SHAKTI VORSTELLUNG: Avalon Acoustics Osiris Lautsprecher Systems

  • Zur Einleitung:


    - Ich bin kein Avalon Acoustics Händler (die Osiris ist mein privat Vergnügen)


    - Die Avalon Acoustics Osiris ist kein aktuelles Modell




    Ich habe versucht, im Web die Geschichte der Firm Avalon Acoustics zu recherchieren, sollte es jemand besser oder detaillierter Wissen, freue ich mich natürlich über Ergänzungen und Korrekturen.


    Die Lautsprecher von Avalon Acoustics werden seit den 80'er Jahren angeboten und haben eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Die Firma Avalon Acoustics wurde von Charles Hansen gegründet, der bereits zur Firmengründung auf die Arbeit des damaligen EntwicklungsIngenieurs Neil Patel setzte.

    Die ersten vorgestellten Lautsprecher hatten bereits das bis heutige gültige typische Design der Gehäuse.

    Diese Design sollte nicht nur die Schallabstrahlung der Lautsprecher optimieren, sondern auch helfen, die Reflektionen der begrenzenden Raumwände zu zerstreuen.

    Die ersten Modelle erhielten die Namen "Avatar", "Eclipse" und "Monitor", speziell die Eclipse entwickelte sich zum kommerziellen Erfolg. Als letztes Modell des ersten Portfolios wurde das Spitzenmodell "Ascent" vorgestellt, welches für viele Jahre der Technologie Träger der Firma Avalon sein sollte. Die "Ascent" setzte kompromisslos um, was sich Neil Patel damals vorgestellt hatte. Die machte die "Ascent" nicht unbedingt leichter verkäuflich, aber für Neil Patel war es ein Anliegen, dass bei seinem Spitzenmodell die Frequenzweiche in einem separaten Gehäuse untergebracht zu hatte.

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    (Die Frequenzweiche im separat stehenden schwarzen Gehäuse hinter den Lautsprechern)


    Die Avalon Ascent zählt (aus meiner Sicht) zu den raren Angeboten im Gebrauchtmarkt,

    bei denen man einen sehr hohen klanglichen Gegenwert zum aktuell aufgerufenen Marktpreis bekommt.


    Die Lautsprecher von Neil Patel und Charles Hansen erforderten von Anfang an eine gewisse Leistungsfähigkeit der angeschlossenen Verstärker. Die aufwendigen Frequenzweichen verschlangen einfach Leistung, so dass der Wirkungsgrad über das gesamte Portfolio unter 90db blieb. Die Impedanzverläufe waren hingegen Verstärker freundlich, so dass man Avalon Lautsprecher auch gerne mit leistungsstarken Röhren von zB Audio Research sieht .

    Kurz nach dem erscheinen der Avalon Ascent gründete Charles Hansen eine Firma für High End Elektronik (die Firma Ayre) und verkaufte die Firma Avalon Acoustics an Jeff Rowland, der auch gleich Neil Patel als Entwicklungschef einstellte.

    Dank der Kontakte von Jeff Rowland fand die junge Firma Avalon Acoustics viele neue Vertriebe, vor allen Dingen im asiatischen Raum. Auch heute noch biete viele Firmen Avalon Acoustics Lautsprecher und Jeff Rowland Verstärker zusammen an.


    Doch leider hat der Markt auf die Akquise Jeff Rowlands sehr negativ reagiert. Hatten zuvor noch viele Lautsprecher Hersteller die Verstärker von Jeff Rowland als die idealen Partner für die eigenen Produkte angepriesen, nahm man Jeff Rowland nun als Konkurrenten war und machte seine Geräte schlecht.

    So entschloss sich Jeff Rowland, die Firma Avalon Acoustics 1989 an Neil Patel zu verkaufen, der die Firma seitdem führt.

