Rega P3 (neue Baureihe ab 2016) Probleme mit der Antiskating-Einstellung

  • Hallo!

    Ich habe ein Problem mit der Antiskating- Einstellung an meinem kürzlich gebraucht gekauften

    Rega P3 (neue Baureihe ab 2016; Schiebeschalter für Antiskating-Einstellung) mit Nagaoka MP-110.


    Der Tonarm hat in jeder (insbes. auch in der empfohlenen) Antiskating- Einstellung einen starken Drift nach außen. Auf einer glatten Oberfläche rutscht der Tonarm straff nach außen, die Nadel ist beim Abspielen insbes. in den zentraleren Bereichen der Platte regelrecht zur Seite gezogen, das Aufsetzen des Tonarmes aus gehobener Stellung ging erst nach penibler Reinigung des Lifters, da der Tonarm zunächst gar keinen keinen Halt fand.

    Am besten geht es noch, wenn ich die Antiskating- Einstellung auf Position "0" habe, also wohl quasi maximal - auch wenn man das bei der offensichtlich elektromagnetisch realisierten Antiskating-Einrichtung wohl kaum so sagen kann (??).


    Die Einstellung des Tonarmes habe ich kunstgerecht gemacht (also mit dem Hauptgewicht ausbalanciert, dann mit dem Drehrad die 1,75 g eingestellt und mit Waage kontrolliert).

    Auffällig war mir, dass das Hauptgewicht am Tonarm sehr weit hinten platziert werden muss, um die Balancestellung zu erhalten.

    Dabei allerdings: der Klang ist dabei gut!


    Die krumm gezogene Nadel macht mir schon etwas Sorgen...

    Gibt es Tips aus der Community?

    Wäre dankbar - HG! Wolfgang

  • hört sich nach defektem Tonarm (dem antiskating) an. Ähnliche Probleme hatte ich schon mit einigen Rega Tonarmen. Da bleibt nur die Reparatur über TAD. Wenn die Auflagekraft stimmt, kann es eigentlich nur am Tonarm liegen.

  • krumme Nadel ? Durch was ? Unfall oder durch das zu hohe AS ?...würde einen neuen Nadeleinschub empfehen, ggf. auch einen anderen Tonabnehmer, oder gefällt dir das Nagaoka so gut ?


    eigentlich müsste "o" auch die minimale AS Stellung sein und nicht die maximale...

  • Hallo Wolfgang,

    herzlich willkommen!

    Ich würde wie folgt vorgehen:

    Aufstellfläche (Basis) des Rega's mit Wasserwaage überprüfen. ggfs nivellieren.

    Wenn du eine kleine Wasserwaage (Libelle) hast, zusätzlich prüfen ob der Plattenteller in der Waage ist. Wenn alles o.k. ist dann:


    1) Tonarm ausbalancieren (NULL) und Anti Scating auf NULL.

    Dann müsste der Tonarm schweben und weder nach innen noch nach aussen driften.

    Du kannst dann maßvoll die Antiskating einsetzen und prüfen ob der Tonarm jetzt nach aussen schwebt. Am besten mit Nadelschutz !!!

    Wenn alles i.o. ist, Nadelschutz demontieren und Tonarm wieder auf Null bringen. Dann 1,75gr einstellen und Antiskating ganz schwach einstellen. So 10-15% vom Max wert.


    Dann noch mal versuchen. Wenn alles wie oben beschrieben funktioniert, könnte der Fehler nur noch am System, oder der Systemmontage/ -Justage liegen.


    viel Erfolg

    LG


    Horst

  • nachdem ich auch 2 Rega probiert habe, gestehe ich, die spielen echt klasse...ABER diese Anti-Scating Einstellung ist eigentlich ein Witz, das ist mal sowas von ungenau und unprüfbar...

  • Bin ja auch bekennender p3-2016 Fan! ABER: AS konnte ich bei keinem meiner Abnehmer einstellen.

    Bevor mich das in den Wahnsinn treiben könnte, habe ich den Arm getauscht. Soll nicht Sinn der Sache sein...

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Hallo Leute,

    Danke für die freundliche Aufnahme und die konstruktive Diskussion.


    Ich fasse mal den Stand zusammen:

    - der Dreher steht perfekt in Waage

    - ( Basstrombone) die Nadel ist mit angehobenem Tonarm (und im Außenbereich einer Platte) nicht (resp. kaum) krumm, sehr wohl dann im weiteren Verlauf einer Platte - liegt definitiv am Zug nach außen

    - ( Horst_t) wenn ich den Arm ausbalanciere will er bei jeglicher Antiskating-Einstellung flugs nach aussen und wird erst vom Tonarm-Halter aufgehalten

    - ( Onkelrudi) was meint “im Wasser“ ?


    Letztlich bleibt wohl der Schluss (hier sind ja auch einige pessimistisch), dass da was grundsätzlich nicht stimmt. Habe einen sehr freundlichen Kontakt zu TAD (Danke für den Tip deckard) Herr Bauer gehabt. Dieser bot bei Bedarf Überprüfung und Reparatur (hält er für seeeeehr wahrscheinlich erforderlich) an.

    Werde nach dem Urlaub dann weiter forschen, den Tonarm ausbauen und dann - wenn ich keinen Fehler finde) so vorgehen (TAD einbeziehen - so kann es nicht bleiben...).


    Oder habt ihr noch weitere Ideen?

    Herzliche Grüße! Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    dann hast du den Fehler bereits gefunden👍

    Entweder ist die Antiskating Funtion defekt, oder der Tonarm.

