MiniDSP (HD) - Erfahrungen?

  • Hallo liebe Leute,


    habt ihr Erfahrungen mit den Geräten miniDSP oder miniDSP 2x4HD?


    Was ich so lese, da sind die Leute sehr beeindruckt von den Ergebnissen.


    Ich selbst sitze in einem ziemlichen Bassloch und habe keinen Platz für raumakustische Maßnahmen in Form von Absorbern etc (das kommt alles in der nächsten Behausung).

    Ich habe nun mehrfach gelesen, das man ein Bassloch kaum bis gar nicht 'auffüllen' kann.

    Trotzdem wäre interessant zu wissen, ob so ein Gerät dennoch und ganz allgemein ein Zugewinn ist.


    Ich habe das Angebot eines Raumakustikers eines der beiden Geräte zu kaufen und mir von ihm samt Messequipment den Raum einmessen und alles einstellen zu lassen. Per sé glaube ich auch, dass er seinen Job gut macht.
    Dennoch wollte ich nochmal eine 'unabhängige Meinung' hören :)


    Beste Grüße aus Hamburg,


    Sebastian

    Thorens - McIntosh - ATC

  • Hallo Sebastian,


    miniDSP bietet Lösungen mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis an, die praxisgerechte Steuerung und leichte Bedienbarkeit bieten. Ein Raumakustiker ist zum erfolgreichen Einsatz nicht unabdingbar...


    Der kleine 2x4 mit seiner Billig-SNT Versorgung ist mMn klanglich allerdings nicht für gute/gehobene Qualitätsansprüche geeignet, das ist beim HD um Einiges besser! Die AD/DA Wandlung ist halt ein Kostenfaktor!


    Wenn Dir die AD/DA Wandlung durch die Geräte nichts ausmacht (man kann die Transparenz ja leicht mit einem Leihgerät testen!), sind die parametrischen Equalizer im Gerät eine bewährtes Mittel um dröhnende Raummoden durch weniger "Energieversorgung" zu besänftigen!


    Um zu verstehen warum (Bass-)Senken am Hörplatz nicht aufzufüllen sind, muss man (etwas vereinfacht!) einzig verstehen, dass, wenn eine Wellenlänge in die Raumlänge passt und der Hörplatz nahe der Raumlängenhälfte ist, an dieser Stelle ein Druckminimum besteht. Auch mit viel Leistung bleibt dort ein Minimum und das Ohr nimmt den Druck auch nicht wahr.


    Neben der Modenbehandlung ist es natürlich möglich mit weiteren Filtern die Tonalität der Wiedergabe fein auf die eigene Präferenz abzustimmen und auch Paargleichheit der Lautsprecher zu erreichen, was oft der Bühnenwiedergabe in Breite und Tiefe zugutekommt.


    Soweit erstmal...

    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Hi Sebastian,


    ich nutze den MiniDSP HD zur Aktivierung meiner Bässe. Gleichzeitig schleife ich das Signal zu meinen Leggieras durch und lass diese ab 80Hz laufen.

    Das Ergebnis ist excellent. Kein Rauschen und Dynamikverlust gegenüber der Passivweiche nehme ich nicht wahr. Software lässt sich einfach bedienen, wenn man sich etwas reingedacht hat in die Materie.

    Ich denke für deine Zwecke wäre aber ein Antimode DualCore 2.0 die bessere Wahl. Das Gerät ist, lt. meiner Recherche, für deine Zwecke sinnvoller, da dieses sich auf Befehl selbst einmisst und programmiert im Bassbereich. Finde ich sehr clever.

    Die preisliche Differenz ist natürlich schon ein Sprung. Wobei das Einmessen und einstellen durch einen Fachmann mit dem MiniDSP HD auch nicht für "Umme" zu haben ist.

    MiniDSP biste flexibler, was Aktivierung der restlichen Zweige angeht, aber umständlicher.

    Antimode DualCore die eleganteste Lösung für mich.

    Gruß Frank

  • Hallo Sebastian,

    den MiniDSP DRC22A habe ich schon seit vielen Jahren. Auch ich hatte das Problem, dass meine Akustik sehr unausgewogen war. Als Lautsprecher hatte ich die großen Magneplanar im Ainsatz, die konnte ich nicht adäqaut aufstellen, aber mit dem MiniDSP konnte ich den Frequenzgang doch soweit geradebiegen dass der Klang ordentlich war. Zusätzlich habe ich noch ein Paar B&W600 (Standbox) und ein Paar ELAC (mit einem sehr speziellen Tieftonsystem und eine Hochtöner der nach dem Prinzip von Oscar Heil arbeitet) als Nahfeld-Monitore, direkt am Schnittplatz.