    Behutsam erneuerte Neil Patel das Avalon Portfolio und erschuf Anfang/Mitte der Neunziger den wohl bisher erfolgreichen Avalon Acoustics Lautsprecher, die Avalon "Eidolon" , die über die weiterentwickelten Versionen "Eidolon Vision" und "Eidolon Diamond" bis heute im Programm geblieben ist.

    Nach unten wurde das Programm durch die Avalon "Artus" abgerundet.


    Als letztes Modell wurde 1996 die bis 2005 angebotene


    Avalon Acoustics "Osiris"


    vorgestellt.


    Alle drei Modelle wurden von Neil Patel dann als "The New Avalon" vermarktet.


    (irgendwie verdrehen sich die Bilder beim hochladen, sorry dafür...)


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    Die Avalon Osiris wurde 1996 in Deutschland mit einer UVP von 160.000,- DM angeboten, 2005 war der Lautsprecher dann auf ca 125.000,- eur im Preis gestiegen. Der Nachfolger Avalon Sentinel wurde ab 2005 zu 180.000,-eur angeboten, aktuell steht die 2015 vorgestellte Avalon Tesseract als derzeitiges Spitzenmodell mit 350.000,- bis 400.000,- eur in den jeweiligen Preislisten.


    Auch Avalon Acoustics konnte sich offensichtlich der globalen Preisentwicklung im High End Bereich nicht entziehen.


    Ich vermute, dass dies nicht der letzten Schritt sein wird,
    erreichen doch die Spitzenmodelle von Wilson Audio (Chronosonic) und Magico (M9) bereits die 750.000,- eur Schwelle.

    Schaut man sich die Avalon Osiris genauer an, erkennt man die konsequente Umsetzung der Ansprüche von Neil Patel.


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    Die bereits von der Avalon Ascent bekannte externe Frequenzweiche wurde nochmals aufwendiger und ist nun sogar zweigeteilt.
    Der LS besitzt 5 Eingänge, kann also theoretisch mit 5 Stereoendstufen oder 10 Mono Endstufen betrieben werden.

    Die 4 separaten Elemente der Frequenzweiche wiegen jeweils knapp über 100kg, dh man erhält bei diesem Lautsprecher der damaligen Referenzklasse ca 450kg Frequenzweiche.


    Die Lautsprecher selber optisch 3 geteilt und physisch 2 geteilt. Neil Patel vertritt die Ansicht, dass eine Bandweitererhöhung im Hochtonbereich zu einer Bandweitenerweiterung im Bassbereich führen muss. Anders, als sein Mitbewerber David Wilson, setzte Neil Patel von Anfang an auf eine sehr hohe obere Grenzfrequenz von 40khz, wohingegen Wilson Audio die LS gerne bereits knapp über 20khz auslaufen liess.

    David Wilson und Neil Patel setzten damals auf "customized" Chassis vom selben Hersteller, und zwar von JM Lab (heute Focal), doch wo David Wilson auf die Fähgkeiten der inversen JM Lab Hochtonkalotte setzte, konstruierte Neil Patel ein optisch abgesetztes Hochtonkabinett, welches schmalbandig auf drei Hochtöner aus verschiedenen Materialen (und Herstellerfirmen) setzt.

    Bassbereich: Corn type x2 made from a 33cm nomex Kevlar
    Mitteltonbereich: The corn type made from a 23cm nomex Kevlar
    Unterer Hochtonbereich: The corn type made from 5cm aluminum magnesium
    Hochtonbereich: The dome shape made from 2.5cm titanium
    Superhochtöner: The reverse dome shape made from 2.5cm ceramics


    Wer sich mal mit einem Kippel Messgerät das "aufbrechen" einer Membran bei unterschiedlichen Frequenzen angeschaut hat, sich dazu die Resonanzspektren der jeweiligen Materialien , versteht den theoretischen Ansatz bei Neil Patels Referenzsystem.


