gibt es hier auch Leute die mit Manger-Schallwandlern hören?

  • Hallo Forum,

    gibt es hier auch Leute die mit Manger-Schallwandlern hören?

    Mich würde interessieren welche Erfahrungen andere Musikliebhaber mit der Aufstellung und Raumanpassung haben.

    Hab meine Manger selbst gebaut, als Satelliten.

    Da die MSW keine Bässe vertragen mit einem einfachen Hochpass angekoppelt und den Sub neu eingemessen: jetzt passt es.

    Wie macht ihr das?

    Reinhard

    auf der Suche nach dem perfekten Klang

  • Hier ein Link zu diesem Lautsprecher:

    https://www.hififorum.at/showthread.php?t=8620

    Leider habe ich schlechte Erfahrungen damit gemacht als ich ihn mal leihweise hatte. Der Fehler, den er meiner Meinung hat, besteht darin, das die Mitten verschmiert und wenig aufgelöst erschienen. Das dieser Fehler andere Ursachen als der Lautsprecher selbst hatte (z. B. schlecht klingende Komponenten/Kabel und ungünstige Kombination), konnte ich ausschließen.

    Bei späteren Messebesuchen in Gravenbruch Kempinski, wo ich neuere Versionen von diesen Lautsprecher in verschiedenen Kombinationen mehrmals zu hören bekam (wie z. B. eine Standboxenversion mit zwei Bass-Lautsprechern von diesem Modell:

    https://www.fairaudio.de/test/…ger-zerobox-109-test-dwt/ )

    stellte sich immer der gleiche Höreindruck im Mitteltonbereich ein.

    Die wahre Ursache dafür entdeckte ich, als ich viel später mal das kumulative Zerfallsspektrum (Wasserfalldiagramm) sah (ich glaube in der Hobby-Hifi oder K&T).

    Demnach kann er nicht wirklich gut zum Klingen gebracht werden, weil dieser Fehler (ausgeprägtes Nachklingen bzw. Nachschwingen um grob 1000Hz) auch mit moderner DSP-Technik nicht zu kompensieren ist. Eigentlich sehr schade, weil ja gerade betreffend zeitrichtiger Abstrahlung (Punktstrahlcharakter), die ja man bei typischen zwei- oder Mehrwege Systeme nie hat, einiges an Aufwand getrieben wurde.

    Gegenüber dem legendären Fostex FE103Σ hat er in der Summe aller Eigenschaften nach meiner Überzeugung ganz klar das Nachsehen.


    Übrigens wurde mit einem Lautsprecher, der dieses Chassis als Mittelhochtonchassis einsetzte, ein großer Hörtest ausgeführt, bei dem es zu klären war, wie signifikant der Unterschied zwischen SACD (24bit/96 bzw. 192KHz) und CD (PCM 16 bit 44 KHz) wahrgenommen wird, dessen Link ich hier irgendwo im Forum postete.

    Der Grund, das keine signifikante Verbesserung bei diesem Test zu Gunsten der SACD von den meisten wahrgenommen wurde, war nach meiner Überzeugung ganz klar auf die schlechte Mittelton-Auflösung dieses Chassis zurückzuführen.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    Einmal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • es gab mal so speaker von Tannoy, die den Hochtöner im Konus eingebaut haben, die klingen auch spektakulär... Dass die manger in den Mitten schwach sind kann ich nicht bestätigen, hängt vielleicht auch von den Details der Aufstellung usw. ab

    Ich hör sie in 1,2 m Abstand am Desk

    auf der Suche nach dem perfekten Klang

  • Ich hatte auch schon einige Male die Gelegenheit, Mangerwandler zu hören.


    Auf der Tonmeistertagung und bei der Highend (damals noch in Frankfurt) konnten

    sie mich nie überzeugen. Ich hatte das Thema schon abgehakt bis ich vor wenigen

    Wochen die Manger in den Diskus Lautsprechern aus den 70ern hören durfte (siehe beiliegender Link unter "1979". Angeblich wird der MSW häufig zu tief getrennt (um die 200-300hz), was dann

    zu erheblichen Problemen im Mittelton führt.

    https://mangeraudio.com/de/discover/history


    Gehört habe ich den MSW aktiv und steil getrennt um 450hz, im Bassbereich unterstützt

    durch einen 21Zöller (!) in 140 Litern und das klang schon sehr fein :)


    Ich kann mir gut vorstellen, das ein zusätzlicher Tiefmitteltöner und beibehaltenen Chassis,

    der z.B. zwischen 120 und 450 hz eingesetzt würde, das Ganze ziemlich perfekt machen würde...