    Es kann schon mal sein, dass die Tonarminnenverkabelung nicht genug Spiel hat und den Tonarm in eine Richtung zieht.

    Reklamation: Antiskating, oder Tonarm defekt.

    Lg


    Könntest du mal ein Foto von der Nadel einstellen. Der komplette Nadeleinschub kann getauscht werden. Das weißt du, oder?

    Man könnte im Zweifelsfall auch über die Nadel upgraden.;)

    LG


    Horst

  • Das mit der Tonarmverkabelung klingt nach einer guten Idee. Werde ich dann checken, wenn ich wieder zu Hause bin.

    Foto gerne - auch später.

    Ich bin gespannt, wie sich das weiter entpuppt.


    Mit Blick auf die evtl. beeinflusste Mechanik stellt sich mir nun die Frage: wie müsste sich denn der Tonarm des Rega verhalten, wenn er ohne Einfluss der Antiskating-Einrichtung wäre? Dieser permanente Zug nach aussen kommt ja nicht aus der genuinen Tonarmmechanik selbst, gell?! Aber die Antiskating-Einrichtung kann man ja gar nicht “ausstellen“ - dieser Magnet wirkt ja offenbar immer. Vielleicht ist da nur der Magnet verrutscht oder so?? Weiß das jemand?

    Bei meinen Lencos L75 ist alles so schön offenbar und mechanisch-übersichtlich... Einer läuft ohne Antiskating mit einem 2g-Auflage-System absolut prima.

    Ich bin insofern gespannt, wie sich der P3-Tonarm ausgebaut darstellt...


    Vielleicht weiß noch einer was...

    Herzliche Grüße! Wolfgang

  • Da ist nichts defekt. ;)

    Das „Schiebeantiskating“ ab RB303 ist immer wirksam. Das kann beim TA justieren extrem nerven, ist aber leider nicht zu ändern.

    Ich habe einen RB303 und wunderte mich auch zuerst, es ist aber konstruktiv bedingt. Am besten bei einer Auflagekraft bis 2g den Auszug ganz herausziehen und nicht weiter darüber nachdenken.


    Rega selbst sieht das Thema AS auch sehr entspannt, wie man der BDA entnehmen kann:


    „This is not critical and a figure between 1.5 & 2.0 will normally be suitable for most moving magnet cartridges“.

    Mit freundlichem Gruß
    Haakon

  • Da ist nichts defekt. ;)

    Das „Schiebeantiskating“ ab RB303 ist immer wirksam. (...)

    Ich habe einen RB303 und wunderte mich auch zuerst, es ist aber konstruktiv bedingt. Am besten bei einer Auflagekraft bis 2g den Auszug ganz herausziehen und nicht weiter darüber nachdenken. (...)

    Das wäre aber wirklich zum Wundern.

    Da hast die gleichen Phänomene wie oben von mir beschrieben?

    Insbesondere, dass der TA ohne “Halt in der Rille“ niemals auch nur halbwegs die Spur/Position halten sondern wirklich flugs nach aussen driften würde (auf einem Spiegel rutscht er sofort los!)?

    HauptGegengewicht auch so weit hinten, jenseits einer feinen Einrastposition (kann jetzt leider für einige Tage keine Fotos liefern).

    Herzliche Grüße! Wolfgang

  • Wenn der Arm ausbalanciert ist und nicht auf dem Lift aufliegt: ja.

    Ich habe das mal mit einer Federwaage und feinem Garn gemessen, der Zug ist gering, ca. 0,1 g, also vernachlässigbar.

    Es stört nur beim TA justieren.

    Wenn bei dir aber der Nadelträger wirklich seitlich stark auslenkt, dürfte es stärker als bei mir sein.

    Mit freundlichem Gruß
    Haakon

    Einmal editiert, zuletzt von Fhtagn! ()

  • Du !

    Wie ermittelst Du denn den Wert für das AS?

    Wenn Du es richtig machen willst, dann nur mit Testschallplatte!!


    Der Wert wird mit Hilfe des Abtast-Test ermittelt!

    Da wir die Rillenbreite vergrößert und somit die Fähigkeit des Diamanten diesem zu folgen ermittelt.

    Wenn das System anfängt zu "singen"dann musst du Kanalgleichheit des "Störtons" einstellen. Alles Andere ist schätzen.!!

    So und nun mal ran ans Werk...und richtig machen.


    Ahoi


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • Da ist nichts defekt. ;)

    Das „Schiebeantiskating“ ab RB303 ist immer wirksam. Das kann beim TA justieren extrem nerven, ist aber leider nicht zu ändern.

    Ich habe einen RB303 und wunderte mich auch zuerst, es ist aber konstruktiv bedingt. Am besten bei einer Auflagekraft bis 2g den Auszug ganz herausziehen und nicht weiter darüber nachdenken.


    Rega selbst sieht das Thema AS auch sehr entspannt, wie man der BDA entnehmen kann:


    „This is not critical and a figure between 1.5 & 2.0 will normally be suitable for most moving magnet cartridges“.

    Genau so ( ...Am besten bei einer Auflagekraft bis 2g den Auszug ganz herausziehen und nicht weiter darüber nachdenken....) habe ich das bei meinem RB700 gemacht, als ich mein neues AudioTechnica VM760SLC eingebaut habe. Läuft wunderbar, ohne Verzerrungen weder auf linkem oder rechtem Kanal...passt!!

    LG Rudi

    ...und selbstverständlich AAA Mitglied.. 8)