    Ich habe mir diese imposanten Lautsprecher mal zur JahrtausendWende anhören dürfen. Die Performance hat mich nachhaltig begeistert. Damals besass ich bereits mehrere sehr gute Anlagen, so dass ich glaubte, dass mich nichts mehr so leicht vom Hocker hauen würde, doch die Osiris schaffte dies, selbst unter Messe Demo Bedingungen.

    Doch die schiere Masse von irgendwas zwischen 800 und 1000kg plus die imposanten Anmaße


    Speaker part: Width 430x height 1890x depth of 510mm
    Network part: Width 430x height 1150x depth of 600mm


    liessen diesen Lautsprecher in einer ErinnerungsSchublade zusammen mit meinen Infinity IRS und Martin Logan Statement usw Erlebnissen verschwinden, da man ein solches Lautsprecher System nur schwerlich in einem "normalen" Zimmer aufzustellen vermag.


    Vergleicht man aber mal die absoluten Flaggschiff Lautsprecher der vergangenen 20 bis 25 Jahre, fällt auf, dass Produkte, wie Wilson Audio Wamm oder Grand Slam sowie Avalon Osiris und Sentinel im Vergleich eher kompakt und aufstellungsfreundlich sind (zB kein Dipol). Die Flaggschiff Lautsprecher der letzten 5 bis 10 Jahre schliessen sich leider preislich aus, der Weg des High End Segmentes vom Performance- orientierten zum überpreisten Luxus ProduktSegment muss im Bereich Lautsprecher leider ohne mich stattfinden.



    Da aber bereits vor 20 Jahren das Preissegment um die 100.000,- eur ein sehr exclusives war, führen die entsprechend kleinen gebauten Stückzahlen zu einem sehr knappen Angebot an solchen Lautsprecher "Giganten". Sieht man eine Wilson Audio Grand Slam noch ab und zu mal angeboten, sind Lautsprecher vom Schlage einer Osiris, Sentinel, Wamm, Logan Statement usw fast nie im Gebrauchtmarkt platziert.


    Um so mehr freut es mich, dass ich wohl die Möglichkeit habe eine Avalon Acoustics Osiris erstehen zu können.

    Sich hoffe, dass ich es dieses Mal schaffe, die Logistik organisiert zu bekommen.


    Schmerzlich erinnere ich mich noch daran, fast mal eine Gryphon Poseidon gekauft zu haben, die aber so in einem Dachgeschoss aufgestellt war, dass sich ein (bezahlbarer) Transport kaum noch darstellen liess.


    Meines Wissens steht die Poseidon selbst heute noch (ungenutzt) in diesem Dachgeschoss.



    Wenn es mit der Avalon Osiris weitergehen sollte, werde ich in diesem thread berichten, ansonsten hoffe ich, dass der eine oder andere Spass daran hatte, mal wieder was über die Marke Avalon zu lesen. Um diese ist es in Deutschland aktuell etwas stiller geworden, würde mir wünschen, dass sich ein neuer Vertrieb mit entsprechend neuer Energie dieser begeisterungsfähigen Marke annehmen würde.


    Gruss

    Juergen


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  • Nachtrag:


    Ich hatte vor langer Zeit mir Avalon Lautsprecher angehört. Fand ich sehr musikalisch, benötigen aber einen sehr leistungsfähigen und stabilen Endverstärker. Tonal, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, eher das Gegenteil was du gerade hast. Mehr aus der Mitte heraus spielend. Der Lautsprecher war allerdings eine Nummer kleiner als das was du gerade planst.


    VG


    Josef

  • ich habe mich früher nie zwischen Avalon und Wilson entscheiden können,

    ein paar Jahre spielten bei mir die Avalon Eidolon, in anderen Jahren die Watt Puppy.

    Die Avalon Eidolon spielten am besten mit meinen damaligen Jeff Rowland M9 Ti/HC, wohingegen selbst meine Pass X600 an den Eidolon verhungert sind.

    Ich kann im Moment nicht beurteilen, ob die Avalon Osiris "besser" als die Wilson Audio Maxx3 sein wird, da das voraussichtliche "anders" sicherlich dominierender, als das "potentielle" besser sein wird.

