Class D Verstärker klingen nicht? Hmmm...

  • Natürlich spielen subjektives Empfinden und die herangezogenen Vergleiche hier immer auch eine Rolle. Ich gehöre nicht zu denen, die immer nach der perfekten und bis ins letzte Detail ausgetüftelten optimalen Lösung suchen, ich bin schon zufrieden, wenn eine Kette für meine persönlichen Ansprüche „gut klingt“, kann daher auch bei einigen „high end“ Diskussionen hier im Forum nicht mitreden, ich bin jedenfalls mit den Class D Verstärkern von primare sehr zufrieden.

    Das ist eine in jeder Hinsicht erfreuliche und im besten Sinne des Wortes bodenständige Einstellung sowie der Schlüssel zur Zufriedenheit, die ich genau so teile.


    Coplander

  • Hallo,


    vielleicht mal dies hier ( Beitrag # 267 ) als Denkanstoß.


    Da kam selbst ich ins grübeln, als ich mal die Klirr-Diagramme rein visuell verglichen habe. Nicht die messtechnische besten Verstärker klingen in meinen Ohren am besten, sondern der / die Verstärker, die so einiges an Tönen "hinzu dichten".


    Messtechnisch am besten ist eindeutig der Purifi 1ET400A ( Class-D ) , der misst sich am besten ( siehe auch https://abload.de/image.php?img=fg-amps68ji3.gif , https://abload.de/image.php?img=klirr-ampgbje6.gif ), aber hören tue ich mit dem Purifi 1ET400A fast gar nicht, der messtechnisch ähnliche Benchmark AHB2 ziehe ich dem Purifi 1ET400A eindeutig vor. Mein absolut persönlich Verstärker-Favorit ist aber mein erst-erbauter L20.5 Selbstbauverstärker, ein A/B-Verstärker.


    Gruß


    Michael

  • Ich hatte vor einiger Zeit einen hier in Norwegen gebauten, auf Purify Eigentakt basierende, Endstufe stehen. (Vera Audio P150/600)

    Die Jungs von Vera Audio waren/sind sehr zugänglich und offen rund um die Konstruktion und haben alle møglichen Messungen und Erläuterungen, usw. verøffentlicht.

    Der Purify Verstärker durfte damals, getrieben von einer Octave Vorstufe gegen einen Octave RE320 mit SBB, PS Audio BHk 300 monos und Mark Levinson 5802 an Marten Parker Trios antreten.

    Der ML schied ziemlich früh aus, da dieser and den Martens einfach zu hell/kalt und irgendwie nervig klang. Leider hatte der ML 5802 keinen analogen Eingang (was für eine unpraktische Konstruktion, eigentlich), so dass man ihn nicht zusammen mit dem Røhrenpre testen konnte.

    Die PS Audio Monoblöcke wirkten irgendwie zu «gewaltig» und der Unterschied zur norwegischen Purify Konstruktion zu gering, (nicht besser, sondern anders spielend) als dass sie, in meinen Augen den dreifachen Preis gerechtfertigt hätten.

    Das finale Shootout lief dann zwischen der Octave RE320 und dem Vera Audio P150/600.

    Ich hatte beide einigen Wochen hier stehen und es war nicht leicht, sich letztendlich für eine zu entscheiden.

    Der Unterschied war geringer als man im Vergleich zwischen Røhrenendstufe und Purify Eigentakt eigentlich erwarten sollte, wobei die Octave, das muss man schon sagen, nicht unbedingt super röhrig klingt.

    Die Octave präsentierte das Klangbild nach röhrenart grösser mit einer breiteren Bühne, einen Tick gefälliger und satter.

    Die Vera Audio Endstufe war präziser, hatte einen besseren Fokus auf die einzelnen Ereignisse. Die Konturen waren schärfer und es was mehr Abstand, mehr Luft, zwischen den einzelnen Musikern auf der Bühne.

    Wie gesagt, es war eine schwierige Entscheidung, da ich die Vorzüge beider Endstufen sehr schätzte.

    Es ist dann letztendlich bei der Octave geblieben, da ich die Vera Endstufe schneller an den Mann bringen konnte und mir somit die Entscheidung gewissermassen abgenommen wurde. ;)

    Alles in allem kann man sagen, dass sich gut gebaute klasse D Verstärker nicht mehr hinter anderen Verstärkerkonstruktionen zu verstecken brauchen.

    Ein guter Klasse D Verstärker zusammen mit einem guten Röhrenvorverstärker ist schon was sehr feines.

    "Jazz is not dead , it just smells funny" (fz)

  • Seit einigen Tagen spielt bei mir eine Apollon Audio Endstufe mit Purifi Modulen und Sonic Imagery OP Amps im input buffer board. Davor eine passive Khozmo Vorstufe.

    Ich bin schwer begeistert von der Kombi. 8)

    Grüße Kai

  • Meine DIY Röhrenvorstufe zusammen mit dem Boenicke P1 (Class D Amp) ist wirklich für mich eine wunderbare Kombination und ich erfreue mich sehr an der mitreissenden und toll dargebotenen Musik.
    Schon der Edge A2300 den ich noch habe war einige Zeit bei jemandem der AVM Monos betreibt und er wollte den Class D Amp kaum wieder her geben.
    Musikalische Grüsse

    Peter

    Wir alle brauchen Schönes – Schönes stärkt die Bindung an das Leben und die Hoffnung.

