Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach einem Tonabnehmer, der mit meinem kürzlich erstandenen Dual 502 sehr gut harmoniert.
Der Dual ist frisch restauriert, mit allem, was dazu gehört. Außer den üblichen Arbeiten wie Lager/Lagerspiel etc. wurde auch das Phonokabel durch ein neues, hochwertiges ersetzt.
Ich höre hauptsächlich Klassik (Schwerpunkt Orchesterwerke), aber auch Jazz und anderes.
Natürliche (nicht künstlich verfärbte) Klangfarben sind mir das wichtigste, die Wiedergabe feiner Details (etwa auch leiser Passagen bei Klassik) und eine schöne Räumlichkeit inkl. Tiefenstaffelung gehören dann weiter zu meinen Kriterien.
Was ich überhaupt nicht mag, sind höhenbetonte, zu präsent spielende Komponenten. Streicher, die in den höchsten Lagen dann zu spitz oder harsch klingen, mag ich überhaupt nicht.
Ich hab einiges an Tonabnehmern probiert, bin aber noch nicht auf einen grünen Zweig gekommen.
Hier eine kleine Historie:
AT-VM95SH: sehr dynamisch und hochauflösend, etwas zu grell in den Höhen (an meinem Hauptdreher aber ein Traum)
AT-VM95EN: sehr gutes, ausgewogenes System, immer noch etwas zu harsch in den Höhen, aber angenehmer als das SH
AT-VM95ML: gemischte Erfahrungen, hatte zwei Nadeln probiert, eine gebrauchte klang super, eine neue sehr nüchtern und zu brillant, es gab aber eigenartige Effekte bei der Antiskating-Einstellung (näheres dazu weiter unten)
Osawa 301: viel zu verfärbend, mittenbetont, Höhensenke, gar nicht meins
Grado Silver: angenehm, aber sehr auf nicht nervende Streicher abgestimmt, insgesamt auch verfärbend, wenn auch nicht so schlimm wie Osawa, eigenartige Räumlichkeit
Denon DL-110: Klanglich sehr gut, sehr ausgewogen, sehr musikalisch, aber ähnliche Antiskating-Effekte wie beim AT-VM95ML
Ausgerechnet die beiden Abnehmer, die klanglich (teilweise) am besten gefallen haben (DL-110 und AT-VM95ML), hatten einen komischen Antiskating-Effekt, weswegen mir vom Fachmann geraten wurde, das nicht zu kombinieren.
Obwohl er eigentlich technisch nicht richtig ist, scheint der klassische Test auf glatter Platte zumindest ganz gut zu sein, um herauszufinden, ob das Abtastverhalten des Tonarms zur Nadel passt, so hab ich von einem Händler erfahren, von dessen Fachkundigkeit ich einen guten Eindruck habe. Bei den beiden genannten TA gab es keine Einstellung, in der die Nadel nach dem Aufsetzen auf den rillenlosen Bereich weder nach links noch nach rechts zog, sie zog immer nach innen, auch bei maximalem Antiskating (entspricht 3g). Habe auch rein optisch Versuche gemacht - man sieht ja einigermaßen gut, ob der Nadelträger nach dem Aufsetzen in die Rille nach innen tendiert, nach außen, oder mittig bleibt. Bei den anderen TA war es gut zu sehen, dass ohne Antiskating der der Nadelträger sich etwas nach innen verlagerte, bei maximaler (zu kräftiger) Einstellung nach außen. Nur bei DL-110 und AT-VM95ML war die Bewegung nach außen auch bei Maximum nicht zu beobachten.
Von daher habe ich mich damit abgefunden, dass diese TA offenbar nicht zu meinem Tonarm passen.
Habe jetzt aber keine Ahnung, welche TA ich noch probieren soll und den Tipp bekommen, dass hier im Forum einige Dual-Spezialisten zu finden sind
Der Arm des 502 soll ja extrem leicht sein (6g), weswegen erklärbar wäre, dass der Denon DL-110 nicht passt.
Von einem Händler wurde mir für leichte Tonarme die Vinylmaster Reihe empfohlen.
Die OM Serie wäre auch eine Empfehlung.
Einen alten gebrauchten TA wie Shure M75, M95 etc. möchte ich nicht, ich bin zu wenig Fachmann, um unterscheiden zu können, welcher TA noch in Ordnung ist, die sind ja doch schon viele Jahre alt... Von daher stelle ich mir schon ein aktuelles System vor.
Übergangsweise habe ich ein Thorens TAS 257 drin (Abfallprodukt meines anderen Drehers), der klingt schon erstaunlich gut. Sehr ausgewogen und ganz nette Räumlichkeit. Aber es geht sicher noch deutlich mehr, wenn man 100-200 Euro investiert, denke ich.
Ach ja: MM oder MC spielt keine Rolle, mein VV kann beides.
Vielen Dank schonmal für Eure Empfehlungen!