    Viele Grüße aus dem heißen Köln

    Paco

  • In der Hochschule für Musik in Karlsruhe hatten sie unter anderen (Genelec usw. usw.) Manger in Studio-Monitoren. Ich fand die klanglich sehr gut.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo,

    die angesprochenen Probleme im Mitteltonbereich interessieren mich besonders. Eine entsprechende Trennung /Filterung ist ja nicht das Problem. Aber wie äußern sich die "Probleme",- welche Fehler könnt ihr dingfest machen bzw. beschreiben und ob es sich reproduzieren lässt. Mit welchem Material hört ihr diese Fehler, wie war da die Aufstellung der Systeme, die akustische Umgebung (war die kontrolliert und akustisch behandelt), hört ihr im Vergleich zu . xx.. diese Unterschiede?


    Auf gut deutsch: ich suche nach reproduzierbaren Kriterien anhand derer ich meine Hör-Situation überprüfen kann.


    Ich stelle hier fest: im Vergleich zu den Magneplanars sind die Mitten der Manger deutlich präsenter / agressiver / heller - im Vergleich zu den ELAC (mit Air-Motion-HT-Treiber) in etwa gleich, wobei der Manger deutlich besser ortet. Verglichen mit AKG-Studio-Kopfhörer ist der Manger "ehrlicher".

    Ich höre sehr viel unterschiedliche klassische Musik, gelegentlich Filmmusik, etwas Jazz (am Liebsten die alte Verve-Scheibe "Standstill" mit Gerry Mulligan, Stan Getz, Ben Webster und Paul Desmond - die Aufnahmen stammen von 1957 -1960). Auch solche alten Aufnahmen kommen mit den Mangers so lebensecht rüber.


    Und zwischendrin mal die Frage: was beurteilen wir als "gut"? wo setzt man an, es ist ja subjektiv und hängt von so vielen Parametern ab, aber welche davon sind "wichtig"?


    Genelecs habe ich früher immer wieder erlebt, wenn wir ein Studio installiert haben. Die sind wohl gut, aber mir hat auch immer was gefehlt oder gestört. Man kann das ja manchmal gar nicht in Worte fassen was "stört". Deshalb geht es mir darum rauszufinden, wie man diese Empfindungen "objektivieren" kann. Ich hatte auch mal ein Paar AMT Monitor 1B. Die waren in den Höhen auch umwerfend. Aus 1 Watt elektrisch machen die so viel Krach dass man damit schon eine Stadthalle beschallen kann. Aber es war auch in den Mitten nicht ausgewogen. Dann kam ein Paar B&W D600 ins Haus, und die stehen immer noch da. Wenn ich die einschalte, dann dauert es 10 Minuten und dann schalt ich wieder auf die Manger und höre 2 Stunden.


    Bei Impuls-Messungen sticht der Manger alles andere aus, da gibt es kein Pardon. Frequenzgänge sind für beide (ELAC BS 243 und Manger) in etwa identisch, wobei der ELAC eine Senke in der Mitte hat, der Manger eine leichte Resonanz bei 2 kHz. Gemessen mit Umik und einem Meßmikro von Thomann. Beide zeigen die üerraschend gleichen Frequenzgänge. Das Thomann Mikro ist mit Phantomspeisung, das Umik ein USB Mikro.

    Hängt es vielleicht von der Anordnung ab (ich höre extrem nahe an den Speakern...)? und was sollte ich sonst noch bedenken?

    auf der Suche nach dem perfekten Klang

  • Nach meiner Hörerfahrung (s. oben) bin ich davon überzeugt, das mit diesem Wandler viel mehr geht.

    Vorausgesetzt, das man sich wirklich Zeit und Mühe macht, mit welchem Chassis man ihn verheiratet und wie man ihn beschaltet.


    Schade nur, das ganz viele Hörer von den Originallautsprechern von Josef und Daniela eher enttäuscht waren.


    VG Paco

  • Na na na - das kann man von nem Manger c1 und allen darauf folgenden Manger-Lautsprechern nicht behaupten - und wenn der verlinkte Lautsprecher dem entspricht, was Hr. Simon auf die Beine gestellt hat (wovon ich stark ausgehe) ... dann liegt Manger mit den aktuellen Produkten sehr, sehr weit vorn.