    Vor einem Jahr sind dann noch zwei Manger Schallwandler dazu gekommen.

    Da ich die Maggies nicht repräsentativ aufstellen konnte hab ich die verkauft.

    Dann habe ich begonnen die Raumakustik zu vermessen, - man braucht dazu nur ein taugliches Messmikrofon (das Umik von meinem MiniDSP) und etwas Software. Mit der Mess-Software des MiniDSP (DDRC - Dirac Live Calibration Tool) kann man das auch,- aber die Ergebnisse waren nicht hundertprozentig deckungsgleich... Als Software kommt REW zum Einsatz. Die Software gibt es, - genau so wie CARMA - for free - also konstenlos, man benötigt nur noch einen PC und ein gutes Audio-Interface. Ich hab mir die Mühe gemacht unter vergleichbaren Bedingungen mit dem MiniDSP und anderen Tools die Frequenzgänge der Lautsprecher zu korrigieren, es hat nicht so funktioniert wie es sollte: am Bildschirm ein ziemlich glatter Frequenzgang, bis auf einige massive Einbrüche - 40 dB und mehr... Also hab ich begonnen mich in die Raumakkustik einzulesen, die Möbel umgestellt und wieder gemessen... Dann bin ich in den Baumarkt gefahren und hab einige Ballen Dämmmaterial geholt und die an der Wand verbaut. Ergebnis: Die Korrekturen die der DSP noch machen muss sind viel geringer (also Frequenzgang vor und nach der Korrektur) und der störende Nachhall ist geringer, die Notches sind nur noch 10 dB tief (im Tieftonbereich greift die Korrektur durch den DSP sowieso nicht...) und der Klang ist "exakter", das heißt: nicht immer schöner, aber ich höre mehr Details, die Ortungsschärfe ist unerreicht gut und die Impulstreue ist wieder gegeben.

    Was ich sagen will: DSP ist gut, Korrekturen an der Raumakkustik(z.B. ducrh Umstellen der Möbel) ist besser, am besten beides zusammen.

    Lies mal das Forum REW (Tutorial ist sehr gut). https://recording.de/threads/rew-workshop.147164/

    dort findest Du auch Tipps zum weiteren vorgehen, wenn Du wirklich "guten Sound" haben willst. Der DSP ist nur die halbe Miete.

    auf der Suche nach dem perfekten Klang

  • Hallo Sebastian,


    interessant wär mal zu wissen wie groß und breitbandig das Bassloch ist und ob es nicht auch ein Stück weit durch Überhöhungen in anderen Bereichen hervorgerufen wird.


    Ich messe bei mir mit diesem Programm https://www.szynalski.com/tone-generator/

    und einem einfachen Pegelmeßgerät am Hörplatz. Hier kann man dann sehr genau sehen wo man manuell korrigieren sollte.

    Auch bei der Möglichkeit der aktiven Raumeinmessung wie bei deinem Setup kann eine nachgelagerte manuelle Korrektur etwas bringen. Auch die Ausrichtung des Mikros zu den LS kann bei der Einmessung viel verändern.


    VG

    Dieter

  • Hallo Sebastian, mach doch mal eine Messung mit REW oder CARMA (http://www.audionet.de/apps/carma/). Vielleicht kannst Du Dir ein Messmikrofon leihen, billige Mikros aus dem Mediamarkt sind nicht empfehlenswert, es reicht aber ein Behringer ECM8000 (35€ beim Händler in Treppendorf). Im Gegensatz zu irgendwelchen Bass-Equalizern keine große Ausgabe, und mit einer Messung kannst Du selber sehen ob Du Moden (stehende Wellen) im Raum hast oder ob es was anderes ist. Wenn Du mal ins REW Forum reinschaust wirst Du sehen dass andere genau die gleichen Probleme haben oder hatten und dort berichten wie sie das gelöst haben. Ich bin zwar in diesem Forum anfänger, aber seit Jahren in anderen Foren unterwegs. Mit der Zeit lernt man, wie man Lösungen finden kann. Ich hab am Anfang auch geglaubt: DSP rein und alles wird gut. Es ist leider so: der DSP biegt was hin, aber das Problem schiebt sich durch die Hintertür wieder rein. das Problem heißt "Raumakkustik". Ein Bassloch an einer Stelle - ich vermute mal an Deinem Hörplatz (Sweet Spot...) - deutet auf stehende Wellen (Raummoden). berechnen kann man die ganz einfach : https://trikustik.at/wissen/rechner-raummoden/ - der Rechner zeigt auch das Schwingungsmuster grafisch an. Man kannn also sehen wo Druckmaximum und Druckminimum liegen.

