Wobei das ultimative Todschlagargument der Klangleugner, der Blindtest, auch nicht unumstritten ist. Für mich ist der Blindtest spätestens dann in Frage zu stellen ...
Aussagekräftig sind letztlich nur Doppelblindtests, wenn der Versuchsleiter also auch "blind" ist und nicht weiß, welche Komponente gerade im Spiel ist.
Davon abgesehen: wenn jemand Blindtests für sinnvoll hält, heißt das noch lange nicht, dass er ein "Klangleugner" ist.
Vielfach unterschätzt wird nämlich die Hörfähigkeit, die Hörerfahrung und die Gehörschulung. Mal ganz abgesehen von den psychologischen Faktoren ...
Mal ein paar Beispiele, auch wenn die jetzt nix mit Kabeln zu tun haben:
Ich hatte das Vergnügen, mit einem Tonmeister gemeinsam zu hören: eine Klassik-CD (keine seiner Aufnahmen), und seine Kommentare: "Schnitt ... Schnitt ... Schnitt ... Schnitt ..."
So, ihr Klangfetischisten, wenn ihr doch alle so toll hört: setzt euch mal hin und zählt die Schnitte auf euren Aufnahmen!
Ich hatte das Vergnügen, mit einem Profimusiker gemeinsam zu hören, wieder Klassik: "Das ist die Platte mit den falschen Hörnern!" – "Falsche Hörner?" – "Da mussten die Hornisten mit Leihinstrumenten spielen!" Und das hat er nicht nur gewusst, er hat es gehört – und mir mittels Vergleich auch hörbar gemacht.
So – und jetzt dürft ihr mich verkloppen ...