Phono Wiedergabe optimieren, wo ansetzen?

  • Wie gesagt, es geht hier nicht um Beschäftigungstherapie sondern Auslöser waren 2 Besuche von Usern die vom Tidal Streaming begeistert waren und wo Einigkeit bestand, daß die analoge Wiedergabe doch erheblich abfiel. Das war eigentlich die Initialzündung zu sagen „meine nächste Baustelle ist hier“, zumal ich das Thema DSP/Trinnov getrost zu den Akten legen darf und hier kein weiterer Verbesserungsbedarf besteht.

    Das von Usern die vom Tidal Streaming begeistert sind, eine solche Äußerung zur analogen Widergabe kommt, ok, sie kennen es vielleicht nicht anders.


    Wie zufrieden warst du denn selber im Vergleich Analog/Digital, bevor man dir einen Floh ins Ohr gesetzt hat.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Hallo Rüdiger,


    vielleicht solltest du dir zuerst einmal irgendwo einen amtlichen hochkarätigen Dreher mit entsprechendem Tonarm, System, Phono-Verstärkung zu Gemüte führen, muss ja nicht unbedingt zuhause sein. Und dann schaust du mal, ob dich das Gebotene überhaupt noch überzeugen kann. Vielleicht hat sich dein persönlicher Geschmack eben in Richtung "Digital" entwickelt, ist die Frage, ob du dann mit analog noch glücklich werden kannst?

    Einfach mal sehen, dass du dir irgendwo mal ein paar analoge "Hochkaräter" anhören kannst. Wenn das dann alles nicht deine Zustimmung findet, liegt es vermutlich nicht an deiner Phono-Abteilung.

    Wenn es z.B. mit einem Feickert, TW Akustik, Bauer, Nottingham etc. mit adäquatem System, Phono nicht hinhaut, wird es analog wohl schwierig.


    Gruß Micha

  • die Omtec I und II habe ich so auch in Erinnerung, bissel zum warm tendierend, rund, noch sehr guter Bass, recht kontrolliert, aber nicht nicht gerade überragende Details. Aber gerade das mochte ich an ihr. War langzeittauglich. Dennoch gibt es heutzutage besseres. Eine weitere Möglichkeit das Kapitel zu schliessen ist ein Nottingham Spacedeck mit DS Audio E1. Oder ein Rega P3 mit 20X2L und Dynavector P75 plus Keces oder Teddy Pardo.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Bleibt die Frage, ob es am Ende das Ziel von Analog sein kann, digital zu klingen?


    Und indem ich das formuliere, wird mir deutlich, dass die Antwort nur ein klares Nein sein kann!

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Ich muß es nochmal in Ruhe angehen, diverse Analog Lösungen anhören(wobei mich eine mit TW Raven+EMT schon mal beeindruckt hat👍)und dann schauen wo mein Weg hingeht.


    Das ist mit das Beste, was Du machen kannst! Nutze möglichst vielen Gelegenheiten Dir andere Phono-Ketten anzuhören. Genau dieses Vorgehen hat mir persönlich sehr geholfen.


    Gruß Stephan

    __
    Nemu

  • Das Ziel kann doch nur sein, dass es einem gefällt ... und das bekommt man mE. analog wie digital hin.


    Ich unterscheide nicht in analog/digital sondern in gefällt mir (mehr)/gefällt mir nicht (weniger). Das Medium selbst ist da eher nachrangig.

    VG
    Mario

  • Die Omtec spielt so wie von Knuth beschrieben. Je neuer das Omtec Modell ist, desto besser löst es auf. Der Kurzschluss Modus war bei den älteren Modellen murks und bei den neueren Geräten ,.. sagen wir mal... suboptimal. Am besten funktioniert die Omtec im symmetrischen, oder pseudosimmetrischen Betrieb. Über die Cinchbuchsen den Abschlusswiderstand anpassen. Normalerweise ist die Faustformel 10x den Innenwiderstand des Tonabnehmers. Mir hatte damals der Entwickler der Omtec als Fausformel für seine Phono den 20 fachen Wert empfohlen.