    Sowohl REW wie auch CARMA haben einen Frequenzgenerator eingebaut. Mit dem Messmikrofon und einem längeren USB-Kabel kann man dann im Raum rumgehen und schauen wie die Moden bei einer Frequenz sind, wie ausgeprägt sie sind.

    Mich hatte ein Kontrabass-Konzert erst auf die Idee gebracht dass ich im Bassbereich Probleme habe. Wenn der Kontrabass-Spieler eine Tonleiter spielt und manche Töne ganz laut und andere ganz leise sind,- das ist wohl nicht korrekt. Also nachmessen und schauen ob eine andere Aufstellung der Möbel und der Lautsprecher was bessert. Bei mir gab es zwei AHAs: andere Position der LS und schon war es besser. Dann den DSP drauf losgelassen und die Musik hat viel besser geklungen.

    Als Literatur anbei die Besprechung des Musikbügeleisens in der c't

  • Grüßt euch,


    ich muss mich auch mal wieder zu Wort melden - entschuldigt, dass das so lang dauerte.


    Ich sitze leider ziemlich genau in der Raummitte und habe quasi keinerlei Möglichkeiten dies zu ändern. Ich überlege den Schreibtisch hinter der Couch noch (mehr) einzukürzen (wo es aber nur um etwa 20cm geht - auf eine Raumlänge von 3,90m). Ob das einen Effekt hat - kann sein, muss aber nicht. Die Lautsprecher habe ich bereits massiv hin und her geschoben (im Rahmen meiner Möglichkeiten). Momentan stehen sie (Rückseite->Wand) rund 50cm entfernt. Ich habe 20cm Entfernung probiert, wie auch. Mehr und auch weniger eingewinkelt. Alles brachte, mit dieser profanen Messung sowie das Testhören der immer selben Platte, keine Ergebnisse.


    Bisher habe ich mit meinem Nubert Amp und dem iPhone eingemessen. Dass das keine sonderlich aussagekräftigen Daten liefert und höchstens als Anhaltspunkt dient, ist mir dabei allerdings bewusst (das Messungsergebnis habe angehangen - die grüne Kurve ist die vom Amp korrigierte).
    Ich kann mir a) schonmal nicht vorstellen, das mein Frequenzband oberhalb der 100Hz so kerzengerade ist und b) ist ein billiges Smartphone-Mikro auch nicht so gut dazu geeignet, solch niedrige Frequenzen aufzunehmen (meines Wissens).

    Ich weiß, das ein DSP keine Wunder bewirken kann. Das Bassloch (von rund -15db bei 60Hz) auszumerzen wird dabei wohl wenig bis gar nicht möglich sein - je nachdem wodurch es entsteht. Für Absorber habe ich in meinem Kleinen Wohnzimmer ebenfalls keinen Platz, so dass andere Möglichkeiten [als der DSP] somit ebenfalls vollends rausfallen - wie schon gesagt: das wird alles nach unserem nächsten Umzug aufkommen. Da wir aber noch 2-3 Jahre hier sein werden, juckt es mich dennoch in den Fingern einen Optimierungsversuch zu starten.


    Dazu aber noch ein Wort: wir denken schon häufig: (ganz salopp) "Man, klingt das heftig". Aber das Bessere ist des Guten Feind.
    Nachdem ich mit meiner Recherche und verschiedensten Beiträgen nun "herausbekam", dass (m)ein Bassloch schwierig durch Software zu beseitigen sein wird, wollte ich das ganze schon abblasen.