  • Na na na - das kann man von nem Manger c1 und allen darauf folgenden Manger-Lautsprechern nicht behaupten - und wenn der verlinkte Lautsprecher dem entspricht, was Hr. Simon auf die Beine gestellt hat (wovon ich stark ausgehe) ... dann liegt Manger mit den aktuellen Produkten sehr, sehr weit vorn.

    Sören, den 'Simon' mit Manger den Du gehört hast ist Schnee von Vorvorgestern, auch wenn sich äußerlich wenig verändert hat. Sein junger 'Nachfolger' bringt frischen Wind in die Bude.

  • :sleeping:


    Haste den c1 gehört? Oder s1, p1 oder den neuen p2? Letzterer war letztes Jahr auf dem aaaforum zu hören. Der war mindestens richtig gut. Von daher finde ich Deine Aussage sehr daneben. Seit c1 machen die Manger-Leute einen sehr guten Job. Es muss einem persönlich nicht 100%ig gefallen. Aber es sind sehr gute Lautsprecher.

  • Den Gedanken hatte ich damals schon gehabt, als ich ihn hatte zum Test. Leider fehlte mir damals die Zeit, hier tiefer einzusteigen - ich hätte ihn sehr gerne mal kombiniert mit einem FANE Studio (AXA) 12L.

    Rückblickend betrachtet halte ich es aber für unwahrscheinlich (wenn auch nicht ausgeschlossen), das der eklatante Mangel im Wasserfalldiagramm bei höherer Abtrennung als 300Hz verschwunden wäre.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Hallo A.K., ein Mangel im Wasserfalldiagramm, - wie stellt sich der den dar. Gibt es irgendwo dieses Wasserfalldiagramm zu sehen?

    wie wurde es gemessen?

    Ich behaupte mal ganz frech, wenn ich weiß um was es geht kann ich es meßtechnisch nachvollziehen. Mir geht es darum die "Mängel" meßtechnisch zu reproduzieren und dann möglichst nachvollziehbar die Ursachen dieser Mängel zu erkennen.

    Sicher kann man irgendetwas noch besser machen, das Wie ist aber einfacher zu finden, wenn man Wie Nicht kennt.


    So ganz zufällig kenne ich Frau Manger (Daniela) persönlich. Ihren Vater leider nicht. Aber ich traue mir nicht zu über ihre Arbeit zu urteilen. Interessant in diesem Zusammenhang: bei einem Hör-Event in München (Literaturhaus) kamen so ziemlich alle Tonmeister der Rundfunk und Fernsehstudios und einige Produzenten. Der Sall war voll. Das Urteil mancher Kollegen hat mich dann erst mal gewundert, aber letzendlich hab ichs doch verstanden. einer hat das so auf den Punkt gebracht: damit hört sich doch alles gut an, viel zu gut. Für zuhause ist das toll, das kann ich aber bei meiner Arbeit nicht gebrauchen, da nehm ich doch lieber die NS-10. Ist schon so. Wenn Du hören willst wie es Dein Publikum hört, dann nimmst Du die NS-10. Willst Du Musik geniessen, dann den Manger.


    Was für mich den Manger so interessant macht ist seine zeitliche Auflösung, wie man das von einem Biegewellenwandler erwarten darf. Die Kosten für ein Chassis sind hoch, aber genauso teuer sind Elektrostaten, AMTs oder Bändchen... und der Manger ist einfacher einzubauen. An der perfekten elektrischen Anpassung und Abstimmung arbeite ich noch.


    Anekdote: wir haben an der Uni in Karlsruhe die Doktorarbeit eines jungen Dr.-Ing. im schalltoten Raum gehört,- es war ein Biewellenschwinger, allerdings als breiter Balken ausgeführt. Das war ca. 1975.. Seit der Zeit fasziniert mich diese Art der Schallerzeugung / Abstrahlung. Der generiert nämlich eine kohärente Welle. Kolbenlautsprecher können das nicht, der Manger schon. Wenn man nicht genau in der Mitte sitzt, sondern mal so am Pult rumlungert, dan hört man immer noch gut. Schalte ich auf Kolben um ist es vorbei damit, dann muss ich mich setzen.


    in mehrfachen Blindtests habe ich auch immer den Manger gewählt, weil der für mich Streicher realistischer dargestellt hat wie andere (Quad, Magneplanar usw.)

    Testmaterial: Tschaikowsky, 4 Sy. 3. Satz (pizzicato).


