NOS Röhren vs. modernen in EAR 834P

  • Hallo zusammen,

    für meinen KUZMA Arm hatte ich mir eine zweite EAR 834P gebaut, da die erste mir sehr gut gefiel (und ich bei einem Trafokauf alle Komponenten inkl. Trafo und einfachen Röhren als Beilage dazu bekam :) ).

    Nach Bau - hier mit Trafo in einem Gehäuse - und ein wenig Optimierung habe ich dann alles in Betrieb genommen und im Betrieb ausgemessen. Es sollte was besonderes sein und daher habe ich mir auch mal ein paar NOS Röhren von Telefunken gegönnt und diese auch verglichen.

    Hier würde ich gerne mit Euch die Erfahrungen teilen und Eure Erfahrungen hierzu mitnehmen.

    Im Satz enthalten waren JJ Röhren. Hier hatte ich lange mit Brummen zu kämpfen, bis ich einfach den Fahler in der ersten Röhre fand. Dort war eine Seite einfach nicht o.k. Messtechnisch konnte man dies auch an unterschiedlichen Ruheströmen links rechts von ca. 20% sehen. Andere JJ drin - und alles war o.k. Mit jj Röhren war dann ein etwas erhöhter Bass gemessen 20-100Hz messbar. Oben hinaus etwas erhöht ab 16 kHz. Das kann aber auch am Tonabnehmer liegen.

    Danach hab ich dann die Telefunken rein getan. Diese hatten schon einen positiven Effekt mit sehr geringem Rauschen. Aber auch ein hörbaren und Messbaren geringeren Bass. Mit Oscar gemessen -6dB Punkt bei ca. 40Hz. Positiv fand ich den "sehr feinen" Klang. Nach oben ähnliches Verhalten wie die JJ. Da auch dies nicht die letzte Weisheit für mich war hab ich mir jetzt aktuell die Tung-Sol als Vergleich rein gesteckt. Hier ist wieder deutlich mehr Dampf im Keller da. Messtechnisch fast ideal. Für mich aber etwas zu viel Bass und vom Klang empfinde ich sie nicht so "fein" wie die Telefunken.

    Als nächstes werde ich versuchen entweder V1 oder V2 mal zu tauschen und dort dann eine der Telefunken zu plazieren.

    Welche Röhrenbestückung habt ihr als besonders glückliche empfunden und habt ihr dies dann auch evtl. mit einer Messung nachvollziehen können. Bitte teilt Eure Erfahrungen

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,


    habe nun schon eine ganze Weile den 834-Klon laufen, drinnen sind (geblieben)


    V1: 83 Telefunken ripped,

    V2: 83 ebenso

    V3: 82 802s, aber da hast du sicher eine 83,


    Die Telefunken ripped ist einen Tick kräftiger unten herum (und schöne Höhen) als die smooth, die Valvo aus Hamburg mit dem 45 Grad Getter gibt nochmals einen Tick dazu, sonst hat sie luftmäßig viel mit der Telefunken gemein, im Gegensatz zu den anderen Valvos. Allerdings kann ich nichts zu den Long Plates von Valvo sagen, die Preise sind davon...


    Hab auch mit RCA, Sylvania und Raytheon experimentiert.


    Gruß,

    Holger

    2 Mal editiert, zuletzt von keeskopp ()

  • Hallo Holger,


    in V3 hab ich sowohl 82er als auch 83er. Die 82er (Telefunken/NOS oder elektro harmonix) ist einen super kleinen Tick weniger bassintensiv. Nicht vergleichbar mit den von mir bisher beschriebenen Unterschieden. Die 82er werde ich nur langfristig wegen der geringeren Belastung dort einsetzen. Der Effekt der 3. Röhre ist auch extremst gering, wenn danach nicht irgendetwas unter 10kOhm kommt.

    Die Telefunken sind R24 und R75. Die haben auch die langen Gittern. Die scheinen deutlich luftiger zu sein. Werde wie gesagt, da noch einmal in Ruhe diese zu den Tung-Sol in V1 oder V2 stecken und dann mal hören und messen.

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Die Telefunken sind R24 und R75. Die haben auch die langen Gittern.

    Kenne nur die mit den langen Anodenblechen, es gibt glatte und verstärkte durch Rippen und die Raute sollte unten sein und der Code. Kurze kamen später aus der DDR.


    Ist natürlich von der ganzen Kette abhängig, Grundton usw, im Vorverstärker bei mir werkelt vorne die angesprochene Valvo, sonst alles Telefunken, auch in den Monos, beide Versionen, aber im 834 nur die gerippten und hinten die Langlebe-Version ECC802s. Die geht schon anders als die normale ECC82, ist eine ganz andere Röhre. Würde das nicht unterschätzen, alle Röhren sind beteiligt, die letzte liegt auch in der Gegenkopplung, macht die schön niederohming.


    Habe jetzt schon lange keine Röhre mehr verändert.


    Vielleicht hast du in dem RIAA-Faden von Alex mal reinschaut, da geht es um die Dissident/PC900, habe vor den mal aufzubauen. Mal sehen ob sowas an eine Telefunken-ECC83 Schaltung herankommt, bisher bin ich der Meinung, ohne die Telefunken geht das alles nicht, das was die Angelsachsen Air nennen, kriegen andere nicht hin!!??

  • V3 macht eine reine Impedanzwandlung wie ich es verstehe. Daher ist bei jeder Röhre, 82er oder 83er, die ich hier hatte, das fast gleiche Ergebnis herausgekommen. Übrigens auch bei der Simulation über spice. Auch ich tendiere zur 82er, da diese für die Auslegung m.E. die längere Lebensdauer hat.


