts darüber lesen können.
Ein Hinweis noch: man sollte sich trotz 'passender' Ultraschall-Frequenz nicht auf diese Reinigungsmethode allein verlassen. Alle professionellen Precision Cleaning-Verfahren oder auch 'praktische' Reinigungsverfahren bei guten Uhrmachern, Juwelieren usw. (zuhauf auf Youtube ansehbar) enthalten nahezu immer vorbereitende (z.B. Entfetten) und nachbereitende (u.a. Spülen) Schritte im gesamten Reinigungsvorgang. Die Kombination der Mittel und Verfahren bringt das optimale Ergebnis.
Auch bei Schallplatten, zumal antiquarischen, lohnt sich dieser Aufwand hörbar - wenn man willens ist, Zeit mit seiner eigenen Ressource zu investieren (guter Punkt, Uwe!),