    Es stellte sich aber witzigerweise heraus, dass ich besagten Raumakustiker kenne. Nach mehreren PNs in einem anderen Forum, fiel mir/uns auf, dass wir vor acht Jahren in einem anderen Zusammenhang bereits lange privat miteinander Kontakt hatten. Da waren wir allerdings noch an der Uni.
    Wir haben daraufhin lange telefoniert und am Ende bot er mir an, mir leihweise Messequipment zuzusenden (Mikro, Stativ, Soundkarte etc) - dazu den DSPMini HD (den ich käuflich erwerben würde) und das er mit mir via Fernwartung eine komplette Raumeinmessung sowie Raumkorrektur durchführt. Seine eigene Leistung wird dabei nur zu einem Bruchteil dessen berechnet, was er offiziell auf seiner Webseite nimmt. Obendrein mit der Zusage, dass ich bei Nichtgefallen das Gerät auch zurücksenden könnte (wodurch ich einen sehr niedrigen Lehrgeldbetrag zahlen würde).

    Da er das seine Firma nun schon seit Jahren betreibt, ich ihn damals schon als sehr sympathisch empfand und weiß, dass er als Mathematiker und Physiker auch etwas von seinem Fach versteht - sowie die Neugier was eine richtige Messung ergibt enorm ist, habe ich "eingeschlagen" und schaue mal, was wir heraus bekommen. Vllt kann ich kein Bassloch verhindern aber den Rest dennoch aufpeppen.
    Das Geld, welches ich ansonsten für ein Mikro gezahlt hätte plus die Stunden, um mich selbst so tief in das Thema einzuarbeiten - das alles würde mich am Ende nur teurer kommen und so habe ich einen Profi an der Seite und muss mich nicht fragen, ob das richtig ist, was ich tue.


    Lange Rede, kurzer Sinn:

    Danke für euren ganzen Input - er hat mir definitiv geholfen, mich besser einzudecken und Alternativen in Betracht zu ziehen. Da besagtes Angebot erst einmal sehr gut ist, werde ich schauen (und berichten) was dabei heraus kommt. Ich bin wirklich gespannt - ich lese in jedem Fall nur positives von diesem Gerät.

  • Ich weiß, das ein DSP keine Wunder bewirken kann. Das Bassloch (von rund -15db bei 60Hz) auszumerzen wird dabei wohl wenig bis gar nicht möglich sein

    Hallo Sebastian,

    bitte bedenke auch, das wenn du per DSP eine Frequenz um 15dB anhebst, der Verstärker an dieser Stelle auch die 30-fache Leistung abgeben muss. Je nach Wirkungsgrad der LSP und der Leistung des Verstärkers kann das schnell eng werden. Jeweils 3dB bedeutet die doppelte Leistung.

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Hallo Sebastian,


    klingt sehr sinnig. Ich würde sagen, MACHEN.

    Du hast Dir zu dem Thema viele Gedanken gemacht und deine Ansätze ergeben Sinn.

    Bin gespannt wie es weiter geht.

    By the way, welche Nubert nutzt Du?? Hatte selber lange die NuLine 120. Richtig tolle LS.

    Gruß Frank

  • Moin Zusammen,


    meine Erfahrungen mit dem MiniDSP sind limitiert, aber was nicht funktioniert ist, das Teil wie ein Breitbandantibiotikum einzusetzen und per Knopfdruck alle Raummoden zu eliminieren.

    Das klingt nicht und das System kommt da sicher an die Grenzen!


    Ich würde maximal versuchen, hier durch Schieben, Hinzufügen von Absorbern, etc.. für klarere Verhältnisse sorgen, und dann wirklich nur minimal die wirklich störenden Moden eliminieren.


    LG Barossi

  • Hallo Freunde der Nacht!

    wenn wir mal eine Skizze / Foto vom Raum sehen könnten, dann könnt man mehr über die Raumakustik sagen. DSPs sind gut (ich hab zwei davon) und die lösen Probleme die im Bereich von einigen dB liegen ganz gut.

    Basslöcher aber kommen fast immer durch Raum-Moden (Resonanz-Erscheinungen, stehende Wellen) zustande, weil sich an einer Stelle dann der Schall bestimmter Frequenzen ganz auslöscht.

    Ein paar raumakustische Baumassnahmen und plötzlich stimmt die Akustik wieder. Dann kommt noch der DSP dazu und es klingt perfekt.

    Also: wie groß ist der Raum und welche Möbel usw stehen drin. Gibt es Teppiche, Sofa usw?

    auf der Suche nach dem perfekten Klang

  • Hallo in die Runde,


    hier wurde ja schon viel Richtiges gesagt. Ein bisschen untergegangen ist aber Folgendes:


    Ich sitze leider ziemlich genau in der Raummitte ...