    Insofern wage ich einfach mal den Sprung in das nächst höhere Lautsprecher Segment, die Osiris suche ich schon seitdem ich vor ca 5 Jahren in meine neuen Räumlichkeiten gezogen bin. Sind halt sehr selten. Sollte ich die Wilson Audio Maxx 3 vermissen, wird es sicherlich leichter sein, noch ein mal ein grosse Wilson zu finden.

    Zufällig passt das Angebot der Avalon Osiris gerade zu meiner aktuellen Elektronik, die Jeff Rowland M825 wird genügend Leistung haben. Empfohlen wird bei der Osiris eine separate Endstufe für die Bassabteilung, die ja aus 4x 13' JM Lab Chassis und grossen schweren externen Weichen besteht. Für diesen Fall habe ich ein paar Jeff Rowland 501 Endstufen, so dass ich BiAmping ausprobieren kann. Ideal wäre da aber sicherlich eine zweite M825. Meine Jeff Rowland Criterion Vorstufe ist für eine solche BiAmping Verwendung optimiert. Stehen die Hauptlautsprecher auf den Subbasseinheiten und sind diese ganzheitlich als ein Lautsprecher konzipiert, muss man bei einer aktiven Einstellung normalerweise nichts mehr an der Übernahmefrequenz und der Phasenlage einstellen, da konstruktiv vorgegeben. Jeh nach Raumpositionierung ist es dann hilfreich, wenn man den Pegel der Basseinheiten anpassen kann. Genau diese Möglichkeit bietet die Jeff Rowland Criterion. Der zweite und dritte Vorstufenausgang ist jeweils in 0,5db Schritten im Pegel gegenüber dem Pegel am Ausgang 1 anpassbar, was es im Falle des BiAmping sicherlich erleichtert, die Avalon Osiris in meinen Raum zu integrieren.
       

    Neil Patel hat die Avalon Osiris auch mit der Hilfe/Unterstützung von MIT entwickelt.
    Aus dieser Zusammenarbeit entstanden die


    - MIT-850 Evo Shotgun Lautsprecherkabel.


    In dem von mir reinkopierten Audio 1.1998 Test sind entsprechend auch 2 komplette StereoSätze dieser Kabel verwendet worden. Der auch bereits für damalige Verhältnisse extreme Preis von 33.000,- DM / Stereosatz führte dazu, dass man diese Kabel ungefähr so selten im Gebrauchtmarkt angeboten bekommt, wie die Avalon Osiris selber.

    Diese Kabel wiegen pro Kanal Einzelleitung in der üblichen 8ft (2,4m) Konfektionierung bereits 17kg, zumindest vom Gewicht passen die Kabel somit schon mal gut zu den Osiris.


    Sollte es mit den Avalon Osiris klappen, habe ich mir Zugriff auf 2 Satz dieser Kabel in Biwiring Konfektionierung gesichert, was schon mal ein guter Start zum Anschluss der Osiris wäre. Fehlt idealerweise noch ein dritter Satz in Single Wiring :)

    Gut, dass es nächste Woche in Köln über 30 Grad warm wird, da macht das nachdenken über die ideale Logistik nochmal mehr Spass ;)

    Gruss

    Juergen

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  • Das entscheidende Kriterium dürfte sein, ob es dir gelingt den Lautsprecher in deinen Raum zu integrieren. Falls ja, kann ich mir durchaus vorstellen daß du die letzten 5% noch rauskitzlen kannst.

  • Das entscheidende Kriterium dürfte sein, ob es dir gelingt den Lautsprecher in deinen Raum zu integrieren. Falls ja, kann ich mir durchaus vorstellen daß du die letzten 5% noch rauskitzlen kannst.

    Der Hörabstand muss wohl ausreichend gross sein, evtl muss ich also mein Sofa wieder ein Stückchen nach hinten schieben. Dieses hatte ich bei der Maxx 3 etwas näher an die LS geschoben. Auf jeden Fall ist Sofa schieben deutlich leichter, als eine Avalon Osiris bewegen zu müssen...

