Kabelmessungen - Aussage zur Qualität?!

  • Da bin jetzt ja mal gespannt ....

    Die Unterschiede von LS-Kabeln, die Praxis gerecht ausgelegt sind, also z.B. Querschnitt 2,5 - 4 mm^2, Länge usw. bzw. die resultierenden physikalischen Parameter (Widerstand, Kapazität), sind über eine gut installierte Anlage hörbar, aber so gering, dass es durchaus eine Herausforderung ist diese in einem Blindtest sicher zu unterscheiden.

    Je größer die Unterschiede der Parameter werden, je besser sind klangliche Unterschiede logischerweise hörbar. Allerdings verlässt man dann den Praxis gerechten Bereich. Wie sinnvoll das ist muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Man kann es aber natürlich nutzen um den Klang einer Anlage in eine bestimmte (extreme) Richtung zu lenken.

    Was man mit LS-Kabeln definitiv nicht kann ist Fehler bei der Installation (LS passen nicht zum Raum, LS falsch aufgestellt, Verstärker ist nicht für LS geeignet usw.) auszugleichen.

    Kabelklang-Verfechter überhöhen den klanglichen Einfluss von LS-Kabeln, Kabelklang-Leugner negieren ihn.

    Deshalb liegt die Wahrheit wie so oft im Leben zwischen den Extremen.


    Viele Grüße

    Thomas

  • Man kann Kabel, Anschlüsse, Geräte ... natürlich so (beschissen) konstruieren bzw. Ungeeignetes einsetzen, dass man tatsächlich kabelseitig Unterschiede hört, würde ich nie bestreiten. Und ja, so ein Blindtest ist in gewisser Weise schon ernüchternd, hat aber auch den Vorteil, dass man sein Zeugs (zB. Kabel ...) gezielt nach Eignung, Optik, Haptik und Preis aussuchen kann, ohne sich Gedanken über Klangbeeinflussung/-verfälschung machen zu müssen ...


    Zur Klangbeeinflussung würde ich, wenn ich Bedarf dazu hätte, immer auf Komponenten setzen, die möglichst variabel anpassbar sind ... nen gebrauchten graphischen 0815 EQ für 50 Mücken zähle ich da aber nicht dazu, mag sein, dass ich auch den nicht unmittelbar heraushöre, aber das widerstrebt dann schon meinem Bachgefühl/Anspruch und passt auch nicht zum Rest meines Geraffels.

    VG
    Mario

  • Eigentlich kann die Moderation mal durchwischen und die "allgemeinen" Kabel-Ergüsse rausnehmen.


    Die Meßergebnisse sind bei richtiger Bewertung informationsreich und sind diskussionswürdig!

  • keinerlei filtergemäße Dämpfung im interessanten Frequenzbereich.

    Wieder nur ein Postulat...

    Vor langer Zeit habe ich an einem Blindtest mit fünf weiteren "hörerfahrenen" und "kabelaffinen" Leuten teilgenommen. Das Ergebnis war für uns alle ernüchternd....

    Tja - bei mir war es umgekehrt.


    Vor rund 25 - 30 Jahren hatte unser Physik LK-Lehrer uns einen Vortrag über den Unsinn unterschiedlicher LS-Kabel gehalten. Kurz darauf begann das Studium und auch unser E-technik Prof hilt uns einen ähnlichen Vortrag.

    Ein Freund von mir studierte BWL (hatte also von Technik keine Ahnung) und berichtete, daß er in einem HiFi-Laden jobbte und man dort eine Vielfalt von Kabeln zu einem Vorfürset zusammengestellt hätte. Um ihm zu zeigen, daß es keinen Kabelklang gibt, lud ich ihn mit dem gesamten Geraffel zu mir ein.

    Wir machten einen Testaufbau, bei dem man nicht sehen konnte, wlches LS-Kabel grade eingestöpselt war und welches nicht. Einer von beiden war vor und einer hinter der Anlage...


    Um uns gegenseitig auf´s Glatteis zu führen liesen wir schonmal das gleiche Kabel stecken und drehten an den Klangreglern oder drückten die Loudnesstatste. Wenn einer von uns ein notorisches Holzohr war, sollte das auf diesem Weg zu tage treten.


    Es war uns beiden aber bald leid, vom Anderen derart "veräppelt" zu werden, wir wollten ja letztendlich die Kabel und nicht uns testen und so beschlossen wir irgendwann die Finger von den Klangreglern zu lassen.


