Eingangswiderstand OPV erhöhen

  • Hallo Zusammen,


    ich erhoffe mir Eure Hilfe bei folgendem Problem: Ich möchte den Eingangswiderstand einer Line-Vorstufe erhöhen. Lt. Datenblatt 6,8kΩ, gemessen: 4,7kΩ (mittels Frequenzgenarator 150mV an den Eingang gebracht & Vorwiderstand soweit erhöht bis genau die Hälfte am Vorwiderstand abfiel)

    Habe versucht die wesentlichen Teile der Schaltung auf der Leiterkarte zu "erforschen". Nicht einfach, da doppelseitiges Layout mit schwarzem Lack...

    Diese Baugruppe ist vier Mal vorhanden und über Relais verschaltet. Ich vermute es werden wohl damit die unsymmetrischen Eingangssignale symmetriert, um dann in der Vorstufe weitergeleitet/verarbeitet zu werden. Das Gerät ist aus Günther Manias Fabrik...


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/138290/


    Nun meine Fragen: Kann das Schaltbild so stimmen? Ich hätte gerne wenigstens 10 oder besser 20 kΩ, wie kann ich das erreichen?

    Bin gespannt...


    Beste Grüße,

    Peter

    "Die Technologie wächst schneller als der Charakter der Menschen." - Egon Bahr

  • Diese Baugruppe ist vier Mal vorhanden und über Relais verschaltet. Ich vermute es werden wohl damit die unsymmetrischen Eingangssignale symmetriert, um dann in der Vorstufe weitergeleitet/verarbeitet zu werden. Das Gerät ist aus Günther Manias Fabrik

    Eher umgedreht: Soweit ich das erkenne wird aus dem symmetrischen Signal ein unsymmetrisches Signal erzeugt.


    Was willst Du durch eine Erhöhung des Eingangswiderstandes erreichen?


    VG

    jokeramik

  • Moin, Peter,


    6,8 kOhm ist schon sehr gering für einen Hochpegel-Eingang.

    Um den Eingangswiderstand zu erhöhen, müssten alle drei

    Widerstände getauscht werden; auf den gewünschten Wert.

    Maximal vielleicht 47 kOhm, damit es nicht anfängt zu rauschen.


    Am Eingang angeschlossene Geräte haben meist einen Kondensator

    ihrem Ausgang. Bei dem jetzigen Wert ist der damit entstehende Hochpass

    wohl ungünstig, d.h. es wird ein relativ früher Abfall im Bassbereich

    entstehen.

    Wenn keine weiteren Cs am Eingang vorhanden sind und bei 47 kOhm

    auch nichts rauscht, kann man ja mal 100 kOhm probieren.

    Vorsichtig beim Löten, manche Leiterplatten mögen mehrfaches Ein-

    und Auslöten nicht so gern.


    Guten Erfolg und besten Gruß.:)

  • Welche Signalquellen betreibst Du daran? Um welches Gerät handelt es sich in dem diese Schaltung realisiert wird?


    Wichtig ist vor allem sehr gering voneinander abweichende Widerstände um die die CMRR nicht vermindern. Sinnvoll sind da 0,1% oder noch weniger Toleranzen. Neumann verwendet als Einspeisewiderstände für die Phantomspeisespannung ausgemessene Paare.


    Je höher die Widerstandswerte desto höher das Rauschen. Douglas Self hat in das auch schon in "Small Signal Audio Design" nachgewiesen. Das Rauschen wird sich möglicherweise um den Faktor 5 bis 6 erhöhen.


    Durch die höheren Eingangswiderstände kann es auch ohne entsprechende Maßnahmen zum Einkoppeln von Hochfrequenz kommen. Auch kann die Schaltung anfangen zu schwingen.


    Besitzt Du entsprechendes Meßequipment?


    VG


    jokeramik

  • Hi,

    ich würde in so einem Fall einfach mal bei AVM anrufen und dort die Frage stellen.

