Hallo in die Runde,
im Fred
hatte ich es bereits angekündigt: ich möchte mal ein User-Review zum Thorens TD1600 schreiben. Dieses gliedere ich in eine Art „Test“: also das, was ich objektiv festgestellt habe und was von anderen bei gleichen Gegebenheiten mit hoher Wahrscheinlichkeit genau so festgestellt würde.
Für den zweiten Teil werde ich mir noch eine Woche Zeit nehmen, da geht es dann um den subjektiven Part, also wie hört sich der montierte Tonabnehmer für mich an dem neuen Dreher an?
Zur Sache:
Montags bei meinem Händler bestellt, Donnerstags war er da. In Walnuss-Zarge. Wie gesagt, habe ich auf den elektronischen Lift und die Endabschaltung verzichtet.
Alles ist gut und sicher verpackt, positiv aufgefallen sind mir auch Kleinigkeiten wie der Umstand, dass die Abstandshalter in den Ecken aus je zwei Teilen bestehen und der Player somit alleine aus dem Karton genommen werden kann - man muss diesen also nicht zusammen mit diesen „Eckpuffern“ aus dem Karton ziehen:
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Also alles zusammengeschraubt und erstmal mit kritischem Blick betrachtet:
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Die Zarge ist hervorragend verarbeitet, keine Einschlüsse oder Läufer im Lack und die Bilder zeigen, dass die Zarge in sich sehr gerade ist - lediglich oben an der Kante wird das Material weniger, so dass man dies an der Lichtbrechung sieht. Auch das aber sehr gleichmäßig.
Die Rückseite mit den Anschlüssen:
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Auch hier alles in Ordnung
Notiert habe ich mir:
* das Verbindungskabel zwischen Netzteil und Dreher misst runde 127 cm
* die Haube knarzt etwas beim Öffnen und Schließen
* die Bedienungsanleitung dürfte genauer formuliert sein. Ich bin technisch versiert und hatte keine Probleme. Bei z.B. der Verstellmöglichkeit des VTA muss eine Art „Konterring“ gelöst und nach dem Verstellen wieder festgezogen werden. Dazu sagt die BDA lediglich etwas vom „lösen“ und „festziehen“ und man könnte anhand des Bilds in der BDA meinen, dass im oberen Ring eine Schraube gelöst werden müsste, um diesen drehen zu können. Tatsächlich wird der Ring über das „beigelegte Werkzeug“ als Hebel, durch drehen gelöst. Das sind aber Kleinigkeiten
* die Spaltmaße sind alle sehr gut - bis auf die der Bedienknöpfe für die Geschwindigkeiten. Bei mir sitzen diese nicht konzentrisch in ihren Löchern:
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Hier wurde der linke Knopf planparallel fotografiert, so dass es sich an diesem am besten erkennen lässt und die beiden anderen in der Perspektive nicht wie real wiedergegeben werden.
Nur zwei „wirkliche“ Kritikpunkte habe ich bislang entdeckt:
Genervt hat die Tonabnehmermontage - aufgrund der sehr engen Kabelschuhe, die tatsächlich als zu weit erscheinen. Bei mir sah das so aus:
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So draufgesteckt, konnte man noch dran wackeln und es war deutlich Spiel vorhanden. Nach Rücksprache mit Gunter Kürten darf ich ihn dazu zitieren:
„Hallo David,
deshalb der Tip von gestern. Die Stecker sind nicht richtig aufgeschoben. Die sind bei der ersten Verwendung sehr straff. Du muss mehr Druck ausüben. Am Besten mit einer kleinen Schnabelzange. Kann Dir gerne ein Video per WhatsApp schicken. Hier ist der Anhang zu groß. Melde Dich
Du kannst aber auch das Video laden: https://we.tl/t-WX2MqLmpjn
Da die Dicke der Pinne leider nicht genormt ist kann es zu solchen Problemen kommen. In der jetzigen Version der Kabelschuhe geht der Schrumpfschlauch nicht nur über die Lötstelle sondern auch noch über den Schuh. Wenn der Schrumpfschlauch nun erhitzt wurde, sitzt der Schuh sehr fest bzw. muss beim ersten aufschieben sich erst wieder weiten. Wir haben das Problem erkannt und werden in der zukünftigen Produktion den Schrumpfschlauch nur noch über die Lötstelle führen.„
Bei mir hat das nicht funktioniert und ich habe die Kabelschuhe dann vorsichtig etwas zusammengedrückt.
Ich betone die schnelle und nette Hilfe von Gunter! Nicht jeder Hersteller macht das so und stellt sich den Kundenfragen! Topp! 👍🏻
Als zweites fiel mir auf, dass beim Ende einer LP-Seite (also Tonabnehmer in der Auslaufrille) der Tonarm beim liften nur noch „gerade so“ auf dem Lift liegt. Ich bin einmal minimal an den Dreher gekommen, so dass der Tonarm vom Lift rutschte. Das war nicht so prall... Verstellen lässt sich das Konstrukt durch verschieben des Lifts soweit ich das erforschen konnte, nicht. Man kann aber den ganzen Tonarm nach innen drehen, dann ist man sicher. In Ruheposition steht der Tonarm dann nicht mehr parallel zur Seite, sondern eben nach innen in Richtung Teller.
A propos Lift: ich war es (auch vom 402DD) gewohnt, dass ich den Hebel des Lifts zu mir ziehe und der Tonarm sich gedämpft senkt. Mache ich das bei mir hier mit dem 1600er, senkt sich der Tonarm sehr schnell. Ich bin also dazu übergegangen, den Hebel sehr langsam zu senken und die Nadel sozusagen manuell aufzulegen. Ob das normal ist, wage ich zu bezweifeln. Thorens 2018 : kann man das Einstellen, zum Beispiel über die Kreuzschraube vorne am Lift?
Ansonsten kann ich als „Subchassis-Neuling“ noch feststellen, dass mein 1600er nach dem Starten des Drehers mit einem gut wahrnehmbaren Geräusch anläuft, das nach kurzer Zeit verschwindet und ich auch ohne Musik und mit Ohr nah am Dreher nichts mehr höre. Gefolgt wird der Start - etwa zeitgleich mit dem Verschwinden des Geräuschs - von einem Ruck, der durch Teller und schwarze Basis unter dem Tonarm geht. Schnell beruhigt sich die Konstruktion. Wie gesagt, ich bin neu auf dem Gebiet - hatte aber von dem Stahlseil gelesen, das das Drehmoment des Motors konterkarieren soll. Scheint also nur zum Teil zu funktionieren?
Soweit erstmal von mir, es folgt dann der subjektive Teil mit dem oben gezeigten Dynavector Karat 17DX.