Da gibts ja auch gar nix zum Verstehen oder nicht verstehen
Nur obs einem Individuum gefällt oder eben nicht.
War auch keine Klassifizierung.
Das M20E ist objektiv bestimmt ein recht gutes System.
Wenn dieser Wohlfühlklang genau den Geschmack trifft - super.
Meinen hat es nicht getroffen, obwohl es natürlich Platten gab, die darüber besonders schön geklungen haben. Beispielsweise hat es eine ganz ausnehmend entspannte und natürliche Stimmenwiedergabe.
Aber insgesamt war es mir zu wenig ausgewogen, nicht hochauflösend genug, und das auffälligste Manko die fehlende Raumtiefe. Ich hatte es an zwei unterschiedlichen Drehern an zwei unterschiedlichen Anlagen. Beide Anlagen sind in der Lage (die eine besonders), eine echt krasse Bühne abzubilden, die sich weit nach hinten erstreckt - der Raum scheint zig Meter weiterzugehen, obwohl da Wand ist... Die anderen TA konnten das fast alle, die AT-VMs, das DL-110, sogar der TAS 257 schaffte das schon ziemlich gut. Mit dem M20E war alles mehr oder weniger auf einer Ebene, praktisch keine Raumtiefe.
Das ist aber eine Eigenschaft, die nur jemand sucht, der viel Klassik hört und große Orchester glaubhaft abgebildet sehen/hören will. Mit Rock/Pop z.B. braucht man das nicht in der Ausprägung.
Das VM Red ist nix für mich, verfärbt auch wieder in eine ganz bestimmte Richtung, die manchen sicher gefallen wird. Es ist mir vor allem zu grundtonschwach, Stimmen, die voll, rund und sonor klingen sollen, klingen zu flach, manchmal regelrecht nasal, Bläser strahlen nicht majestätisch, sondern klingen leicht trötig, um nur einiges zu nennen...
Streicher klingen als Gesamtheit schön, aber Solovioline klingt wieder zu hell und dünn.
Und die Raumtiefe schafft es auch nicht, ähnlich wie das M20E.
Alles natürlich bei mir, in meiner Kette.
Ach ja, wegen Anpassbarkeit, ich hab die pro ject Phono Box DS, die kann man wunderbar anpassen, und sie klingt sehr neutral, macht die Unterschiede in der klanglichen Abstimmung schön deutlich. Das VM Red klingt hier bei 267 pF am besten, die anderen TA dagegen mit dem niedrigsten Wert.
Ich bestell jetzt das AT-VM95ML, und gut ists....
Was das Antiskating und die falsche Testerei mit rillenloser Platten betrifft, hab ich jetzt eine Theorie, wieso das vielleicht in der Anfangszeit ganz gut funktioniert hat. Ich habe nämlich festgestellt, dass sie bei großen elliptischen Abtastern (TAS 257, Grado Silver) mit dem Auflagegewicht zusammenpasst. Bei kleineren elliptischen Nadeln (wie DL-110 oder AT-VM95EN) braucht man einen teilweise deutlich höheren Wert als den dem Auflagegewicht entsprechenden, um diese berühmte Ruhestellung der Nadel auf glattem Vinyl zu finden. Vielleicht hat es die ersten Vinyljahre oder -jahrzehnte hauptsächlich sphärische Nadeln und große elliptische Abtaster gegeben. Und die feineren - auch physikalisch kleineren - Schliffe/Abtaster sind erst später gekommen.
Das mit kleiner oder größer kann ich deswegen sagen, weil ich alle Abtaster mit meinem Makroobjektiv immer mit demselben Maßstab (2:1) aus derselben Perspektive fotografiert hab, und daher absolute Größenvergleiche anstellen konnte. Da ist mir aufgefallen, dass die elliptischen Abtaster vom Thorens TAS 257 und Grado Silver beispielsweise deutlich größer sind als AT-VM95EN oder DL-110... Auch, dass die kleineren in der Regel höher auflösen...
Laienhafte Theorie, keine Ahnung, ob da was dran ist. Jedenfalls weiß ich jetzt, was Sache ist, und werde mich von einem mir ehemals seltsam vorkommenden Antiskatingverhalten nicht mehr vom AT-VM95ML abschrecken lassen