    Da würde ich noch vor der Raumakustik und vor dem DSP-Einsatz ansetzen. Wenn Du im Druckminimum sitzt, wird kein DSP der Welt dort tiefe Frequenzen hinzaubern können.


    Ansonsten sage ich "go for it" bezüglich miniDSP - aber bitte die HD-Version. :thumbup:

    Freundlichen Gruß

    Alex

  • Hallo Leute,

    in der Raummitte im Bassloch zu sitzen ist akustisch nicht schön, optisch vielleicht schon.

    ich glaube man muß Opfer bringen...

    Wie wärs mit einem Foto? und einer Erklärung wie die Wände, der Boden usw beschaffen sind.

    Basslöcher sind Sache der Raumakkustik, und da kann man mit einfachen Mitteln sehr viel erreichen, ohne dass man Geld ausgibt. z.B. einfach LS und Möbel anders aufstellen.

    Messungen mit CARMA oder REW und schon sieht man klar.

    auf der Suche nach dem perfekten Klang

  • Wenn Du im Druckminimum sitzt, wird kein DSP der Welt dort tiefe Frequenzen hinzaubern können.

    Hi Alex,


    ja, dieser Hinweis kam zwar schonmal, ging aber wirkllich etwas unter. Es gibt gegen Basslöcher soweit ich weis nur eine, allerdings aufwendige, Lösung: Das Double Bass Array. Dieses verhindert durch aktive Reflektionsverminderung/-verhinderung an der rückwärtigen Wand, dass sich stehende Wellen zwischen Wand vorne und hinten überhaupt ausbilden können. Sowas geht aber durch die nötige Subwooferverteilung auf den Wänden, meines Erachtens nach, höchstens im dedizierten Hörraum oder Heimkino, ist aber halt sehr effektiv gegen Dröhnen und Löcher.


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Grüßt euch,


    ich kam bisher noch nicht dazu, einen eher mäßig-maßstabgetreuen Grundriss zu zeichnen. Das habe ich jetzt mal nachgeholt :D. Dazu ein paar Bilder.


    Mein "leider" im Satz ("Ich sitze leider ziemlich genau in der Raummitte ...") ist aber schon darauf bezogen, dass mir das mit der Mode bewusst ist.

    Ich habe keinen Teppich und auch nicht vor, mir einen anzuschaffen. Das selbe gilt für Gardinen.
    Wir ihr seht, ist der Schreibtisch hinter der Couch bereits knapp bemessen. Ich könnte(!) ggf. nochmal um 20cm kürzen (habe schonmal um 40cm eingekürzt) aber das wär schon arg knapp und ob das etwas bringt, ist die Frage.
    An der einen Wand hängen meine Munch-Bilder und die möchte ich nicht gegen Absorber ersetzen - ebenso wenig die Gitarren auf der anderen Seite.

    Am Boden habe ich Holzdielen, die ich zum Einzug abgeschliffen und aufgearbeitet habe (es war Teppich drauf geklebt - das war 'ne Sauarbeit..).

    Die Deckenhöhe beträgt 2.60m bis 2.80m (ihr seht auf dem Bild, dass in der hinteren Hälfte des Raumes die Decke etwas höher ist).


    Der Raum ist klein - so wie die gesamte Wohnung. Den Platz den wir haben, benötigen wir auch. Hier irgendetwas um 20-30cm zu schieben, ist kaum möglich.
    Zumal ich das, da der Hinweis mit dem Schieben der LS immer wieder kommt (wenn sicherlich auch gut gemeint), bereits getan habe, wie weiter oben steht:


    Zitat

    Die Lautsprecher habe ich bereits massiv hin und her geschoben (im Rahmen meiner Möglichkeiten). Momentan stehen sie (Rückseite->Wand) rund 50cm entfernt. Ich habe 20cm Entfernung probiert, wie auch 80cm. Mehr und auch weniger eingewinkelt. Alles brachte, mit dieser profanen Messung sowie das Testhören der immer selben Platte, keine Ergebnisse.