    Dennoch trat irgendwann ein eklatanter Klangunterschied auf und dies führte zu Streit, da wieder Vorwürfe Laut wurden, die Klangregelung sei im Spiel.


    Aber nix da - Mein Baumarktkabel und eine geflochtene Kimber-Strippe unterschieden sich derart grob, daß es keine Zweifel mehr gab. Das Kimber war im Verhältnis zu der dicken Kupferstrippe derart hell und bassarm, daß ich seit diesem Abend meinen Physiklehrer und meinen Prof für verbriefte Holzohren halte...



    Grüssle Henner

  • Die Unterschiede von LS-Kabeln, die Praxis gerecht ausgelegt sind, also z.B. Querschnitt 2,5 - 4 mm^2, Länge usw. bzw. die resultierenden physikalischen Parameter (Widerstand, Kapazität), sind über eine gut installierte Anlage hörbar, aber so gering, dass es durchaus eine Herausforderung ist diese in einem Blindtest sicher zu unterscheiden.

    "Herausforderung" ist gut, das ist schlicht und einfach nicht machbar. Sorry, das ist für mich Fakt, wer es nicht glaubt, probiert es doch einfach mal aus, ist ja jetzt bei LS-Kabeln unter Mithilfe einer weiteren Person nicht so schwer.


    Gruß Micha

  • Für Cinch-Verbindungen habe ich mich für RG316 entschieden - ist schön dünn, relativ einfach zu bearbeiten und preislich im Rahmen.

    XLR verwende ich nicht.

    Für die Lautsprecher verwende ich Kabel von Madrigal - da bin ich mal sehr günstig an 100 Meter gekommen. Nach Abzug meines Bedarfs im Freundeskreis verteilt. Ist ziemlich dick aber flexibel.

    High End ist mein Broterwerb, also bin ich nach den Regeln des Forums gewerblicher Teilnehmer - aber auch mein Hobby. Nur darüber schreibe ich hier.


    Und natürlich bin ich AAA-Mitglied

  • Wobei das ultimative Todschlagargument der Klangleugner, der Blindtest, auch nicht unumstritten ist. Für mich ist der Blindtest spätestens dann in Frage zu stellen wenn er nicht nur bei diffizilen Komponenten wie Kabeln oder Kondensatoren(wo es ja messtechnisch nicht viel zu holen gibt)keine Ergebnisse liefert, sondern auch bei den Unterschieden von Verstärkern und Vorverstärkern versagt.

    Spätestens dann frage ich mich ob der Blindtest wirklich so objektiv ist wie er immer dargestellt wird.

    http://www.tmr-audio.de/index.…on-audiogeraeten-geeignet

  • Leider habe ich da schon wieder "Pech", auf 10m Länge zeigt mein 4K JVC beamer durchaus Bildunterschiede bei HDMI Kabeln.

    Das ist auch klar, die Länge ist schon grenzwertig für 4k Video und die HF-Eigenschaften der Kabel müssen schon sehr gut sein.

    Wir reden hier über Datenraten von 8,16Gigabit/s bei 4k/30Hz bzw. 14,4Gigabit/s bei 4k/60Hz. Bei 4k/60Hz wäre 10m schon zu lang.

    Das ist aber einfache Physik und die Qualität der Kabel kann man mit geeigneten Meßgeräten (VNA) erfassen. Hilfreich ist dann auch, beim Verlegen den Mindestradius nicht zu unterschreiten.

  • Die Meßergebnisse sind bei richtiger Bewertung informationsreich und sind diskussionswürdig!

    Habe ich auch so gesehen und fand es ärgerlich, dass mit wenigen Ausnahmen kaum jemand konkret darauf eingeht.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Wobei das ultimative Todschlagargument der Klangleugner, der Blindtest, auch nicht unumstritten ist. Für mich ist der Blindtest spätestens dann in Frage zu stellen wenn er nicht nur bei diffizilen Komponenten wie Kabeln oder Kondensatoren(wo es ja messtechnisch nicht viel zu holen gibt)keine Ergebnisse liefert, sondern auch bei den Unterschieden von Verstärkern und Vorverstärkern versagt.


    Da ist schon der erste Denkfehler, ein Test kann nicht versagen er liefert halt ein Ergebnis, das Testdesign kann man diskutieren. Welcher Test schließt denn die anderen Sinne aus - wenns (angeblich) nur um den Klang (die Ohren) gehen soll? Kann zB. eine tatsächlich blinde Person dann gar kein Urteil fällen?