    Schönheit ist ein Geheimnis - lasst es uns zusammen entdecken.
    Die Musikabende sind ein gewerbliches Angebot

  • Alles in allem kann man sagen, dass sich gut gebaute klasse D Verstärker nicht mehr hinter anderen Verstärkerkonstruktionen zu verstecken brauchen.

    Ein guter Klasse D Verstärker zusammen mit einem guten Röhrenvorverstärker ist schon was sehr feines.

    Hm, in diese richtung überlege ich auch schon, obwohl es meiner Anlage aktuell an nichts fehlt, wenn nur nicht dieser ultraknackige Klang meiner Digitalen Dynaudioanlage mit 10 Endstufen in meinem GTI nicht wäre :P das lässt mir keine ruhe.


    Abgesehen davon betreibt ein Freund von mir auch einen Digitalverstärker für etwa 3k, richtig warm werd ich damit aber trotzdem nicht obwohl seine Anlage insgesamt mittlerweile im 5 stelligem spielt, ausserdem hat ausgerechnet eine Röhren Endstufe meine alte Accuphase in die Wüste geschickt, hmmmm, mal schaun wie´s weitergeht.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Habe am Wochenende - anlässlich der Lieferung der Dereneville Motordose - den Schweizer Vertreter dieser hier gehabt. Er wollte den Motor persönlich an mich übergeben - das fand ich schon mal toll. Natürlich musste dann auch die Anlage gehört werden. Er ist mehr so der "herkömmlichen" Elektronik verpflichtet (Class A und AB Geräte) war aber schwer beeindruckt vom Klang bei mir. Das Thema ob es nun eine Class D Endstufe war oder sonstwas tauchte gar nicht auf - es zählte der Klang und das man den Unterschied des original Motors und der Dereneville SOFORT hörte.
    Also ich finde Class-D kann wirklich gut klingen.
    Grüsse Peter

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  • Warum auch nicht? Dogmen sind immer ein Zeichen von Beschränktheit, erkennt man hier ja des Öfteren. :D ;)


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Timing ist alles.


    Just Listen

  • Hallo Volkmar,
    die Röhren Vorstufe von mir hat den probierten Class-D Verstärkern gut getan.
    Ich hatte auch den DNM3CSIX vor dem A2-300 und das war nicht so gut. Direkt vom DAC auf denselben Endverstärker ging auch nicht gut - der Klang war da wirklich zu scharf.
    Mit der Röhrenvorstufe ist das aber ein sehr guter Match.

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  • Ein guter Klasse D Verstärker zusammen mit einem guten Röhrenvorverstärker ist schon was sehr feines.

    Das kann ich nur bestätigen! Meine Rike Audio "Natalija" in Verbindung mit Burmester 101, ein Vollverstärker, das ist klanglich schon Traumduo.

    Jürgen

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • Mich persönlich konnteClass D bis dato noch überzeugen

    Und ich möchte solche Verstärker Konzepte nicht !

    Da jedem sein Hörempfinden anders ist klingt es halt für den ein oder anderen gut 👍.

    Das ist die Hauptsache


    Gruß Andreas

  • Mir ziehen auch zig A, AB und sogar Röhrenverstärker die Schuhe aus. Manche können halt Verstärker und andere eben nicht.

  • Genau "Hören muss man selbst" eine grundsätzliche "Verdammung" eines technischen Prinzips ist weder in dem Thread hier noch sonst angebracht. Aber es gibt halt überall Leute die nicht bereit sind Neues zu entdecken und vom hörensagen etwas ablehnen.
    Einfach mal probieren - und behalten was gefällt.
    Wie schon in der Bibel steht: Prüfet alles - das Gute behaltet (1. Thessalonicher 5:21).
    Was das ist muss jeder für sich entscheiden. :)

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  • Wie gesagt, es war eine schwierige Entscheidung, da ich die Vorzüge beider Endstufen sehr schätzte.

    Du solltest mal eine T+A A200 oder auch zwei T+A M200 hören.

    Das ist wohl z.Z. die beste Purifi Implementation inkl. Anpassungmöglichkeit des Dämpfungsfaktors an die LSPs. Da sollte für jeden Geschmack eine optimale Einstellung möglich sein ;)

    Auch sehe ich hier Vorteile gerade in einer Bi-/Tri-Amping Konfiguration, da man hier getrennt den DF anpassen kann.

  • Eine Frage:
    Klingen die Hypex NCore Module bzw. Fertigamps eigentlich alle gleich?
    Ich habe einen Audiophonics mit dem NC252MP, der hat leider eine hohe Bautiefe. Der AMP von IOM mit dem gleichen Modul ist deutlich kompakter, das würde bei mir besser passen.
    Grüße
    Ralf

  • Hallo !


    Gibt es eigentlich kleine -so um die 50 Watt- Class D

    mit guten Klangeigenschaften?

    Bin gerade am überlegen...


    Ciao, Hardy

    Leben in einer Kakistokratie, ein soziales Experiment?


  • Die kamen mir auch gerade in den Sinn.


    Im Biete Bereich sind eventuell noch zwei Monos mit 100W zu finden.

    Der Preis war jedenfalls gut, einfach mal suchen, ist schon einige Wochen her.


    VG

    Dieter