    Ihr seht also: für diese Wohnung sind meine Möglichkeiten beschränkt und ich hoffe, ihr unterstellt mir bzgl. des Absorber-Themas keine Sturheit. Aber bei all der Pragmatik, muss auch alles ein wenig stilvoll aussehen - und da bin ich sogar noch mehr hinterher als meine Frau.
    Einzig: der Thread "Einfach mal die Glotze dämmen" aus diesem Forum hat mich dazu gebracht, meine Frau zu bitten so etwas auch für unseren TV zu nähen. Wir wollten die Tage mal in ein Geschäft in der nähe fahren und schauen, ob wir richtig schön dicken Stoff finden und sie daraus dem Fernseher eine Haube machen kann. Aber des Rätsels Lösung ist das natürlich auch nicht.

    Mit dem Bassloch werde ich sicherlich leben müssen - mit dem DSP kann ich den sonstigen Klang vllt einfach noch etwas "aufpeppen" :)


    By the way, welche Nubert nutzt Du?? Hatte selber lange die NuLine 120. Richtig tolle LS.

    Gruß Frank

    Frank, zu deiner Frage: es sind die nuVero 11. Mitgebracht aus einer noch größeren Wohnungen, sollen sie auch mit in die nächste Behausung ziehen, daher wird es auch beim Thema LS keinen Wechsel hier geben.

    Falls noch wer bzgl. des Winkels der LS etwas sagen möchte: die Hochtöner sind bei Nubert bereits etwas eingewinkelt, so dass der LS per sé nur etwa 15Grad am Winkel haben sollte (bei mir gar schon etwas zu viel).


    Zum Grundriss: wie gesagt: nicht maßstabgetreu. Die Tür habe ich zudem raus genommen und sie steht im Keller, um dem Raum etwas mehr Luft zu geben.


    Ich denke, das reicht erstmal als Input. Falls ich eine Frage übersehen habe, gerne nochmal stellen :-).


    Grundriss_wz.jpg


    IMG_5990.JPGIMG_7146 Kopie.jpg


    IMG_7133 Kopie.jpgIMG_7143 Kopie.jpg


    IMG_5995.JPGIMG_5991.JPG

    Thorens - McIntosh - ATC

  • Schöner Raum! Da würde ich auch keinen Teppich auf die schönen Dielen legen wollen. :)


    Wenn die Bilder nicht täuschen, müsstest Du aber doch angelehnt auf dem Sofa mit dem Kopf deutlich hinter der Raummitte positioniert sein, oder? So breit scheint der Schreibtisch nicht zu sein und wenn Du noch weiter nach hinten gehst, könnten die rückwärtigen Reflexionen vom Fenster schon wieder problematisch werden.

    Kannst Du das Maß vom Hörplatz zur Rückwand (oder Frontwand, was leichter zu messen ist) noch ergänzen? Dann könnte man das ganze mal in einen Raummodenrechner stecken. Und die Bemaßungen an den Boxen gelten bis zu den Treibern oder bis zur Boxenrückseite?


    PS: Was ist das für eine Halterung für Plattencover neben dem Globus?

    Freundlichen Gruß

    Alex

  • Hi Alex,


    Dankeschön! Freut mich sehr, wenn er dir gefällt 😊👍🏻.


    Natürlich ergänze ich gerne:

    Vom Hörplatz zur Rückwand/Fenster: 1.50m (ich sitze nie ganz an der Lehne - die Kissen sind breit und die Sitzfläche ist ebenso recht tief. Den Schreibtisch selbst habe ich von 150cm auf exakt 100cm runtergekürzt).

    Zur Frontwand: 2.30m (ich bin ja gar nicht in der Mitte - das ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen 😄).


    Die LS sind Rücken->Rückwand ca. 40cm entfernt und vom Klangsegel->Rückwand ca. 80cm.


    Bzgl der Halterung: das ist eine kleine Holzstaffelei aus einem örtlichen Bastel- und Kreativgeschäft. Es war gar nicht leicht, vor allem online, eine in einer passenden Größe und Farbe zu finden (da hier Holz auf Holz steht). Viele sind mir v.a. zu klein und zu billig gefertigt gewesen. Dieses hier ist recht massiv und sieht hochwertig aus.


    ps: ich will nochmal ergänzen - ich glaube gar, die Nubert-Messung ist totaler Müll und nicht mehr als ein Gag (auch wenn der Amp ansonsten echt klasse ist). Ich will auch nicht den Eindruck erwecken, dass die Anlage hier schlecht klingt - ich bin des öfteren sogar hoch beeindruckt. Auch Dieter/aerodreher hat ja schon Supertramp hier aufgelegt und fand es ziemlich gut.
    Aber ich schöpf gern meine Möglichkeiten aus - und darum das ganze hier :)

  • Hallo zusammen,

    ja, eine wunderschöne Wohnung.