    Originial-Aufnahmen klingen damit auch genauso beschissen, wie es im Saal geklungen hat. Nicht schön aber ehrlich. Macht aber eigentlich die Arbeit einfacher, ich hör gleich wos fehlt.


    Was den Fane angeht: er ist wohl als Gitarrenlautsprecher konzipert,- somit nicht grad ein HiFi-Typ. Ich würde mich mal bei RCF umsehen ob die was passendes haben.(ausgerechnet die Franzosen...). Hab lange keine Lautsprecher mehr gebaut... und die Chassis die man früher so hatte sind längst überholt.

    auf der Suche nach dem perfekten Klang

  • Hallo K-Follower,

    was ist mit nett gemeint? Hast Du bestimmtes Musikmaterial damit gehört? unter kontrolierten Bedingungen oder so aufm Gang im Vorbeigehen?


    Kannst Du beschreiben was Du erwarten und erleben würdest, wenns perfekt wäre?

    liebe Grüße

    Reinhard

    auf der Suche nach dem perfekten Klang

  • Der FANE Studio 12L war nach seiner Neuauflage als Gitarren-Lautsprecher eingruppiert, hat aber keine typischen Sound als Gitarrenlautsprecher. Für breitbandige HiFi-Anwendung ist er tatsächlich absolut ungeeignet wegen fehlender Tiefbasstauglichkeit, aber exzellent für HiFi geeignet, sofern man ihn in einer hochpassgefilterten Boom-Boxenabstimmung einsetzt ab 60 bis 80Hz (bis etwa 500 oder 600Hz). Dann ist nämlich kein großer linearer Hub notwendig.

    Frequenzgang ist hier:

    https://web.archive.org/web/20…%2012L%20Data%20Sheet.pdf

    Der Mangel im Wasserfalldiagramm beim Manger kann natürlich ein Meßfehler gewesen sein. Man bräuchte Heft-Nr. und Jahrgang der K&T bzw. Hobby-HiFi, wo der Manger getestet wurde - es war irgendwann zw. 1995 und 2005. Ggf Herrn Timmermanns mal kontaktieren bzw. den Verlag für diese Info zur Heftausgabe.

    Der verwaschene Eindruck im Mittelton beim Manger, den ich von damals in Erinnerung habe, kam natürlich erst deutlich zum Vorschein, wenn man im Vergleich andere Lautsprecher dagegen hörte, die in dieser Disziplin besser waren und in wirklich toten Gehäusen mit Rundum-Sandfüllung eingebaut waren - u. a. waren das Breitbänder der Fostex FE-Serie, einige Zweiwege Kombis wie der Focal Kit 100 mit dem alten T120 mit Kevlar- und Phenolmembran, der Point Source mit Focal-Bestückung (M.Zoller Konzept), Mini-Utopia und ein Eigenbaukonzept mit PHL Audio B171 und Hochtontreiber/Horn von BMS-Pro aus Hannover.

    Stellte man Lautsprecher wie den unter

    https://www.tonstudio-forum.de…schichte-dieses-Monitors/

    dagegen mit allen seinen Fehlern, die er nun mal hat, klang der Manger natürlich fantastisch.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Nett meint, dass sie bei den 4 Hörproben aus meiner Sicht neutral und ohne Härten aufgespielt haben. Parallel aber auch nicht sonderlich dynamisch. Bin Hornfreak, von daher fehlt mir der letzte Punch. Aber aufgrund des charmanten Klangcharakter finden die Mangers sicherlich ihre Fans.

  • Hallo K-Follower, danke, ist eine ehrliche Auskunft! Mir sind Hörner durchaus symphatisch, aber für den Schnittplatz wegen der Größe nicht realisierbar (dazu ist mein Multi-Funktions-Raum dann doch zu klein). Leider ist es auch mit erheblichem Aufwand verbunden ein gutes Horn zu bauen, und da fehlt mir die Erfahrung. Hab mich viel mit Transmission-Lines befasst und einmal ein invertiertes Horn gebaut. Das hat funktioniert, war als Regalbox konzipiert und musste dann doch frei aufgestellt werden. (30 cm von der Rückwand, wegen der Abstrahlung der rückwärtigen Öffnung). es gab mal so ne amerikaische Firma die das propagiert hat (phase research oder so...). Der Manger ist halt "so anders" auch in der Behandlung, welches Gehäuse passt und welche Anpassung zu einem Tief-Mittelton-Treiber hin.

    auf der Suche nach dem perfekten Klang