    Inkl. dessen, was dich an dem niedrigen Eingangswiderstand stört.
    Der oder die Entwickler haben die Widerstände ja bestimmt nicht ausgesucht,

    weil ie von dem Wert noch viele auf Lager hatten.


    Tschau,

    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Habe versucht die wesentlichen Teile der Schaltung auf der Leiterkarte zu "erforschen".

    Hallo Peter,

    nach meinem Verständnis fehlt da noch ein wichtiger Widerstand der von Pin3 des OPV an Masse geht. Dieser sollte ebenfalls 6,8K haben und müsste ebenfalls mitgetauscht werden, sonst ist der Eingang nicht mehr symmetrisch. Ohne diesen Widerstand (ich nenne ihn mal R5) wäre ja IN- sehr hochohmig, da R3 in der Zeichnung nur in Reihe mit Pin3 liegt.

    Hinterher müssen auf jeden Fall die Paare - R1 und R3 - und - R4 und der fehlende R5 - genau gleiche Werte haben. R1 und R3 sollte man aber ohne Probleme erhöhen können, ohne das das den OPV interessiert. Wenn der Eingang offen ist, spielen R1 und R3 ja für den OPV keine Rolle und diese Widerstände könnten unendlich hoch sein.

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Hallo Peter,

    du könntest auch im XLR-Stecker, mit dem du in die Line-Stufe gehst, bei Pin 2 und Pin 3 zwischen Kabelende und Lötpin jeweils einen 10K-Widerstand mit sehr geringer Toleranz löten. Dann brauchst du im Gerät nicht zu löten und die Symmetrie im Eingang ist auch gewahrt. Den OPV interessiert das nicht, der höhere Quellwiderstand könnte aus seiner Sicht auch direkt im Quellgerät sein.

    VG Jürgen

  • Hallo Peter,

    nach meinem Verständnis fehlt da noch ein wichtiger Widerstand der von Pin3 des OPV an Masse geht. Dieser sollte ebenfalls 6,8K haben und müsste ebenfalls mitgetauscht werden, sonst ist der Eingang nicht mehr symmetrisch. Ohne diesen Widerstand (ich nenne ihn mal R5) wäre ja IN- sehr hochohmig, da R3 in der Zeichnung nur in Reihe mit Pin3 liegt.

    Hinterher müssen auf jeden Fall die Paare - R1 und R3 - und - R4 und der fehlende R5 - genau gleiche Werte haben. R1 und R3 sollte man aber ohne Probleme erhöhen können, ohne das das den OPV interessiert. Wenn der Eingang offen ist, spielen R1 und R3 ja für den OPV keine Rolle und diese Widerstände könnten unendlich hoch sein.

    Viele Grüsse

    Jürgen

    Der Zweig mit R1 und R3 wäre in diesem Fall sinnvoll an Masse zu legen, damit die Bedingungen eines invertierenden OPV erfüllt sind.


    Das Offenlassen dieses Einganges wird wohl aus meienr Sicht nichts bringen.


    VG

    jokeramik

  • ...da muss man wohl Günther Mania erst mal kennen.

    Wenn das AVM ist, nehme ich meinen Vorschlag oben

    zurück.

    Ich denke schon, dass die Firma zu einer Auskunft bereit ist.


    Die Verstärkung sollte nach dem Schaltbild wohl 1 sein, d.h.

    es wird auf asymmetrisch "gewandelt".

    Das mit dem 5fachen Rauschen sehe ich da überhaupt nicht,

    wenn der Eingangswiderstand auf 100k erhöht wird.

    Verstärkung bleibt immer noch 1, tiefe Frequenzen des

    "speisenden" Gerätes würden aber nicht so weit beschnitten.


    Original Schaltplan-Ausschnitt wäre hier sehr angebracht, alles

    andere ist eher Spekulatius (mein Senf natürlich auch).8)

  • Weshalb siehst Du das mit dem Ruaschen nicht so?

    VG

    jokeramik

  • ...ist angekommen. Faktor 5-6....na ja;)


    Es geht um einen Hochpegel-Eingang.