    Ich würde mir erst einmal Gedanken über die Aufstellung des neuen Drehers machen. Wird der Dreher auf Holz, Schiefer oder Granit stehen? Welche Dreher harmonieren mit welchem Untergrund?

    Auf jeden Fall kann das Ziel nicht der Vergleich zur digitale Quelle sein. Wenn das das Ziel, ist würde ich nichts mehr in Analog investieren.


    Am besten den passenden Dreher mit den gleichen Lausprechern und APM hören. Dann weiß man schon halbwegs ob es passt.

    Wenn man mit einem bestimmten System (SPU/EMT) liebäugelt, sollte man zum Laufwerk auch schon den passenden, schweren Tonarm kaufen. Von einem komplett System ala Rega würde ich eher abraten. Das schränkt von vorn herein zu stark ein. Nichts gegen einen REGA, wenn man unbedingt ein Paket haben möchte. Aber bestimmte Systeme sind dann aus dem Rennen.

    Und erst mal viel hören und sich eine Meinung bilden.


    Viel Erfolg.

    LG


    Horst

  • Wenn Rega die Idee ist wäre vielleicht Vertere die Antwort :-). Evtl noch Funk Firm.


    Ein großer Technics oder Sony oder ein Laufwerk mit gutem, "hart" gekoppelten Motor (z.b. TW, Scheu mit Rainers Dose o.ä.) würde wohl auch in die Richtung gehen. Dazu ein SME V oder Moerch UP8 oder Graham.


    Trigon advance als "Entry Level" Phono. Ein as, eine große Whest, eine große Pass (Xono oder mehr) als Upgrade (ein VdH The Grail wär noch was) .


    VdH TAs oder Lyra als Abnehmer.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Das von Usern die vom Tidal Streaming begeistert sind, eine solche Äußerung zur analogen Widergabe kommt, ok, sie kennen es vielleicht nicht anders.


    Wie zufrieden warst du denn selber im Vergleich Analog/Digital, bevor man dir einen Floh ins Ohr gesetzt hat.

    Daß sie es nicht anders kennen glaube ich nicht, der eine nennt auch einen Scheu mit V.d.Hul sein eigen und der andere hat einen großen Projekt und hört nur Platten, nichts anderes.

    Zu mir, wie schon gesagt, vor ca.1 Jahr war mein Ziel, daß Streaming so gut wie Platte klingt. Geändert hat sich seitdem an der Kombi Plattenspieler/System/Phonovorstufe nichts, beim Streaming kam eine externe Stromversorgung und der Wechsel von Spotify zu Tidal dazu und generell bin ich von Symphonic Line RG 14+TDL Monitor Compact zu Audionet Pre1G3+EPS+ATC100A gewechselt.
    Man kann die jetzige Wiedergabe nicht mehr mit der vor 1 Jahr vergleichen, Fehler werden deutlich aufgezeigt, korrekte Wiedergabe um so mehr belohnt. Das wirkt wie ein Brennglas.

    Bleibt die Frage, ob es am Ende das Ziel von Analog sein kann, digital zu klingen?


    Und indem ich das formuliere, wird mir deutlich, dass die Antwort nur ein klares Nein sein kann!

    Du missverstehst das etwas, es klingt nicht „digital“, es klingt einfach nur „richtiger“ oder anders formuliert, analog klingt plötzlich fehlerbehaftet.

    Ich habe das aber schon mal so erlebt als ich eine extremst gute Anlage gehört habe. Zuerst digitale Kost vom LINN die einfach nur gigantisch war und dann meine als Geschenk mitgebrachte Platte(TalkTalk/Colours of Spring)vom VPI(?)und es war ein Riesenunterschied.

    Das Gegenteil habe ich hingegen auch schon erlebt, digitale Tidalkost eher mäßig und über den TW Raven und EMT rastete das Klangbild plötzlich ein. Es geht also.