    Bin gespannt mit der richtigen Mischung NOS und neu evtl. noch eine Optimierung zu erhalten. Am Wochenende hab ich dazu etwas Zeit eingeplant.

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Ich hatte in meiner EAR 834P Deluxe zuletzt Mullard CV4003 NOS und CV4004 NOS im Einsatz und war sehr zufrieden damit. War für mich der beste Kompromiss und damit zielführend.


    Eine Telefunken NOS hatte ich auch mal drin, aber das war mir persönlich zu fein/hoch auflösend/dünn.


    Auch die RCA 5751 NOS hatte ich mit rein gemischt. Die bringen unglaublich viel Bass ins Klangbild. Wer das mag, ist damit sicher gut aufgestellt. Die saßen dann in V2 und V3. Vorne eine NOS Mullard.


    Die EAR spricht sehr deutlich auf Tuberolling an. Die EAR habe ich vor einiger Zeit schon verkauft. Die Röhren habe ich aber behalten, da ich sie nur wenig benutzt habe. Wer weiß, vielleicht gönne ich mir eines Tages noch mal so ein Gerät.

  • Bei meinem "EAR sinn " sind als erstes die J J in eine Kartonverpackung gewandert!!!

    Ich habe sie nie benutzt....

    Sie wurden durch "Tung- Sol"-12AX 7 ersetzt !

    Ich mag den Sound von J J nicht......Basta...

    Die Russen klingen "Für mich" am ausgewogensten.....


    Ahoi


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • Moin Peter,


    vielleicht ist folgende Info nützlich, meine 834 (Anlage) ist an Piano, Violine, Sopran, ... von E-Musik eingestellt. Andere Musikgattungen gehen dann auch gut.:)


    Grüße,

    Holger

    Einmal editiert, zuletzt von keeskopp ()

  • Moin Peter,


    vielleicht ist folgende Info nützlich, meine 834 (Anlage) ist an Piano, Violine, Sopran, ... von E-Musik eingestellt. Andere Musikgattungen gehen dann auch gut.

    Hallo keeskopp,


    Klavier ist gut. Ich hab hinter meinen Boxen nen B211 - etwas weicher intoniert. Welche Aufnahme hast du als Referenz, dann kann ich ja noch mal bei mir vergleichen :)

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Klavier ist gut

    Eine Lieblingsscheibe ist RCA LM-2493-C, Schubert Sonata Op.53,,E. Giles. Die klingt oft RCA-typisch relativ zurüchhaltend. Wenn die dünne klingt, dann ist Handlungsbedarf.


    Decca, SXL 6426, Schubert, Sonata für Arpeggione and Piano, M. Rostropovich, B. Britten. Eine fette Aufnahme, sollte nicht übertrieben klingen.


    Hab noch mehrere, Violine Solo auch wichtig, ob die vollen Körper bringt und obenherum (Bach Partiten.., Bartok Violin solo), aber für Klavier, das sind die zwei Extreme oben.

  • Hallo,

    Auch die RCA 5751 NOS hatte ich mit rein gemischt. Die bringen unglaublich viel Bass ins Klangbild. Wer das mag, ist damit sicher gut aufgestellt. Die saßen dann in V2 und V3. Vorne eine NOS Mullard.

    5751 als V3 ist keine gute Idee. Bei der Verwendung als Kathodenfolger wird die Uf/k überschritten.


    Viele Grüße

    Martin

  • Vielleicht saß sie auch in V1? Ganz sicher bin ich mir nicht mehr. Zu lang her. Ich weiß nur, dass man mir dazu in einem anderen Forum geraten hat. Einzig würde die Lebensdauer der Röhren dadurch vermindert. Aber wie gesagt, ich könnte es nicht mehr beschwören.

  • So, hab noch ein wenig optimiert. Erst mit Platte gemessen, bin aber dann doch wieder am Messplatz zurück, da läuft es einfach schnelle und man kann sich einen Frequenzgang komplett ausdrucken. Ist zwar dann ohne Einfluss des Tonabnehmers, aber wenigstens mit Übertrager.


    Ergebnis sieht wie folgt aus:

    Frequenzganng Röhren.jpg

    Röhren sind hierbei V1: ECC83 Telefunken mit 2,0mA auf Röhrenmessgerät; V2: ECC83 Telefunken mit 1,3mA

    V3: ECC 82 Telefunken

    Eine der Telefunken, die ich eingesetzt hatte, war leider "minderbemittelt"- daher der deutliche Einbruch vorher im Bass. Die neueren Röhren machen mir einen leichten Bauch auf der Bassseite, daher erst mal wieder raus.

    Leider hat die Beschriftung einer ECC83 Telefunken bei den häufigeren Umstecken geleidet und man sieht kaum mehr etwas, was schade ist. Hatte schon bewusst mit Zewa angepackt :(

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Eine Lieblingsscheibe ist RCA LM-2493-C, Schubert Sonata Op.53,,E. Giles. Die klingt oft RCA-typisch relativ zurüchhaltend. Wenn die dünne klingt, dann ist Handlungsbedarf.

    Hallo keeskopp. Hab gerade mal geschaut, dass die verfügbar wäre. Leider steht nicht darauf mit welchem Flügel aufgenommen wurde - und da sind seeeehr große Unterschiede vom Klang. Steht das evtl. auf dem Cover?

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Steht das evtl. auf dem Cover?

    Nein. Wenn du die LM-2493-C kaufen kannst, würde ich zuschlagen, ist mono. Emil Gilels hatte sicher sein Instrument, müßte man rauskriegen. Da fällte mir Gulda ein, nur das österreichische Instrument, logisch, komisch schon wieder Schubert, Bösendorfer:


    Sonate a-moll op. 42 D845 auf amadeo 6514225, so muß das Klavier über Platte kommen, vollmundig.