    Gruss

    Juergen

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  • Ich habe mal um 2003 rum Avalon Eclipse an Mark Levinson gehört und das hat mich damals gar nicht beeindruckt. Allerdings habe ich zu dem Zeitpunkt noch ganz anders gehört und wollte mir von der Anlage „Brothers in Arms“ entgegenschmettern lassen.😂🤣

    Anfang März war ich dann in DD bei Reiner(easy)und habe mir seine Avalon Ascendant in einem eher suboptimalen Raum(eher klein, keine exakte Symmetrie, völlige Abwesenheit von „Raumtuningelementen“)angehört und war völlig hin und weg. Beste HighEnd Vorführung ever.👍

    Reiner hat seine Anlage über >10 Jahre mit sehr viel Liebe abgestimmt und auf jede Kleinigkeit geachtet und das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen. Der größte Teil des Musikgeschehens spielt sich über den Boxen ab, Sänger stehen in voller Körpergröße da(für mich mittlerweile DAS Kriterium)und die ganze Anlage(Linn Akurate/Innovativ Audio Vorstufe/Hovland Endstufe)spielt so harmonisch und mit diesem gewissen highendigen „Glanz“, daß einem beim Hören die Kinnlade runterfällt und die Tränen in die Augen schießen. Es war einfach nur schön ohne dabei nur einen Hauch langweilig zu sein. Dabei beeindruckt die Anlage durch einen Räumlichkeit und Detailverliebtheit bei gleichzeitig völlig geschlossener Musikwiedergabe die einfach nur sagenhaft ist.

    Seitdem genießen Avalon Lautsprecher bei mir den höchsten Respekt.💪

    Einmal editiert, zuletzt von fr.jazbec ()

  • Anfang März war ich dann in DD bei Reiner(easy)und habe mir seine Avalon Ascendant in einem eher suboptimalen Raum(eher klein, keine exakte Symmetrie, völlige Abwesenheit von „Raumtuningelementen“)angehört und war völlig hin und weg. Beste HighEnd Vorführung ever.👍

    Die Anlage von Reiner ist wirklich ein gutes Beispiel dafür, wie weit man mit Hingabe und Akribie auch in einem suboptimalen Umfeld klanglich kommen kann. Man würde am liebsten Neil Patel einfliegen lassen, um ihm zu zeigen, wie gut seine Avalon Ascendant spielen können :)


    Ich persönlich bin nur in begrenztem Maße ein Freund der aktuell primär bei Avalon verwendeten Accouton Keramikchassis, nehmen diese doch häufig die Transparenz und Durchsichtigkeit der Wiedergabe zum primären Ziel, oftmals mit dem Preis, zu viel "Leben" aus der Musik zu ziehen.

    Gut höre ich Keramikchassis aber bei sparsamen Einsatz im Hochtonbereich. So gefällt mir die Konzeption der Ascendant, die neben den Nomex- Kevlar Chassis einen Keramik beschichteten Hochtöner besitzt.


    Genau diese Chassis Kombination gefällt mir bei der Avalon Osiris, die bis in den Mitteltonbereich auf die JM-Lab Nomex Kevlar Chassis setzt und dazu einen Keramik Super Hochtöner verwendet.


    Insofern erhoffe ich mir von der Avalon Osiris den Klang der kleinen Ascendant für kleinere Räume übersetzt in meinen grossen Raum plus eine breitbandige Erhöhung der Auflösung bei gleichzeitig erweitertem Frequenzgang an den Frequenzenden.

    Dann hätte die Osiris eine Chance gegen die Wilson Audio Maxx 3.

    Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Osiris, um in diese Klangregionen vorzudringen, im BiAmping Betrieb spielen muss. Freue mich da schon auf die entsprechenden Versuche.