    OK,- kleine Räume akustisch zu behandeln ist schwieriger,... aber ich würde auch nicht einfach Absorber irgendwohin packen, die bewirken im Ernstfall dann gar nichts und Du hast viel Geld dafür ausgegeben. Eine Haube für den TV scheint mir im besten Fall was für die Optik zu machen, aksutisch wird das kaum was bewirken. Das Bassloch ist eine Raummode. Die kannst Du messen, wenn Du mit einem Sinusgenerator (GitarrenStimmgerät-App fürs Handy...) den tiefen Ton über die Anlage laufen lässt, den Du an Deinem Hörplatz nicht mehr hörst z.B. 61 Hz, und dann mit dem Handy einfach im Raum rumgehst und schaust wo ist es lauter und wo ist es leiser. Wenn Du von den Boxen zum Hörplatz gehst, wird es dann kontinuierlich leiser? ist es dahinter wieder lauter?


    Es bringt im Übrigen wohl nix die LS zu verschieben, denn bei stehenden Wellen ist es fast egal wo die Boxen stehen, Du hast dann immer große Pegelschwankungen abhängig vom Hörplatz.


    Ich habe Deine Raumdimensionen jetzt mal in den Modenrechner von triakustik.at eingegeben und das kommt raus: Du hast eine massive Raummode bei 61 Hz zwischen Vorder- und Rückwand. Direkt am Fenster würdest Du Bass reichlich haben, aber an Deinem Hörplatz weiter vorne = nix. Auch wenn man die Raumdimensionen umdreht (Länge und Breite vertauscht) ändert sich nix.

    Der zweite screenshot ist von REW, das auch im Bassbereich an Deiner Hörposition genau das beschriebene Bassloch zeigt. Der dritte screenshot zeigt was sich ändert wenn man die LS und den Hörplatz anders anordnet.


    Hörst Du direkt am Fenster besser? (hinter dem Sofa..? - ohne die LS zu verschieben..)


    Ich will jetzt nicht zu baulichen Massnahmen raten, aber wenn es um Fragen geht wie man was akustisch messen kann bin ich gerne bereit zu helfen. Wichtig ist es erst mal Erkenntnisse zu sammeln, bevor man in Aktionismus verfällt.


    ganz liebe Grüße

    Reinhard



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    auf der Suche nach dem perfekten Klang

  • Also mit 1,5 m Abstand zur Rückwand bei 3,9 m Raumlänge sitzt Du auf 38% der Raumlänge doch gar nicht so schlecht. Einen extremen Dip in der 60 Hz Region kann ich mit diesen Parametern in der Raumsimulation von REW nicht ausmachen:


    Screenshot_REW.PNG


    Edit: Wenn die Anlage doch gut klingt, würde ich mich von der Nubert-App nicht verrückt machen lassen. Um Gewissheit zu bekommen, ob und welchen Optimierungsbedarf es dennoch geben könnte, würde ich mir mal ruhig den miniDSP, Umik1 und REW besorgen und etwas messen und rumspielen. Zumindest dümmer wird man davon nicht. :D

    Die Ergebnisse aber bitte hier zur Diskussion stellen. :P

    Freundlichen Gruß

    Alex

    Einmal editiert, zuletzt von phosphor ()

  • (Ihr seid echt klasse!)


    Hallo Reinhard,


    vielen lieben Dank auch für deine Mühe!
    Der Frequenzgang sieht, für meine ungeübten Augen, gar nicht mal so dramatisch aus!

    Ich habe mir direkt mal eine App runtergeladen und bei 63Hz laufen lassen. Irre! Auf der Couch ist es gerade mal ein Summen. Klingt wie mein Kühlschrank, wenn er im Sommer etwas mehr zu tun hat.
    Wenn ich mit mit meinem Schreibtischstuhl hinter der Couch hinsetze (quasi den Hörplatz einfach nach hinten verlege), dann klingt es recht ausgewogen.

    An den Seitenwänden und zwischen den Lautsprechern bereitet es gar schnell Kopfschmerzen, weil es so dröhnt. Total verrückt, dass man so ein extremes Geräusch hier wahrnimmt und dort nicht (Physik ist so spannend! :D).

    Thorens - McIntosh - ATC