  • Moin Rüdiger,

    wie´s hier schon bereits einige Kollegen beschrieben haben, hilft nur hören wie

    z.Bsp. bei Händlern oder hilfsbereiten Foristen.


    Das "Rennen" habe ich nicht nur bei der LW-Kombi mitgemacht, sondern auch bei

    LS & Subs, 2 E-Gitarren & 1 Western & Amps, div. Kabeln usw...


    Wenn nach wievielen Versuchen auch immer, auf einmal dein "Ding" da vor dir steht,

    dann weisst du´s sofort... bist quasi nach 4 Takten "schockverliebt" !

    Ansonsten muss man´s echt nicht kaufen...


    Und mach dir bitte keinen Kopf um Empfehlungen, Tipps, "Hofberichterstattung" usw...

    dafür ist unser aller liebstes Hobby nun mal viel zu egozentrischer Natur.

    Von daher... Geduld ( Try & Error ) ist die Mutter der Porzellankiste.

    cu LG Horst

    As "Bird" remarked towards the end of hid life:

    "Civilisation is a damn good idea if someone would try it."

  • Moin,

    es stellt sich erstmal die Frage, welche Musikrichtung du hörst und was für Platten/Pressungen vorhanden sind. Wie Old-Ivor sagte: Garbage in, garbage out.

    Mit freundlichem Gruß
    Haakon

  • fr.jazbec


    Der Wechsel einer Vorstufe kann natürlich dramatische Folgen haben, wie ich selbst gerade merke. Ich bewege mich gerade weg vom Analytischen zum Homogeneren, Ganzheitlicheren, wovon der digitale Zweig allerdings auch profitiert. Du gehst offensichtlich gerade den Weg andersherum, da wird dann deutlicher, wo es hakt. Bei mir war vorher analog deutlich besser, im Moment ist mir das egal :), weil anderes in den Vordergrund rückt, als das letzte Quentchen Definition und Auflösung, wobei auch das zugegeben seinen Reiz hat.

    Allerdings, soviel kann ich sagen, wird es teuer, analog deutlich besser zu werden als digital.


    Gruß


    Dirk

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • generell bin ich von Symphonic Line RG 14+TDL Monitor Compact zu Audionet Pre1G3+EPS+ATC100A gewechselt.
    Man kann die jetzige Wiedergabe nicht mehr mit der vor 1 Jahr vergleichen, Fehler werden deutlich aufgezeigt, korrekte Wiedergabe um so mehr belohnt. Das wirkt wie ein Brennglas.

    Damit beschreibt Du ziemlich gut Deine Situation bzw das Problem.


    Du hast im Bereich der "Schall" Ausgabekomponenten einen so grossen Sprung gemacht, dass nun die Qualität der analogen Kette deutlich zu schwach ist. Deine ATC 100A beleuchten die bis dato nicht weiter kritischen Fehler einfach gnadenlos.

    Insofern würde ich die gesamte analoge Kette mit einem Fragezeichen versehen und Stück für Stück dem level der neuen Komponenten anpassen.


    Wenn man sich die verschiedenen thread in diesem Forum durchliest, gibt es da die verschiedensten Vorgehensweisen, bzw Reihenfolgen, in denen man dies machen kann.

    Ein besseres Laufwerk ist zB in der Lage, auch mit dem bestehenden Tonabnehmer eine bessere Auflösung darzustellen.


    Andere Foristen würden am bestehenden Laufwerk einen besseren TA montieren.

    Wieder andere zuerst den PhonoPre austauschen.

    Wichtig ist für mich, eine Gesamtidee vor Augen zu haben, soll zB der analoge Klang tonal dem digitalen endsprechen, oder aber eine tonal zB wärmere Darstellung ermöglichen.

    ich persönlich gleiche beide Signalquellen zB immer tonal aneinander an.


    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Noch was anderes.......

    Du hast Deinen Raum ja akustisch optimiert.