    Bei meinen Maxx 3 habe ich gelernt, dass die zeitrichtige Anordnung der Mittel Hochtöner Klangentscheidend sein kann. Bei der Maxx 3 ist dies glücklicherweise einstellbar, bei der Osiris ist ein fester Abstrahlwinkel vorgegeben, was konsequenterweise zu einem definierten Abhörabstand führen sollte. Bei der YG konnte ich den das obere Modul mit den vorhandenen Spikes ebenfalls minimal verstellen, diesbezüglich bin ich bei der Osiris sehr neugierig, wie ich den LS und meinen Hörabstand optimal aufeinander justiert bekomme.

    Aber zuerst steht die Logistik an....

    Gruss

    Juergen

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  • Insofern erhoffe ich mir von der Avalon Osiris den Klang der kleinen Ascendant für kleinere Räume übersetzt in meinen grossen Raum plus eine breitbandige Erhöhung der Auflösung bei gleichzeitig erweitertem Frequenzgang an den Frequenzenden.


    Dann hätte die Osiris eine Chance gegen die Wilson Audio Maxx 3.

    Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Osiris, um in diese Klangregionen vorzudringen, im BiAmping Betrieb spielen muss. Freue mich da schon auf die entsprechenden Versuche.

    Hallo Jürgen,


    wie sind denn Deine Erfahrungen mit der Skalierbarkeit vom Klang „kleinerer“ Systeme in entsprechenden Räumen auf größere Systeme, was ist möglich, wo kann es schwieriger werden?


    Ich durfte auch schon große Installationen (abseits Messen) hören, die eine große Faszination ausstrahlten. Manchmal wünschte ich mir auch etwas vom Klang kleinerer Ableger in kleineren Räumen.


    Wo bieten andererseits aufwendigere Ansätze wie Bi-Amping Möglichkeiten, kann es hier einen Trade-off geben?


    Auf jeden Fall ein spannendes Projekt!


    Viele Grüße,

    Andreas

    AAA Mitglied

  • Auf jeden Fall ist der Familienklang der Herstellers skalierbar. Reiner hat in seiner Anlage den hohen Leistungs- und Strombedarf mit der Hovland Radia HC , dh der high current Version adressiert. Maßstabsgetreu übertragen bedeutet dies, dass die Osiris in meinem Raum zwischen 500w und 1000w (4ohm) pro Kanal mit der entsprechenden Stromfähigkeit, dh laststabil über verschiedene Impedanzen an Endstufenleistung zur Verfügung gestellt bekommen muss.

    Das schränkt die Wahl der Endstufen sehr ein :)

    typischerweise sieht man die Osiris mit 4x Spectral DMA 360 oder 2x Mark Levinson 33 monos oder ähnlichen Kalibern auf Installationen abgebildet.

    Avalon Lautsprecher brauchen zumeist auch einen eher etwas zupackenderen Dämpfungsfaktor, entsprechend sind Paarungen mit Krell oder Pass Endstufen eher selten.

    In einem kleinen Raum bekommt man entsprechend leichter das Gefühl von "Energie", da die Reflektion der Wände und Decke dazu führen, dass man vom musikalischen Erleben quasi umspült wird. Sitzt man nah genug an den Lautsprechern, hat man auch genügend Direktklang für eine präzise Wiedergabe, gleichzeitig ist es recht leicht einen hohen Schalldruck zu erzielen.

    Ein grosser Raum kann diese Art von "Musik Erleben" nur schwer bieten, die meisten Hifi Lautsprechersysteme sind für die dafür notwendigen Schalldrücke nicht gebaut.


    Der Wechsel vom hören im relativen Nahfeld im kleinen Raum zum hören im grossen Raum im Fernfeld ist für viele Hörer mitunter recht ungewöhnlich. Ich bekomme es auf meinen workshops mit, dass sich viele Teilnehmer damit schwer tuen. Üblicherweise hören viele zwischen in 15 bis 25qm grossen Hörräumen.