    Unbestritten ist, dass der Aufwand (durch die Verblindung) höher ist, die ganzen "Probleme", die da aufgezählt werden (nichtneutrale Quellen und so ein Quatsch, lasse ich die Verblindung weg ists immer noch die gleiche nichtneutrale Quelle oder nur eine Person sitzt perfekt im Sweetspot oder Zusammenspiel der Komponenten oder ...) gelten natürlich in jedem anderen Test/Vergleich - die verschwinden ja nicht bzw. sind identisch.

    Die Voraussetzungen die da genannt werden, sollten natürlich bei jedem anderen Test/Vergleich eingehalten werden, werden sie aber auch nicht, nur da werden die Ergebnisse dann nicht angezweifelt.


    Wenn der Test nicht das (gewünschte) Ergebnis bringt, liegts natürlich am Test bzw. der Test versagt, was sonst :D

    VG
    Mario

    3 Mal editiert, zuletzt von hal-9.000 ()

  • Wir sechs, die den Test zusammen gemacht haben, sind bestimmt keine Klangleugner und waren alle überzeugt, daß Kabel einen klaren Unterschied machen.

    Wir wollten es einfach nur wissen, was herauskommt.

    High End ist mein Broterwerb, also bin ich nach den Regeln des Forums gewerblicher Teilnehmer - aber auch mein Hobby. Nur darüber schreibe ich hier.


    Und natürlich bin ich AAA-Mitglied

  • ein Test kann nicht versagen

    Das ist doch Wortklauberei. Dann versagt der Test eben nicht, sondern er ist einfach nur ungeeignet. Das ist z.B. sicher der Fall, wenn man verschiedene Verstärker in einem BT - wie ja schon geschehen - nicht unterscheiden kann. Dann stimmt irgendwas nicht, entweder am Aufbau, oder am Umfeld, am Procedere oder was auch immer. Ich persönlich meine am BT schlechthin.


    Und da sowieso alle schreiben, was immer geschrieben wird, schreibe ich auch noch mal, was ich schon immer geschrieben habe, nämlich dass ich nicht glaube, dass ich in einem Blindtest bei Kabeln Unterschiede hören würde, die ich zu Hause klar wahrnehme. Die BT-Situation halte ich grundsätzlich für ungeeignet zum Detektieren sublimer Details.

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Wie fehlerbehaftet ein Blindtest sein kann hat doch schon bestimmt jeder mal mitbekommen wenn er sich ein eindeutig höher positioniertes Gerät gegönnt hat und direkt nach dem Austausch gegen die zu ersetzende Komponente erstmal enttäuscht war. Erst im Laufe von Wochen oder Monaten erschließen sich manchmal die Qualitäten des neueren Gerätes und im Anschluß kann man sich den Schritt zurück nicht mehr vorstellen.

    Ging mir zuletzt vor 1/2 Jahr so als ich einen Creek 4140 durch einen Symphonic Line RG 14 ersetzt habe.

  • Wie ich schon sagte:

    Wenn der Test nicht das (gewünschte) Ergebnis bringt, liegts natürlich am Test ...

    ... man nehme also einfach die Augen oder den Namen oder das Preisschild oder ... wieder dazu, das kann man zwar alles nicht hören, aber das Ergebnis "passt" wieder.


    Und nochmal, ich sage nicht, dass es keine Unterschiede gibt, ob sie immer unweigerlich hörbar werden, steht auf einem anderen Blatt.

    VG
    Mario

  • Unser Blindtest erhebt keinen Anspruch darauf, korrekt durchgeführt worden zu sein. Wie waren uns sicher, daß die Unterschiede klar wie Kloßbrühe sind.

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    Und natürlich bin ich AAA-Mitglied

  • nämlich dass ich nicht glaube, dass ich in einem Blindtest bei Kabeln Unterschiede hören würde, die ich zu Hause klar wahrnehme.

    ...und noch dazu müssen es Platten sein, die ich in und auswendig kenne.


    Bei fremder Kette - am besten ein Hornsystem mit Blechbläsern - würde ich meist am liebsten aus dem Fenster springen. Für andere isses der höchste der Genüsse...

  • Mit Interesse verfolge diese Diskussion!

    Was bleibt für mich über?


    Weil", so schließt er messerscharf,
    "nicht sein kann, was nicht sein darf." (Chr. Morgenstern)


    Glückauf

    Andreas

    Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen."


    (Ich höre mit ...meinen Ohren...Musik ;).

    Wobei, ob ich das Netzkabel meiner Plattenwaschmaschine mal... )