    Hast Du das mit digitaler oder analoger Kost gemacht?


    Ich habe festgestellt, dass ich mit digitalem Zeug zu einer leicht anderen LS - Aufstellung komme und auch mehr Absorber gebraucht habe.

    Irgendwann war ich dann zufrieden.

    Hatte dann aus unterschiedlichen Gründen eine lange Musikpause (fast 2 Jahre) eingelegt.

    Danach habe ich wieder Blut geleckt und alles wieder an den Start gebracht. Allerdings war ich mit der Plattenwiedergabe gar nicht zufrieden. Erst ein Besucher brachte mich darauf, dass der Raum sich überdämpft anhört. Also mit Platte alles abgestimmt und fein ist es.


    Man muss allerdings auch dazu sagen, dass meine Digitalabteilung nur einen Bruchteil von der analogen kostet.

    Macht wahrscheinlich soviel Fehler, dass man die stark kompensieren muss.


    Will heissen, räum mal den ganzen Raumtuning - Trödel raus und fang von vorn an. Einen Versuch ist es wert und kostet erst mal nichts.

    "Wer nicht genießt, ist ungenießbar" (Konstantin Wecker)

    Liebe Grüße

    Petti

  • Bei meiner Raumoptimierung ging es ja in erster Linie darum Raummoden abzuschwächen/zu eliminieren. Die größten Probleme mit Raummoden hatte ich übrigens zum Schluß mit analoger Wiedergabe, da das Goldring im Bass schiebt aber nicht das straffste ist.

    Ich unterteile nicht in digitalen oder analogen Klang, mir geht es um Klarheit der Wiedergabe, das steht an erster Stelle.

  • Hallo Rüdiger


    Aus meiner Sicht treffen die folgenden Aussagen von Juergen zu 100% zu:

    Insofern würde ich die gesamte analoge Kette...…...anpassen.

    Wichtig ist für mich, eine Gesamtidee vor Augen zu haben..

    Um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, würde ich nach Komponenten Ausschau halten, welche dem Ursprungssignal möglichst wenig Eigenklang hinzufügen.


    Gruss Adrian

  • Um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, würde ich nach Komponenten Ausschau halten, welche dem Ursprungssignal möglichst wenig Eigenklang hinzufügen.

    Da stimme ich Dir gerne zu 100% zu.


    Mich hat als junger Audiophiler der folgende Ansatz beeinflusst:

    Wenn man einer Komponente zuhört, beurteilt man diese automatisch mit einer wie auch immer gearteten Referenz, die man im Kopf hat. Dabei ist man sich durchaus bewusst dass sich diese Referenz durch Konditionierung ändern kann.


    Hat man sich zB erst einmal an den Klang einer Spender BC 1 gewöhnt, fällt es schwer mit einer Gauder oder Tidal Musik als "wahr" zu empfinden und geniessen zu können.


    Der Weg von einer BC1 zu einer Harbeth oder Graham fällt einem da viel leichter.

    Entsprechend gefiel mit der Ansatz, mit den zu vergleichenden Komponenten ein paar verschiedene Stücke anzuhören und darauf zu achten, welche Komponente den maximalen Unterschied der Stücke hörbar macht, bzw welche Komponente den wenigsten Eigenklang über die Stücke legt.

    Hier kann man dazu etwas lesen:

    http://www.enjoythemusic.com/audiohell.htm


    Gruss

    Juergen


    ps

    mittlerweile bin ich soweit, dass ich einen gewissen Eigenklang wieder zulassen kann,

    so wie ich auch dazu stehe, dass ich immer etwas mehr Salz und Pfeffer am essen haben möchte :)

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Und diese wären? Und warum (nur diese und andere nicht)?

    zum Beispiel im Bereich elektronischer Komponenten solche, die auf Messgeräte-Niveau arbeiten.



    Und schon kommt sofort das Gegenargument, es ginge ja nicht ums messen, sondern uns Musikhören......


    Die never ending story..... ;)

    Gruß lori