    Da sitzt man quasi direkt in der ersten Reihe vor der Band. Dieser dann aus gefühlt der 10. Reihe zuzuhören nimmt viel an Direktheit weg.

    Auf der anderen Seite lassen sich so auch grössere musikalische Ereignisse, sei es Orchester oder orchestraler Metal authentischer darstellen.



    Der BiAmping Möglichkeit bei den Osiris gebe ich bei mir evtl dann den Vorzug, wenn ich den Pegel der Basseinheit anpassen muss, was mit meiner Vorstufe ja feinfühlig geht.
    Leistungsmäßig sollte meine JRDG M825 auch alleine für mein Zimmer reichen.


    MODEL 825 SPECIFICATIONS

    Output Power 400 watts @ 8 ohms / 750 watts @ 4 ohms
    Frequency Response 5 Hz – 50 kHz
    Input Impedance 40k ohms
    Damping Factor
    > 1000, 20 Hz – 20 kHz




    die JRDG M 501 als BassantriebsAmp setzt da noch mal was drauf:


    MODEL 501 SPECIFICATIONS

    Output Power 500 watts @ 8 ohms / 1000 watts @ 4 ohms
    Frequency Response 5 Hz – 50 kHz
    Input Impedance 40k ohms
    Damping Factor
    > 1000, 20 Hz – 20 kHz




    Beide Amps zusammen würden der 4ohm Osiris auf jeden Fall hinreichend Leistung bereit stellen können. Auch der notwendige Dämpfungsfaktor ist vorhanden.


    Will man in einem grossen Raum Musik hören, kann man nahezu grenzenlosen Aufwand betreiben. Liest man sich zB die Vorgehensweise von Winston Ma durch, der quasi einen Raum im Raum konzipiert hat, um die Produktionen für sein Label FIM hören zu können, weiss ich, dass ich in meiner Ex Kneipe niemals eine solche Performance werde erzielen können. Aber es macht mir Spass an solcherart Installation durch lesen teilhaben zu können:


    https://positive-feedback.com/Issue3/maroom.htm


    http://www.stereopal.com/HomeVisit/WinstonMa.htm


    Es macht einem aber auch klar, dass man die grossen Lautsprechersysteme auf Messen oder sonstigen Präsentationen immer weit unter Wert anzuhören bekommt. Entsprechend leicht (und preiswert) ist dann auch die Meinung, dass die Anlagen auf der High End (oder einer beliebigen anderen Messe) nicht gut klingen und man deshalb solcherart Produkte nicht benötigt.

    Die Qualität des in der Grösse passenden Raumes sollte halt ansatzweise in der Lage sein, hochwertige Komponenten entsprechend ihrer Qualität aufspielen zu lassen.
    Sowohl meine YG, als auch die aktuelle Maxx3 ziehen einen Hörabstand von ca 4 bis 7m vor, wollen aber auch entsprechend weit im Raum stehen. Und dass sich der Hörplatz nicht unmittelbar vor der Rückwand befinden sollte ist auch klar. Dies lässt sich in Räumen unter 40qm eigentlich gar nicht realisieren, selbst meine 60qm sind da eher knapp bemessen, 80 bis 100qm wahrscheinlich ideal. Auf jeden Fall klingt es besser, bei mir, wenn ich alle Türen hinter dem Hörplatz offen lasse und sich das Luftvolumen und die Raumtiefe dadurch deutlich vergrössert.


    Gruss

    Juergen

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  • Hallo


    Vor etlichen Jahren habe ich beim Willibald Bauer Avalon Lautsprecher mehrmals in Ruhe hören können.

    Das Modell kann ich nicht mehr benennen, es waren 3 Wege Lautsprecher mit Eton Chassis.

    Angesteuert wurde das von einer Ayre Vor/Endstufe.


    Was mich damals schon faszinierte, war diese tiefenentspannte, so sauber räumliche Darstellung mit ungemein vielen Details, die aber nie herausfielen, sondern stimmig klangen


    Für mich als fast reiner Klassikhörer war das ungemein faszinierend und befriedigend.