    Besten Gruß.

    Wieso spielt das für einen Hochpegeleingang eine untergeordnete Rolle?


    Faktor 5-6 sind ca. 15dB. Ich finde das ist schon eine Menge. Das wird ja vor allem nicht weniger, da sich sich ja die folgenden Rauschspannungen hinzufügen. Daher erscheint es mir sehr sinnvoll, nicht noch extra einen "Rauschgenerator" in Form eines 100kOhm Widerstandes hinzuzufügen. Daher bleibt es am Verstärkerausgang nicht nur bei Faktor 5 oder 6.


    VG

    jokeramik

  • Eine Lösung das der Eingangswiderstand nicht so sehr abfällt wäre die Implementierung des sogen. Bootstrappings.

    Auch ist der OPA 134 für solche geringe Eingangswiderstände nicht die optimalste Lösung.

    VG

    jokeramik

  • Hallo Zusammen!


    Herzlichen Dank an Euch Alle! Es war schon sehr spät für mich gestern, daher habe Euch nicht die ganze Geschichte erzählt;)


    ^^, der war gut!


    Aaalso: Na klar, im Prinzip ist das ja kein Problem mit dem geringen Eingangswiderstand - im Sinne von geringer Störanfälligkeit, Brummeinstreuung etc.pp. sicher sogar sehr gut. Ich habe das Gerät schon ein paar Jahre und damit auch super zufrieden! Nun ist es aber so, dass mein Spieltrieb nun wieder in mir erwacht ist, nachdem die Anlage eigentlich seit einiger Zeit "steht".

    Bin dabei mir eine zweite Phonostrecke aufzubauen. Und da ist der Plan eine Phonovorstufe in Röhrentechnik zu haben. Obwohl ich mit Röhre eigentlich "durch" war. Bis auf den Kopfhörerverstärker und den CD-Spieler;)

    Und daher mir noch im Kopf war, dass Röhrenausgangsstufen (wenns mal kein SRPP & Ähnliche Schaltungen sind) eigentlich nicht so gern belastet werden wollen, war eben der Gedanke mal eben eins zwei fix den Eingangswiderstand eines Einganges "röhrenfreundlicher" zu gestalten...


    Nun ist es so, dass mir vom Hersteller meines Favoriten versichert wurde, dass die rund 5kΩ in Ordnung gehen, und er es vor der Auslieferung noch sicherheitshalber testen wird.


    Daher darf der AVM erstmal so bleiben8) Und sollte es doch nicht funktionieren, habe ich dank Eurer Unterstützung vielleicht doch eine Möglichkeit das System zur guten Zusammenarbeit zu überreden!


    Danke!


    Beste Grüße,

    Peter

    "Die Technologie wächst schneller als der Charakter der Menschen." - Egon Bahr

  • ...bin ich froh, dass ich mich hier ausklinken kann.

    Hatte schon vermutet, dass es um eine Röhre als Quelle ging.

    Und zum Glück hat ja ein OP eine Eingangskapazität,

    die "rechnet man einfach nicht mit", wenn es um den Rauschfaktor geht.

    Praxis übt da.

  • ...bin ich froh, dass ich mich hier ausklinken kann.

    Hatte schon vermutet, dass es um eine Röhre als Quelle ging.

    Und zum Glück hat ja ein OP eine Eingangskapazität,

    die "rechnet man einfach nicht mit", wenn es um den Rauschfaktor geht.

    Praxis übt da.

    Nicht nur ein OPA besitzt eine Eingangskapazität. Auch Röhren haben lt. Datenblättern Kapazitäten. da wären Gitter/Anode-Kapazität, Anode/Kathode-Kapazität, Eingangskapazität in Gitterbasisschaltung, Ausgnagskapazität in Gitterbasisschaltung....

    Die Kapazitäten sind nicht die einzigsten Rauschspannungslieferanten. Das sind auch Widerstände und andere elektronische Bauelemente. U.a. auch Röhren.

    VG

    jokeramik