    Gruß von eugen

  • Hoffentlich klappt es und die LS kommen zu Dir! Habe evtl. überlesen ob der Kauf schon abgeschlossen ist?!


    Schon allein optisch ist dieser LS faszinierend.


    Ich hatte den gleichen Höreindruck wie Eugen von Avalon - nur war es mir immer nicht lebendig und dynamisch genug.


    Aber das hat Jürgen ja oben schon adressiert und wird es lösen!

    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Die verlinkten Berichte über Winston Mas Hörraum sind toll !


    Unglaublich welchen Aufwand manche Leute treiben, mal ganz unabhängig vom aufgewendeten Geld.


    Diese Röhrenverstärker! 800 Watt pro Kanal reines Class A ?!?! Ich wusste gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt. Realisiert mit vier Verstärkern, zwei pro Seite (offenbar Bi-Wiring, 400 Watt Class A pro Verstärker). Kein Wunder, dass der Raum eine Klimaanlage braucht.

    Da muss ja zu jedem Verstärker eine eigene Starkstromleitung führen.


    Wahrscheinlich hat der Mann auch ein eigenes Kraftwerk, das ihm perfekt gesiebten Strom ins Haus liefert.


    Toll, wenn man sowas realisieren kann!


    Und ich dache mal, mein Accuphase-Geraffel wäre High End.:)


    Ich hoffe, es ergibt sich für mich irgendwann die Gelegenheit, die Avalons auf einem Deiner Workshops, Jürgen, hören zu können, wenn es denn wieder Workshops geben darf.


    Mir gefallen die Lautsprecher durchaus auch optisch, wegen des Holzfurniers sind sie, trotz der ungewöhnlichen Form, wohnraumtauglich.


    Das neueste Spitzenmodell Tesseract zeigt allerdings das heutzutage in diesem Segment gängige Oligarchen- und Überwältigungs-Design.


    Immerhin: Aufgrund der Formgebung des Gehäuses und der Lackierung haben die Tesseract-Boxen wohl Stealth-Eigenschaften. Vielleicht wollte man sie unsichtbar machen für das Radar der High-End-Polizei.


    Avalon Acoustics Tesseract


    VG

    Michael

  • Das neueste Spitzenmodell Tesseract zeigt allerdings das heutzutage in diesem Segment gängige Oligarchen- und Überwältigungs-Design.

    Da hast Du wahrlich Recht! Wie schön ist dagegen die Osiris!


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Über Schönheit lässt sich trefflich streite, in Natura schauen sie vermutlich nicht so technisch aus. Interessant der Wirkungsgrad von 93,5 dB, die minimal benötigte Verstärkerleistung von 15 (?) Watt und „Power“ von 3,2 kW.


    Da ist die Osiris scheinbar ehrlicher bei den Anforderungen und schaut auf den Bildern bereits toll aus.


    Viele Grüße,

    Andreas

    AAA Mitglied

  • offen gestanden noch nicht, sind in D ja nicht so verbreitet.

    Die Bricasti Leute sind meines Wissens das alte Mark Levinson Team, welches nicht mit zum Harmann Konzern umziehen wollte. Da ich die alten Mark Levinson Sachen immer "ok" fand, mich aber nie so wirklich begeistert haben, mein Hörgeschmack ist da einfach eher auf der "euphonischen" Seite, habe ich die aus dem ML Verkauf entstandenen Folgefirmen nie weiter beobachtet.


    Gruss

    Juergen

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  • Hallo Jürgen,

    ein bischen"Bass" wirst Du wohl abgeben müssen, aber vielleicht wird es noch bässer...ähm...besser:!:;)

    LG Herbert



    Das Knistern der Platte wird durch Filterwirkung im Ohr des Analoghörers durch die Psyche nicht verarbeitet! Im Umkehrschluß...das fehlende Knistern der Digitaltechnik wird als Negativsignal wahrgenommen.X(